Boersifant April 6, 2007 Guten Abend liebes Forum, wie ihr vielleicht aus einem meiner früheren Posts gesehen habt, bin ich was die zukünftige Entwicklung der BRD und allgemein der Weltwirtschaft angeht recht pessimistisch, das adäquate Wort ist wohl eher realistisch. Die Entwicklung der Staatsverschuldung der BRD ist enorm wie folgende Grafik zeigt: Deutschland ist mit einer Verschuldung von rund 67% des BIP zwar noch schlechter als der EU Durchschnitt und die USA, aber alle EU-Staaten sind enorm verschuldet. Seit 35 Jahren werden ungeachtet der wirtschaftlichen Lage fröhlich neue Schulden aufgenommen, die laufenden Verpflichtungen sind aus den Steuereinnahmen nicht mehr zu decken, deswegen werden jedes Jahr weitere Schulden aufgenommen. Im Boomjahr 2006 betrug die Neuverschuldung des Bundes 39 Milliarden Euro. Wie alleine der Zins pro Jahr bei einer Gesamtverschuldung von über 1,5 Billionen Euro ist, brauche ich euch wohl kaum vorrechnen. Da weder diese noch eine frühere Regierung ernsthafte Anstrengungen unternommen hat die Neuverschuldung zu stoppen oder sogar Schulden zu tilgen und die Deutschen durchschnittlich verdammt dumm sind, ist hier auch keine positive Entwicklung abzusehen. Meine Prognose ist: Sollte sich die Politik hinsichtlich dieses Problems in den nächsten 10 Jahren nicht bedeutend ändern, ist der Staatsbankrott unausweichlich. Das Problem ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern kann auch von den USA ausgelöst werden. Ein großer Staat wird den "Anfang" bilden und dann das ganze Kartenhaus mitreißen, die Folge wird eine globale Rezession mit Hyperinflation sein. Jetzt werdet ihr euch alle denken "Der Typ ist verrückt" und das hätte ich vor kurzem auch noch gesagt, aber ich bitte euch, das Thema ernsthaft anzugehen. Wodurch begründe ich meine Prognose? Selbst in Zeiten von wirtschaftlichen Wachstum werden keine Schulden abgebaut, sondern noch massiv neue aufgenommen. Dass in wirtschaftlichen schlechten Zeiten die theoretischen Möglichkeiten zum Abbau noch kleiner sind, ist klar. Sollte diese Entwicklung also ungebremst weiterlaufen, wird die Schuldenlast in 10-20 Jahren so hoch sein, dass uns der Zinseszinseffekt das Ende bereitet (ich beziehe mich hier allgemein auf das Problem, ist auch auf die USA übertragbar). Zur Zeit bestünde noch die Möglichkeit Neuverschuldung zu stoppen oder sogar abzubauen, aber das ist mit dieser vollkommen verblödeten Bevölkerung nicht möglich. In Deutschland gehört es zum guten Ton bei einer ausbleibenden Rentenerhöhung von 5€/Monat auf die Barrikaden zu gehen, bei Selbstbeteiligung am Sportverein das Ende des Sozialstaats auszurufen und bei der Einführung eines unglaublichen großen Geschenks an alle Langzeitarbeitslosen (Hartz IV) "Montagsdemonstrationen" zu veranstalten, ohne zu wissen, wofür der Begriff steht. Oder kurz: Wir leben in einem Land des ungebremsten Jammerns und kollektiver Dummheit. Für keinen Politiker besteht die Möglichkeit an diesem Irrsinn etwas zu ändern. Um das Problem der Verschuldung zu stoppen oder zu bremsen sind massive Einsparungen möglich, Einsparungen in einer Höhe, die alle anderen Massnahmen übersteigen. Selbstverständlich müssten diese Massnahmen wirtschaftsverträglich sein, deswegen kommt z.b. eine höhere Besteuerung der Unternehmen nur im Notfall in Frage. Eingespart werden muss also primär im Bereich der "sozialen/kulturellen Ausgaben", d.h. z.b. keine Subventionen mehr für Theater, keine Sportvereine usw. Da denkt sich der durchschnittliche Deutsche doch gleich: Ahhh, der will uns das Wichtigste wegnehmen, der asoziale Mistkerl! Scheiss Neoliberaler! Nur stellt sich hier nicht die Frage ob, sondern wann. Wird nicht schnell gehandelt, ist der Staatsbankrott unausweichlich und dann werden die Leute ganz andere Probleme haben als den Beitrag ihres Sportvereins. Ich denke das Thema gehört in dieses Forum auf jeden Fall rein, weil es stark mit der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung zu tun hat. Eure Meinungen? Und bitte nicht nur Ein-Satz-Antworten