Zum Inhalt springen
dax10000

Lingohr vs. First Private Paradox

Empfohlene Beiträge

dax10000

Ich beobachte seit einiger Zeit die europäischen und globalen Fonds beider Häuser und bin in letzter Zeit etwas verwirrt.

Die Fonds der Häuser liefen eigentlich immer ähnlich und meist sehr gut. In den letzten 12 Monaten allerdings ging die Performance dramatisch auseinander. Wie kann das sein? Beide sind angeblich quantitativ ausgerichtet, eher Value lastig ...?

 

Der First Private Europäische Aktien ULM ist in den letzten 12 Monaten -11,24%

Lingohr Europa Systematic +2,34%

 

bei den europäischen Produkten ist Lingohr um Längen besser ... soweit so gut. Man könnte nun annehmen, Lingohrs System funktioniert einfach besser im momentanen Marktumfeld, aber wie erkläre ich dann folgendes: ???

 

First Private Aktien Global +12,54%

Lingohr Systematic +3,57%

 

Quelle: OnVista (Stand 14.12.2007)

 

Nicht nur ist hier der First Private deutlich besser, sondern es fällt ebenfalls auf dass bei Lingohr europäischer Fonds und globaler Fonds ähnlich performen, bei First Private dagegen der globale Fonds fast 24% !!!! besser als der europäische liegt.

hmm ... bin ich der einzige der das merkwürdig findet?

 

also suchte ich nach Gründen ... mit Hilfe von Monatsberichten der Webseite, Fondsprospekt und Flyern habe ich folgendes herausgefunden:

 

Lingohr setzt ein System ein, lange bewährt und gut. Es wird gleichermaßen bei dem Europäischen als auch beim globalen Produkt eingesetzt. Bei First Private dagegen scheint es einen Schnitt gegeben zu haben. Der ULM ist ein Value Fonds, kauft also billige Aktien die auch ein bisschen wachsen. Der globale Fonds dagegen scheint völlig anders zu sein. 200 Aktien im Fonds statt 45 im europäischen. 3 Strategien statt einer im ULM. separate Strategien für Value und Growth. So wie ich das verstanden haben, heißt das man kauft billige Aktien egal ob sie wachsen oder nicht, in einer anderen Strategie kauft man schnell wachsende Firmen, in denen sich das Wachstum beshleunigt, aber egal ob sie billig sind oder nicht und dann gibt es noch eine Mischstrategie, die so ähnlich wie die vom ULM klingt. Natürlich ist der globale Fonds auch noch viel kleiner mit gerade mal 80 Mio Euro. Kleine Fonds performen im Schnitt deutlich besser performen als Große, das wurde hier ja auch schon des öfteren diskutiert. Kann auch ein Grund sein, aber 24% Unterschied sind echt ein Wort. Außerdem meinen die bei FP je größer das Investmentuniversum, desto mehr könnte man rausholen, also ergo müßte ich doch dann meine europäishen Fonds verkaufen und nur noch globale halten, oder nicht???

 

würde mich freuen Eure Gedanken zu hören.

 

Was mich auch wundert: ich hatte den First Private Aktien Global nie gekauft da er eine Performancefee hat, trotzdem läuft der besser als der Lingohr der keine hat. Rätsel über Rätsel ...

 

Frohe Weihnachten! B)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
skeletor

Die Performanceunterschiede können sich 2008 wieder ganz schnell ändern, am besten beide ins Depot legen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial

Ein Indiz dafür, dass aktives Management wäre Glücksspiel ist. Paradox finde ich das nun wieder nicht. Passiven Anlegern sollte das gut ins Weltbild passen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anubis
Ein Indiz dafür, dass aktives Management wäre Glücksspiel ist. Paradox finde ich das nun wieder nicht. Passiven Anlegern sollte das gut ins Weltbild passen.

^

Es passt! :P

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dakter
· bearbeitet von dakter

post-7277-1198658630_thumb.gif

 

Zum spektakulären Sturz des DE0009795831 First Private ... ULM des von Sauren noch 2005 hoch gejubelten Tobias Klein

finden sich derzeit wenig Kommentare und Analysen. Zu den -25 % in 2 Monaten für einen europäischen Aktienfonds allerdings

auch kein historisches Beispiel.

 

Im Finanztest steht er - vor einem Jahr noch unter den "stark überdurchschnittlichen" praktisch an der Spitze - überhaupt nicht mehr drin.

 

 

Ein Erklärungsversuch:

 

 

Der DE0009795831 ist vor allem mit derzeit 34% assets in Banken/Versicherungen/Finance in die Verluste gerutscht:

 

schwarz DJ 600 inkl. Div.

blau: DJS 600 Banks inkl. Div. (65 Stück)

grün: Fonds

 

post-7277-1198658642_thumb.gif

 

Unklar bleibt, warum die 65% non-banks nicht stützen konnten.

 

 

Daß der Fonds im Herbst sogar unter den Banken zurückblieb, obwohl er nur zu einem Drittel in Banken investiert ist, läßt sich auch mit den

"Zyklikern" (siehe Monatsbericht) nicht ohne weiteres erklären:

die 73 und 89 "Consumer Goods" und "Consumer Services" (rot und ocker) der DJ 600 Familie (alle inkl. Div und in EUR)

rechfertigen nicht, daß der Fonds nochmal 10 % Verluste

gegen die europäischen Aktien macht und diese stetig ausbaut.

 

post-7277-1198658655_thumb.gif

 

Vorläufiges Resumée:

der ULM ist eine gemischte europäische Bankaktie, der mit dem Ende der Kreditkrise und den heranrollenden Übernahmen im europäischen

Bankensektor ein beispielloser Aufstieg unmittelbar bevorsteht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anubis

Dein Wort in Gottes Ohr! Habe auch noch eine kleine Depotruine aus einem - nach Umstieg auf ETFs beendeten - Sparplan auf den Ulm im Depot. Ist nicht viel Geld, aber bei - 19% rauswerfen möchte ich ihn dann doch nicht, sondern warte lieber auf den beispiellosen Aufstieg. ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
rolasys
der ULM ist eine gemischte europäische Bankaktie, der mit dem Ende der Kreditkrise und den heranrollenden Übernahmen im europäischen

Bankensektor ein beispielloser Aufstieg unmittelbar bevorsteht.

 

vielleicht, vielleicht auch nicht. Denn die Gewichtung im ULM muss nicht so bleiben, sie wird alle 3 Monate komplett neu berechnet. Die Gewichtung der Banken ist ja auch schon von ca. 45% auf jetzt 38% zurückgegangen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Akaman
Vorläufiges Resumée:

der ULM ist eine gemischte europäische Bankaktie, der mit dem Ende der Kreditkrise und den heranrollenden Übernahmen im europäischen

Bankensektor ein beispielloser Aufstieg unmittelbar bevorsteht.

Warnung: Der Kurszettel ist voll von Papieren, die nach einem tiefen Fall nicht wieder beispiellos aufgestiegen sind!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Malvolio

Solche Fonds geraten mehr oder weniger zufällig an die Spitze. Es gibt tausende von Fonds. Da sind immer mal welche dabei, die über einige Jahre sehr sehr gut laufen. Und die Manager dieser Fonds werden dann die Stars der Branche und die Fonds werden Modefonds, die jeder haben will. Vor einigen Jahren war das Klaus Kaldemorgen mit seinem Vermögensbildungsfonds I und heute ist das der Lingohr mit seinem Systematik-Sowieso-Fonds. Es gibt noch andere Beispiele. Aber früher oder später gleiten diese Fonds auch wieder in das Heer der durchschnittlichen Fonds zurück und andere "Stars" werden geboren, die dann die Gelder der Anleger anziehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine
· bearbeitet von Sapine

Mal angenommen es gibt in den nächsten Jahren so etwas wie eine Delle in der Börsenentwicklung im Sinne von Rezession, Korrektur, Seitwärtsbewegung oder wie auch immer das Kind dann heißen wird.

 

Weiter angenommen man unterstellt es gibt gut gemanagte Fonds mit überdurchschnittlicher Leistung.

Meine persönliche Definition für überdurchschnittliche Leistung eines Fonds:

Performance mehrjährig (>3 besser >5 Jahre) im 1. oder 2. Quartil seiner Vergleichsgruppe (dabei unbedingt Benchmark checken) bei fast allen betrachteten Zeiträumen.

 

Dann wäre es mittelfristig interessant solche Fonds zu identifzieren, die besonders in schlechten Zeiten gut abschneiden. Mir scheint der First Private Ulm hat sich hier deutlich disqualifiziert. Wenn ich ihn hätte, würde ich ihn verkaufen. Und wenn ich auf die Erholung von Bankaktien spekulieren möchte (was ich durchaus tue), dann mache ich das direkt, ohne mich auf die veränderbare Zusammensetzung eines Fonds zu verlassen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anubis

Die momentane Bewertung der Finanztitel kann schon antizyklische Phantasien wecken, keine Frage. Wenn ich dieses Thema jetzt spielen wollte, so würde ich das aber auch nur mit dem hier im Forum schon mal diskutierten Banken-ETF tun, nicht mit dem aktiven Gemansche des kleinen Tobias.

 

@Akamann: Natürlich hast Du mit dieser Aussage grundsätzlich Recht, denke aber schon, daß Aktien großer Banken und Versicherungen nicht mit den damaligen Neuer-Markt-Buden zu vergleichen sind. Die sollten schon wiederkommen, andernfalls müsste man davon ausgehen, daß die Titel vorher überbewertet waren und jetzt fair bewertet sind. Glaube ich nicht.

 

Ich halte das Thema in der jetzigen Situation jedenfalls für eine der wenigen Branchenwetten, über die man ernsthaft nachdenken kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Es gab auch eine Menge "seriöse" Fonds, die mehr als 50% verloren haben damals und ich habe aktuell immer noch einen im Bestand, der aus dem Minus noch nicht wieder rausgekommen ist.

post-8479-1198665790_thumb.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Akaman
@Akamann: Natürlich hast Du mit dieser Aussage grundsätzlich Recht, denke aber schon, daß Aktien großer Banken und Versicherungen nicht mit den damaligen Neuer-Markt-Buden zu vergleichen sind. Die sollten schon wiederkommen, andernfalls müsste man davon ausgehen, daß die Titel vorher überbewertet waren und jetzt fair bewertet sind. Glaube ich nicht.

 

Ich halte das Thema in der jetzigen Situation jedenfalls für eine der wenigen Branchenwetten, über die man ernsthaft nachdenken kann.

Obwohl sonst eher ein Passiver, habe ich selbst eine doppelte Branchenwette laufen (eine Einzelbank und ein Banken-ETF). Mit meinem Post wollte ich lediglich darauf hinweisen, dass man nicht allein deshalb, weil etwas tief gefallen ist, davon ausgehen kann, dass es wieder hoch steigt. Nicht nur Internet-Buden bestätigen das.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
skeletor

Einige Namhafte Europa Fonds haben sich dieses Jahr vollkommen vertan. Ein gutes Beispiel ist auch der JPM Europe Startegic Value.

 

Aber mal sehen was die Manager aus 2007 gelernt haben und in 2008 mitnehmen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anubis
Obwohl sonst eher ein Passiver, habe ich selbst eine doppelte Branchenwette laufen (eine Einzelbank und ein Banken-ETF). Mit meinem Post wollte ich lediglich darauf hinweisen, dass man nicht allein deshalb, weil etwas tief gefallen ist, davon ausgehen kann, dass es wieder hoch steigt. Nicht nur Internet-Buden bestätigen das.

 

Alles Klar! Nehme doch an, die Einzelbank ist die Deutsche Bank. ;) Bitte übrigens, den Schreibfehler im Namen zu entschuldigen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
matt

Ich investiere auch in den globalen Fonds Lingohr-Systematic-LBB-Invest (DE0009774794/977479) und war damit eigentlich sehr glücklich. Nur leider wird dieses Jahr die Rendite +/-0 Null betragen :(.

 

Wenn man im Internet nach Nachrichten bzw. Gründen sucht, dann findet man oft widersprüchliche Sachen. Ich warte noch das nächste Jahr ab und hoffe, dass es nur ein kurzer Einbruch, auf Grund der Immobilienkrise, war und, dass es danach wieder aufwärts geht.

Oder was denkt Ihr?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Padua
...

 

Im Finanztest steht er - vor einem Jahr noch unter den "stark überdurchschnittlichen" praktisch an der Spitze - überhaupt nicht mehr drin.

...

 

In der vollständigen Veröffentlichung (Internet) steht er immer noch als "überdurchschnittlicher Fonds" drin. Das resultiert allerdings überwiegend aus den guten Ergebnissen der letzten 5 Jahre. Überholt wurde er allerdings von zug anderen Fonds.

 

 

Warnung: Der Kurszettel ist voll von Papieren, die nach einem tiefen Fall nicht wieder beispiellos aufgestiegen sind!

 

Das ist leider so. Da hilft auch kein "Schönreden" oder "Schönhoffen" - auch leider. Der "First Private Europa Aktienfonds ULM" ist ein ganz großer Verlierer des Jahres 2007.

 

 

Gruß Padua

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
postguru
Denn die Gewichtung im ULM muss nicht so bleiben, sie wird alle 3 Monate komplett neu berechnet. Die Gewichtung der Banken ist ja auch schon von ca. 45% auf jetzt 38% zurückgegangen.

 

Na hoffentlich fährt er dann nicht die Bankentitel ganz runter und realisiert diese Verluste auch noch. Wonach richtet sich bei diesem Fonds eigentlich die Allocation?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
rolasys

im Detail weiß ich auch nicht viel mehr, als auf der Homepage steht. Auf jeden Fall ist der Fonds ein quanitativ geteuerter Fonds, der ca. 45 Werte aus dem MSCI Europa auswählt und diese gleichgewichtet. Dabei geht es halt um Bewertungsgesichtspunkte wie Gewinnerwartungen, die letztendlich Klein festlegt. Da sich diese in den letzten Monatne reduziert hätten, is tauch der Anteil der Banken verringert worden.

 

In der letzten BO steht ein kurzes Interview mit Klein drinn. Dabei gibt er zu, dass die Bankenquote zu hoch war und er momentan auch nicht mehr als 35% darin investieren würde. Ursache des Verfalls war u.a., dass im Oktober/November recht viele Quant Hedge Fonds blind verkaufen mussten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DAX43
Ursache des Verfalls war u.a., dass im Oktober/November recht viele Quant Hedge Fonds blind verkaufen mussten.

 

ja, ja, Schuld sind immer die anderen.....

 

DAX43

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
rolasys

ne, dass hat er nun so nicht gesagt, vielmehr gibt er an, dass (und da hat er Recht, man schaue sich viele andere Value Fonds an) seit Ende 2006 Value und unterbewertete Akzien schlecht gelaufen seien und bei seinem sehr aktiv gemanageten Fonds dies sich halt sehr negativ ausgewirkt hat. Er denkt, dass sich 2008 Quant und Value deutlich besser entwickeln werden. Nun, wir werden sehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stoxx
· bearbeitet von Stoxxtrader
Obwohl sonst eher ein Passiver, habe ich selbst eine doppelte Branchenwette laufen (eine Einzelbank und ein Banken-ETF) ...

Würde mich auch interessieren, welche Aktie und welchen ETF (ISIN / WKN) du dir ins Depot gelegt hast :thumbsup: Mein Favourit, als einzelne Aktie, ist die Deutsche Bank und als ETF der Indexchange DJ Stoxx 600 Banks. Citygroup ist auch eine Ansicht Wert ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Privatanleger
Tobias Klein berichtet, dass institutionelle Kunden bei ihm einsteigen, weil sie sein quantitatives Anlagemodell schätzen. Eigentlich ein gutes Signal

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...