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LagarMat

Riester oder nicht?

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

Es kommen hier immer wieder die gleichen Fragen zum Thema Riester.

Daher habe ich mich aus gegebenem Anlass entschlossen, mal was generelles zum Thema zu schreiben.

 

Soll man einen Riestervertrag abschließen oder nicht?

Wenn ja soll man ihn fördern lassen oder lieber nicht?

Meiner Ansicht nach lohnt sich Riester für die meisten Förderberechtigten.

 

Warum?

1. Es ist relativ kompliziert und erfordert gewissen Sachverstand, sich unabhängig von Riestersparplänen und den nicht empfehlenswerten fondsgebundenen Versicherungslösungen(egal ob Riester oder nicht) eine private Altersvorsorge zusammen zu basteln.

 

2. Die staatlich gewährten Zulagen und Steuervergünstigungen sind eine Menge Geld.

Jemandem Anfang Zwanzig oder noch jünger, der im Lauf seines Lebens mal Kinder haben will und Zeit seines Arbeitslebens förderberechtigt(Angestellter, Beamter, etc.) sein wird, ist meiner Ansicht nach nicht von Riester abzuraten.

Das halte ich für nicht durchdacht und fahrlässig.

Desweiteren sind die Riesterförderungen Steuergelder, welche der Steuerzahler aufbringen muss!

Es ist nur logisch sich von diesen Geldern zurück zu holen, was möglich ist.

 

Eine kleine Rechnung:

- Junger Mensch, 22 Jahre alt, schließt einen Riestersparplan ab.

- 45 Jahre Vertragslaufzeit, während der Laufzeit 2 Kinder, welche bis 25 Jahre Lebensalter kindergeldberechtigt sind.

--> 45 Jahre x 154 Grundzulage plus 300 x 2 Kinder x 25 Jahre-->

Das ergibt eine Gesamtzulagensumme von 21930.

 

Dazu kommt die jährliche Steuererstattung. Diese liegt je nach Beitragshöhe und persönlichem Steuersatz bei bis zu 882. Also nochmal maximal 39690 Förderung.

Dieses Geld kann wiederangelegt werden.

 

Es sind Zahlen welche nicht zu verachten sind und die Überlegung, was passiert in der Auszahlphase bzw die Vorzüge in der Auszahlphase eines normalen Auszahlplanes gegenüber einem Riesterauszahlplan sind auch spekulativ.

Nach heutigem Steuerrecht wird der normale Auszahlplan nicht mehr versteuert, bis auf neu anfallende Zinsen, jedoch ist nicht gesagt, dass das auch so bleibt.

 

Das weiß niemand und deshalb sollte man sich auf heute und die heutige Rechtslage konzentrieren.

 

Wer sagt denn, dass es nie wieder eine Vermögenssteuer geben wird?

Unter diese fiele dann ein solches Vermögen aus einem nicht Riester-Vertrag.

Auch das ist spekulativ.

Niemand weiß, was in 40 Jahren ist.

Keep it simple! Bleibt bei heute!

 

3. Die weiteren Vorteile von Riester:

-Hartz IV-Sicherheit der Einlagen bis jährlich 2100 Einzahlung plus der Wertentwicklung

-Vermeidung der Abgeltungssteuer durch nachgelagerte Besteuerung und dadurch nichtgeminderter Zinseszinseffekt.

-Die angefallenen Zinsen müssen auch bei förderschädlicher Vertragsauflösung nicht zurückgezahlt werden.

-Lebenslange Rentenzahlung (ein normaler Auszahlplan ist irgendwann beendet, da erschöpft.)

 

Die Leibrentenversicherung, die jedes Riesterprodukt haben muss, ist in diesem Fall eine gute Sache.

Sie ist nämlich erst ab Vollendung des 85. Lebensjahres vorgeschrieben und ist somit kostenmäßig überschaubar.

