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Tom49

Schwellenländer: aktiv oder passiv?

  

127 Stimmen

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Tom49

Bisher decke ich meinen Schwellenländer Aktien-Anteil je zur Hälfte mit einem ETF auf den MSCI Emerging Markets (von UBS, LU0480132876) und mit dem aktiven Fonds Comgest Growth (IE00B240WN62) ab, weil ich bei dieser Anlageklasse nicht voll überzeugt bin, dass ETFs die beste Wahl sind. Sondern nur halb überzeugt.

 

Jetzt hinterfrage ich diesen Ansatz und würde mich über Eure Einschätzungen freuen.

 

Wie deckt Ihr Euren Schwellenländer-Anteil für eine langfristige Anlage (25 Jahre) ab?

 

 

Gegen ETFs auf den MSCI EM sprechen aus meiner Sicht vier Gründe:

  1. Diese ETFs haben einen hohen Anteil an Finanzfirmen (27%) und China (28%). Ich habe damit zwei Probleme: Erstens die Konzentration auf Branchen- und Länderebene grundsätzlich (Bis 25% finde ich okay.) Zweitens bin ich skeptisch gegenüber dieser Branche und diesem politisch/wirtschaftlich nicht freien Schwellenland. (Ich hätte ETWAS weniger Probleme bei so einer Konzentration auf Industrie und Indien. Daher sind das für mich zwei Gründe.)
  2. Flexibilität der aktiven Fonds nützlich, um bei politischer Instabilität zu reagieren und ein Land komplett zu meiden.
  3. Märkte in Schwellenländern sollen nicht so effizient sein wie in Industrieländern.
  4. Performance der ETF auf MSCI EM in der Vergangenheit nicht so gut wie aktive Fonds. In diesem Jahr war MSCI EM top, aber auf Fünf-Jahres-Sicht waren viele aktive Fonds deutlich besser.

Gegen aktive Fonds spricht:

  1. Erfolge der Vergangenheit sagen nichts über die Zukunft. Aktive Manager können sich verzocken.
  2. Hohe Kosten fallen stark ins Gewicht, wenn's nicht aufwärts geht an den Märkten.
  3. Wenig diversifiziert, weil sie meist in weniger als 100 verschiedene Firmen, oft sogar weniger als 50 Firmen invesiteren. Comgest ist in nur 40 investiert.

 

=> Mein Plan:

Ich will eh neues Geld Anlegen und will meinen Schwellenländer Anteil leicht erhöhen. (Kauf von Industrieländer-Unternehmen über ETFs ist klar.) Statt die Neuanlage für Schwellenländer (3000,- EUR) auf ETF und Comgest Growth gleichmäßig zu verteilen überlege ich, das neue Geld in einen anderen aktiven Schwellenland Fonds zu stecken.

 

Dann hätte ich je 40% in dem ETF und dem Comgest und 20% in dem neuen aktiven Fonds. Wenn ich mich (demnächst) durchringe noch etwas mehr neu anzulegen, dann hätte ich sogar je 1/3 in dem ETF, dem Comgest und dem neuen aktiven Fonds.

 

 

Vorteile:

  1. ETF Anteil von 50% auf 40% (bzw. 33%) reduziert.
  2. Durch die Verteilung auf zwei aktive Fonds hätte ich meine Abhängigkeit vom Management eines Fonds reduziert. Wenn einer sich verzockt, dann hoffentlich nicht der andere auch noch.
  3. China-Anteil leicht reduziert. Der Comgest hat sogar noch höheren China-Anteil (33%) als der ETF. Daher brauche ich einen neuen aktiven Fonds mit sehr geringem China-Anteil.

Der Templeton Emerging Markets Smaller Companies Fund (LU0300738605) hat nur 9% China und investiert in 121 Unternehmen, was auch dringend nötig ist, da Small Caps in Schwellenländern ja noch riskanter sind. Daher noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Freue mich über Empfehlungen.

https://wertpapiere....N=LU0300738605

http://www.morningst...1&reportlang=en

 

Mein Risiko nimmt durch diesen Plan vielleicht nicht ab, aber ist zumindest mehr diversifiziert: Auf Länderebene, und mehr Firmen, ein kleines bisschen weniger Finance; zudem unterscheiden sich die Anlagestile der drei Fonds untereinander.

