Mikrofinanzen

[Monetenfuchs]

Was ist Mikrofinanz?

Mikrofinanz ist die Bereitstellung von Finanzdienstleistungen für arme Menschen in Entwicklungsländern. Mikrokredite sind Existenzgründungsdarlehen an Einzelpersonen in Entwicklungsländern. Ein Mikrokredit ermöglicht armen, aber wirtschaftlich aktiven Menschen, den lebensnotwendigen Zugang zu Finanzdienstleistungen. Dadurch können wirtschaftlich benachteiligte Menschen ihr unternehmerisches Potenzial entfalten und ihre Lebenssituation nachhaltig verbessern. Die Vergabe von Mikrokrediten erfolgt weltweit durch rund 10.000 Mikrofinanz-Institute. Diese vergeben Kredite an Menschen, die üblicher weise keine Finanzierung erhalten, weil sie über keinerlei Sicherheiten verfügen.

Interessanterweise gibt auch in Deutschland erste Ansätze, dieses Modell umsetzen.

 

Pionier der Mikrofinanzierungen ist Muhammad Yunus, ein Ökonomie-Professor aus Bangladesh, der 2006 für seine Idee den Nobelpreis erhielt (sp:on, stern.de). Anfang der 1970er-Jahre vergab er die ersten Kleinstkredite an Arbeitslose. Einige Jahre später hatte der Professor mit seiner Grameen-Bank -- übersetzt "Dorf-Bank" -- über 4 Mrd. Dollar an fast sechs Millionen Menschen verliehen. Das Ungewöhnliche am Grameen-Verfahren ist, dass Menschen Kredite erhalten, die bei anderen Banken als nicht kreditwürdig gelten: Ärmste, Analphabeten, Frauen -- Menschen, die keine Sicherheiten bieten können. (Erste Bank)

 

Die Erste Bank (AT) bringt hierzu eine erste Anleihe heraus:

"Sichere 4 % und ein gutes Gewissen

 

Die Gewinnerwartung der Anleihe lieg mit 4% relativ niedrig. Betont wird aber die hohe Kapitalsicherheit, die vor allem durch eine breite Streuung der Investition sowie die enorm hohe Rückzahlungsrate von 98% bei Mikrokrediten gewährleistet werden wird. Auch sei der Markt der Kleinstkredite von Weltmarktentwicklungen oder anderen Anlageklassen weitgehend abgekoppelt. Die nicht zu übersehende Differenz aus den bei Microfinance-Instituten durchaus üblichen 15-20% Zinsen p.a. für den Kreditnehmer und der Rendite für den Anleger wird durch hohe Kosten bei der Diversifikation, hohen Personalaufwand vor Ort und die Währungsrisiken erklärt, da Kleinstkredite grundsätzlich in den Landeswährungen der währungstechnisch oft schwankungsstarken Volkswirtschaften ausgegeben werden." (WienerLloyd)

 

Was haltet Ihr von dieser Anlageidee? Defensives Anlageinstrument und soziales Tun oder nur Abzocke?

 

Gruß

Monetenfuchs

 

Einige Links:

• Wikipedia-Artikel
  
• Artikel bei sueddeutsche.de
  
• fundsresearch.de
  
• Deutsches Mikrofinanz Institut - Newsletter
  
• verantwortliche-kreditvergabe.net
  
• absa.ch
  
• handelsblatt.com
  

[skeletor]

Habe davon schon mal ein Bericht in n-tv gesehen, fand ich gut.

[Yunus-Fan]

Habe davon schon mal ein Bericht in n-tv gesehen, fand ich gut.

 

Hallo, ich habe den n-tv Beitrag (er lief glaub ich vor ein paar Monaten) leider verpasst. Wisst ihr evtl, ob es den irgendwo online gibt? Danke für die weiterführenden Links, Monetenfuchs.

[bla]

Ich nehme mal diesen Thread, weil er in dem Andere verlinkt worden ist.

 

Vor einiger Zeit habe ich einen Artikel im Handelsblatt über Mikrokredite gelesen. Grundlegend geht es darum, dass aktuell sehr viele Anbieter in den Markt dringen und eben die Zinsraten drücken. Nun kommt es teilweise dazu, dass Personen ihre Kredite mit anderen Krediten decken. Das kann dadurch passieren, weil das Risikomanagement der Kreditgeber ungenügend sei.

 

Nur zur Info, werde den Artikel mal suchen.

[jjj]

http://www.smava.de/

fällt wohl auch in diese Kategorie - ist aber für Deutschland.

 

Gibt auch einen Finanztestartikel drüber: http://www.test.de/themen/geldanlage-banken/test/-private-kredite/1533339/1533339/

Ich hab noch keine Kredite dort vergeben - es gibt aber einen Faden dazu https://www.wertpapier-forum.de/topic/15284-geld-verleihen-uber-internetplattform-smavade/?do=findComment&comment=458460

Gruß

j