a la "Du spinnst wohl!". Etwas mehr Argumentation schadet nicht. - Der Boersifant Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel April 6, 2007 Entscheidend ist die Leistungsbilanz. Solange der Staat immernoch reiche Bürger hat kann er immernoch auf deren Vermögen zugreifen ( Steuererhöhung) wenns eng wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant April 6, 2007 Entscheidend ist die Leistungsbilanz. Solange der Staat immernoch reiche Bürger hat kann er immernoch auf deren Vermögen zugreifen ( Steuererhöhung) wenns eng wird. Das stimmt zwar, aber hätte Nebenwirkungen. Bei einer derart hohen Steuerlast würde der Konsum zurückgehen, damit die Unternehmensgewinne und damit die zukünftigen Steuereinnahmen -> Teufelskreis. Eine beliebig hohe Besteuerung von Einkommen ist nicht möglich und m.M. ist vom aktuellen Niveau aus kaum noch Spielraum. Außerdem ist die Frage, wie der Rückgriff auf Vermögen genau aussehen sollte. Das Bundesverfassungsgericht hat eine Doppelbesteuerung klar ausgeschlossen, ein Rückgriff auf Ersparnisse von Bürgern ist also nicht möglich. Sollte es so eng werden, dass das Recht außer Kraft oder sehr kreativ ausgelegt wird, werden die Vermögenden sich sowieso absetzen und auch andere, die nicht ganz doof sind. Wenn ich diese Entwicklung kommen sehe, würde ich mein Geld natürlich auch auf ausländische Konten legen oder in physischen Besitz (Edelmetalle) tauschen, damit der Zugriff nicht möglich ist. - Der Boersifant Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel April 6, 2007 · bearbeitet April 6, 2007 von Grumel Dass wiederum ist nicht neoliberal sondern keynsianisch . Die Verfassung kann man Ändern, genauso wie das Verfassungsgericht seine Meinung zur Verfassung ändern kann. Ausserdem ist ein Vermögensrückgriff ja garnicht nötig wenn man diese Perspektive einer rein Nachfrage getriebenen Wirtschaft nicht teilt. Ist ja sowieso nur eine kurzfristige konjunturelle Perspektive, die auch die hohe aussenwirtschaftliche Verflechtung nicht berücksichtigt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sladdi April 6, 2007 Hi, ich finde auch, daß die Staatsschulden zu hoch sind, aber machen wir uns folgendes klar: bei 2% Inflation kannst Du 2% neue Schulden aufnehme, ohne daß sich Deine Lage real verschlechtert hat. Bei (für Deutschland) 1500 Mrd Schulden (gilt vermutlich für den Bund alleine), kann der Staat sich also eine Neuverschuldung von 30 Mrd leisten. Dazu kommt noch das Wirtschaftswachstum, das die Lage weiter entspannt. Nichtsdestotrotz finde ich, daß wir das Geld sinnvoller ausgeben könnten (und auch müßten) als damit Zinsen zu zahlen. Aber überleg Dir mal die größten Posten im Haushalt: Soziales (inkl. 80 Mrd Zuschüsse an die Rentenkasse) Zinsen und Tilgung Bundeswehr Zinsen kann man nicht einfach so senken und die Bundeswehr ist sowieso so gut wie pleite (habe das in meiner Wehrpflicht-Zeit selbst erleben dürfen). Meiner Meinung nach bleibt nur eine deutliche Absenkung der Rentenzuschüsse und eine Rückführung der alljährlichen Verschwendung, wie sie im Schwarzbuch angeprangert wird. Gruß Sladdi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lenzelott April 6, 2007 1,2 oder 3 Du must Dich entscheiden drei Felder sind frei. Ob wir Pleite sind oder nicht, sagt Dir gleich das Licht. Interessanter wie der absolute Betrag der Verschuldung ist das Verhältniss zum Brutto bis Nettosozialprodukt. Habe keine Grafik zur Hand, meine aber, dass hier der Trend unglücklicherweise auch in die falsche Richtung zeigt seit Jahren. Schimpft mich Asso, aber meine Meinung ist: 1. wir leben Sozialstaatmäßig in diesem Land auf zu großen Fuss 2. Subventionen fressen Kasse auf (hierunter fällt auch EU Agrarpolitik, etc.) 3. wir tun zu wenig für die Bildung der nächsten Generation Punkt 1+2 kostet unnütz Geld und deswegen ist für Punkt 3. keines mehr übrig Das ist noch schlimmer wie eine drohende Steuererhöhungen oder der Domoskopische Faktor. Wenn in 20-30 Jahren nur noch Dödel durchs Land laufen, zahlt mir keiner mehr die Rente. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl April 6, 2007 Nichtsdestotrotz finde ich, daß wir das Geld sinnvoller ausgeben könnten (und auch müßten) als damit Zinsen zu zahlen. Denk dran, dass diese Zinsen nichts anderes sind, als das, was du für deine Bundesanleihe bekommst. Was beim Thema "Staatsverschuldung" nur allzu gern vergessen wird, ist, dass der Staat sich vor allem bei seinen Bürgern bzw. inländisch (nicht nur, aber zu einem wesentlichen Teil) verschuldet. Die Zinsen, die der Staat zahlt, kommen also auch der Bevölkerung zu Gute, kurbeln die Nachfrage an usw., die Zusammenhänge hier sind äußerst komplex. Ich möchte damit nicht sagen, dass die Staatsverschuldung gut oder schlecht ist, aber viele setzen die Verschuldung eines Staates viel zu schnell mit der Verschuldung eines Unternehmens oder Bürgers gleich. Die Zinsen sind aber nicht "weg", sondern bleiben im Falle eines Staates zu einem großen Teil "in der Familie". Das Zahlen von Zinsen an eigene Bevölkerung/inländische Unternehmen ist mehr oder weniger mit Subventionen, Steuererleichterungen und Investitionen zu vergleichen und nicht etwa mit Privatinsolvenz. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel April 6, 2007 · bearbeitet April 6, 2007 von Grumel Ist alles relativ. Ich weis zwar auch nicht wo genau der gesellschaftliche Nutzen in Agrarsubventionen einer riesigen Armee mit Wehrpflicht, oder Theatersubventionen liegen soll, genauso wie sich mir völlig entzieht wieso ein Staat wie unserer überhaupt Schulden haben sollte. Aber eine Katastrophe sind die Schulden eben nicht solange sie nicht im Ausland gemacht werden. Was die echten Sozialausgaben betrifft seh ich das deutlich anders, die kann man ruhig noch steigern. Allerdings sind für mich Arbeitslosenversicherung Rentenversicherung und ähnliche Späßchen keine Sozialausgaben, sondern lediglich eine Umverteilung in der Mittelschicht. Sozialausgaben sind für mich Ausgaben für Sozialhilfe, Kindergeld kostenlose Schulen etc. . Das andere Zeug ist Willkür Umverteilung mit leichtem sozialen Einschlag. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lenzelott April 6, 2007 · bearbeitet April 6, 2007 von lenzelott Denk dran, dass diese Zinsen nichts anderes sind, als das, was du für deine Bundesanleihe bekommst. Was beim Thema "Staatsverschuldung" nur allzu gern vergessen wird, ist, dass der Staat sich vor allem bei seinen Bürgern bzw. inländisch (nicht nur, aber zu einem wesentlichen Teil) verschuldet. Die Zinsen, die der Staat zahlt, kommen also auch der Bevölkerung zu Gute, kurbeln die Nachfrage an usw., die Zusammenhänge hier sind äußerst komplex. Ich möchte damit nicht sagen, dass die Staatsverschuldung gut oder schlecht ist, aber viele setzen die Verschuldung eines Staates viel zu schnell mit der Verschuldung eines Unternehmens oder Bürgers gleich. Die Zinsen sind aber nicht "weg", sondern bleiben im Falle eines Staates zu einem großen Teil "in der Familie". Das Zahlen von Zinsen an eigene Bevölkerung/inländische Unternehmen ist mehr oder weniger mit Subventionen, Steuererleichterungen und Investitionen zu vergleichen und nicht etwa mit Privatinsolvenz. Nee schon klar. Was sagt denn die Statistik, wieviel Prozent der Staatsanleihen von wem gehalten wird? Lange Zeit hat sich der Staat den benötigten Mittelzufluss "Steuer-Subventioniert" über LV´s und RV´s besorgt. Zinsen werden ja zu hoch besteuert. Konsum ist über die Zinszahlung in diese Kanäle bestimmt nicht entstanden! Den Hahn hat er sich zum Teil selber abgedreht um Ihn anschließend über Riester und Ko wieder zu öffnen. Auch darüber entsteht kein Konsum. Gehen wir mal über den großen Teich, die Jungs produzieren noch eine ganz andere Staatsverschuldung. Wer kauft hier die Anleihen zur Finanzierung des Zwillingsdefizites? Die Chinesen! Das führt auch dort nicht zu Konsum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel April 7, 2007 · bearbeitet April 7, 2007 von Grumel Halten wir fest der "Drohende Staatsbankrot mit einhergehender Hyperinflation" ist Quatsch. Was aber