 

Comgest setzt auf Groß und Growth.

Templeton setzt auf Klein/Mittelgroß und Value.

ETF setzt auf Groß und Blend.

 

 

Macht der Plan Eurer Meinung nach Sinn?

 

Würdet Ihr zu einem anderen Fonds als den Templeton greifen?

 

Oder bildet Ihr Euren Schwellenländer Anteil komplett mit einem ETF auf den MSCI EM ab?

 

Vielen Dank!

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Würdet Ihr zu einem anderen Fonds als den Templeton greifen?

 

Ja, Gebühren zu hoch. ETF sind mMn besser. Habe irgendwo gelesen, dass Indexfonds bei EM, FM den Nicht-Index-Fonds überraschenderweise noch stärker überlegen sind als ETFs Fonds in DM überlegen sind. Grund hab ich leider vergessen. Das ist deswegen bemerkenswert, weil man bei EM, FM eher an Ineffizienzen denkt. Aber Ursache sind glaube ich vor allem die hohen Kosten für Rumtraden in diesen Märkten etc.

 

Oder bildet Ihr Euren Schwellenländer Anteil komplett mit einem ETF auf den MSCI EM ab?

EM und FM könnten sinnvoll sein. Zumindest bei Depots größer 250K.

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Rubberduck

Wie deckt Ihr Euren Schwellenländer-Anteil für eine langfristige Anlage (25 Jahre) ab?

 

Derzeit ausschließlich über Anleihen. Damit wäre man auch in den letzten 10 Jahren mehr als gut gefahren. Die Aktien brauche ich nicht.

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Malapascua

  1. Diese ETFs haben einen hohen Anteil an Finanzfirmen (27%) und China (28%).

 

 

 

Ja, das ist nun mal der Markt. China ist mit weitem Abstand das wirtschaftlich stärkste Schwellenland und nun mal so abgebildet. Die Frage wäre eher: Was stört dich daran bzw. was ist an einer politisch freien Wirtschaft besser?

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Malvolio

Ich finde diese Frage auch sehr interessant, bin aber für mich selbst auch noch nicht zu einer endgültigen Antwort gekommen.

 

Ich möchte aber ein anderes Agrument einbringen. Viele Multinationale Konzerne aus den "entwickelten" Industrienationen sind stark in den "Schwellen- bzw. Entwicklungsländern" aktiv. Somit partizipiert man z.B. auch mit solchen Aktien vom Wachstum der Schwellenländer. Umgekehrt hängen viele Unternehmen z.B. in China (noch) stark am Export nach Amerika oder Europa. Es gibt also starke beidseitige Einflüsse und Abhängigkeiten. Das stellt die Frage, ob angesichts solcher Umstände, eine regionale Diversifikation wie z.B. anhand der MSCI Indices überhaupt sinnvoll bzw. zielführend ist. Ist Siemens mit 85% Auslandsumsatz ein deutsches Unternehmen, ist Samsung ein koreanischer Schwellenlandwert?

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MCThomas0215

Das stellt die Frage, ob angesichts solcher Umstände, eine regionale Diversifikation wie z.B. anhand der MSCI Indices überhaupt sinnvoll bzw. zielführend ist. Ist Siemens mit 85% Auslandsumsatz ein deutsches Unternehmen, ist Samsung ein koreanischer Schwellenlandwert?

 

Die MSCI-indexe sind nach Marktkapitalisierung gewichtet; diese "Groese" is wohl dass, was die Boersianer als Unternehmensgroese schaetzen. Man muss sich eben gut ueberlegen wenn man von der Marktkapitalisierung abweicht.

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Tom49

Danke, Bärenbulle. Die hohen Gebühren beim Templeton stören mich auch. Suche deshalb nach Alternativen.

