Faceman März 16, 2006 In den letzten Tagen hat der Bund-Future, das deutsche Zinsbarometer, eine, wenn auch ziemlich verschobene, obere Kopf-Schulter-Formation fast vollendet. Wie am beigefügten Chart erkennbar ist, könnte dieser nun schnell bis 116, dann bis 112, 106 oder gar bis 103 fallen. Für das Zinsniveau bedeutet dies, es geht nach oben, und für die Aktien eher, dass sie stagnieren oder nachgeben.... Hintergrund für alle, die mit dem Bund Future nix anfangen können: Der Bund-Future ist ein künstlicher Terminkontrakt einer fiktiven Staatsanleihe über 10 Jahre mit einem Zinssatz von 6,0%, der an den Terminmärkten gehandelt wird. Dabei gibt der Kurs an, zu welchem Prozentsatz des Nennwertes (ich glaube pro Kontrakt 300.000 Euro) dieser gerade gehandelt wird. Hieraus ergibt sich auch die Effektivverzinsung (natürlich der Einfachheit halber ohne die Kosten) Zur Zeit sieht das also so aus: Bei einem Kurs von 118,08 (%) müsste für den Kontrakt also 118,08% x 300.000 Euro bezahlt werden, also 354240 Euro, Es werden aber 300.000 Euro mit 6% verzinst, das heisst pro Jahr 18.000 Euro Zinsen auf diesen Kontrakt ausgeschüttet. diese 18.000 Euro bedeuten für den Investor, der tatsächlich 354240 Euro bezahlt, eine Rendite von "nur" 5,08%. Zu berücksichtigen ist noch, dass der Investor am Ende der Laufzeit auch nur 300.000 Euro zurückbekommt. Nehmen wir an, der Kontrakt läuft noch exakt 10 Jahre, dann würden pro Jahr (ohne Abzinsung) 18.000 -(54240/10)=18000-5424=12576 Euro Zinsen ausbezahlt. Bei einem Einstandspreis von 354240 Euro entspricht dies einer Rendite von nur 3,55%. Dieses Produkt ist jedoch nur auf fiktiven standardisierten und festen Zahlen aufgebaut, eine solche Staatsanleihe als Basiswert existiert nicht, so dass dieses Produkt nur in entsprechende andere Anleihen umgetauscht werden kann... Man sieht hier aber sehr schön, wie Kurs und Rendite zusammenhängen und kann die Richtung des Zinsniveaus gut ablesen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Faceman April 14, 2006 Update: Die Kopf-Schulter-Formation ist vollendet. Auch der Pullback hat schon stattgefunden. Drehen die Kurse wieder nach unten, könnte es dynamisch bis 112, eher aber bis 106 nach unten gehen. Damit wäre auch der über 10-jährige Aufwärtstrend gebrochen. Einzig ein schnelles Ansteigen über 116,50-117 und ein dynamisches Streben auf die Widerstandszone bei 118 wäre als Bärenfalle zu werten. Im konreten bedeutet dies: Die Zinsen werden wahrscheinlich weiter steigen, die Kurse der Festverzinslichen entsprechend sinken. Besonders am langen Ende drohen hier also weitere Kursverluste. Chart: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Laser12 November 5, 2006 Kann man im Moment eine eindeutige Trendrichtung festlegen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