noch lange nicht bedeutet dass Staatsverschuldung etwas positives ist. Tatsächlich ist die geometrisch ansteigende Staatsverschuldung wenn man die Inflation und das Wirtschafswachstum bedenkt garnichtmehr so dramatisch angestiegen. Am besten mißt man die Staatsverschuldung in Prozent des BIP. Allerdings haben wir auch noch viele versteckte Schulden in Form der Renten und Pensionsverpflichtungen. Umlagefinanzierte Rentenversicherung, Pflegeversicherung und zum Teil auch Krankenversicherung sind nichts anderes als versteckte Schulden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lenzelott April 7, 2007 · bearbeitet April 7, 2007 von lenzelott Halten wir fest der "Drohende Staatsbankrot mit einhergehender Hyperinflation" ist Quatsch. Was aber noch lange nicht bedeutet dass Staatsverschuldung etwas positives ist. Bei uns wohl so noch nicht kurzfristig zu erwarten, aber immer Relation Staatsschulden zu Bruttoinlandsprodukt betrachten !!! Ist allerdings ein Szenario auf das sich die USA mit viel größeren Schritten zubewegt als wir hier. Homebilding Index kackt schon seit Monaten ab und das ist ein Vorbote für schlimmeres. Die Beleihung auf den Häusles ist in USA permanent gestiegen um den Konsum zu finanzieren. Jetzt sind die Zinsen rauf bei denen und die Spirale dreht sich runter, weil auf einmal einige Leute schon das Darlehn nicht mehr bezahlen können. Erste Banken gehen um, weil die Schuldner die Raten für die zu hoch beliehenen Häusles nett mehr zahlen können. Die müssen sich ganz schnell ein paar Dinge einfallen lassen überm Teich meiner Meinung nach. Die US Wirschaft ist zu 2/3 Konsumenten getrieben. In Deutschalnd sind wir das nur zu 1/3. Wer das Buch "Gewinnen mit Börsenzyklen" gelesen hat, wird wissen, dass das Problem der USA allerdings erst ab dem Jahr 2010 beginnt: Die Baabyboomer haben dann Ihren Konsumhorizont überschritten und der Pillenknick kurbelt die Wirtschaft nicht mehr wirklich an. Allerdings haben wir auch noch viele versteckte Schulden in Form der Renten und Pensionsverpflichtungen. Umlagefinanzierte Rentenversicherung, Pflegeversicherung und zum Teil auch Krankenversicherung sind nichts anderes als versteckte Schulden. Ich mal irgendwann vor vielen jahren ansatzweise versucht auszurechnen wie hoch eine Rückstellung im Unternehmen sein müsste (also auch der Kapitalstock) um alleine die Pensionsverpflichtung den Beamten gegenüber bedienen zu können. Kann mich nicht mehr ganz genau daran erinnern, aber die Zahl ist wenigstens nochmale um den Faktor 2 größer gewesen, wie die Buchmäßige Verschuldung unserer Republik. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sladdi April 7, 2007 Kann mich nicht mehr ganz genau daran erinnern, aber die Zahl ist wenigstens nochmale um den Faktor 2 größer gewesen, wie die Buchmäßige Verschuldung unserer Republik. Hi, das Problem, Staatsschulden mit Unternehmensschulden zu vergleichen liegt auch an der unterschiedlichen Art der Buchführung. Dazu habe ich ein Zitat, was die Sache auf den Punkt bringt: "Der Staat behandelt einen Panzer genauso wie ein Radiergummi." Soll heißen: wenn Du buchhalterisch vorgehst und die notwendigen Rückstellungen (Pensionen etc) auch als Schulden verbuchst, dann mußt Du auch das Vermögen betrachten. Der Bund hat ja Unternehmensanteile, Immobilien, Geschäftsausstattung (was meinst Du, wieviel Du für die MGs der Bw in den Krisenregionen dieser Welt bekommst ) usw. Hamburg hat ja vor kurzem die doppelte Buchführung eingeführt und meines Wissens nach soll die auch demnächst für den Bund kommen. Wäre echt eine interessante Frage, wie hoch das Eigenkapital noch ist. @ipl Die Auswirkungen der Staatsverschuldung ist sicher ein komplexes Thema. Einerseits sorgen sie für zusätzliche (staatliche) Konsumausgaben, was der Wirtschaft sicher kurzfristig förderlich ist. Andererseits ist es Konsum und damit kein Sparen, was der Wirtschaft langfristig förderlich wäre. Außerdem frage ich mich, was die Zinsen machen würden, wenn der Staat keine Anleihen mehr begeben würde. Ich vermute, daß die ziemlich runtergehen würden, da die Anleger die gleiche Menge Geld auf eine kleinere Anzahl on Anleihen verteilen müßten. Ist aber nur die Vermutung eines Laien-VWLers. Und niedrige Zinsen sind der Wirtschaft sicherlich förderlich. Gruß Sladdi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AzadKing April 7, 2007 · bearbeitet April 7, 2007 von AzadKing Hmm ich frage mich warum ihr darüber überhaupt diskutiert. Bevor es so düster aussieht gibts nen schönen Krieg und dann wars das .. und wer weiss denn schon was die Menschheit in den nächsten Jahrzenten für Sachen macht. Fakt ist das das ganze Wirtschaftssystem nie endlos laufen wird. Das regelt sich schon alles von allein, dank der Dummheit nicht nur Deutschlands, sondern der Menschheit kennt ihr die Seite ? http://www.geldcrash.de/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akku5 April 7, 2007 Im Boomjahr 2006 betrug die Neuverschuldung des Bundes 39 Milliarden Euro. Die Zahl ist falsch. Die Neuverschuldung betrug wegen der guten wirtschaftlichen Entwicklung 27,9 Mrd. . Die 39 Mrd waren die geplante Verschuldung im Haushaltsentwurf. Die 27,9 sind natürlich immer noch viel zu viel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
christine April 7, 2007 · bearbeitet April 7, 2007 von christine also hier möchte ich doch meinen senf dazugeben, als ehemalige politikstudentin wobei das ja das thema hier nicht genau trifft: Ist allerdings ein Szenario auf das sich die USA mit viel größeren Schritten zubewegt als wir hier. seh ich anders. die usa steht was die finanzen aktuell angeht nur w/ sonderausgaben (wie z.b. krieg) so schlecht da. in deutschland dagegen haben wir ein wachstum von über 2% und dennoch hat es dieses land nicht geschafft die neuverschuldung auf 0 zu drücken. die amerikaner erzielen dagegen bei "normaler" konjunktur ohne den irak-krieg haushaltsüberschüsse. daher werden die amerikaner schneller wieder aus dem loch kommen als die deutschen. hier in diesem land herrscht ein so genanntes "strukturelles defizit" sprich: die fixen ausgaben sind schon zu hoch dennoch möchte ich sladdi schon zustimmen. die konjunktur in den usa ist (auch wenn das andere ganz anders sehen) kurz vorm zusammenbruch. der häuserbau ist dabei nicht so dramatisch da nur firmen betroffen sind die sich auf diese risikoimmobilien spezialisiert haben. und der %satz der schlechten kredite ist sehr gering und wird die wirtschaft nicht komplett abwürgen. eher sehe ich aber ein problem in der verschuldung der privatleute und dem hohen aussenhandelsdefizit. hier muss man dringend daran arbeiten und das geht in meinen augen nur über eine abwertung des dollars. und dann ist das problem gelöst. volkswirtschaftlich betrachtet ist sparen gleich investieren. insofern ist es auch nicht gut zu behaupten alle müssen konsumieren, denn das sei gut für die konjunktur. dafür geht dann der kapitalstock der vwl durch den keller und die unternehmen verlieren an wettbewerbsfähigkeit. solange die zinsen günstig sind ist das kein problem da die geldmenge steigen kann und sparen nicht erforderlich ist aber das birgt natürlich wieder die gefahren einer inflation.. Die US Wirschaft ist zu 2/3 Konsumenten getrieben. In Deutschalnd sind wir das nur zu 1/3. das stimmt nicht. die privaten konsumausgaben in deutschland machen knapp 56% des bip aus. in den usa sind es 70%. ich glaube in deutschland fehlt eine persönlichkeit die den leuten das mal richtig erklärt wobei ich aber schon glaube dass der aktuelle finanzminister es im kreuz hätte. nur gehört er leider der falschen partei an. wenn deutschland jetzt nicht den stillstand bei der verschuldung schafft wann dann? die steuereinnahmen sprudeln gerade richtig kräftig und eins muss man den leuten einfach mal klar machen: deutschland macht immer noch schulden!!! aber es kommen schnell aus allen höhlen leute gekrochen die das geld verteilen wollen. ich glaube die deutschen haben nicht begriffen um was es geht. ich würde genre mal eine umfrage machen: 1. frage --> glauben sie deutschland hat zuviele schulden? 2. frage --> was sollte der staat mit den günstigeren steuereinnahmen machen? ich glaube hier würde es nur so widersprüche hageln. jedoch möche ich schon sagen, dass die sache nicht so dramatisch ist wie alle sagen. wenn es deutschland schafft ein nullwachstum zu erreichen dann steigen die schulden schon nicht mehr werden sogar tendenziell sinken, da ja andere schulden hinten wegefallen. wichtig ist also dass man nicht jedes jahr mehr draufpackt. deshalb ist die betrachtung der absoluten zahl der schulden gelindegesagt schwachsinn. des weiteren bestehen in deutschland genügend assets um die verschuldung deutlich zu senken (z.b. könnten autobahnen usw. verkauft werden). daher hat deutschland ja auch ein triple a rating von s&p. die lage ist also absolut nicht dramatisch. ein staatsbankrott in einem industrieland ist meilenweit entfernt. auch steuererhöhungen sind dafür nicht zwingend notwendig. und anders als manche leute behaupten hat die steuerpolitik einer regierung keinen einfluss auf den konsum... nirgendwo sieht man das besser als gerade in diesem land am gefährdesten wären eher die japaner. die haben über 100% verschuldung vom bip und leiden noch viel mehr unter dem demographischen wandel als wir. achja und auch der markt nimmt das risiko derzeit nicht wahr (zurecht wie ich finde). dies sieht man daran dass italienische staatsanleihen die selbe rendite abwerfen wie deutsche oder österreichsiche papiere obwohl die italiener ebenfalls über 100% verschuldung vom bip haben. ein risikoaufschlag wäre für italien eigentlich angemessen aber markt kalkuliert einfach nicht dass es soweit kommt. schlußendlich möcht eich noch bemerken dass die staaten einfach nur ihren haushalt umkrempeln müssen und sich auf das wesentliche konzentrieren müssen. dies bedeutet machtabgabe. und die macht gibt man erst ab wenn es nicht mehr anders geht. von daher wird es noch einige jahren dauern. mfg christine Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Krischan April 7, 2007 ...was soll man dem noch hinzufühen. Christine weiß bescheid Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant April 7, 2007 Guten Morgen, das freut mich, dass hier schon so viele Antworten gekommen sind. Die Staatsverschuldung in Relation zum BIP zu betrachten statt absolut macht sicher Sinn, aber dadurch ist die Lage nicht viel rosiger. Fakt ist, dass Deutschland und andere EU-Staaten den Stabilitätspakt einfach missachten, zum einen durch die jahrelange Überschreitung der 3% Defizitgrenze, zum anderen durch die Überschreitung der 60%-Grenze (mit aktuell 67%). Wie ich im Eingangspost auch sagte, glaube ich, dass das Problem momentan noch lösbar wäre, praktisch es aber nicht ist, weil die Bevölkerung andere Präferenzen hat (um es milde auszudrücken). Wenn es in Zeiten starker Wirtschaft nicht gelingt ohne Diktatur Schulden abzubauen, sondern sie sich noch weiter erhöhen, ist das Gesamtkonstrukt sehr labil. Das Wirtschaftswachstum ist ja keine Garantie, mit der bei der Frage der Neuverschuldung gerechnet werden darf. Die äußeren Einflüße, Politik anderer Länder, Rohstoffknappheit und Klimawandel können in fernerer Zukunft die Wirtschaft über Jahre schädigen und damit auch die Möglichkeit des Schuldenabbaus ausschließen. Weiterhin gibt es noch weitere Probleme im Inland, die hier schon angesprochen wurden, z.b. das Problem der umlagefinanzierten Rente. Ein Rentensystem was von einer bestimmten Geburtenrate, Zuwanderungsrate und Wirtschaftswachstum abhängt ist per Design zum Scheitern verurteilt. Nun kann man für jedes einzelne Problem Lösungsvorschläge finden, jedoch ist nicht abzusehen, was bei einem ungünstigen Zusammentreffen verschiedener Faktoren passiert. Eine harte Rezession verbunden mit einem Krieg o.