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harryg.

Kauf-/Verkaufstrategien

Empfohlene Beiträge

harryg.

Hallo,

 

ich habe hier jetzt schon so einige Einträge über Fondsaufteilung / Asset Allocation, Fondsauswahl usw. gelesen.

Für mich stellt sich noch die Frage nach welcher Strategie man Fonds kaufen und verkaufen sollte, und wollte hier

mal meine Ideen dazu zur Diskussion stellen.

 

In der Regel wird man ja vermutlich eine Kombination aus regelmäßigen (monatlichen) Sparraten haben, aber

auch größere Beträge für Einmalanlagen.

 

Fondssparpläne

Ich tendiere dazu meine monatlichen Sparraten am Monatsanfang in Fondssparpläne einzuzahlen.

Allerdings bin ich der Meinung, dass man nur 8 Jahre lang montlich in einen Fonds einzahlen sollte, und danach einen

neuen Fondssparplan (wieder 8 Jahre monatl. Einzahlphase) beginnen.

Den "fertig" angesparten Fonds würde ich je nach Marktsituation entweder ruhen lassen (weitere Steigerungen oder Kurserholungen), oder bei entsprechend gutem Ergebnis verkaufen. Womöglich würde hier ein Stop Loss gesetzt werden.

Ich bin also durchaus bereit mein Geld 15 Jahre oder mehr den Börsen zur Verfügung zu stellen.

 

Warum das Ganze?

Bei einem Sparplan über 8 Jahre hat man (8x12) 96 Einzahlungen geleistet. Die letzte Einzahlung hat also nur noch einen Anteil von etwas über 1% aller Einzahlungswerte. Bei Sparplänen wird ja gerne auf den Cost-Average effekt verwiesen (mathematisch: harmonisches Mittel). Bei einer Anzahl von Einzahlungen von 200 (16Jahre) oder mehr habe ich aber den Eindruck, das die Gewichtung dieser letzten Einzahlungen im Falle von Kursverlusten im Sinne des verbilligens des Einstandskurses kaum noch Sinn macht - der Sparplan ist zum Laufzeitende eher eine Einmalanlage geworden.

 

Jetzt könnte man das noch versuchen zu optimieren, indem man bei einem Fondssparplan im letzten viertel (also mehr als 6 Jahre eingezahlt) den Sparplan im Falle sinkender Konjunkturaussichten und Aktienkurse ggfs. direkt verkauft und unmittelbar einen neuen Sparplan beginnt, um die (möglicherweise) aufkommenden Kursverluste zu umgehen und nicht anschliessend aussitzen zu müssen.

 

 

Einmalanlagen

Hier kommt wahrscheinlich die Gretchenfrage des Markttimings (welches auch für die im letzten Absatz der Sparpläne angesprochene Optimierung erforderlich ist).

 

Mir geht es nicht darum einen 10-20% Rücksetzer (der etwa jährlich passiert) zu "timen", sonder eher um die Vermeidung dere großen Kursverluste wie wir sie Mitte 2000-2003 gesehen haben. Die Auswirkungen eines 11.Septembers (schnelle und starke Kursverluste) wird man wohl nicht abfangen können, aber ich bin auch der Meinung daß die Kursverluste des 11. Sep in Zeiten positiver Gesamtwirtschaftslage (wie heute) viel geringer gewesen wären.

 

Ich denke man kann große, und weltweite, Konjunkturabschwünge (mit entsprechenden Kursverlusten) schon erkennen.

Wenn ich für meine Aktienfonds entsprechende Stopkurse setze und diese reihenweise ausgelöst werden, so sollte man schon über die fundamentale Situation nachdenken und ggfs. seine Aktienquote verringern und Cashpositionen aufbauen.

Das Schwierige ist natürlich der Wiedereinstieg - da wird man sich unter Beachtung der Marktpsychologie und Fundamentaldaten immer mal wieder mit kleineren Positionen den Einstieg suchen müssen.

Ich würde bei Einmalanlagen sowieso nie das gesamt verfügbare Geld auf einmal in Aktien umschichten.

Zusätzlich könnte man natürlich bei Beginn einer Baisse einen weiteren Sparplan eröffnen um das Markttiming etwas zu umgehen, aber man wird sicher nicht seine gesamte Einmalanlage in soeinem Sparplan unterbringen.

 

 

Wie handhabt Ihr das? Versucht Ihr eher Markttiming oder eine langfristige Buy and Hold Strategie?

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polydeikes

Grundsätzlich investiere ich langfristig. Verfügbare Mittel fließen meist im Sommer / Herbst in Einmalanlagen. Neben der Hoffnung auf die schlechte Börsenjahreszeit, liegt das aber auch an Gründen wie der Steuerrückerstattung usw. usf.

 

Ansonsten ist Markettiming ein Glücksspiel, das in der Regel misslingt.

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xenon1

Gestern DAX, DOW, EUROSTOXX nachbörslich abgestürzt.

und was macht man an einem Tag wie heute?

 

Das kommt auf die Aktienfonds an, die man hält:

Möglichst früh morgens sollte man eine Verkaufsorder aufgeben,

denn es gibt bei EBASE zum Beispiel die CUT-OFF Zeit [Linghor 9:00]

 

Also wer jetzt noch nach 9:00 verkauft, bekommt den Preis von Montag. :o

 

Das ist die Problematik bei MarketTiming, mehr nicht.

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oder
Das kommt auf die Aktienfonds an, die man hält:

Möglichst früh morgens sollte man eine Verkaufsorder aufgeben,

denn es gibt bei EBASE zum Beispiel die CUT-OFF Zeit [Linghor 9:00]

 

Also wer jetzt noch nach 9:00 verkauft, bekommt den Preis von Montag. :o

kann das jemand bestätigen?

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polydeikes

Der angesprochene Faktor nennt sich Cut Off Zeit. Diese ist je nach Fond unterschiedlich. In Abhängigkeit von den Fondsgesellschaften gilt der gleiche Faktor auch beim Kauf. Forward Pricing kann bis zu 2-3 Tage betragen.

 

Ja, bestätige.

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|Zero
· bearbeitet von |Zero

wenn du vor der cut off die order einreichst, wird die order taggleich an die kag weitergeleitet und du bekommst meistens den kurs von diesem tag. kommt die order nach cut off an, wird sie erst am nächsten börsentag an die jeweilige kag weitergeleitet, mit kurs von diesem tag.

 

bei fonds mit forward pricing oder anderne abrechnungsmodalitäten sieht des wieder anders aus.

 

nen griffin fonds hat hier zum bespiel: order heute - kurs morgen - handelstag übermorgen ^^

 

die cut off kann auch je nach kommissionär unterschiedlich sein. ich schau montag mal wie die cut off zeit beim lingohr bei der dab ist

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polydeikes
· bearbeitet von torstenb

Die Cut Off Angaben sind aber keine Verbindliche Garantie, Ansprüche auf die Einhaltung hast du eigentlich nicht.

 

Cut-Off-Zeit: 09:00 Uhr

Forward-Pricing (Bestellung Tage vorher): t+1

Preislieferung der KAG (Lieferung Tage später): t+0

 

Ist wie gesagt unterschiedlich:

 

Carmignac Emergents

Cut-Off-Zeit: 13:00 Uhr

Forward-Pricing: t+0

KAG: t+2

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oder

aha. thx allerseits. ja klar. hab mich mit diesem "montag" vertan. mein mis(t)verständnis...

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etherial
Bei einem Sparplan über 8 Jahre hat man (8x12) 96 Einzahlungen geleistet. Die letzte Einzahlung hat also nur noch einen Anteil von etwas über 1% aller Einzahlungswerte. Bei Sparplänen wird ja gerne auf den Cost-Average effekt verwiesen (mathematisch: harmonisches Mittel). Bei einer Anzahl von Einzahlungen von 200 (16Jahre) oder mehr habe ich aber den Eindruck, das die Gewichtung dieser letzten Einzahlungen im Falle von Kursverlusten im Sinne des verbilligens des Einstandskurses kaum noch Sinn macht - der Sparplan ist zum Laufzeitende eher eine Einmalanlage geworden.

 

Die Argumentation ist ja seh kurios ...

 

Es spielt doch gar keine Rolle ob die 97. Einzahlung nur noch 1% ausmacht .... Den Kursgewinn nimmst du auf genau diese Einlage mit. Und es ist vollkommen egal ob du das in dem alten Fonds machst oder in einem neuen.

 

Ich vermute darüber hinaus, dass du dem Cost-Average-Effekt mehr zustehst, als gerecht wäre. Du kannst den Einstandskurs ohnehin nicht verbilligen, sondern nur mitteln. Das ist aber immerhin etwas, weil man ja nie weiß ob man zu hoch eingestiegen ist oder gerade richtig.

 

Versteh mich nicht falsch ... diese Strategie ist vermutlich nicht schlechter als ein Fondssparplan, aber der Vorteil den du dir erhoffst existiert nicht. Schreibs dir mal als Zahlenreihe auf (z.B. in Excel). Wenn du Glück und Pech ausklammerst läufst du mit Fondsparplan 16 genauso gut wie mit 2 Fondsparplan 8.

 

Der einzige berechtigte Vorteil der 2x8-Strategie gegenüber der 1x16-Strategie ist die Möglichkeit einer besseren Diversifizierung. Wenn also der erste Fonds Europäisch anlegt und der zweite in EM-Ländern, dann hast du effektiv mit dem zweiten Fonds dein Risiko-Rendite-Verhältnis gesenkt.

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shorty

und man vergesse bei langen anlagen den zinsezinseffekt nicht :) der geht ja bei dem rumgehüpfe voll verloren, denn gerade nach z.B. 25 jahren gibts zum ende hin die dicke kohle. wenn ich alle paar jahre springe muss ich erst mein bisher erwirtschaftetes geld in einmaleinzahlungen anlegen o.ä. um einen zinsezinseffekt zu bekommen der am ende genauso viel bringt wie ein 25 jahre laufender fondssparplan - aber davon mal abgesehen wird man wahrscheinlich nicht 25 jahre die gleichen fonds haben und eh wechseln müssen - aber das zu planen wäre blödsinn

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