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Boersifant

Drohender Staatsbankrott mit einhergehender Hyperinflation

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Morbo

solange man sich wohl fuehlt.... gell, Grumel? Wie sieht deine "Agenda 201x" aus? Wo fuehrt hin, was wir hier tun? Was fuer eine Art Projekt haette den mit "technischem Fortschritt" zu tun? Koennte man in D so eine Show abziehen? Ich bin ganz Ohr.

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Reigning Lorelai
hier muss man dringend daran arbeiten und das geht in meinen augen nur über eine abwertung des dollars. und dann ist das problem gelöst.

Tut mir leid aber da stimme ich Dir nicht zu. Jeder Mensch sagt, daß der Greenback abwerten muss und das ist schon der erste Grund warum er es nicht tun wird. Die Amerikaner sind immer noch die größte Volkswirtschaft der Welt und alleine die Rohstoffe die in USD fakturiert werden sorgen dafür, dass dieser kräftig nachgefragt wird. Und so ist es nicht nur mit Rohstoffen sondern grundsätzlich. Der USD wird weltweit noch viel viel stärker nachgefragt als der Euro was ein abschmieren verhindert.

 

Und was das Sparen angeht. Die Amerikaner brauchen nicht zum sparen beginnen, weil sie auf Jahressicht 4% mehr Lohn erhalten haben (Arbeitsmarktstatistik der letzten zwei Monate). Inflationsrisiken sehe ich aber auch nicht, da die Amerikaner einfach das zusätzlich Geld sparen werden und sich so das Verschuldungsproblem löst. Der Konsum wäre also auch nicht negativ betroffen und so löst sich die ganze Denkblase der Experten in Luft aus.

 

Viele Grüße

 

W.Hynes

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SchlauWau

Na schön Leute, man sieht und liest es,

der "US-Zögling" WayneHynes hat noch immer die rosarote Brille auf.

 

Richtig, die US-Bürger brauchen nicht (erst) zu sparen beginnen, die sparen schon in den letzten

beiden Jahren, sogar kräftig, aber negativ:

 

post-5307-1176128927_thumb.jpg

 

Den Gedankengängen von WayneHynes kann nur ein "Simpel" folgen. Es ist überhaupt nicht

erforderlich. dass sich dazu "Denkblasen" in Luft auflösen, sondern wie immer im Leben, die

echten Blasen werden mit Sicherheit alle platzen.

 

Ansonsten Leute gilt immer noch

 

Vertrauenswürdig zu sein ist wunderbar,

wenn man sich dessen als würdig erweist.

 

Bis bald!

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
Die Amerikaner sind immer noch die größte Volkswirtschaft der Welt und alleine die Rohstoffe die in USD fakturiert werden sorgen dafür, dass dieser kräftig nachgefragt wird. Und so ist es nicht nur mit Rohstoffen sondern grundsätzlich. Der USD wird weltweit noch viel viel stärker nachgefragt als der Euro was ein abschmieren verhindert.

 

Durch den vielen Konsum (v.a. im Ausland) und die niedrige(negative) Sparquote wird es zu einer Abwertung des Dollar kommen, oder besser gesagt diese Abwertung wird weiter anhalten.

Hinzu wird in Zukunft noch kommen, dass die Rohstoffe wie du gesagt hast wohl nicht ewig nur in USD fakturiert werden. Beim Beispiel Rohöl liegen schon Pläne der arabischen Förderländer in den Schubladen das Öl in EUR oder ihrer (zukünftigen) Einheitswährung zu handeln. Das wäre fatal für den Dollar! :huh:

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Dendi
Oh gott nun kommen aber langsam wirklich die über Markt gläubigen Nachwächterstaatsprophagandisten aus den Löchern.

 

Ich muss mal eben mit meinem Lieblingsgrumeler was ausdiskutieren *g* Kurz zur Theorie:

 

Nachtwächterstaat (Lasalle)

- absolut freier Markt, Staat ist nur für innere und äußere Sicherheit zuständig

- keine Sozialpolitik aber wichtiger keine Wirtschaftspolitik! D.h. auch keine Kartellgesetze, Monopolkontrollen etc.

- "Laissez-Faire" Ansatz -> reinste Form des Wirtschaftsliberalismus

 

Klassik (Smith)

- Markt ist in sich stabil (im Gleichgewicht zwischen Angebot & NAchfrage

- unsichtbare Hand des Marktes

- Homo Oeconomicus (rationales Handeln, absolute Transparenz, Verfügbarkeit aller Informationen)

- Ausschaltung von persönlichen Präferenzen!

