Garfield März 17, 2008 Hallo Habe demnächst ein Gespräch bei meinem Bankberater. Im meinem Depot bei dieser Bank sind folgende 2 Rentenfonds: DB PLATINUM IV SOVEREIGN PLUS R1C ( LU0173942318 ) DWS SELECT RENT ( DE0008476532 ) Jetzt kam im Vorfeld dieses Gesprächs schonmal ein Brief von der Bank. Darin steht leicht verkürzt: Sehr geehrter Herr *** in ihrem Depot befinden sich Anlagen in festverzinslichen Wertpapieren. Diese Rentenpapiere bieten im Vergleich zu Aktien in der Regel auch in schwierigen Marktphasen eine höhere Ertragsstabilität. Allerdings können auch diese Anlagen in so außergewöhnlichen Situationen wie im Moment stärker als sonst üblich im Wert schwanken. Zur Sicherheit sollten wir ihr Portfolio deshalb fit für die Zukunft machen. Dabei berücksichtigen wir auch die zum 1.1.2009 in Kraft tretende Abgeltungssteuer. Gerne unterstützen wir sie bei der Auswahl neuer Investments, die ihren individuellen Vorstellen und Wünschen entsprechen. Mit freundlichen Grüßen, *** Für mich hört sich das so an, als wollte man mir bei der Beratung die Rentenfonds die ich jetzt ein paar Jahre halte und endlich mal Ertrag abwerfen mies machen und neue teure Produkte andrehen. Dabei dachte ich immer, Rentenfonds wären besonders gut, wenn der Leitzins konstant bleibt bzw. sinkt, was ja im Moment der Fall ist. Wie seht ihr das? Diese Fonds verkaufen oder halten? Viele Grüße, Garfield Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant März 17, 2008 Du bist seit über einem Monat hier und willst immer noch zu einem "Bankberater"? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Garfield März 17, 2008 Ja, habe da halt ein Depot. Bin damit bis jetzt auch nicht soo schlecht gefahren (OK, ein Tagesgeldkonto hat wahrscheinlich ne höhere Rendite). Als ich mich da zum ersten mal beraten lassen habe, hatte ich halt noch überhaupt keine Ahnung. Ich kaufe denen ab jetzt auch nichts mehr ab, aber die schon vorhandenen für teures Geld erworbenen Fonds jetzt alle zu verkaufen nur weil sie halt ein Berater empfohlen hat, kommt mir auch nicht so sinnvoll vor. Daher die Frage. Vielleicht haben die ja sogar Recht und Rentenfonds sind im Moment wirklich riskant. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fehdi März 17, 2008 · bearbeitet März 17, 2008 von fehdi Ja, habe da halt ein Depot. Bin damit bis jetzt auch nicht soo schlecht gefahren (OK, ein Tagesgeldkonto hat wahrscheinlich ne höhere Rendite).Als ich mich da zum ersten mal beraten lassen habe, hatte ich halt noch überhaupt keine Ahnung. Ich kaufe denen ab jetzt auch nichts mehr ab, aber die schon vorhandenen für teures Geld erworbenen Fonds jetzt alle zu verkaufen nur weil sie halt ein Berater empfohlen hat, kommt mir auch nicht so sinnvoll vor. Daher die Frage. Vielleicht haben die ja sogar Recht und Rentenfonds sind im Moment wirklich riskant. Hallo, also ich finde das auch hier durchaus diskussionswürdig. Rentenfonds im allgemeinen und Deine im speziellen sind jetzt leider nicht mein Spezialgebiet, aber rein durchs Verfolgen der Berichterstattung sind mir folgende Punkte aufgefallen: Durch die allgemeine Panik gelten Staatsanleihen zur Zeit als sicherer Hafen. Daher sind die Rendite für vor allem kurzlaufende Staatsanleihe stetig am sinken, da die Papiere von allen stark nachgefragt werden. Für Fonds in diesem Bereich bedeutet das bisher steigende Kurse. Praktische jede Anleihe, die nicht eine erstklassige