Die Zahlungen aus einem Vermögen sind endlich und damit ist eine lebenslange Zahlung aus einem normalen Auszahlplan nicht gesichert..

 

Kommen wir zum ungeförderten Vertrag.

Womöglich ist dieser schon bald nichtmehr attraktiv, denn sein Hauptvorteil gegenüber anderen Anlagen ist die Abgeltungssteuerfreiheit, denn auch er unterliegt noch der nachgelagerten Besteuerung.

Das könnte sich aber noch ändern.

Da wir aber bei der heutigen Besteuerung bleiben wollen und nicht genau wissen was kommt:

Ein ungeförderter Riestervertrag ist für die interessant, die entweder nicht förderberechtigt sind oder schon einen anderen Riestervertrag haben, dessen Förderung voll ausgereizt ist.

In allen anderen Fällen ist bei der Überlegung ob gefördert oder ungefördert zum geförderten Vertrag zu raten, da nicht sicher ist, wie die Besteuerung in 40 Jahren aussehen wird und wie lang der Zahlungsempfänger leben wird.

 

 

Nun zu denen die sich überlegen sollten, von einem Riestervertrag Abstand zu nehmen.

- Ein Single, der es auch bleiben will und nicht vor hat Kinder zu bekommen,

- der des weiteren ein Experte der Geldanlage ist oder werden will und eine flexible Geldanlage praktizieren will

- und von der Anlageform an sich, welche er beriestern würde nicht überzeugt ist,

sollte sich genau ausrechnen, ob sich ein Riestervertrag für ihn lohnen würde und gegebenenfalls eine andere Anlage in Angriff nehmen.

 

Gruß vom Stezo

 

Fragen? Meinungen?

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culo

es gibt nicht DEN riester. es gibt nur eine riesterförderung, die an gewisse kriterien gebunden ist..

diese förderung macht an sich sinn. was allerdings banken und versicherungen daraus machen, ist reine abzocke.

 

theoretisch wäre es möglich, ein faires produkt um die riesterförderung herum zu kreieren.

 

derzeit sehe ich keines. vielleicht kommt noch eins, wenn erstmal ausländische banken entdeckt haben, dann man sich über riester günstiges kapital in deutschland beschaffen kann.

 

allerdings müssen die ausländer erstmal lernen, so kompliziert zu denken, wie die deutschen, damit sie dieses seltsame konstrukt erstmal verstehen.

 

den türken traue ich es schon zu.

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LagarMat
es gibt nicht DEN riester. es gibt nur eine riesterförderung, die an gewisse kriterien gebunden ist..

 

Man culo, sei doch nicht so krümelkackerig.

Das ich mit "Riestervertrag" alle riesterförderfähigen Produkte, vor allem natürlich Sparpläne gemeint habe, ist Dir doch eigentlich klar und der Forumsgemeinde auch.

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maush

Vorteile sind m.E. die nachgelagerte Besteuerung und Umgehung der Abgeltungsteuer. Zulagen sind bei vielen (auch Familien) nur eine Vorauszahlung auf die Steuerrückzahlung. Die Meinung, das es sich für Singles nicht lohnt, teile ich daher nicht.

 

Nachteile sind, dass ich über den angesparten Betrag nicht frei Verfügen kann und teilweise gezwungen bin eine Rentenversicherung abzuschließen. Außerdem sind die Renditen auch bei guten Produkten schlechter als bei vergleichbaren "riesterfreien" Produkten. Außerdem ergeben sich Nachteile wenn der Wohnsitz ins Ausland verlagert wird.

 

Ich habe mich aus steuerlichen Gründen trotzdem pro Riester entschieden.

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo
Zulagen sind bei vielen (auch Familien) nur eine Vorauszahlung auf die Steuerrückzahlung. Die Meinung, das es sich für Singles nicht lohnt, teile ich daher nicht.

 

Letzteres: Wer ist der Meinung, dass es sich für Singles nicht lohnt?