 

Könntest Du bitte hierauf näher eingehen:

"Indexfonds bei EM, FM den Nicht-Index-Fonds überraschenderweise noch stärker überlegen sind als ETFs Fonds in DM überlegen sind."

 

Denn: Morningstar kommt zu dem gegenteiligen Schluss.

http://www.morningstar.de/de/news/137789/aktiv-oder-passiv-10-morningstar-kategorien-im-rating-check.aspx

 

Zu:

"man bei EM, FM eher an Ineffizienzen denkt. Aber Ursache sind glaube ich vor allem die hohen Kosten für Rumtraden in diesen Märkten etc."

 

Ja, Kommer zweifelt auch an der These der Ineffizienz und kritisiert dass dafür keine Belege angeführt werden. Er schreibt auch, dass die Transaktionskosten in Schwellenländer besonders hoch seien und daher ETF, die weniger traden, besser seien. S. 315 in der Auflage von 2015.

 

Aber: Sind die Transaktionskosten so hoch und traden die Fonds so viel rum? Sind diese Kosten noch nicht in TER mit drin bei aktiven und passive Fonds?

 

ETF auf MSCI EM sind allerdings auch nicht so günstig wie auf MSCI Europe, USA etc. Wenn aktive Fonds "nur" 1,5 Prozentpunkte teurer sind, aber 2 Prozentpunkte mehr Rendite bringen und weniger riskant sind, dann lohnen sie sich.

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Rubberduck

Die MSCI-indexe sind nach Marktkapitalisierung gewichtet; diese "Groese" is wohl dass, was die Boersianer als Unternehmensgroese schaetzen. Man muss sich eben gut ueberlegen wenn man von der Marktkapitalisierung abweicht.

 

Der Maßstab wäre dann doch wohl der World ACWI IMI. War da nicht der EM-Anteil 10% oder so?

Die Frage ist schon, ob ich EM-Aktien überhaupt zu World (oder was auch immer) mixen MUSS.

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Tom49
· bearbeitet von Tom49

Danke, Malapascua

 

  1. Diese ETFs haben einen hohen Anteil an Finanzfirmen (27%) und China (28%).

Ja, das ist nun mal der Markt. China ist mit weitem Abstand das wirtschaftlich stärkste Schwellenland und nun mal so abgebildet. Die Frage wäre eher: Was stört dich daran bzw. was ist an einer politisch freien Wirtschaft besser?

 

1. China mag vergleichsweises hohes Wirtschaftswachstum haben, aber das bedeutet nicht, dass börsennotierte Unternehmen bzw. ihre (ausländischen) Aktienbesitzer besonders davon profitieren. Kommer schreibt dass der MSCI China von 1993-2014 um nur 0,6% pa stieg. MSCI bestätigt: 0,8% pa seit 1994. Allerdings 5,8% pa in den letzten zehn Jahren.

https://www.msci.com...aa-49522caa9021

 

2. Zu Deiner Frage: Weil ich Demokrat und Kapitalist bin. Und ich mir nicht ganz sicher sein kann, dass China in einer Krise die Aktienbesitzer schützt, insbesondere die ausländischen. Nun bin ich nicht paranoid und sehe auch dass China ein gewisses Interesse an offenen Märkten hat und dass auch andere Staaten Mist bauen können. Ich will ja auch nicht einen kompletten Bogen um China machen, sondern nur vermeiden, dass ich hier besonders stark engagiert bin.

 

3. Außerdem stört mich, wie gesagt, das Klumpenrisiko allgemein. Morningstar schreibt: "Indizes, die ein Klumpenrisiko aufweisen, können auch die Manager aktiv verwalteter Fonds hoffen lassen. Der MSCI Emerging Markets gewichtet asiatische Länder zu rund 70% (Stichwort: Greater China!)."

http://www.morningst...ting-check.aspx

 

"More importantly, this fund’s already large China exposure is only likely to get bigger, with MSCI looking to add China A-Shares into its global equity indices and re-categorise South Korea from emerging- to developed-market status at some point in the future. Ultimately, these changes could result in China weighing more than 40% of the MSCI Emerging Markets Index."

http://www.morningstar.de/de/etf/snapshot/snapshot.aspx?id=0P0000TOT4&tab=11&reportlang=en

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Tom49

Ich finde diese Frage auch sehr interessant, bin aber für mich selbst auch noch nicht zu einer endgültigen Antwort gekommen.

 

Ich möchte aber ein anderes Agrument einbringen. Viele Multinationale Konzerne aus den "entwickelten" Industrienationen sind stark in den "Schwellen- bzw. Entwicklungsländern" aktiv. Somit partizipiert man z.B. auch mit solchen Aktien vom Wachstum der Schwellenländer. Umgekehrt hängen viele Unternehmen z.B. in China (noch) stark am Export nach Amerika oder Europa. Es gibt also starke beidseitige Einflüsse und Abhängigkeiten. Das stellt die Frage, ob angesichts solcher Umstände, eine regionale Diversifikation wie z.B. anhand der MSCI Indices überhaupt sinnvoll bzw. zielführend ist. Ist Siemens mit 85% Auslandsumsatz ein deutsches Unternehmen, ist Samsung ein koreanischer Schwellenlandwert?

 

Danke, Malvolio!

 

Ich stimme Dir zu.

 

Was Du schreibst, spricht m.E. auch dafür nicht nur auf MSCI EM, sondern auch auf Small Caps in Emerging Markets zu setzen.

 

Wegen Diversifikation. Weniger Abhängigkeit von Industrieländern und freiem internationalen Handel. Denn: Small Caps sind stärker in ihren Heimatmärkten aktiv. (Habe dafür jedoch keine Quellen. Basiert nur auf meinen Erinnerungen an das was ich irgendwo las.)

 

Ich muss nur einen guten Fonds dafür finden. Wenn ich keinen finde, dann könnte ich stattdessen meinen Europa und USA Anteil erhöhen, weil Du zurecht schreibst dass die Multinationalen Konzerne, die in europ. und amerik. Börsen beheimatet sind, stark in Schwellenländern und Entwicklungsländern aktiv sind. Sie machen vor Ort Gewinne, nicht nur durch Export, der sinken könnte, wenn es weniger freien internationalen Handel geben sollte.

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otto03

 

Aber: Sind die Transaktionskosten so hoch und traden die Fonds so viel rum? Sind diese Kosten noch nicht in TER mit drin bei aktiven und passive Fonds?

 

 

 

Handelskosten sind nicht in der TER enthalten

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Malapascua

1. China mag vergleichsweises hohes Wirtschaftswachstum haben, aber das bedeutet nicht, dass börsennotierte Unternehmen bzw. ihre (ausländischen) Aktienbesitzer besonders davon profitieren. Kommer schreibt dass der MSCI China von 1993-2014 um nur 0,6% pa stieg. MSCI bestätigt: 0,8% pa seit 1994. Allerdings 5,8% pa in den letzten zehn Jahren.

https://www.msci.com...aa-49522caa9021

 

 

Das ist ja schön - nur das Prinzip von passiv Investieren ist nun mal: Man weiß nicht was kommt. Daher sind die Hinweise auf die Vergangenheit und die letzen Jahre auch nicht wirklich sinnvoll.

 

 

2. Zu Deiner Frage: Weil ich Demokrat und Kapitalist bin. Und ich mir nicht ganz sicher sein kann, dass China in einer Krise die Aktienbesitzer schützt, insbesondere die ausländischen. Nun bin ich nicht paranoid und sehe auch dass China ein gewisses Interesse an offenen Märkten hat und dass auch andere Staaten Mist bauen können. Ich will ja auch nicht einen kompletten Bogen um China machen, sondern nur vermeiden, dass ich hier besonders stark engagiert bin.

 

Ich bin kein Demokrat und finde das es sich auch in nicht demokratischen Ländern wie Singapur gut leben lässt. Bei einer Investition in chinesische Firmen investierst du direkt in Firmen bei denen es im Parteiinteresse dass sie gut dastehen. Daher sehe ich das nicht als Risiko.

 

3. Außerdem stört mich, wie gesagt, das Klumpenrisiko allgemein. Morningstar schreibt: "Indizes, die ein Klumpenrisiko aufweisen, können auch die Manager aktiv verwalteter Fonds hoffen lassen. Der MSCI Emerging Markets gewichtet asiatische Länder zu rund 70% (Stichwort: Greater China!)."

http://www.morningst...ting-check.aspx

 

Ja, unter den Schwellenländern sind nun mal China, Taiwan und Korea die wirtschaftlichen Schwergewichte. Südamerika ist wirtschaftlich nicht von Bedeutung und genau das spiegelt der MSCI EM wieder.

 

 

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Schwachzocker

Dann hätte ich je 40% in dem ETF und dem Comgest und 20% in dem neuen aktiven Fonds.....

Wie groß ist denn Dein Gesamtanteil der Schwellenländer im Aktienbereich? Ich gehe einfach mal von 30% aus, wie in einem üblichen 70/30 Depot.

Wird ein solches Depot mit gängigen ETFs abgebildet, beträgt der Anteil Chinas 8,4%. Mit Deiner oben beschriebenen Aufteilung hättest Du es dann auf einen Anteil Chinas von ca. 7,7% gedrückt. Kannst Du nun ruhiger schlafen?

Dafür bezahlst Du aber einen Preis, nämlich den einer Vielzahl von Fonds im Depot, die auf Dauer für Handelskosten sorgen.

 

Was ich weiterhin nicht verstehe ist Dein Versuch, den Anteil Chinas mit einem aktiven Fonds, der zur Zeit nur gering in China investiert ist, zu senken. Das kann sich aber jederzeit ändern. Gerade hier sind aktive Fonds das falsche Rezept, weil Du auf Dauer eben keine Kontrolle über den Inhalt hast. Genau das möchtest Du aber. Immerhin reden wir über einen Anlagehorizont von 25 Jahren. Was mag sich da innerhalb eines aktiven Fonds (die man nicht umsonst "aktiv" nennt) ändern?

 

Was Du schreibst, spricht m.E. auch dafür nicht nur auf MSCI EM, sondern auch auf Small Caps in Emerging Markets zu setzen.

In einem EM SC wäre China aber auch mit ca. 24% vertreten.

 

Ich muss nur einen guten Fonds dafür finden.

Ich dachte, den hattest Du bereits gefunden?!

 

Templeton Emerging Markets Smaller Companies Fund (LU0300738605)

Was sagt Dir "Smaller Companies"?

 

Fazit:

Bevor Du Dein Kochrezept für ein ETF-Depot umsetzt, solltest Du nochmal die vorhandenen Erbsen zählen, anschließend deren Innenwände polieren und dann einzeln filetieren.

 

 

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Tom49

Danke, Schwachzocker, Du hast überzeugende Argumente. Ich würde so den China-Anteil i.d.T. kaum verringern und der aktive Fonds, der zZt. kaum in China drin ist, könnte jederzeit mehr chin. Aktien kaufen. Daher habe ich die Idee verworfen einen zweiten aktiven Fonds zu kaufen.

 

Was sagt Dir "Smaller Companies"?

 

Größere Chance, mehr Risiko, mehr Diversifikation, weil ich bisher nur Large Caps habe. Das was ich geschrieben habe:

 

Der Templeton Emerging Markets Smaller Companies Fund (LU0300738605) hat nur 9% China und investiert in 121 Unternehmen, was auch dringend nötig ist, da Small Caps in Schwellenländern ja noch riskanter sind. Daher noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Freue mich über Empfehlungen.

https://wertpapiere....N=LU0300738605

http://www.morningst...1&reportlang=en

 

Mein Risiko nimmt durch diesen Plan vielleicht nicht ab, aber ist zumindest mehr diversifiziert: Auf Länderebene, und mehr Firmen, ein kleines bisschen weniger Finance; zudem unterscheiden sich die Anlagestile der drei Fonds untereinander.

 

Comgest setzt auf Groß und Growth.

Templeton setzt auf Klein/Mittelgroß und Value.