Staatsanleihe ist, erleidet relativ zu Staatsanleihe Kursabschläge (d.h. die größerwerdende Risikoaufschläge bei der Rendite). Selbst bei sehr sicheren deutschen Pfandbriefen oder Staatsanleihen kleinerer EU-Länder trocknet der Handel zwischen Großanleger langsam aus laut einem Bericht der FAZ von vor ein paar Tagen. Fonds in diesem Bereich laufen aktuell von der Kursentwicklung her tendenzielll nicht so gut wie die im Geschäft mit erstklassigen Staatsanleihen. In den USA ist die reale Verzinsung (also bei Berücktsichtigung der Inflation) inzwischen negativ. 2 jährige Bundesanleihen in Deutschland haben mit rund 3% Rendite mal gerade eben noch so das Niveau der Inflation. Die Zinssenkungen der FED kommen wegen der Unsicherheit nur im kurzfristigen Bereich der Qualitätsanleihen an, nicht aber am langen Ende oder bei "unsicheren" Anleihen. Dort sind die Renditen nach wie vor sehr hoch. Du musst Dir eben jetzt darüber im klaren sein, auf was Du spekulierst. Zum einfachen kaufen und liegen lassen wären mir die Renditen der Staatsanleihen zur Zeit zu niedrig. Wenn man auf Kursgewinne aufgrund sinkender Zinsen spekuliert, dann muss man wohl auf die etwas riskanteren Anleihen ausweichen, weil der Zug bei den sicheren Staatsanleihen inzwischen wohl abgefahren ist. Das ist aber gleichzeitig eine Wette darauf, dass sich die aktuelle Kreditkrise entschärft und die Risikoaufschläge wieder abnehmen. Ich persönlich meide Renten zur Zeit und halte lieber mehr Cash auf dem Tagesgeldkonto oder nehme Festgelder in Anspruch, wenn es zuviel wird, weil dort die Renditen um die 4% p.a. noch deutlich über Bundesanleihen liegen, ich aber kein so großes Zinsrisiko und auch die Einlagensicherung (im Unterschied zu Unternehmensanleihen) habe. Du musst Dich jetzt einmal schlau machen, wo genau Deine Fonds investieren, und was der Berater Dir stattdessen vorschlägt. Viele Grüße! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel März 17, 2008 · bearbeitet März 17, 2008 von Grumel Es wäre sicher empfehlenswert nur auf kostengünstige Lösungen ( Renten direkt / etf ) zu setzten. Das ändert aber nichts daran dass dir mit hirnrissiger Begründung ein neuer Fonds aufgeschwatzt werden soll. Fondswechsel ----> nochmal Ausgabeaufschläge ----> dicke Gewinne für die Bank/dicke Provision für den Verkäufer ( der der sich Berater nennt ). Interessanterweise hab ich diese Unverschämtheit persönlich noch nicht erlebt und wenn man von sowas hört ist es irgendwie immer bei Privatbanken. Vielleicht die Beamtenbanken doch noch nen Tick besser ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fehdi März 17, 2008 Es wäre sicher empfehlenswert nur auf kostengünstige Lösungen ( Renten direkt / etf ) zu setzten. Das ändert aber nichts daran dass dir mit hirnrissiger Begründung ein neuer Fonds aufgeschwatzt werden soll. Fondswechsel ----> nochmal Ausgabeaufschläge ----> dicke Gewinne für die Bank/dicke Provision für den Verkäufer ( der der sich Berater nennt ). Interessanterweise hab ich diese Unverschämtheit persönlich noch nicht erlebt und wenn man von sowas hört ist es irgendwie immer bei Privatbanken. Vielleicht die Beamtenbanken doch noch nen Tick besser ? Also dem ist in seiner Aussage nicht viel hinzuzufügen. Ich bin das oben etwas von der fundamentalen Seite angegangen, weil ich die Marktbewegung im Moment interessant finde. In anderen Phasen passiert an den Rentermärkten ja nicht so viel. Wirklich Rentenfonds zu kaufen, vor allem mit Ausgabeaufschlagen und vielleicht auch noch hoher Managementgebühr ist auf jeden Fall nicht empfehlenswert. Soviel mehr Rendite als Festgeld können die gar nicht abwerfen, zumal bei Zinspapieren die Einführung der Abgeltungssteuer eher Vorteile gegenüber heute bringt. Kursgewinne hat man da eh meist nur marginal. Viele Grüße! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mitoribo März 17, 2008 Du bist dir bewusst, dass der Sovereign Plus sein "Plus" mit ~30% Rohstoffen macht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Garfield März 17, 2008 Du bist dir bewusst, dass der Sovereign Plus sein "Plus" mit ~30% Rohstoffen macht? Ja unter anderem investiert er wohl in Öl. Denke mal daher kommt die überragende Performance in letzter Zeit. 16,9 % im letzten Jahr. Schon mal danke für die Tipps. Die beiden haben sich halt in letzter Zeit sehr gut entwickelt, daher find ichs etwas schade, die abzugeben. Aber gerade der immense Anstieg beim Plus gibt mir etwas zu denken. Hmm.. *grübel* Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner März 17, 2008 Vielleicht die Beamtenbanken doch noch nen Tick besser ? Definitiv nicht. Die Badische Beamtenbank hat meinen Eltern im Sommer 2000 irgendwelche Tech-Wachstums-Fonds von Union Investment angedreht. Da hätte man als Banker schon mal auf die Bewertungen schauen können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hoskins März 18, 2008 Die Deutsche Bank hatte uns per Telefon vor Jahren mit ähnlichen "wir machen ihr Depot für die Veränderungen der Zukunft fit, verkaufen wollen wir ihnen gar nichts, aber wir sollten mal reden" geködert. Das sind Standardtexte, die Angst schüren und kein anderes Ziel haben, als dich in den direkten Zugriff des Verkäufers (beachte: nicht Beraters) zu kriegen. Der verkauft dir am Ende Fonds derselben Assetklasse wie du schon hast, völlig egal, Hauptsache mindestens einmal pro Jahr neuen Aussgabeaufschlag (=Vertriebsprovision) kassieren. Aus heutiger Sicht weiß ich, dass der uns in den Gesprächen massenweise Halbwahrheiten und auch etliche faustdicke Lügen aufgetischt hat. Ich würde dir auf jeden Fall raten, den Empfehlungen der Bank nicht sofort zu folgen, sondern erstmal ohne Unterschrift aus dem Gespräch rauszugehen und dich z.B. hier im Forum schlau zu machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
georgewood März 18, 2008 stell dir erstmal die frage ob deine fonds zu dir passen. die abgeltungssteuer wird auch von den banken benutzt um dir heuer noch schnell was zu verkaufen. wenn die börse fällt steigen die kurse der renten im normalfall. willst du verkaufen hast du jetzt wahrscheinlich schon gute kurse. kommt auf deine erwartungen an. unterschreib nichts sondern sag du überdenkst es und stell hier rein was sie dir andrehen wollen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
billy-the-kid März 18, 2008 Hallo Garfield, leider hast du nicht die Konvention eingehalten, deine Anlageziele und -horizont, Erfahrung mit Wertpapieren, aktuelle Verteilung des Wertpapiervermögens etc. anzugeben. Dewegen kann man dir auch nur wenig fundiertes sagen. Wenn die 2 Fonds dein gesamtes Wertpapiervermögen sein sollten, ist die Verteilung zumindest ziemlich ungewöhnlich: 85% Festverzinsliche, 15% Rohstoffe, keine Aktien, keine Immobilien. Da sollte man tatsächlich noch in 2008 mal drüber nachdenken, auch ohne Gebührenschneiderei im Hinterkopf. