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Fairer Vergleich von Aktienfonds mit Indizes - wie?

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Buy&Hold

(Pflichanagaben weg gelassen da meiner Meinung nach nicht relevant für meine Frage, falls nötig liefere ich sie gern nach)

 

Hallo,

 

derzeit überlege ich mein Portfolio von einem großen Sammelsurium mehr als 30 unterschiedlicher Posten und vielen vielen Produkten auf ein einfaches Indexing-Portfolio umzustricken. Bevor ich dies tue würde ich jedoch gern die Performance meiner derzeit gehaltenen Aktienfonds (die nur einen kleinen Teil meines Gesamtportfolios darstellen) gegenüber passenden Indizes beurteilen. Dafür möchte ich gern einen Zeitraum von 5 Jahren nutzen.

 

Sofern ich die Artikel hier im Forum richtig deute, werden bei Aktienfonds alle laufende Kosten direkt aus dem Fondsvermögen beglichen und wirken sich daher auf den Wert der Fondsanteile aus. Dementsprechend müssten diese Kosten bereits in die Performance-Charts bei Onvista eingearbeitet sein.

 

Mein "einfaches" Verfahren wäre also:

 

* Fondsbroschüre lesen und passenden Index heraus suchen. Ob sich der von der Fondsgesellschaft angegebene Index eignet ist offen. Es muss ein Performance-Index sein, Kursindizes sind für einen fairen Vergleich nicht geeignet da Dividenden und andere Bonuszahlungen nicht eingerechnet sind. Ist ein Kursindex am besten geeignet, so benötige ich eine Nachbildung.

 

* Auf einer bekannten Börsenseite wie z.b. Onvista würde ich den Fonds gegen diesen Index benchmarken, also gleichzeitig im Chart anzeigen lassen (Performance in %). Dort versuche ich eine Tendenz zu erkennen.

 

* Der Ausgabeaufschlag bleibt dabei erst einmal unberücksichtigt. Ich habe im Schnitt rund 2% Ausgabeaufschlag gezahlt. Wie würdet ihr diesen berücksichtigen? Mein Vorschlag: Gar nicht, da er sich mit längerer Haltedauer ja recht gut heraus nivelliert - entscheidend sind die laufenden Kosten die im Fonds"kurs" enthalten sind und damit mit im Chart sichtbar sind

 

* Einige Fonds habe ich mit Sparplänen befüllt. Der Cost-Average-Effekt kommt diesen also zu gute. Da ich jedoch erwäge in ETFs oder Indexfonds zu investieren kann ich solche Sparkpläne auch dort nutzen und lasse diesen Effekt daher unberücksichtigt.

 

Die zentrale Frage für mich lautet: Wie finde ich "gescheite" Indizes zum Vergleich? Die Krux ist ja, dass ich so lange mit den Indizes spielen könnte bis ich etwas finde was die Fonds gut oder schlecht aussehen lässt. Die Benchmarks die die Fondsgesellschaften angeben sind ja nicht immer faire Vergleiche. Was ist mit Fonds die ich nur gegen Kursindizes benchmarken kann? Eignet sich ein Derivat des Index das Dividenden und Boni berücksichtigt als Benchmark? Wenn ja: Welches?

 

Mein Ziel ist, mir selbst ein möglichst neutrales Bild von der Performance meiner Fonds zu machen ohne auf die Benchmarks der Fondsindustrie angewiesen zu sein.

 

Hier die Fonds um die es geht sowie das Verhalten zum von der Gesellschaft angegebenen Benchmark Index laut Performance Chart auf Onvista.

 

ISIN / Name / Prozent / Fondgesellschafteigenen Benchmark Index in den letzten 5 Jahren outperformed oder undeperformed?

 

DE0008474511 / AriDeka / 13,1 / underperform

LU0133666676 / Deka-ConvergenceAktien CF / 27,78 / outperform (deutlich!)

DE0008474503 / DekaFonds / 15,47 / outperform

DE0008474669 / DekaSpezial / 11,69 / gleichstand

LU0107398884 / JPM Europe Strategic Value Fund (EUR) A / 16,43 / outperform

LU0053696224 / JPM- JF Japan Equity Fund 2 / 15,53 / gleichstand

 

Mit einem reinen "ISIN bei Onvista reinpasten" komme ich also auf 3x outperform, 2x gleichstand und 1x underperform. Wie kann ich besser vergleichen?

 

vielen Dank,

 

Buy&Hold

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ghost_69

Hallo Buy&Hold

 

Gut Du hast jetzt Deine Fonds mit den Indexen Verglichen,

aber gehe leiber erstmal von der Sparkasse weg,

denn dort wird man nicht geholfen.

 

Schaue in jeder der Kategorien mal nach,

welche Fonds bzw. Indexe besser sind oder waren

als die DEKA, denke fast alle anderen.

 

Die JPM Fonds sind schon besser, aber Einzelländerfonds

braucht man nur dann, wenn man gezielt in ein Land

oder es höher Gewichten möchte,

sonst ist das nur ein Höheres Risiko,

das selber gilt auch für Branchenfonds.

 

Schaue mal unter den Seiten

 

INFOS.COM und Fondsweb.de nach

dort gibt es viele schöne Vergleichsmöglichkeiten.

 

Ghost_69 :-

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harryguenter
Die zentrale Frage für mich lautet: Wie finde ich "gescheite" Indizes zum Vergleich? Die Krux ist ja, dass ich so lange mit den Indizes spielen könnte bis ich etwas finde was die Fonds gut oder schlecht aussehen lässt.

Einzige Antwort: gibt es nicht

 

Bei jedem Indexvergleich wirst Du letztendlich falsche Aussagen bekommen.

Wenn ein Fonds laut Prospekt "weltweit" agiert, dann sollte man auch einen weltweiten (Performance-) Index zulassen. Meinetwegen auch den oft gewählten MSCI-World, unter Berücksichtigung daß es sich um einen Kursindex handelt.

Wenn ein Fonds dann derzeit 50% Europa hält, wird er den World Index sicherlich geschlagen haben, aber ich würde trotzdem jetzt keinen anderen Vergleichsindex konstruieren. Denn in einigen Jahren wird er vielleicht nur 20% Europa halten. Das sind schließlich die Aktionen für die ich das Fondsmanagement bezahle!

Man könnte natürlich für jeden Fonds einen eigenen Index anhand der enthaltenen Werte generieren, das Ergebnis ist aber schon klar: Der Fonds schlägt diesen Index aufgrund seiner Gebühren nicht. Versuchst Du jetzt stattdessen irgendwelche Länderindizes zusammenzumischen und zu gewichten wird die Aussage wieder "unscharf" und damit wenig aussagekräftig.

 

Mein Vorschlag:

Versuche einen Ansatz bei dem Du die erzielte Performance mit dem dazu eingegangen Risiko vergleichst.

Unter Berücksichtigung Deines persönlichen Risikoprofils kannst Du so am ehesten die (für Dich) guten von den schlechten Fonds unterscheiden.

Hier spielen also Kennzahlen wie Volatilität, Sharpe ratio usw. eine Rolle zur Bewertung.

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etherial
* Fondsbroschüre lesen und passenden Index heraus suchen. Ob sich der von der Fondsgesellschaft angegebene Index eignet ist offen. Es muss ein Performance-Index sein, Kursindizes sind für einen fairen Vergleich nicht geeignet da Dividenden und andere Bonuszahlungen nicht eingerechnet sind. Ist ein Kursindex am besten geeignet, so benötige ich eine Nachbildung.

 

Zu jedem bekannten Kursindex (MSCI, DOW, STOXX, DAX, FTSE) gibt es auch einen Performance-Index.

 

* Einige Fonds habe ich mit Sparplänen befüllt. Der Cost-Average-Effekt kommt diesen also zu gute. Da ich jedoch erwäge in ETFs oder Indexfonds zu investieren kann ich solche Sparkpläne auch dort nutzen und lasse diesen Effekt daher unberücksichtigt.

 

Nicht wirklich ... Da du bei ETFs teilfixe Ordergebühren statt vollvariable Ausgabeaufschläge hast, sind Sparpläne bei kleinen Raten definitiv ungünstiger. Trotzdem würde ich das rausrechnen, weil - wie du schon sagtest - einmalige Kosten langfristig nicht so durchschlagen.

 

Mein Vorschlag für Vergleichsindizes:

 

DE0008474511 / AriDeka / 13,1 / underperform -> DJ STOXX

LU0133666676 / Deka-ConvergenceAktien CF / 27,78 / outperform (deutlich!) -> MSCI Emerging Markets EMEA

DE0008474503 / DekaFonds / 15,47 / outperform -> MSCI Germany oder CDAX

DE0008474669 / DekaSpezial / 11,69 / gleichstand -> MSCI World

LU0107398884 / JPM Europe Strategic Value Fund (EUR) A / 16,43 / outperform-> MSCI World Value oder MSCI Europe Value

LU0053696224 / JPM- JF Japan Equity Fund 2 / 15,53 / gleichstand-> Nikkei oder Topix

 

Sinnvolle Performance-Indexvergleiche auf Onvista musst du invers durchführen:

- suche den passenden Performance Index zu deinem Fonds (größte Schwierigkeit, weil die im Prospekt angegebenen oft nicht passen)

- suche diesen Index bei Onvista, Kursindizes haben die Kennung STRD (Stripped Dividend), Performance Indizes GDTR (Gross Dividend Total Return)

- gehe dort auf Charts

- trage im Feld WKN die WKN deines Fonds ein.

- aktualisiere

 

Ich hab das jetzt mit zwei von deinen Fonds gemacht:

- Deka-Convergence steht auch gegen seinen Performanceindex ganz gut da.

- Deka-Fonds ist schlechter als der DAX => kein Outperformer

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Jose Mourinho
- Deka-Fonds ist schlechter als der DAX => kein Outperformer

 

Der Deka-Fonds setzt nicht nur auf Blue Chips sondern auch auf S&M Caps. Das dürfte die Abweichung erklären.

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etherial
Der Deka-Fonds setzt nicht nur auf Blue Chips sondern auch auf S&M Caps. Das dürfte die Abweichung erklären.

 

Der CDAX und der MSCI Germany sind ebenfalls besser.

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PSTVA

Ich habe auch mal versucht passende Indexe für meine Fonds zu suchen da der Fondsmanager sich aber nie an den angegebenen Index hält,

habe ich es aufgegeben.

 

Chris hat es ja schon mit dem DEKA-Fonds versucht.

 

MfG

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etherial
Ich habe auch mal versucht passende Indexe für meine Fonds zu suchen da der Fondsmanager sich aber nie an den angegebenen Index hält, habe ich es aufgegeben.

 

Ironie?

 

Wenn sich der Manager an den Index hält, dann investiert er passiv. Der richtige Index ist die Grundgesamtheit aus der der Manager auswählen darf.

 

Schwierig wird das vor allem bei Fonds, die ihre Grundgesamtheit nicht einschränken wollen - also die globalen Fonds. Da gibts einige die entgegen der MSCI-World-Gewichtung in Europa investieren. Oder solche die nebenbei noch EM-Werte dazu nehmen, die ja irgendwie und wo auch auf dem Globus vorhanden sind. Insgesamt erzeugen die aber ein unglückliches Rendite-Risiko-verhältnis. In dem Fall sollte man dann auch wieder einen angepassten Index verwenden.

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Anubis
Ironie?

 

Wenn sich der Manager an den Index hält, dann investiert er passiv. Der richtige Index ist die Grundgesamtheit aus der der Manager auswählen darf.

 

Schwierig wird das vor allem bei Fonds, die ihre Grundgesamtheit nicht einschränken wollen - also die globalen Fonds. Da gibts einige die entgegen der MSCI-World-Gewichtung in Europa investieren. Oder solche die nebenbei noch EM-Werte dazu nehmen, die ja irgendwie und wo auch auf dem Globus vorhanden sind. Insgesamt erzeugen die aber ein unglückliches Rendite-Risiko-verhältnis. In dem Fall sollte man dann auch wieder einen angepassten Index verwenden.

 

Oder statt des angepassten Index konsequenterweise auf einen solchen ganz verzichten. Wenn ich auf aktives Manangement setzen würde, dann wäre ich gerade an Fonds interessiert, bei denen der Manager größtmögliche Freiheiten genießt, denn zum einen sollte ich dann doch wohl Vertrauen in seine überdurchschnittlichen Fähigkeiten haben, zum anderen bezahle ich ihn doch gerade dafür, mehr zu tun, als was auch ein billigerer Indexfonds leistet. Eben aktives Management mit allen Chancen und Risiken.

Irgendwelche Indexvergleiche wären mir dann herzlich egal.

 

Im übrigen sollte doch ohnehin klar sein, daß jede Outperformance gegenüber der von Fondsmanagement ausgegebenen Benchmark irgendwie mit erhöhtem Risiko erkauft ist, sei es durch Titelauswahl aus dem Indexuniversum (riskanter, weil gegenüber dem Index konzentrierterer) oder durch Beimischung indexfremder Werte.

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etherial
Irgendwelche Indexvergleiche wären mir dann herzlich egal.

Im übrigen sollte doch ohnehin klar sein, daß jede Outperformance gegenüber der von Fondsmanagement ausgegebenen Benchmark irgendwie mit erhöhtem Risiko erkauft ist, sei es durch Titelauswahl aus dem Indexuniversum (riskanter, weil gegenüber dem Index konzentrierterer) oder durch Beimischung indexfremder Werte.

 

Dem ist aber nicht so - zumindest wenn man den Fondsgesellschaften glaubt. Der Kurs einer Aktie hat, so wie ich es verstanden habe, zwei Parameter:

 

Kurs(A) ~ beta(A) * Index + alpha(A)

 

beta(A) = Indexabhängiger Teil des Aktienkurses von A, gemeinhin auch systematisches Risiko genannt

alpha(A) = Situationsabhängiger Teil des Aktienkurses von A, gemeinhin auch unsystematisches Risiko genannt

 

Das beta einer Aktie ist über die Zeit hinweg einigermaßen stabil. Wer also Aktien mit hohem beta einsetzt kann hohe Renditen erwarten. Allerdings fällt ein High-Beta-Portfolio auch stärker als der Index. D.h. mehr Rendite => mehr Risiko

 

Anders das alpha einer Aktie. Es ist nicht einfach zu prognostizieren, Insider-Informationen würden helfen, aber selbst die reichen oft nicht aus. Die Fondsgesellschaften rühmen sich nun, dass sie einer Aktie ansehen können wie ihr zukünftiges Alpha aussieht. Dann könnnen sie risikolos den Alphagewinn abgreifen. Das Alpha schwingt nicht mit dem Index. D.h. mehr Rendite allein durch Managerfähigkeiten (kein zusätzliches Risiko).

 

Dass die Diskussion hier auf sehr wackeligen Beinen steht, ist ersichtlich. Sie zeigt aber, was man machen muss, um die Performance eines Managers zu messen:

1) Bestimme das Indexuniversum I (geht noch recht einfach)

2) Bestimme den Proportionalitätsfaktor P (geht auch noch recht einfach)

3) Bestimme das beta des Fonds (geht nur wenn man alle Aktien und deren betas kennt)

4) alpha(A) = Kurs(A)/P - beta(A) * I

 

Wenn das so berechnete alpha negativ ist, kommt die ganze Fondspeformance nur durch den Auswahl riskanter Titel raus.

Wenn das so berechnete alpha positiv ist, hat der Fondsmanager etwas geleistet.

 

Die Aufforderung einem aktiven Manager zu vertrauen und Indexvergleiche bleiben zu lassen, ist aus meiner Sicht verantwortungslos. Ob der Manager wirklich überdurchschnittliche Fähigkeiten hat kann man nämlich nur durch einen Benchmark prüfen.

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harryguenter
Die Aufforderung einem aktiven Manager zu vertrauen und Indexvergleiche bleiben zu lassen, ist aus meiner Sicht verantwortungslos. Ob der Manager wirklich überdurchschnittliche Fähigkeiten hat kann man nämlich nur durch einen Benchmark prüfen.

Ich glaube keiner wollte hier ein blindes Vertrauen in den Manager fordern.

Aber wozu soll ich umständlicherweise rumrechnen wenn ich es mir auch einfacher machen könnte:

1. ich schaue mir die aktuelle sowie vergangene Performance an

2. ich schau mir die aktuellen und vergangenen Kennzahlen zum Risiko oder Risiko-Ertragsverhältnis an, z.B. Volatilität, maximaler Verlust, max. Verlustperioden, Sharpe- / Treynor- / Information- / Sterling-Ratio

3. Wenn zwei Fonds z.B. 20% Performance gemacht habe kann ich dann sehr wohl unterscheiden welcher das mit höherem und welcher mit niedrigerem Risiko zu dem Ziel kam. Oder umgekehrt bei ähnlichem Risikoprofil: welcher Fonds daraus mehr Rendite erzielen konnte.

 

Zudem kann man auch noch auf die Kennzahlen Alpha und Beta zurückgreifen. Hier ist es dann wahrscvheinlich praktisch wenn die zu vergleichenden Fonds eh den (eher unpassenden) MSCI World Index verwenden.

 

Alle diese kennzahlen werden veröffentlicht - da brauche ich nicht lange hypotetisch rumzurechnen. Ich meine man kann damit relativ schnell Fonds finden und vergleichen die zu einem passen. Und den einen Fonds zu finden, der unabhängig von einer statistischen Streuung ein paar Zentel mehr erwirtschaftet weil er tatsächlich "besser" arbeitet ist mir eh ein zu heeres Ziel.

 

Abschließend möchte ich auch noch darauf hinweisen, daß man aus einem rein optischen Vergleich zweier Charts oftmals auch schon ein erstes Bauchgefühlt ableiten kann.

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Anubis

Die Aufforderung einem aktiven Manager zu vertrauen und Indexvergleiche bleiben zu lassen, ist aus meiner Sicht verantwortungslos. Ob der Manager wirklich überdurchschnittliche Fähigkeiten hat kann man nämlich nur durch einen Benchmark prüfen.

 

Hatte ich natürlich auch nicht im Sinne einer Aufforderung gemeint und glaube im übrigen auch nicht an überdurchschnittliche Managementfähigkeiten, zumindest nicht auf lange Sicht. Was ich nur sagen wollte ist, daß ich einen Sinn im Bezahlen eines aktiven Managements - wenn überhaupt - dann im indexfernen investieren sehen würde und nicht in 90%igem Indexnachbau. Je freier und damit "aktiver" der Fondsmanager aber agieren darf und dies auch tut, um so problematischer wird ein Indexvergleich.

 

Bin im übrigen froh, als ETF-Anleger diese Probleme nicht zu haben, möchte hier aber keine Neuauflage der ewigen Aktiv/Passiv-Diskussion lostreten.

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etherial
Aber wozu soll ich umständlicherweise rumrechnen wenn ich es mir auch einfacher machen könnte:

1. ich schaue mir die aktuelle sowie vergangene Performance an

2. ich schau mir die aktuellen und vergangenen Kennzahlen zum Risiko oder Risiko-Ertragsverhältnis an, z.B. Volatilität, maximaler Verlust, max. Verlustperioden, Sharpe- / Treynor- / Information- / Sterling-Ratio

 

Alle Kennzahlen beziehen sich auf einen Index mit dem sie nichts zu tun haben. Ein hohes Alpha erreicht man generell durch ein niedriges Beta. Die Formel für beta ist

 

beta(A) = korr(A,Index)*Vol(A)/Vol(Index)

 

Man muss einfach nur einen Index wählen, der besonders schlecht korrelliert zu dem gewünschten Wert ist. Dann ist der Betawert niedrig und der Alpha-Wert hoch. Fazit: ein hoher Alphawert deutet zunächst mal nur auf einen falschen Index hin.

 

Weiterhin: Wer den falschen Index angibt, kann auch falsche abgeleitete Werte produzieren. Die Ratio-Werte (zum Großteil nur Transformationen von Betahistorie und Kurshistorie) bezüglich eines falschen Indexes kannst du in die Tonne kloppen. Wie oben erwähnt - wer sich nicht an den Index hält kann sogar bessere Performance-Werte erzielen.

 

Abschließend möchte ich auch noch darauf hinweisen, daß man aus einem rein optischen Vergleich zweier Charts oftmals auch schon ein erstes Bauchgefühlt ableiten kann.

 

Bei dieser Aussage habe ich ein sehr schlechtes Kopfgefühl ...

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Buy&Hold
· bearbeitet von Buy&Hold

Hallo etherial,

 

Mein Vorschlag für Vergleichsindizes:

 

DE0008474511 / AriDeka / 13,1 / underperform -> DJ STOXX

LU0133666676 / Deka-ConvergenceAktien CF / 27,78 / outperform (deutlich!) -> MSCI Emerging Markets EMEA

DE0008474503 / DekaFonds / 15,47 / outperform -> MSCI Germany oder CDAX

DE0008474669 / DekaSpezial / 11,69 / gleichstand -> MSCI World

LU0107398884 / JPM Europe Strategic Value Fund (EUR) A / 16,43 / outperform-> MSCI World Value oder MSCI Europe Value

LU0053696224 / JPM- JF Japan Equity Fund 2 / 15,53 / gleichstand-> Nikkei oder Topix

 

Danke für deine Tipps. Für den Fall dass es von allgemeinem Interesse ist hier die Ergebnisse der Vergleiche mit ihren eigenen Benchmarks um STRD / GDTR korrigiert sowie mit den von dir vorgeschlagenen Vergleichsindizes. Dies jeweils nach dem von dir vorgeschlagenen Prinzip auf Onvista.

 

(Achtung: outperform / gleichstand / underperform bezieht sich jeweils auf den aktuellen Stand der Fonds / Indizes verglichen mit dem von vor 5 Jahren, ist also nur ein Schnappschuss. Ich habe nicht versucht zu schauen wer im Graphen die meiste Zeit "vorne lag")

 

ISIN / Name / Performance ggü Vergleichsindex den der Fonds angibt, nur STRD auf GDTR geändert / Performance ggü. Vergleichsindex Vorschlag etherial

 

DE0008474511 / AriDeka / MSCI Europe GDTR: underperform (deutlich) / DJ STOXX 600 (Return): underperform (deutlich)

LU0133666676 / Deka-ConvergenceAktien CF / MSCI EM GDTR: outperform (sehr deutlich) / MSCI EM EMEA (GDTR, UHD): outperform (sehr deutlich)

DE0008474503 / DekaFonds / MSCI GERMANY (GDTR, UHD): underperform (leicht) / CDAX PERFORMANCE-INDEX: underperform (deutlich)

DE0008474669 / DekaSpezial / MSCI THE WORLD INDEX (GDTR, UHD): underperform / MSCI THE WORLD INDEX (GDTR, UHD): underperform

LU0107398884 / JPM Europe Strategic Value Fund (EUR) A / MSCI EUROPE (GDTR, UHD): underperform (leicht) / MSCI Europe Value: underform bzw. MSCI World Value: underperform (leicht)

LU0053696224 / JPM- JF Japan Equity Fund 2 / MSCI JAPAN (GDTR, UHD): underperform (leicht) / NIKKEI 225 STOCK AVERAGE INDEX (Kursindex?): gleichstand bzw. Topix (Kursindex?): Gleichstand

 

Mein persönliches Fazit für diese Art des Vergleichs:

 

1. Alle Fonds hatten STRD-Indizes als Benchmark angegeben. Dies ist jedoch definitiv unfair und nicht korrekt, da die Fonds ja die Dividenden / Boni ausgezahlt bekommen. Daher muss für einen gescheiten Vergleich mindestens der Benchmark-Index als GDTR-Variante genommen werden.

 

2. Unter Beachtung von 1. schneiden die 6 Fonds wie folgt ab: 1x outperform, 0x gleichstand, 5x underperform, davon 3x nur leicht. Damit haben 5 von 6 Fonds ihr Ziel "Benchmark-Index schlagen" unter Berücksichtigung der STRD/GDTR-"Schummelei" nicht erreicht, teilweise wurde das Ziel jedoch nur knapp verfehlt.

 

3. Für die von etherial vorgeschlagenen Vergleichsindizes ergibt sich das folgende Bild: 1x outperform, 1x gleichstand, 4x underperform. Damit haben 4 von 6 Fonds diese Benchmarks nicht geschlagen.

 

Ich ziehe für mich also den Schluss, dass ich in den vergangenen 5 Jahren besser gefahren wäre wenn ich indexbasiert angelegt hätte: Beispielsweise mit einem Sparplan auf kostengünstige Indexfonds. Damit hätte ich zwar keine outperformance erreichen können, jedoch wären stets nur sehr leichte underperformances zum Index entstanden. Diese Aussage gilt natürlich nur für meine ganz kleine Datenbasis und diese Art des Vergleichs, selbstverständlich besitzt sie keine generelle Aussagekraft.

 

Für Hinweise auf Fehler oder Kritik an der Verfahrensweise bin ich seh denkbar, mir ist durch die zahlreichen hilfreichen Beiträge klar geworden dass Fonds nie eindeutig mit einem Index vergleichbar sein werden.

 

 

Buy&Hold

 

[Edit: Die Bedeutung von leichtem underperform besser berücksichtigt und klar gemacht, dass ich mit Indexfonds immer leichten underperform des abgebildeten Index erziele]

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Buy&Hold

Hallo harryguenther,

 

danke für deine Hilfen.

 

[gekürzt]

 

Bei jedem Indexvergleich wirst Du letztendlich falsche Aussagen bekommen.

 

[Erklärung gelöscht]

 

Mein Vorschlag:

Versuche einen Ansatz bei dem Du die erzielte Performance mit dem dazu eingegangen Risiko vergleichst.

Unter Berücksichtigung Deines persönlichen Risikoprofils kannst Du so am ehesten die (für Dich) guten von den schlechten Fonds unterscheiden.

Hier spielen also Kennzahlen wie Volatilität, Sharpe ratio usw. eine Rolle zur Bewertung.

 

Nach meinem Verständnis ist die Volatilität die Standardabweichung von der Durchschnittsrendite. Sie beschreibt also wie stark die Rendite im Vergleich zur Durchschnittsrendite für den gewählten Zeitraum schwankt. Das Sharpe-Ratio setzt die Volatilität zur erzielten Rendite ins Verhältnis. Daher sollte das Sharpe-Ratio also eine recht klare Aussage liefern mit wieviel Schwankungen eine Rendite erkauft wurde. Das habe ich erst jetzt Verstanden - danke für den Hinweis.

 

Dies hilft mir jedoch nur dann weiter wenn ich bereits auf eine Anlageart (aktiv / passiv) eingestellt bin, meine Diversifizierungsstragie grob überlegt habe und dann die zu meinem pers. Risikoprofil passende Anlagen auswählen möchte. Für einen Vergleich meiner aktiven Fonds mit passenden Benchmarks anhand von Volatilität / Sharpe-Ration müsste ich ja wieder einen Benchmark finden. Deine Hinweise darauf, dass dies jedoch niemals fair möglich ist machen das leider zu einem nicht lösbaren Problem. Immerhin habe ich dies nun verstanden ;)

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etherial

Hi B&H,

 

LU0133666676 / Deka-ConvergenceAktien CF / MSCI EM GDTR: outperform (sehr deutlich) / MSCI EM EMEA (GDTR, UHD): outperform (sehr deutlich)

 

Ich habe mal bei Morningstar geschaut. Der hat 10% Asien/Pacific mit drin. Die Outperformance ist für mich jetzt nicht mittelbar anfechtbar. Und das bei einem Deka-Fonds ...

 

3. Für die von etherial vorgeschlagenen Vergleichsindizes ergibt sich das folgende Bild: 1x outperform, 1x gleichstand, 4x underperform. Damit haben 4 von 6 Fonds ihr Ziel verfehlt.

 

Der Nikkei und der Topix sind wohl wirklich Kursindizes (und auf Onvista ist der zug. Performanceindex nicht verfügbar) ... insofern ist der Gleichstand auch ein Underperformer.

 

Ich ziehe für mich also den Schluss, dass ich in den vergangenen 5 Jahren besser gefahren wäre wenn ich indexbasiert angelegt hätte: Beispielsweise mit einem Sparplan auf kostengünstige Indexfonds.

 

Jein ... kostengünstige Indexfonds sind sehr selten. ETFs sind zwar kostengünstig, aber durch Ordergebühren ist eine kritische Masse dafür erforderlich. Eine Lösung für das Problem haben Sparfux und ich entwickelt:

Der Thread

Der Rechner

 

@Moderatoren: Den Link auf den Sparplanrechner könnte man sicherlich bei den ETF-Grundlagen verlinken.

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