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DonBlanco

Langfristiges ETF Depot (20.000 EUR Anlage)

Empfohlene Beiträge

DonBlanco

Hallo zusammen,

nach einiger Zeit des Mitlesens und Studierens möchte ich mich nun aktiv in dieses Forum einklinken.

Vorab: Klasse Veranstaltung - ich schätze die Professionalität eurer Beiträge und finde meine eigene Einstellung in vielen hier vertretenen Positionen wieder. Euch allen dafür bereits zum Einstieg vielen Dank.

 

Derzeit beschäftige ich mit der Umstrukturierung dreier Depots (meines, Eltern, Freundin), die ich vor dem Hintergrund der Abgeltungssteuer, aber auch geprägt durch Einsicht und Lektüre (Svensen et al., dieses Forum), langfristig und ETF-basiert ausrichten möchte. Ich selber bin seit einigen Jahren reger Anleger und "betreue" die Anlagen der Eltern/ Freundin sei einiger Zeit. Eure Einschätzungen zu insbesondere diesen beiden Depots wäre hilfreich: Gerade da über alle drei Depots hinweg die Rahmenbedingungen und Anforderungen nicht unterschiedlicher sein könnten, wären "second opinions" sehr wertvoll.

 

Folgendes betrifft zunächst das Depot meiner Freundin:

1. Erfahrungen mit Geldanlagen: Aktive Auseinandersetzung seit einem Jahr; seit 3/4 davon systematisches Ansparen/ Anlegen

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen: Tagesgeld und Astra-Fonds (977700; von DJE gemanagter, derzeit Deutschland-lastiger Weltfonds)

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage: Aktiver Depotcheck einmal im Monat (betrifft sie, denn um sie geht's ja - ich beschätige mich eher täglich mit der Materie)

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten: Langfristig orientiert, ohne große Risiken eingehen zu wollen. Mit anderen Worten: sich der Kapitalmarktlogik bewußt, langfristig renditeorientiert, kein zocken.

 

Optionale Angaben

1. Alter: 30

2. Berufliche Situation: Angestellt

3. Sparerfreibetrag ausgeschöpft: Ja

 

Über die Fondsanlage

1. Anlagehorizont: >30 Jahre

2. Zweck der Anlage: Langristiger Vermögensaufbau

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?: Einmalanlage bis 2009 - danach rebalancing der Depotstruktur durch Steuerung der jährlichen Zuflüsse

4. Anlagekapital: EUR 20.000

 

 

Und hierum geht's - folgender Depotaufbau schwebt mir vor:

  1. 15% MSCI World: db-x, LU0274208692, (T)
  2. 10% RAFI Eurozone: Lyxor, FR0010400788 (A)
  3. 10% Asien ex Japan: Lyxor, FR0010312124 (A)
  4. 15% Emerging Markets: db-x, LU0292107645 (T)
  5. 10% Global Select Dividend 100: db-x, LU0292096186 (A)
  6. 10% Renten - Euro liquid sovereigns 1,5-10,5: iBoxx, DE000A0H0785 (A)
  7. 10% Renten - MTS Inflation linked: Lyxor, FR0010222224 (A)
  8. 10% Immobilien - DJE Real Estate, DJE, LU0188853955 (A)
  9. 10% ETF Dachfonds - Veritas, DE0005561674

Folgende Überlegungen sind dazu eingeflossen:

  • 70% Aktien (breit gestreut, siehe unten) und 30% Renten/Immobilien (zur Stabilisierung/ Risikominimierung)
  • Bei den Aktien-ETFs der MSCI als Grundlage - die Euro/Asien/EM-ETFs zum Aufwerten der jeweiligen Regionen bzw. den globalen Dividenden-ETF "on top"
  • Für Europa bewußt Eurozone um den UK Anteil herunter zu drücken; RAFI weil ich das Konzept interessant finde (der leicht höheren Kosten bin ich mir bewußt)
  • Die db-x trackers bei 1, 4 und 5 resultieren aus dem Thesaurierungsgedanken. Die in anderen Beiträgen diskutierte steuerliche Thematik (SWAPs) folge ich interessiert ...und halte ein Auge drauf; ggf. müsste man bei negativer Klärung die Positionen vor Ende 2009 nochmals austauschen (dann gibt es vielleicht auch thesaurierende ETFs anderer Anbieter)
  • Den 1,5-10,5er Renten-ETF der breiten Streuung halber (d.h. keine dezidierte Position zur mittleren Zinsentwicklung erforderlich), die inflationsgeschützten Anleihen als Absicherung gegen eine langfristige Geldentwertung (Swensen!)
  • Der DJE Real Estate als "klassischer" Fonds. Vor Hintergrund der langfristigen Anlage gefällt mir der Ansatz...auch bei der höheren TER
  • Der Dach-ETF schließlich als ausgleichende Komponente. Die gesonderte Diskussion kenne ich - auch unter Berücksichtigung der Kosten und Erfolgsbeteiligung überzeugt er mich - schlägt sich weitaus erfolgreicher als die besseren unter den sonst/ überhaupt gepriesenen aktiven Fonds...

Kann das ganze leider nicht durch den X-Ray jagen (deckt einige dieser Positionen nicht ab).

 

Was meint ihr dazu? Einschätzung zu Aufbau, Anteile, aber auch den einzelnen Titeln wäre klasse - vielen Dank!

 

Liebe Grüße,

DonBlanco

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Eris

Ich würde die Ordergebühren bedenken, lohnt sich eigentlich erst ab 3-4k pro order, je nach anbieter.

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Grumel

Offenbar hast du dir ja schon eine recht deutliche Meinung geformt, sie ist aber falsch.Der völlig überteuerte Dachfonds von Veritas ist eine absolute Todsünde im Portfolio. ETFs outperformen aktive Fonds weil sie günstiger sind, einzig und allein desswegen sonst gibt es keinen Grund. Veritas ist aber deutlich teuerer und beteibt der Fonds nicht sogar alle Todsünden des Investierens ? Market timing und co.

 

Welches System steckt hinter der Aufteilung auf die einzelnen Fonds ? Das sieht etwas nach naiver Diversifikation aus - einfach jedem mal 10% geben.

 

Wichtig ist aber was in dem Fonds drin ist. Ein einziger Fonds kann unter umständen genausoviel diversifizieren wie 10 - und die Dazunahme eines weiteren kann oft wenig bringen.

 

Asien EX Japan hat in einem Depot dass schon Eurozone, Emerging Markets und Msci EM drin hat nichts zu suchen, das ist Doppelt gemopelt. Den eigenen Währungsraum möchte man unter umständen übergewichten zur Reduktion des Währungsrisikos, aber sicher nicht Asien ex Japan.

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DonBlanco

Hallo Grumel,

habe die zugrunde liegenden Überlegungen wohl nicht ausreichend dargestellt...

 

Welches System steckt hinter der Aufteilung auf die einzelnen Fonds ? Das sieht etwas nach naiver Diversifikation aus - einfach jedem mal 10% geben.

....

Asien EX Japan hat in einem Depot dass schon Eurozone, Emerging Markets und Msci EM drin hat nichts zu suchen, das ist Doppelt gemopelt. Den eigenen Währungsraum möchte man unter umständen übergewichten zur Reduktion des Währungsrisikos, aber sicher nicht Asien ex Japan.

 

Basis ist der 70:30 Aktien-Renten/Immo split. Der Aktienanteil sollte, ausgehend vom MSCI World, Richtung BSP Verteilung umgewichtet werden. Dazu die Euro/EM-ETFs. MSCI World und der EM geben mir aber nicht das Ausmaß an China/ Indien/ Australien, auf welches ich abbilden möchte. Daher der Asia ETF - um Japan wiederum nicht nach oben zu pushen, in der EX-Japan Variante. Somit dürften US/Kanada und Europa grob überschlagen jeweils knapp über 20% landen, Japan bei etwa 5%, Asien bei 30% inkl. China und Indien. Die 10/15% splits ergeben sich aus dieser Logik, austariert per Excel (und der Einfachheit halber in der Tat bewußt in 5%-Schritten).

 

Wichtig ist aber was in dem Fonds drin ist. Ein einziger Fonds kann unter umständen genausoviel diversifizieren wie 10 - und die Dazunahme eines weiteren kann oft wenig bringen.

Absolut. Welche Anpassung würdest Du vor Hintergrund dieser Überlegungen also vorschlagen?

 

Veritas ist aber deutlich teuerer und beteibt der Fonds nicht sogar alle Todsünden des Investierens ? Market timing und co.

Ja. Das ist die Vollblut-ETF Sicht. Würde den Veritas auch eher als aktiven Fonds betrachten, der über das jährliche Rebalancing etwas Ruhe in's Depot bringen sollte. Daß er das, verglichen mit anderen aktiven Fonds, scheinbar gut hinbekommt, wird beispielsweise hier diskutiert. Sollte man also aktive Fonds prinzipiell akzeptieren (es ist nicht immer alles schwarz oder weiß), ist er in meinen Augen eine Überlegung wert. Er st aber nicht ohne Grund als letzte Position aufgeführt - überlege noch.

 

Danke für Deine Einschätzungen!

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