ETF setzt auf Groß und Blend.

 

Und

Weniger Abhängigkeit von Industrieländern und freiem internationalen Handel. Denn: Small Caps sind stärker in ihren Heimatmärkten aktiv.

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Dandy

Habe irgendwo gelesen, dass Indexfonds bei EM, FM den Nicht-Index-Fonds überraschenderweise noch stärker überlegen sind als ETFs Fonds in DM überlegen sind.

Zumindest in den letzten 5 Jahren schien das nicht so gewesen zu sein:

 

Excss%2Breturns%2Bby%2Bgeography.png

 

Quelle

 

Für einen längeren Zeitraum habe ich gerade nichts parat, aber auch keine Lust zu suchen.

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Bärenbulle

Habe irgendwo gelesen, dass Indexfonds bei EM, FM den Nicht-Index-Fonds überraschenderweise noch stärker überlegen sind als ETFs Fonds in DM überlegen sind.

Zumindest in den letzten 5 Jahren schien das nicht so gewesen zu sein:

 

Excss%2Breturns%2Bby%2Bgeography.png

 

Quelle

 

Für einen längeren Zeitraum habe ich gerade nichts parat, aber auch keine Lust zu suchen.

... und wohl auch keine Lust gehabt meine Aussage richtig zu lesen. Es ging lediglich um den Vergleich ETF zu Fonds. Deswegen geht die Tabelle leider meilenweit am Thema vorbei.

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Dandy

Aus dem verlinkten Artikel:

 

"the following table that looks at the percent of active managers who fail to beat indices in their markets"

 

Wo ist mein Denkfehler?

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Wo ist mein Denkfehler?

Sorry dafür, natürlich kein Denkfehler, aber Fazit wäre dann wohl in DM und EM gleichermassen lieber Finger weg von aktiven Managern.

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Dandy

Das ist schon richtig und hatte ich auch nicht bestritten. Der verlinkte Artikel ist übrigens in meinen Augen sehr lesenswert was den globalen Trend hin zu ETF angeht. Auch der Folgeartikel ist sehr interessant zum Thema aktiv vs. passiv.

 

Was die konkret genannten Zahlen zur Performance von aktiven Fonds gegenüber ETF angeht, so kann ich sie nicht überprüfen. Prinzipiell erscheint es mir schwierig, diese Zahlen korrekt zu ermitteln. Wenn man davon ausgeht, dass in den EM ein ähnlich hoher Anteil aktiver Fonds am Gesamtmarkt besteht wie in den DM und die Kosten dieser Fonds ungefähr den in den DM entsprechen, dann ist das deutlich bessere Abschneiden der aktiven Fonds in den EM eigentlich völlig unlogisch, denn jede Outperformance bedingt eine Underperformance eines anderen aktiven Teilnehmers, was nach Kosten zu einem Verlustgeschäft im Durchschnitt gegenüber ETF führen muss. Möglicherweise fehlen in der Betrachtung einfach etliche aktive Fonds aus zig Ländern dieser Welt die in den EM aktiv sind, die dann eine erheblich schlechtere Performance in den Zahlen betrachtete Teil aufweisen müsste.

 

Letztlich bleibt wie immer das Grundproblem bestehen, wie man im Vorfeld die erfolgreichen aktiven Fonds der Zukunft ermitteln soll.

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xfklu

eigentlich völlig unlogisch, denn jede Outperformance bedingt eine Underperformance eines anderen aktiven Teilnehmers, was nach Kosten zu einem Verlustgeschäft im Durchschnitt gegenüber ETF führen muss.

Die DM-Fondsmanager bauen meist den jeweiligen Index ungefähr nach, so dass die Performance ungefähr gleich, aber wegen der Kosten etwas schlechter ist. (--> 85% der Fonds schlechter)

 

Die EM-Fondsmanager weichen oft stärker vom Index ab, so dass die Performance-Unterschiede sehr viel größer sind und die Kosten weniger ins Gewicht fallen (--> 55% der Fonds schlechter)

 

Der Unterschied zwischen 85% und 55% ist deswegen kein Zeichen für das unterschiedliche Können der Fondsmanager, sondern rein statistischer Natur.

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Yoko
· bearbeitet von Yoko

Würdet Ihr zu einem anderen Fonds als den Templeton greifen?

 

Ja, Gebühren zu hoch. ETF sind mMn besser. Habe irgendwo gelesen, dass Indexfonds bei EM, FM den Nicht-Index-Fonds überraschenderweise noch stärker überlegen sind als ETFs Fonds in DM überlegen sind. Grund hab ich leider vergessen. Das ist deswegen bemerkenswert, weil man bei EM, FM eher an Ineffizienzen denkt. Aber Ursache sind glaube ich vor allem die hohen Kosten für Rumtraden in diesen Märkten etc.

Für Zahlen siehe (Stand leider Juni 2015):

http://corporate.mor...terJune2015.pdf

 

In Exhibit 12 sieht man eine 10-Jahres-Performance von Active-Funds (Asset weighted) von 8,32% p.a., bei passive-Fonds von 7,70% p.a. Geht man von equal weighted aus, d.h. jeder aktive Fonds bekommt den gleichen Anteil, ist die Performance etwas anders: 7,33% p.a. für aktive-Fonds und 7,97% p.a. für passive Fonds.

Daraus kann man schließen, dass es viele schlechte und kleine aktive Fonds gibt. Die Fonds mit großen Anlagevermögen haben dagegen deutlich besser als der Index abgeschnitten.

 

Persönlich habe ich auch das Gefühl, dass es sehr viele schlechte aktive Fonds gibt. Diese stecken oftmals in irgendwelchen Rentenversicherungen und da die Anleger selten sich bewusst für diese Fonds entschieden haben, ist deren maxime möglichst hohe Gebühren und möglichst geringen Aufwand. Da wird dann die TER hochgedreht und das Aktienportfolio entspricht ca. dem vom MSCI EM. Eine starke Underperformance ist damit klar.

 

 

Bei US-Large Blend (Exhibit 2) ist die Performance dagegen 6,74% p.a. für aktive Fonds vs. 7,68% p.a. für passive-Fonds (über 10 Jahre). Ähnliche Zahlen für US Large Value und US Large Growth.

 

PS: Persönlich bin ich in den Comstage MSCI EM und den Magellan als aktiven Fonds investiert. Beim Magellan bin ich angetan durch die hohe Expertise des Fondsmanagement und deren langjährige Erfahrung im EM Bereich. Auch finde ich die Anlagestrategie sinnvoll und entspricht meiner Philosophie. Sollte der Magellan aber ~3 Jahre in Folge underperformen, so wird dieser abgestoßen. Bei EM bin ich tendenziell auch recht kritisch: Durch politische Einflüsse sind die Aktienmärkte, z.B. in China, doch stark verzerrt und laufen meiner Meinung nach noch nicht wirklich effizient. Auch könnte ich ohne EM ganz gut leben, da andere Unternehmen gute Umsätze in EM machen, z.B. Nestlé verkauft seine Produkte sehr erfolgreich in EM. Hier habe ich aber die politische und rechtliche Sicherheiten der Industriestaaten. Auf der anderen Seite sind EM-Aktien bzgl. KGV recht günstig bewertet.

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

In Exhibit 12 sieht man eine 10-Jahres-Performance von Active-Funds (Asset weighted) von 8,32% p.a., bei passive-Fonds von 7,70% p.a. Geht man von equal weighted aus, d.h. jeder aktive Fonds bekommt den gleichen Anteil, ist die Performance etwas anders: 7,33% p.a. für aktive-Fonds und 7,97% p.a. für passive Fonds.

 

Daraus kann man schließen, dass es viele schlechte und kleine aktive Fonds gibt. Die Fonds mit großen Anlagevermögen haben dagegen deutlich besser als der Index abgeschnitten.

Oder, dass sterbende Fonds besonders am Ende ihres Lebens eine sehr schlechte Performance aufweisen - bei equal-weighted werden diese in dieser Zeit immer noch voll mit eingerechnet, bei asset-weighted aufgrund von vermutlich bereits massiv erfolgter Kapitalabflüsse eher kaum. (sowohl bei asset- als auch bei equal-weighted bleiben laut Morningstar die historischen Daten von gestorbenen Fonds in der Stichprobe - alles andere würde auch einen massiven Survivorship Bias beinhalten). Höhere Kosten im Falle von kleinen Fonds spielen sicher auch eine Rolle.

 

Einen klaren Schluss lassen diese Daten also so nicht zu.

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Yoko

In Exhibit 12 sieht man eine 10-Jahres-Performance von Active-Funds (Asset weighted) von 8,32% p.a., bei passive-Fonds von 7,70% p.a. Geht man von equal weighted aus, d.h. jeder aktive Fonds bekommt den gleichen Anteil, ist die Performance etwas anders: 7,33% p.a. für aktive-Fonds und 7,97% p.a. für passive Fonds.

 

Daraus kann man schließen, dass es viele schlechte und kleine aktive Fonds gibt. Die Fonds mit großen Anlagevermögen haben dagegen deutlich besser als der Index abgeschnitten.

Oder, dass sterbende Fonds besonders am Ende ihres Lebens eine sehr schlechte Performance aufweisen - bei equal-weighted werden diese in dieser Zeit immer noch voll mit eingerechnet, bei asset-weighted aufgrund von vermutlich bereits massiv erfolgter Kapitalabflüsse eher kaum. (sowohl bei asset- als auch bei equal-weighted bleiben laut Morningstar die historischen Daten von gestorbenen Fonds in der Stichprobe - alles andere würde auch einen massiven Survivorship Bias beinhalten). Höhere Kosten im Falle von kleinen Fonds spielen sicher auch eine Rolle.

 

Einen klaren Schluss lassen diese Daten also so nicht zu.

 

Siehe dazu:

Asset-Weighted Returns

We calculate the asset-weighted returns for each cohort using each share class’s monthly

assets and returns. When a fund becomes obsolete, its historical data remains in the sample.

Funds that incept or migrate into the category after the start of the period are not included.

 

Sterbende Fonds werden entsprechend auf monatlicher Basis mit eingerechnet und ziehen die Performance solange runter, bis in diese kaum noch Investorengelder enthalten sind. Ebenso findet hierdurch keine Verzerrung für Fonds-Stars statt, die aufgrund vergangener Performance viele neue Investorengelder anziehen.

 

Die Zahl spiegelt die Performance wieder, als hätte man man breit über alle aktiven Fonds gestreut und die Gewichtung der aktiven Fonds monatlich basierend auf den Fondsvolumen angepasst.

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Siehe dazu:

Asset-Weighted Returns

We calculate the asset-weighted returns for each cohort using each share class’s monthly

assets and returns. When a fund becomes obsolete, its historical data remains in the sample.

Funds that incept or migrate into the category after the start of the period are not included.

 

Sterbende Fonds werden entsprechend auf monatlicher Basis mit eingerechnet und ziehen die Performance solange runter, bis in diese kaum noch Investorengelder enthalten sind. Ebenso findet hierdurch keine Verzerrung für Fonds-Stars statt, die aufgrund vergangener Performance viele neue Investorengelder anziehen.

 

Die Zahl spiegelt die Performance wieder, als hätte man man breit über alle aktiven Fonds gestreut und die Gewichtung der aktiven Fonds monatlich basierend auf den Fondsvolumen angepasst.

 

Sorry, aber auf genau den Absatz habe ich mich auch bezogen. Ich habe nicht behauptet das bei den Asset-Weighted Returns irgendwas verzerrt wird, sondern dass das bei den Equal-Weighted geschieht, eben weil sterbende Fonds da genauso gewichtet werden wie gesunde.

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Tom49

Danke, Yoko, für Deine Einschätzungen, Analysen und Informationen! Sehr interessant und hilfreich.

 

Zudem sind Dein Magellan und mein Comgest Growth anscheinend fast identisch.

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