- Egozentrik -> Güter schaffen nur dem Nutzen, der sie besitzt

 

Keynes

- Markt ist in sich instabil und kann nur durch Eingriff von aussen (Staat) ins Gleichgewicht gebracht werden

- Nachfrage schafft sich sein Angebot (Umkehrung des Say'schem Theorem)

- Marktversagen durch die Abwesenheit von Vollbeschäftigung der Produktionsfaktoren (ineffizienz)

- antizyklische Fiskalpolitik (defizit spending) eigentlich nie so richtig von Keynes angedacht

 

Monetarismus (Friedman)

- Regierung als "Spielleiter und Schiedsrichter"

- Schaffung der Rahmenbedingungen (insbesondere Kartellgesetze) für den Markt

- Verantwortlich für die Überwachugn & Einhaltung der GEsetze

- Geldmengenallokation als wichtigste Aufgabe (stetig, langfristig)

 

deutsche soziale Marktwirtschaft (Erhard & Mont Pèlerin Society)

- Mitglied dieser Denkerkreises waren u.A. Friedman & Carl Menger sowie von Mises, wobei die letzten 2 als radikale Liberalisten gelten (Österreichische Schule)

- eigentlich war Erhard von den Ansätzen des Monetarismus überzeugt (Grundgedanken der Freiburger Schule)

- Spiegelt sich in der heutigen Geldpolitik der EZB wieder, die von der späten Geldpolitik der deutschen Zentralbank inspiriert wurde - langfristige Steuerung und keine Antizyklik

- Erhard war davon überzeugt, dass der Staat ordnungspolitisch agieren soll um Markttransparenz & freien Marktzugang zu gewährleisten

- Wettbewerb fördern (Ordnungsrahmen - Kartellrecht)

 

ABER: die soziale Marktwirtschaft war nie als "Subventionsstaat" bzw. "Wirtschaft ordnet sich dem Sozialen unter" gedacht, wie es aktuell der Fall ist!

 

Ich basiere meine Theorien größtenteils auf den Aussagen von Wolfgang Münchau (das Ende der sozialen Marktwirtschaft - gutes Buch :) ) Er folgert, ähnlich wie der Boersifant, ausgehend von zwei möglichen Szenarien ein baldiges Ende der sozialen Marktwirtschaft, wie wir sie aktuell noch kennen:

- Globalisierungsschock

- Liquiditätsschock

Das zweite Szenarie entspricht hier fast exakt einer möglichen Zahlungsunfähigkeit des Staates. Interessant ist die Grundlage seiner Ausssagen, nach denen er den Begriff sozial kritisch hinterfragt. Was ist überhaupt die soziale Marktwirtschaft? Bzw. was unterscheidet sie von einer normalen Marktwirtschaft? Was ist das Soziale daran? Mal ein paar Zitate welche Irrtümer er meint identifiziert zu haben:

 

1. Die Soziale Marktwirtschaft ist das System Europas

- sie ist rein das System Deutschlands

 

2. Die SM ist sozial

- was ist sozial? definiert wäre es über "die Höhe der sozialen Transferleistungen" -> Schweden hat deutlich höhere Transferleistungen! Ebenfalls liegt es nicht im Arbeitsmarkt - USA & Großbrittanien haben Mindestlöhne (die als sozial gelten) schon lange eingeführt.

 

3. die SM ist eine Marktwirtschaft

- große Freiheitsskepsis in Deutschland - Unterschied der Philosophien - eigentlich ist es keine Marktwirtschaft

.

.

.

8. Deutschland hat Universalbanken und braucht deswegen keinen modernen Finanzsektor

- das Bankensystem ist vorsinflutlich mit deutlich zu vielen Filialbanken - nicht reif fürs 21. Jhd.

 

Seine Schlussfolgerung ist eine radikale Änderung, welche nur durch ein Krisenszenario ausgelöst werden kann. Ein schleichender Prozess kann und wird nicht funktionieren. Allerdings ist er kein Radikalist, der sagt "sozial is bullshit, überlasst alles den Markt" sondern er steht eher in monetaristischer Tradition mit der Aussage "der Markt an sich ist sozial" - der Staat muss nur Steuern.

 

 

Also schliesse ich mich jetzt schlussfolgernd dem Szenario von Boersifant ohne Vorbehalte an, folgere daraus aber keinen Staatsbankrott sondern "nur" ein massives ökonomisches Umdenken welches zu einer weiteren "Evolutionsstufe" in Deutschland führend wird *g*

 

Gruß Dendi

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Grumel

Ich bezog mich auf Morbos Position, und die klang ziemlich nachtwächterstaatlich.

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leinad

Die Gründer der BRD haben sich etwas dabei gedacht, als sie die "Soziale Marktwirtschaft" einführten, die einige hier am liebsten abschaffen würden.

Es geht darum die schwächeren der Gesellschaft aufzufangen und sie in den Kreislauf der Wertschöpfung nach Möglichkeit zu intigrieren.

Das ist alle mal billiger wie "Soziale Unruhen" oder wenn an den Rand gedrängte "Ammok" laufen.

Freut Euch über die Gewinne die ihr gemacht habt, freut Euch darüber dass Ihr gesund seit und laßt auch den Anderen ein Stück Leben.

Mit unersättlicher Gier hat noch nie eine Gesellschaft lange Bestand gehabt.

Das ist meine Meinung dazu.

 

Gruss

leinad

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Dendi
· bearbeitet von Dendi

Haaaalt halt Stop Lennard :)

 

Erhard ging - ganz im Sinne Franz Oppenheimers - davon aus, dass eine wirklich freie Marktwirtschaft immer auch sozial sei. Damit eine Marktwirtschaft wirklich frei sei, müsse sie, so z.B. Walter Eucken, frei sein von Machtkonzentrationen und Zugangshürden, die einer ungehinderten wirtschaftlichen Betätigung des Einzelnen entgegenstehen. Wenn es jedem, der Güter vom Markt nehmen will, gelingt, durch eigene produktive Tätigkeit Tauschwerte anzubieten, dann werde das Maximum des möglichen Wohlstandes erreicht.

 

Insofern schließt sich Erhard Adam Smith und den Nationalökonomen des 19. Jahrhunderts an, die von dem eigennützigen Handeln des freien Individuums eine Steigerung der produktiven Motivation erwarteten. Allerdings müsse eine Wirtschaftsordnung dafür sorgen, dass die Vormachtstellung Einzelner die Produktivität der Vielen nicht behindere. Konzerne und marktbeherrschende Stellungen gefährden in dieser Interpretation das Funktionieren der Marktwirtschaft und müssen unterbunden, zumindest aber staatlicher Kontrolle unterstellt werden. Der Begriff Soziale Marktwirtschaft bezeichnet aus der Sicht Erhards daher eine Marktwirtschaft mit implementierten Systemregeln, die das Handeln des Einzelnen in solche Bahnen lenkt, dass das Gesamtsystem bei maximal möglicher Freiheit automatisch soziale Resultate hervorbringt.

 

Das habe ich jetzt einfach mal nur aus Wikipedia gezogen, hatte gerade keine Lust große Passagen meiner Bücher abzutippen *g* Erhard geht von einem automatisch sozialen System aus, welches funktioniert wenn der Markt funktioniert. DAS war der Grundgedanke hinter der Sozialen Marktwirtschaft! Keine massiven Subventionen oder die hohe Arbeitslosenförderung! So etwas war niemals wirklich angedacht und hat sich erst mit den Jahren entwickelt. Der Begriff "sozial" ist schon längst aus dem Ruder gelaufen und wird in Deutschland eher mit "der Staat hilft mir scho wenn ich Mist bau" assoziiert um es provokant auszudrücken.

 

Aus Sicht z.B. eines Arbeitnehmers (nehmen wir einen Bäcker - einer der schlechtbezahltesten Berufe) stellt sich oftmals die Frage, was daran sozial ist, wenn jemand zu Hause "faul auf der Haut liegt" und fast genausoviel Geld bekommt wie jemand, der den ganzen Tag über arbeitet! Ich bin kein Radikalist und fordere auch keine absolute Aufhebung der Sozialhilfe aber solange es Schlupflöcher gibt und Menschen in Spanien sich nen faulen Lenz machen, halte ich das System für Alles andere als Sozial!

 

Du hast Recht, dass man Leute integrieren muss, allerdings fragen sich Arbeitslose auch oftmals, warum sie arbeiten sollen (sich in den Kreislauf integrieren) wenn einfach ihr Gehalt nur knapp oberhalb dessen liegt, was sie an ALG bekommen. Google mal nach den Themen Mindestlohn, negative Einkommenssteuer und ähnlichen Konzepten.

 

Die Frage ist halt wie man "sozial" definiert und ich finde vieles, was in Deutschland abläuft, alles andere als sozial.

 

@ grumel : hast Recht habs mir gerade nochmal mehr zur Gemüte geführt, sorry :)

 

Gruß Dendi

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Butterkuchen
.....Aber eine Katastrophe sind die Schulden eben nicht solange sie nicht im Ausland gemacht werden. .....

 

...genau das ist´s! ... darum ist alles nicht wirklich gut, aber auch nicht soooo schlecht! Zudem stehen der riesigen Schuldenlast ja auch viele Werte gegenüber. :thumbsup:

 

Gruß Butterkuchen

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