Bei den Zulagen bleibt zu beachten, dass sich aus diesen Zinsen und Zinseszinsen generieren, welche bei einer förderschädlichen Auflösung des Vertrages bei Rentenbeginn nicht zurück zu zahlen sind.

Die Zulagen sind daher mehr als "nur" eine Vorauszahlung auf die Steuerrückzahlung in der Auszahlphase.

Dass die insgesamt in der Auszahlphase zu zahlenden Steuern höher sein können, als die vorherige steuerliche Förderung ist meines Erachtens eine skandalöse Abzocke seitens des Staates, weil eine Förderung als Geschenk deklariert wird, welche eigentlich nur ein Darlehen ist.

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maush
· bearbeitet von maush
Bei den Zulagen bleibt zu beachten, dass sich aus diesen Zinsen und Zinseszinsen generieren, welche bei einer förderschädlichen Auflösung des Vertrages bei Rentenbeginn nicht zurück zu zahlen sind.

Die Zulagen sind daher mehr als "nur" eine Vorauszahlung auf die Steuerrückzahlung in der Auszahlphase.

Zulagen werden beim Förderungshöchstbetrag selbst berücksichtigt, werden daher wie eigene Einzahlungen behandelt. Bei einer förderschädlichen Auflösung sind Steuerückzahlungen auch unverzinst zurückzuzahlen. Kann da keinen Unterschied sehen.

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

Ich rede von Zinsen und Zinseszinsen.

Diese hättest Du ohne Zulagen nicht, oder hättest die Zulagenbeträge selbst einzahlen müssen.

Die Steuererstattung musst Du natürlich auch zurückzahlen, da sie Teil der Förderung sind, jedoch kannst Du diese Erstattung bis zur Auflösung des Vertrages und der damit verbundenen Rückzahlung der Gesamtförderung wiederum zinsen- und zinseszinsbringend in ungeriesterte Anlagen investieren.

Da ist der Unterschied.

Desweiteren erniedrigt die Steuererstattung den jährlichen finanziellen Eigenkapitalaufwand für die Riesteranlage.

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Urmel
· bearbeitet von Urmel
Letzteres: Wer ist der Meinung, dass es sich für Singles nicht lohnt?

 

ich auch ;)

 

 

Bei den Zulagen bleibt zu beachten, dass sich aus diesen Zinsen und Zinseszinsen generieren, welche bei einer förderschädlichen Auflösung des Vertrages bei Rentenbeginn nicht zurück zu zahlen sind. Die Zulagen sind daher mehr als "nur" eine Vorauszahlung auf die Steuerrückzahlung in der Auszahlphase.

 

Nehmen wir mal einen Riester-Banksparplan. Die Zinsen und Zinsenszinsen auf die Steuerersparnisse und Zulagen (die man unter Umständen behalten darf) nützen mir bei so mickrigen Zinsen nicht viel. Da fahre ich mit einem ungeförderten, "normalen" Banksparplan mit einer garantieren durchgehenden Rendite von 4,5 % p.a. abzüglich Abgeltungssteuer besser.

Auch einem Sparplan aufs Tagesgeldkonto (es gibt immer Tagesgeldangebote, die deutlich besser sind, als die Verzinsung von Riester-Banksparplänen). Legt man alle paar Jahre einen so angesparten Betrag in Festgeld an und sichert sich eine hohe Verzinsung über Jahre, kann man das Ergebnis des sicheren Ansparplans noch verbessern.

 

 

den Steuern höher sein können, als die vorherige steuerliche Förderung ist meines Erachtens eine skandalöse Abzocke seitens des Staates, weil eine Förderung als Geschenk deklariert wird, welche eigentlich nur ein Darlehen ist.

 

 

Das sehe ich auch so, daß die Zulagen eine Art Darlehen sind. Aber bei schlechterer Verzinsung oder Rendite, als bei Nicht-Riester-Anlagen, nützt mir dieses Darlehen nichts.

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etherial
Letzteres: Wer ist der Meinung, dass es sich für Singles nicht lohnt?

 

Ich sehe da zumindest eine Gefahr. Wenn ich als Single richtig Karriere mache, dann rutsche ich auch in der Rente in eine höhere Besteuerungsklasse. Wenn ich hingegen Familie habe, dann ist die Belastung im Alter geringer und manchmal sind die Zulagen Höher als der zustehende Sonderausgabenabzug. Wenn die Wirtschaft boomt und mein Fondssparplan gut läuft, könnte mein Vermögen auch in einen höheren Steuerbereich rutschen.

 

Bei den Zulagen bleibt zu beachten, dass sich aus diesen Zinsen und Zinseszinsen generieren, welche bei einer förderschädlichen Auflösung des Vertrages bei Rentenbeginn nicht zurück zu zahlen sind.

 

Ist das wirklich so? Das verleitet ja geradezu dazu den Vertrag mit 64 Jahren förderschädlich aufzulösen. Steuern zahlt man dann nämlich auch keine.

 

Dass die insgesamt in der Auszahlphase zu zahlenden Steuern höher sein können, als die vorherige steuerliche Förderung ist meines Erachtens eine skandalöse Abzocke seitens des Staates, weil eine Förderung als Geschenk deklariert wird, welche eigentlich nur ein Darlehen ist.

 

Das finde ich nicht. Das ist das Riester-Modell. Wer am Ende der Laufzeit auch noch geringere Steuern garantiert, hätte auch von Anfang an statt Steuergeschenke echte Zuschüsse leisten können.

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maush
Ich rede von Zinsen und Zinseszinsen.

Diese hättest Du ohne Zulagen nicht, oder hättest die Zulagenbeträge selbst einzahlen müssen.

Die Steuererstattung musst Du natürlich auch zurückzahlen, da sie Teil der Förderung sind, jedoch kannst Du diese Erstattung bis zur Auflösung des Vertrages und der damit verbundenen Rückzahlung der Gesamtförderung wiederum zinsen- und zinseszinsbringend in ungeriesterte Anlagen investieren.

Da ist der Unterschied.

Desweiteren erniedrigt die Steuererstattung den jährlichen finanziellen Eigenkapitalaufwand für die Riesteranlage.

kann ich nicht nachvollziehen, aber du wirst schon wissen was du meinst ;) .

 

Fact ist aber, ab einem bestimmten Einkommen macht es keinen (großen) Unterschied ob Familie oder Single, was bleibt ist die Steuernachverlagerung. Die späteren Steuersätze kenn kein Mensch, also sind auch höhere Steuern denkbar. Vorteil ist aber auf jeden Fall, dass keine Abgeltungsteuer anfällt. Dadurch ist auch bei sicheren Anlageformen wie Banksparplänen eine positive Realverzinsung möglich.

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LagarMat
Ist das wirklich so? Das verleitet ja geradezu dazu den Vertrag mit 64 Jahren förderschädlich aufzulösen. Steuern zahlt man dann nämlich auch keine.

 

Wieso mit 64?

Soweit ich weiß musst Du bei einer förderschädlichen Auflösung die Zulagen und die Förderung zurückzahlen und den Betrag auch noch versteuern.

Aber vielleicht kann da jemand 100%ige Aufklärung leisten. ????

 

Das ist das Riester-Modell. Wer am Ende der Laufzeit auch noch geringere Steuern garantiert, hätte auch von Anfang an statt Steuergeschenke echte Zuschüsse leisten können.

 

Also die Riesterförderung wird überall als Geschenk verkauft. Ich habe noch nirgends dick gedruckt Steuerdarlehen gelesen, sondern immer nur "Förderung" und "Geschenk".

Eine Förderung ist kein Darlehen.

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maush
Nehmen wir mal einen Riester-Banksparplan. Die Zinsen und Zinsenszinsen auf die Steuerersparnisse und Zulagen (die man unter Umständen behalten darf) nützen mir bei so mickrigen Zinsen nicht viel. Da fahre ich mit einem ungeförderten, "normalen" Banksparplan mit einer garantieren durchgehenden Rendite von 4,5 % p.a. abzüglich Abgeltungssteuer besser.

Eben nicht. 4,5% vor Steuer ergibt bei 26% Abgeltungsteuer 3,33% nach Steuer. Bei meinem Riester Banksparplan bei der KSK Kaiserslautern bekomme derzeit 3,45% + 0,5% Bonus. Dazu müßte ich 5,3% vor Steuern bekommen. Derzeit nur mit Bankhopping möglich.

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

Das sehe ich genauso!

Urmel, Du bist generell der Meinung, dass Riester sich nicht lohnt.

Das ist schlicht und einfach nicht richtig.

Für Dich persönlich mag das ja stimmen, aber bei weitem nicht für alle.

 

Deine Aussage zum Banksparplan ist auch quatsch.

Deine Äusserungen lassen darauf schließen, dass Du Dich nicht wirklich mit den einzelnen Anlagen und Förderungen beschäftigt hast und sie mit Abgeltungssteueranlagen verglichen hast.

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Urmel
· bearbeitet von Urmel
Vorteil ist aber auf jeden Fall, dass keine Abgeltungsteuer anfällt. Dadurch ist auch bei sicheren Anlageformen wie Banksparplänen eine positive Realverzinsung möglich.

 

Ich zahle lieber Abgeltungssteuer innerhalb eines "normalen" Banksparplans/Tagesgeldkonto/Festgeldanlagen, wenn ich trotzdem wegen besserer Verzinsung eine insgesamt höhere Rendite habe, als bei einem Riester-Banksparplan.

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etherial
Wieso mit 64?

 

Um die Ansparzeit möglichst lange zu halten.

 

Soweit ich weiß musst Du bei einer förderschädlichen Auflösung die Zulagen und die Förderung zurückzahlen und den Betrag auch noch versteuern.

 

Das glaube ich jetzt aber nicht. Erst nimmt man mir die zuviel erhaltene Steuer ab (nur recht und billig) und dann soll noch etwas versteuert werden, was aus bereits versteuerten Gelder erwirtschaftet wurde? Und wie wird das versteuert? Abgeltungssteuer von 25% auf den Gewinn?

 

Also die Riesterförderung wird überall als Geschenk verkauft. Ich habe noch nirgends dick gedruckt Steuerdarlehen gelesen, sondern immer nur "Förderung" und "Geschenk".

 

Da hast du recht! Ich habe vor einem Jahr auch noch daran geglaubt, dass es eine Förderung ist ... Gefördert werden nur die, deren Zulagen höher als ihr Sonderausgabenabzug sind.

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maush
· bearbeitet von maush
Ich zahle lieber Abgeltungssteuer innerhalb eines "normalen" Banksparplans/Tagesgeldkonto/Festgeldanlagen, wenn ich trotzdem wegen besserer Verzinsung eine insgesamt höhere Rendite habe, als bei einem Riester-Banksparplan.

Würde ich auch gern. Ist aber nicht möglich. Schau dir mal meine kurze Berechnung oben an. Die Realverzinsung nach Abgeltungsteuer und Inflation ist bei fast allen "sicheren" Anlagen negativ. Leider.

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LagarMat
Ich zahle lieber Abgeltungssteuer innerhalb eines "normalen" Banksparplans/Tagesgeldkonto/Festgeldanlagen, wenn ich trotzdem wegen besserer Verzinsung eine insgesamt höhere Rendite habe, als bei einem Riester-Banksparplan.

 

Das meine ich mit nicht richtig beschäftigt.

 

Das glaube ich jetzt aber nicht. Erst nimmt man mir die zuviel erhaltene Steuer ab (nur recht und billig) und dann soll noch etwas versteuert werden, was aus bereits versteuerten Gelder erwirtschaftet wurde? Und wie wird das versteuert? Abgeltungssteuer von 25% auf den Gewinn?

Das weiß ich nicht genau, ich dachte immer einfach als Sondereinnahmen mit dem persönlichen Steuersatz.

Aber wie gesagt, hier muss doch irgendwer rumschwirren, der das mit Bestimmtheit und Begründung sagen kann.

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GlobalGrowth
· bearbeitet von GlobalGrowth
Das glaube ich jetzt aber nicht. Erst nimmt man mir die zuviel erhaltene Steuer ab (nur recht und billig) und dann soll noch etwas versteuert werden, was aus bereits versteuerten Gelder erwirtschaftet wurde? Und wie wird das versteuert? Abgeltungssteuer von 25% auf den Gewinn?

 

die förderschädliche Kündigung wird wie folgt behandelt: es empfiehlt sich die Kündigung nach dem 60. Lebensjahr, da dann ähnlich wie bei einer normalen Rentenversicherung der hälftige Ertragsanteil voll besteuert wird. Zur Erklärung:

 

 

Auszahlung: 100.000 (Zulagen und Steuerersparnis wurden bereits zurückgezahlt) -->macht bereits der Anbieter

 

100.000 - 30.000 (Eigenbeiträge)= 70.000

70.000 / 2 = 35.000 --> diese 35k werden jetzt mit deinem persönlichen Steuersatz versteuert

 

Also passiert folgendes: Einkommen mit 60.Lj = 40.000

 

40.000 + 35.000 (aus Riester)= 75.000 (davon dann den Steuersatz ermitteln)

 

 

Im Zuge des Lohnsteuerahresausgleiches kann man sich dann wieder einen Teil zurückholen oder muss noch etwas drauflegen.

 

So einfach ist das!!!

 

 

Und jetzt nochmal kurz zusammengefasst für Leute, die meinen die Riester Rendite mit förderfreier Produkten hinzubekommen:

 

Wir haben bereits im Banksparplan-Thread ausgerechnet, dass man beispielsweise mit einen normalen Fondssparplan jährl. mind 8,7% erreichen muss, um das zu toppen. Bedenkt dabei, dass der Fonds dann mind. 10,2% fahren muss, da meist 1,5% TER zu zahlen ist.

Dabei ist dann im Vergleich bereits die förderschädliche Kündigung der Riester einbezogen worden.

 

Also erzählt hier mal nicht vom Weihnachtsmann...wer das schafft, ist entweder Experte, und das sind hier die wenigsten oder hat einfach nur Glück gehabt. Mit Glück gestaltet man aber keine Altersvorsorge. Absolute Bullshit, wer sowas von sich gibt.

 

 

In meinen Augen gibt es nur wenige Gründe kein Riesterprodukt zu nehmen, die wären:

 

1. ich will jederzeit an mein Geld-->dann gibt man es aber auch idR für die falschen Sachen aus.

2. ich will später ins Ausland---> 2 Möglichkeiten, förderschädliche Kündigung, die Renditen sind dann immernoch i.O. oder man wartet einfach ab. Fakt ist, dass von Brüssel aus eine Abmahnung hinsichtlich dieser Einschränkung für EU-Bürger kam. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis das abgeändert wird

 

3. man ist bereits zu alt, 10 Jahre vor der Rente würde ich auch keine Riester abschließen, höchstens über einen Banksparplan nachdenken, doch das ist einfach eine Frage der Einstellung.

 

4.man hat bereits seine Altersvorsorge zu 100% stehen...dann kann man mit dem verfügbaren Geld auch zocken.

 

 

 

 

So, nun noch ein paar Worte, die an Urmel gerichtet sind:

 

sag mal, hast du dich annähernd mal mit den Riesterprodukten richtig auseinandergesetzt? Wenn ich hier lese, dass ich bei nem normalen Banksparplan 4,5% garantiert bekomme, wäre das mehr, trotz Abgeltungssteuer, als ein Riesterprodukt??? Naja, entweder haste dich gründlich verrechnet oder du bist einfach nur polemisch und unterstützt dieses Forum nicht durch sachdienliche "Weisheiten". Entschuldige meinen Ton, doch was du da von dir gelassen hast, ist einfach nur Bullshit....

 

Einfache Rechnung:

 

von deinen 4,5% Zinsen würden jährlich nur 3,375% hängenbleiben, dank Abgeltungssteuer. Mal abgesehen davon, dass es kaum normale Banksparpläne gibt, die 30-40 Laufzeit anbieten (mit garantiertem Zins).

 

oder weiter intensiviert:

 

Riesterprodukt: im ersten Jahr 1946 Einzahlung, im Folgejahr muss ich nur noch 1226 effektive einzahlen...da ich ja die bis zu 720 Steuerrückerstattung im Folgejahr mit einzahlen kann.

 

du mit deiner Rechnung müsstest erstens effektiv 720 (durch Steuererstattung) + 154 (Zulage) jährlich mehr zahlen und dann noch Abgeltungssteuer...HALLO.. :angry: .mach mir vor, wie du die Rendite erreichen willst ...also lass mal diese polemischen und völlig irrationalen Äußerungen und liefer stichfeste Agumente....

 

sowas regt mich einfach nur auf.... <_<

 

cya

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maush

@GlobalGrowth

immer locker bleiben. Urmel hat halt nicht richtig nachgerechnet ;) .

 

Mir fällt immer auf das viele Riester Produkten sofort negativ gegenüberstehen, ohne sich damit beschäftigt zu haben. Oder gleich auf die Nummer abfahren "ist nur was für Leute mit vielen Kindern".

 

Danke für deine Aufbereitung, so wird es noch mal richtig klar. Für mich ist die Riester Seite die Komponente "Topsicherheit" in meine Altersrücklage. Daher habe ich auch einen Banksparplan gewählt. Aktien kauf ich von dem Rest. Wenns gut geht, kann ich Weltreisen machen, sonst eben Ostseeurlaub, aber Riester + gesetzlicher Rente sollte schon mal die Grundversorgung sicherstellen.

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo
Danke für deine Aufbereitung, so wird es noch mal richtig klar. Für mich ist die Riester Seite die Komponente "Topsicherheit" in meine Altersrücklage. Daher habe ich auch einen Banksparplan gewählt. Aktien kauf ich von dem Rest. Wenns gut geht, kann ich Weltreisen machen, sonst eben Ostseeurlaub, aber Riester + gesetzlicher Rente sollte schon mal die Grundversorgung sicherstellen.

 

So mach ich es auch.

 

Übrigens danke Gigi, dass Du das nochmal vorgerechnet hast und Klarheit bei der Besteuerung geschaffen hast.

Das mit der Brüsseler Abmahnung wusste ich noch gar nicht, ist aber eigentlich völlig logisch.

Das ist ja geil, da kann ich später doch nach Schweden auswandern, ohne den Vertrag zu kündigen.

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supertobs
Also die Riesterförderung wird überall als Geschenk verkauft. Ich habe noch nirgends dick gedruckt Steuerdarlehen gelesen, sondern immer nur "Förderung" und "Geschenk".

Eine Förderung ist kein Darlehen.

 

Ist es auch nicht. Gemäß Verfassungsgericht ist Altersvorsorge in der Ansparphase nicht zu besteuern. Riester, bAV und schrittweise die gesetzliche sind alle in der Ansparphase steuerbefreit. Nur wer weniger Steuern zahlen würde als durch Förderung bei Riester würde wirklich "gefördert" werden. Damit erübrigt sich auch die vielgepriesene "Günstigerprüfung" zwischen Riester- und Eichelrente. Beide sind ab gewissem Steuerlevel gleich.

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LagarMat

Wenn das Verfassungsgericht das so gesagt hat, birgt das ja einigen Zündstoff, schließlich werden ja nicht nur Riesterprodukte oder Versicherungen zur Altersvorsorge genutzt.

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LagarMat
Damit erübrigt sich auch die vielgepriesene "Günstigerprüfung" zwischen Riester- und Eichelrente. Beide sind ab gewissem Steuerlevel gleich.

Könntest Du das mal genauer erklären?

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Columbo

Schönes Thema. Vielleicht noch was zu Nachteilen: Das Handling der Auszahlungsphase, das du unter Vorteile auflistest, ist ebenso ein Nachteil. Denn auch ohne Riestervertrag könnte ich mir nach einer Ansparphase durch Direktinvestments so etwas bestimmt basteln (lassen). Nur wäre ich da flexibler (Höhe der Einmalauszahlung, Zeitpunkt des Übergangs von Auszahlungsplan zur Verrentung). Ob man das Vorgehen vielleicht so gar gut findet oder nicht, spielt ja erstmal keine Rolle - Unflexibilität ist ein Nachteil.

 

Dann eine grundsätzliche Anmerkung: Um Vor- und Nachteile aufzulisten, haben verschiedene Personen sicherlich unterschiedliche Auffassungen von der Frage "Riestern oder nicht" bzw. welche Alternativen spielen im "Nicht"-Fall eine Rolle: Konsum? Kopfkissen? Direktinvestment in die Anlageklassen, für die ich sonst Riester wählen würde, Versicherungen, ...?

 

Im Vergleich zu Rentenversicherungen fällt mir noch der unsichere Rentenfaktor bei Riesterprodukten als Nachteil ein.

 

Viele Grüße

Columbo

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etherial

Bei Riester gibts mehrere Probleme:

 

1. Steuerdarlehen: Für die meisten Leute ist Riester nur "spare die Steuern heute, zahle die Steuern in der Rente". Nur wenige bekommen in der Ansparphase mehr als einen Steuerausgleich, zahlen muss die Steuern am Ende aber jeder.

 

2. Abzocke beim Ansparen: Die Produkte für Riester müssen sich wege komplizierter Zeritifizierung und beschränkter Liquidität nicht in dem Maße um günstige Bedingungen bemühen. Folge: Die Kosten für Fondssparpläne sind deutlich höher, als bei vergleichbaren Sparplänen ohne Förderung.

 

3. Abzocke bei der Verrentung: Hier gibts gleich zwei Varianten an denen abgezockt wird:

 

Zum Einen rechnen Riesterversicherungen (die überwiegende Menge, wenn nicht alle) mit deutlich höheren Lebenserwartungen als private Rentenversicherungen. Kein Wunder, denn bei Riester gibts kein Kapitalwahlrecht und niemand kann auf die unfaire Verrentung verzichten. Ärgerlicher wird es vermutlich noch mit den Fondssparplänen. Die werden ja erst ab 65/67 verrentet ... ob da in 40 Jahren nicht noch ein paar Jährchen Lebenserwartung draufgeschlagen werden?

 

Zum Anderen ist gesetztlich vorgeschrieben, dass Riesterversicherungen gleiche Leistungen für Männer und Frauen auszahlen müssen. Das ist ein Problem, da diese Vorschrift für jede andere Anlageform nicht existiert. Ein Mann ist also gut beraten sich nicht zu versichern, weil er das Risiko der Frauen mitbezahlen muss, ohne dafür einen Nutzen zu haben.

 

 

Ich habe (vorläufig) für mich meine persönliche Strategie für Riester gefunden: Ich verwende den Betrag für Wohnriester. So umgehe ich die unfairen Konditionen der Leibrente. Altersvorsorge mache ich über private Versicherungen/Anlagen.

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