paranoid Oktober 19, 2007 Hi Es ist ja bekannt, dass die Bewertungen von chinesischen Firmen jenseits von Gut und Böse liegen, zumindest nach westlichen Standards. Die Verzinsung ist selbst bei anhaltendem Wachstum zumeist minimal. In jedem freien, marktwirtschaftlichen Land mit ähdlichen Wachstumsraten wäre klar: Das ist eine Blase. Nun, es ist nicht unwahrscheinlich, dass es auch in China eine Blase ist. Vielleicht aber auch nicht... China ist kein freies, marktwirtschaftliches Land. Die meisten Firmen sind größtenteils in Staatsbesitz, besonders diejenigen, die jetzt hoch bewertet sind. Es herrscht auch keine Investitionsfreiheit und ich bezweifle, dass chinesische Privat-Investoren so leicht an europäische (z.B.) Aktien kommen. Das Aktienangebot ist also sehr verknappt und mit Alternativen zu Aktien ists auch nicht weit her (wie hoch ist dort die allgemein verfügbare Verzinsung auf Sparguthaben?). Meine "These": Die Chinesen müssen solche Bewertungen akzeptieren, weil sie kaum Alternativen haben. Falls das Blödsinn ist, bitte gerne verreißen - aber auch bitte erklären warum! Danke. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
steff123 Oktober 19, 2007 Hi Es ist ja bekannt, dass die Bewertungen von chinesischen Firmen jenseits von Gut und Böse liegen, zumindest nach westlichen Standards. Die Verzinsung ist selbst bei anhaltendem Wachstum zumeist minimal. In jedem freien, marktwirtschaftlichen Land mit ähdlichen Wachstumsraten wäre klar: Das ist eine Blase. Nun, es ist nicht unwahrscheinlich, dass es auch in China eine Blase ist. Vielleicht aber auch nicht... China ist kein freies, marktwirtschaftliches Land. Die meisten Firmen sind größtenteils in Staatsbesitz, besonders diejenigen, die jetzt hoch bewertet sind. Es herrscht auch keine Investitionsfreiheit und ich bezweifle, dass chinesische Privat-Investoren so leicht an europäische (z.B.) Aktien kommen. Das Aktienangebot ist also sehr verknappt und mit Alternativen zu Aktien ists auch nicht weit her (wie hoch ist dort die allgemein verfügbare Verzinsung auf Sparguthaben?). Meine "These": Die Chinesen müssen solche Bewertungen akzeptieren, weil sie kaum Alternativen haben. Falls das Blödsinn ist, bitte gerne verreißen - aber auch bitte erklären warum! Danke. Blödsinn Nur weil Unternehmen knapp sind, zahle ich nicht mehr als sie wert sind. Der Wert eines Unternehmens ist für mich nichts anderes als der Erwartungswert der zukünftigen diskontierten CashFlows des Unternehmens (Ist natürlich unmöglich zu bestimmen ). Die Ursache des Aktienbooms ist die Hohe Geldmenge. Warum ist die so hoch? China hat hohe Handelsbilanzüberschüsse. Die Unternehmen bekommen Devisen. Diese verkaufen Sie gegen Yuan an die Zentralbanken. Die Zentralbank betreibt Geldschöpfung. Normalerweise müsste der Yuan jetzt aufwerten (insbesondere zum Dollar). Aber gegenüber dem Dollar ist er keine freie Währung. Soll heißen: Wenn der Yuan irgendwann freigegeben werden wird, ist der Spuk mit China erstmal vorbei. Die Frage ist mal wieder das Wann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
paranoid Oktober 19, 2007 Der Wert eines Unternehmens ist für mich nichts anderes als der Erwartungswert der zukünftigen diskontierten CashFlows des Unternehmens (Ist natürlich unmöglich zu bestimmen ). Richtig. Und meine These war, dass die Diskontrate für chinesische Privatanleger sehr gering ist. Die Ursache des Aktienbooms ist die Hohe Geldmenge. Warum ist die so hoch? China hat hohe Handelsbilanzüberschüsse. Die Unternehmen bekommen Devisen. Diese verkaufen Sie gegen Yuan an die Zentralbanken. Die Zentralbank betreibt Geldschöpfung. Normalerweise müsste der Yuan jetzt aufwerten (insbesondere zum Dollar). Aber gegenüber dem Dollar ist er keine freie Währung. Soll heißen: Wenn der Yuan irgendwann freigegeben werden wird, ist der Spuk mit China erstmal vorbei. Die Frage ist mal wieder das Wann. Also Aktieninflation? Wieso keine Güterinflation? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Oktober 19, 2007 Absolut plausibl, kam mir auch schon in den Sinn. Chinesen dürfen nur Chinesische Aktien erwerben, das kann natürlich die Preise in die höhe treiben. Vergleich dazu den folgenden Aufsatz: http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=930086 In this study, respondents from the P.R.C., U.S.A., Germany, and Poland were found to differ in risk preference, as measured by buying prices for risky financial options. Chinese repondents were significantly less risk-averse in their pricing than Americans when risk preference was assessed in the traditional expected-utility framework. However these apparent differences in risk preference were associated primarily with cultural differences in the perception of the risk of financial options rather than with cultural differences in attitude towards perceived risk. In all cultures, and equal proportion(the majority) of respondents was willing to pay more for options perceived as less risky, i.e., were perceived-risk averse. These results are most natually explained within a risk-return conceptualization of risky choice. They have practical implications for cross-cultural negotiation and commerce by suggesting the locus of cultural differences in risky choice that may allow for the creation of joint gains. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Oktober 20, 2007 Für mich klingt die vermutete Begründung ebenfalls prinzipiell plausibel. Ob die realen Parameter der chinesischen Wirtschaft diese stützen, weiß ich nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