ä. kann eine Kettenreaktion verursachen, die dann in dem prognostizierten Staatsbankrott endet und zwar nicht nur im Deutschen, sondern von fast allen Industrienationen. Und so einfach wie "Die Deutschen halten einen großen Teil der Bundesanleihen, die werden einfach nicht zurückbezahlt, Problem gelöst" würde es nicht sein, da dies der Staatsbankrott wäre. Zum Schluss noch ein dickes @ #8 und #15 @AzadKing: Ich bin nicht so ein Fan von Autoren, die mit der Apokalypse werben. - Der Boersifant Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Drella April 7, 2007 · bearbeitet April 7, 2007 von Profi ich denke, dass in deutschland die politik viel zu sehr auf dem keynsianischen wirtschaftssystem beruht. zu viele subventionen, zu viele steuern, zu viel bürokratie, etc... das aber ne monetäre wirtschaftspolitik auch kein zwingendes heilmittel ist sieht man an den usa. irdentwie scheint die letzte weltwirtschaftskrise zu lange her... die politker kennen das alle nciht und gehen mit der gefahr falsch um. wenn kein geld in der kasse ist, kann auch kein terror krieg geführt werden... oder es kann keine kohle subventioniert werden... ist doch logisch.. aber den staatsführern ist das nciht klar. jeder mensch der überverschuldet ist weil er auf zu großem fuß lebt wird als dumm, egoistisch, leichtsinnig.. uvm. bezeichnet... staatsverschuldung ist hingegen absolut normal..... das ist aber nicht überall der falll, siehe norwegen oder andere. das risiko einer hyperinflation etc. halte ich zwar im moment für sehr moderat aber sowas kann man nicht vorraus sehen... dafür gibt es zu viele gefahren... siehe 3. weltkrieg, hädschfonds... etc... naja.. die welt dreht sich weiter... kann man sicher stunden lang drüber diskutieren. am bessten mit viel alkohol... aber da kommen schon wieder erinnnerungen an letze woche hoch... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stoxx April 7, 2007 Hmm ich frage mich warum ihr darüber überhaupt diskutiert. Bevor es so düster aussieht gibts nen schönen Krieg und dann wars das .. und wer weiss denn schon was die Menschheit in den nächsten Jahrzenten für Sachen macht. Fakt ist das das ganze Wirtschaftssystem nie endlos laufen wird. Das regelt sich schon alles von allein, dank der Dummheit nicht nur Deutschlands, sondern der Menschheit kennt ihr die Seite ? http://www.geldcrash.de/ Das ist Werbung, was der Typ da macht. Lass Dir mal ein Angebot für eine optimale Geldanlage oder für ein Paar Seminare von dem Menschen zusenden. Banken- und Versicherungsunabhängig und natürlich unverbindlich. Das ist ein 2ter Bernd Förtsch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AzadKing April 7, 2007 Das ist Werbung, was der Typ da macht. Lass Dir mal ein Angebot für eine optimale Geldanlage oder für ein Paar Seminare von dem Menschen zusenden. Banken- und Versicherungsunabhängig und natürlich unverbindlich. Das ist ein 2ter Bernd Förtsch. Ja stimmt schon macht ein bischen Werbung aber die Kurzinfos finde ich ganz gut... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Morbo April 7, 2007 · bearbeitet April 7, 2007 von Morbo so in etwa muesste IMHO eine wirkliche Agenta 201x aussehen: Neutralitaetserklaerung Real (!) steuersatz unter <20% (fuer Unternehmen, Konsumenten, alle eben...) statt Pass muss jeder Buerger eine Kopie der Zurich Axioms vorweisen, denn er ist fuer seineFinanzen zustaendig (nicht der Staat, eine Gewerkschaft, Berater oder sonstwer, nur er). Wenn er keine hat ists auch egal. Sein Problem. (er wird nicht lange im Besitz von Geld sein) an jedem Technologie Rennen auf diesem Planeten muss teilgenommen und gewonnen werden (wenn die Franzosen einen Zug bauen, der 570 faehrt, muss es in D einen geben der 700 schafft) (ok, die Punkte 2 - 4 sind etwas platt formuliert -aber nicht "ohne" - mal ueber die Seiteneffekte nachdenken... ) klar, praktisch wird D nichtmal Punkt 1 angehen (nebenbei: die einzige geschichtlich belegbare Art und Weise langfristig erfolgreich mit dem Thema Krieg umzugehen). Es wuerde einen kompletten Umschwung in der Mentalitaet von 80 Millionen Buergern erfordern. Im Kopf jedes Einzelnen. So etwas ist noch nie aus "innerem" Antrieb heraus passiert. Von daher sehr unwahrscheinlich. Folglich kann eine Wende in unseren Ansichten nur durch Druck "von Aussen" geschehen. Es wird vermutlich erst konsequent gehandelt werden, wenn es keine andere Moeglichkeit mehr gibt. Wenn die Menschen "mit dem Ruecken zur Wand stehen". Wenn multimediale Ablenkungstaktiken nicht mehr funktionieren. Wenn das Problem so gross und sichtbar ist, dass es selbst waehrend der 90 Minuten eines Fussball Spiels nicht aus dem Kopf geht. Man muss also annehmen es geht weiter mit was auch immer wir gerade tun. Das sind meiner Meinung nach 3 Dinge: wir inflationieren Geld, wir mischen uns international in Konflikte ein und wir achten nicht auf technischen Vorsprung - alles ueberlagert vom ablenkenden Wortschwall der Sozialpolitiker und von der (IMHO irrwitzigen) Annahme diese Dinge "im Griff" zu haben. Wirtschaftskrise und Krieg sind (die einzigen?) Ereignisse die kompromisslosen, unverhandelbaren Druck von aussen erzeugen. Wir legen ganz klar Grundsteine dafuer. Man muss daher annehmen, dass es kracht bevor Menschen zur Vernuft kommen (was auch immer das ist). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian April 7, 2007 Ich halte nichts von diesem Horror-Szenarium. Im Vergleich zu anderen Staaten steht Deutschland noch gut da. Bevor der Staatsbankrott kommt, müssen erst die Zinsen dramatisch ansteigen. Z.Z. befinden wir uns noch in einer Niedrigzinsphase, und außerdem schöpft Herr Steinbrück wieder richtig Steuern ab. Und trotzdem sind die Deutschen gar nicht so arm, wie sie tuen. Nach wie vor sind sie Reiseweltmeister , logieren schwerpunktmäßig in den besten Hotels und fallen merklich durch ihr teures Outfit auf. Alles paletti! Mitnichten ! Wir leben absolut über unseren Verhältnissen, und Deutschland kann sich diesen Sozialstaat auf Dauer nicht mehr leisten. Aber die es am meisten in nächster Zeit betrifft, denken nicht einmal über eine Veränderung nach. Ich halte nicht viel vom Wirtschaftsstandort Deutschland und habe mein Geld vor allem in ausländische Unternehmen gesteckt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Morbo April 7, 2007 es ist kein Szenarium. Es ist die Tendenz (ausser man glaubt an Wunder). Der Ausgang ist noch nicht geschrieben. Nur im Moment, in dem man ihn erkennt, wird es zu spaet sein. Wir muessen dann akzeptieren was passiert ist. Wie immer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian April 7, 2007 es ist kein Szenarium. Es ist die Tendenz (ausser man glaubt an Wunder). Der Ausgang ist noch nicht geschrieben. Nur im Moment, in dem man ihn erkennt, wird es zu spaet sein. Wir muessen dann akzeptieren was passiert ist. Wie immer. Ich hoffe, Du hast für Dein Vermögen und Zukunft die richtige Vorsorge getroffen und Perspektive gewählt. Verlass Dich nicht auf den Staat, dann bist Du verlassen!!! Do it yourself!!! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel April 7, 2007 · bearbeitet April 7, 2007 von Grumel Oh gott nun kommen aber langsam wirklich die über Markt gläubigen Nachwächterstaatsprophagandisten aus den Löchern. Allein der abnehmende Grenznutzen von Geld drängt einem ein Mindestmaß an sozialer Umverteilung schon aus Nutzenauspekten auf, was ganz automatisch zu einer höheren Steuerquote als 20% führt - allerdings ganz ohne große Bürokratie. Dass es nicht auf die Höhe der Staatsquote sondern auf das Gesamtpaket ankommt hat der Erfolg der zwei Extreme USA und Nordländer bewiesen. Beide sind besser als wir - , die einen mit geringer Staatsquote, die anderne mit extrem hoher. Die niedrigste Staatsquote gemessen an den Staatsbeschäftigten hat übrigens Japan, nur 8% der Beschäftigten beim Staat. Was genau dieses Showprojekt für Eisenbahnen mit technischen Fortschritt zu tun hat ist mir sowieso nicht klar. Da ist dann auf einmal die staatliche Inszenierung von Pseudo Spitzentechnologie in ordnung ja ? Das ist keine Markteffizienz wenn man wie ein Bulldozer versucht sich in Subventionsgemäßtete Industrien eindringen will. Markt würde bedeuten den Weg des geringsten Widerstands zu gehn, ruhig auch mal Prestige Industrien anderen überlassen und mit langweiligen Produkten mehr Geld verdienen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag