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Bolanger

Lohnt sich Einzahlung in Langzeitkonto

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Bolanger

Hallo,

 

mein Arbeitgeber bietet schon seit einiger Zeit ein sogenanntes Langzeitkonto an, in das man Entgeldbestandteile einzahlen kann, um von diesem Betrag eine Freistellung vor der Rente zu finanzieren.

 

Die Einzahlung wird vom Brutto-Gehalt abgezogen und die spätere Auszahlung wird dann versteuert.

 

Nun knobeln wir in unserer Abteilung, ob sich dieses Angebot lohnt oder ob man sich nicht besser das gehalt versteuert auszahlen lässt um dann vom angesparten Kaptial zehren zu können, wenn man vor dem Renteneintritt aufhören möchte zu arbeiten.

 

Für Jahresgehälter unter den Beitragsbemessungsgrenzen ist die Überlegung relativ einfach und fällt zu Gunsten des Wertguthaben suas.

 

Aber wie schauts aus bei denen, deren Gehalt über der Beitragsbemessungsgrenze liegt? Da wird diskutiert und diskutiert und es gibt keine Tendenz, die sich herauskristallisiert. Hat sich hier schonmal jemand damit beschäftigt und würde seine Überlegungen pro und contra offenlegen? Wenn wir anfangen zu rechnen, dann wird die Ersparnis des hohen Grenzsteuersatzes nämlich durch die dann zusätzlich anfallenden Arbeitnehmeranteile an der Sozialversicherung wieder aufgefressen.

Ja - man spart erstmal 42% Steuer ein und muss später einen geringeren Durchschnittssteuersatz zahlen, ganz wie es der Vorteil einer nachgelagerten Besteuerung ist.

Nein - man hat zwar den Steuervorteil, spart aber keine Sozialversicherung ein und muss später quasi aus seinem Guthaben den Arbeitnehmeranteil an die Sozialversicherung zusätzlich zahlen.

 

Danke,

 

Bolanger

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west263

das sind alle Fakten über die ihr diskutiert und euch den Kopf wund redet?

Gibt es ein konkretes Angebot oder wird nur über das Für und Wider geredet?

 

 

Ps. Ich bin kein Versicherungsprofi, ich habe an sowas nur ein allgemeines Interesse.

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Leonhard_E

... sogenanntes Langzeitkonto an, in das man Entgeldbestandteile einzahlen kann ...

 

Man zahlt ein... und dann? Wie sind die Konditionen?

 

Wenn du auf eine qualifizierte Antwort hoffst, wäre es gut, wenn die Rahmenbedingungen (z.B. Garantiezins, Konditionen, etc.) auf dem Tisch liegen würden.

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Walter White

Hier geht es wohl mehr um ein Zeitguthaben Konto, so wie hier im Beispiel von meinem Konzern.

 

Langzeitkonto

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magicw
Die Einzahlung wird vom Brutto-Gehalt abgezogen und die spätere Auszahlung wird dann versteuert.

Unabhängig von der fehlenden Beschreibung der Konditionen: Bedenke, dass du auf diesen Rentenanteil den VOLLEN Krankenkassensatz zahlen mußt also AG+AN-Anteil - derzeit um die 14,6% zzgl Aufschläge und Pflegeversicherung (in Summe überschlage ich da derzeit ca. 18.2%).

Zumindest klingt das Konstrukt so wie eine typische Direktversicherung bei der das ja auch so der Fall ist.

 

 

 

 

 

 

 

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bondholder
· bearbeitet von bondholder

Hier geht es wohl mehr um ein Zeitguthaben Konto, so wie hier im Beispiel von meinem Konzern.

 

Langzeitkonto

In dem Beispiel (Deutsche Bahn AG) wird mit 3,4% Rendite für das Jahr 2015 geworben – erwartet hier jemand, dass die Rendite in den nächsten Jahren so hoch bleiben wird?

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vanity
· bearbeitet von vanity

... Bedenke, dass du auf diesen Rentenanteil den VOLLEN Krankenkassensatz zahlen mußt also AG+AN-Anteil ...

Das denke ich nicht. Während der Freistellungsphase besteht das Beschäftigungsverhältnis fort, so dass der Arbeitgeber seinen Anteil an den SV-Beiträgen weiterhin erbringen muss (steht sinngemäß auch so im von WW verlinkten Dokument). Es handelt sich hier ja nicht um eine Frühverrentung.

 

Bei der Betrachtung, ob sich das Modell auch bei Bezügen oberhalb der BBG wegen der insgesamt höheren SV-Beiträge lohnt ist mit einzubeziehen, dass dem Mehr an SV-Beiträgen zumindest bei dem GRV-Anteil auch eine adäquate Leistung gegenüber steht (höhere Rente ggü. einem Modell, bei dem man das frühere Ausscheiden aus dem Berufsleben auf eigene Faust finanziert). Auch die GKV-Beiträge müsste man selbst aufbringen (PKV auch, aber die sind nicht gehaltsabhängig). Der Nutzen der AV-Beiträge dürfte in dem Alter, zu dem die Freistellung angestrebt wird, eher von untergeordneter Bedeutung sein.

 

Das Modell, dass einer Entscheidung zugrundeliegt, sollte also die beiden Szenarien vergleichen

 

- Langzeitkonto finanziert aus dem Brutto (reduziert Steuerlast, hier aber nicht SV-Last) in der Ansparphase sowie anschließende Entnahmephase mit ggf. reduzierter Steuerlast, aber SV-Verbeitragung

 

vs.

 

- Eigengestrickter Kapitalaufbau aus dem Netto in der Ansparphase mit anschließend eigenfinanziertem Vorruhestand mit entsprechend reduzierter Steuerlast zzgl. eigenfinanzierter Gleichstellung bzgl. Rente/KV während Freistellung und anschließender Verrentung.

 

Das dürfte nicht ganz trivial sein, insbesondere da eigene Parameter schlicht nicht bekannt sind und geschätzt werden müssen. Die Konditionen des Langzeitkontos spielen da wohl noch die geringste Rolle (ich würde sie KLV-ähnlich annehmen, also Rendite nahe 0%). Es ist anzunehmen, dass die Arbeitgeber noch ein paar Goodies dazugeben, die auch noch zu berücksichtigen wären.

 

PS; ich verschiebe den Thread ins Forum Alternative Kapitalanlagen, um welche es sich bei dem Langzeitkonto im Endeffekt handelt.

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Bolanger

Hallo,

 

wie schon beschrieben handelt es sich nicht um einen Rentensparplan, sondern es geht darum aus dem Bruttogehalt einen Betrag anzusparen, aus dem dann zu Zeiten einer Arbeitsfreistellung das dann anfallende Brutto-Gehalt gezahlt wird. Mehr steckt eigentlich nicht dahinter. Es findet also keine behandlung wie bei einer rente statt, bei der man volle Beträge zur Sozialversicherungen zahlen muss.

 

Zu den Konditionen kann man nur bedingt etwas sagen:

- der Arbeitgeber übernimmt die Verwaltungskosten - es fallen also keine Provisionen oder jährliche Kosten an - das, was man aus dem Brutto einzahlt wird auch dem Konto gutgeschrieben

- der Arbeitgeber gibt allerdings keine weiteren Beträge dazu - seine Förderung besteht in der Übernahme der Verwaltungskosten und den Arbeitgeberanteilen an der Sozialversicherung in der Auszahlungsphase

- es wird keine Rendite garantiert - es wird nur der Kapitalerhalt garantiert

- die Rendite entwickelt sich in Abhängigkeit von den Finanzmärkten - bei Einzahlungen jüngerer Arbeitnehmer wird ein eher hoher Anteil des Geldes in Aktien investiert. Mit zunehmdenem Alter und damit näher rückender Auszahlung wird dann schrittweise der Aktienanteil zu Gunsten sichererer Geldanlagen gesenkt.

 

Daraus wird auch klar, dass eine Rendite nicht vorhersehbar ist. Das passt dann wunderbar zum Wertpapier-Forum, denn hier kann auch keiner die Rendite seiner Anlage vorhersehen. Brummt es auch dem Aktienmarkt, dann brummt auch diese Anlage. Geht der Aktienmarkt den Bach runter, dann tut es auch diese Anlage, allerdings mit Kapitalerhalt-Garantie.

 

Gruß,

 

Bolanger

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west263

wenn das alles ist, was Du weißt, würde ich mir darum keinen Kopf machen, das sind doch keinerlei Infos.

Es muss doch, nach meinem Verständnis, angeben sein, wieviel % deines jetzigen Brutto Du einzahlen kannst und von wieviel % Lohn ausgehend, dein Lohn in der Freistellung bis x%, dann aufgestockt wird.

 

 

Ich bin momentan fast 10 Jahre noch weg von einer möglichen Altersteilzeit beim Daimler. Die aktuelle Regelung läuft vorher ab, es wird also nochmal eine neue verhandelt, aber ich könnte dir trotzdem die aktuelle haargenau erklären.

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magicw

Naja, dann ist das ja nix anderes als eine Art Lebenszeitkonto, bei dem du je nach angespartem Kapital dann ein paar Jahre Vorruhestand ohne Rentenabschlag beanspruchen kannst, weil dann die Sozialbeiträge und dein "Ruhegehalt" aus diesem Topf bezahlt werden.

 

Bei nur Kapitalerhalt machst du allerdings ein Verlustgeschäft wegen der Inflation.

 

Wenn du jetzt mit z.B. 40 Jahren 1000EUR in diesen Topf auszahlst, dann hast du nach 25 Jahren also immer noch nur 1000 EUR. Die sind aber nach 25 Jahren nur noch geschätzt 600 EUR wert (2%Infation). D.h. du hast heute 10 Überstunden einbezahlt - bekommst in 25 Jahren aber nur für 6h Ruhegeld. Klingt mir nicht so prickelnd.

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Bolanger

Hallo,

 

es gibt natürlich auch eine Rendite auf das eingezahlte Kapital, nur wird die eben nicht garantiert. Mit dem Geld wird gewirtschaftet und die Erträge werden dem Konto gutgeschrieben. Die Höhe der rendite kan nur keiner vorhersagen, ganz analog zu einer Anlage in Aktien. Oder gibt es jemanden, der mir bei einer Aktienanlage eine rendite garantiert?

 

Ich kann hier natürlich auch die Details runterbeten, glaube aber nicht, dass diese details zur Klärung meiner Anfangsfrage hilfreich sind. Man kann das Weichnachtsgeld einzahlen, das Urlaubsgeld, ein zusätzliches Monatsgehalt und ggf. Überstunden. Es ist (bei Einzahlungen in Maßen) aber unwichtig, ob ich jedes Jahr 1/3 eines Jahresgehalt einzahle, um dann nach 10 jahren 3 jahre früher in rente zu gehen oder ob nur ein Minimalstbetrag eingezahlt wird, der zur Freistellung für 1 Monat reicht. das ändert an der besteuerung etc. nicht, oder habe ich etwas übersehen?

 

Gruß,

 

Bolanger

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Shonsu

Also für mich klingt das nach eine Gleichung mit zu viel Unbekannten :o

 

 

 

1.) Unbekannte: Wie sehen die Steuer und Sozailabgaben aus, wenn man das "Ersparte" wieder "abheben" möchte.

 

2.) Unbekannte: Wer garantiert mir, dass die Firma und der Euro bis zur Entnahme überhaupt noch existiert (Eine Frage nach dem Absicherungssystem).

 

3.) Unbekannte: Ich binde mich an das Unternehmen, ein Arbeitsplatzwechsel ist schwieriger

 

4.) Unbekannte: Wie entwickelt sich der Wert des angesparten Kapitals im Verhältnis zu den Lohnsteigerungen. Es wird ja nur der Kapitalerhalt garantiert, wenn bis dahin der Lohn im Verhältnis zur Anspaarung deutlich gestiegen ist (Lohnsteigerungen, Karrieresprung), macht man deutliche Verluste.

 

 

 

Ich persönlich würde so etwas nur machen, wenn ich maximal 5-10 Jahre vor dem Ruhestand stehe (wenig Änderung der aktuellen Bedingungen zu erwarten), oder als jüngerer Mensch, wenn dieses Modell ein Zeitkonto ist (aber das wollen die Arbeitgeber nicht, da dann das Risiko nicht auf den Arbeitnehmer abgewälzt werden kann).

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