zocker Oktober 20, 2007 Richtig. Und meine These war, dass die Diskontrate für chinesische Privatanleger sehr gering ist.Also Aktieninflation? Wieso keine Güterinflation? .... aber die Güterinflation findet doch auf der ganzen Welt immens statt. DIe Immobilienpreise in Asien sind ins gigantische explodiert, moderne Neubau-70m2-Etagenwohnungen in Thailand, Vietnam, Indonesien, aber auch in Beijing, Shanghai etc kosten Preise wie in Paris oder Madrid. Lebensmittelpreise sind ebenfalls explodiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktiencrash Oktober 20, 2007 Hi Es ist ja bekannt, dass die Bewertungen von chinesischen Firmen jenseits von Gut und Böse liegen, zumindest nach westlichen Standards. Die Verzinsung ist selbst bei anhaltendem Wachstum zumeist minimal. In jedem freien, marktwirtschaftlichen Land mit ähdlichen Wachstumsraten wäre klar: Das ist eine Blase. Nun, es ist nicht unwahrscheinlich, dass es auch in China eine Blase ist. Vielleicht aber auch nicht... Aus Indikatoren-Sicht ist der Shanghai Composite völlig überkauft. Der RSI hat einen Bereich erreicht, der darauf hindeutet das die Sache nicht mehr allzulange gutgehen kann. Der CCI bildet bereits eine neg. Divergenz (rot) aus, was ein Vorbote für eine Konsolidierung ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sladdi Oktober 20, 2007 Hi, im Prinzip klingt die Hypothese vom knappen Angebot an Aktien für mich auch plausibel. Das würde aber nur heißen, daß die Aktien jetzt hoch (aber korrekt) bewertet sind. Aber sobald Chinesen auch im Ausland investieren dürften, käme nach der Hypothese der jähe Absturz der Kurse. Insofern hätten die jetztigen Kurse dieselbe Wirkung wie die Kurse bei einer Blase. Gruß Sladdi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Oktober 20, 2007 China wird crashen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Faceman Oktober 20, 2007 China wird crashen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann. Und dann gibt es ein weltweites Blutbad.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kuki Oktober 20, 2007 · bearbeitet Oktober 20, 2007 von kuki Das Problem ist das man den abgeschotteten Markt in China mit normalen Bewertungskriterien wie kgv etc. nicht einschätzen kann. Durch die Abschottung und diverse Handelsbeschränkungen (ist shortselling eigentlich erlaubt?) könnte es sein das sich die kgv noch ausweiten und die Blase sich weiter aufbläht. Man muss bedenken das ein Milliardenvolk die Aktie entdeckt. Die Chinesen sind zudem als Spieler bekannt. Ich könnte mir vorstellen das die den Aktienmarkt mit anderen Augen sehen, nämlich als Casino. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
paranoid Oktober 20, 2007 Hi,im Prinzip klingt die Hypothese vom knappen Angebot an Aktien für mich auch plausibel. Das würde aber nur heißen, daß die Aktien jetzt hoch (aber korrekt) bewertet sind. Aber sobald Chinesen auch im Ausland investieren dürften, käme nach der Hypothese der jähe Absturz der Kurse. Insofern hätten die jetztigen Kurse dieselbe Wirkung wie die Kurse bei einer Blase. Sicher, dass die Chinesen im Ausland investieren werden dürfen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Oktober 20, 2007 · bearbeitet Oktober 20, 2007 von Raccon Meine Meinung: Chinesen sind jetzt in der Phase, die die Deutschen damals im Neuen Markt durchgemacht haben, d.h. Aktienkurse wachsen schnell, was immer mehr (Klein-)Anleger bzw. deren Geld anzieht und den Markt immer weiter nach oben treibt, zumindest fuer eine Weile. Jeder dort (und manche hier) meinen, es sei eine wundersame Geldvervielfachungsmachine ohne Risiko - bis die Sache platzt. Und dann fallen die meisten schoen auf die Schnauze, vor allem die Privat-/Kleinanleger, die ihre gesamten Ersparnisse in den Markt gepumpt haben. In kurz: der Markt ist ueberbewertet, egal ob die Chinesen nun eine Wahl haben oder nicht. Gezwungen hat sie ja keiner ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian Oktober 20, 2007 Und dann gibt es ein weltweites Blutbad.... Nein, das hatten wir vor kUrzem doch schon einmal! Der Aktienmarkt ist absolut unbedeutend! Nein, das hatten wir vor kUrzem doch schon einmal! Der Aktienmarkt ist absolut unbedeutend! chinaanteil Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag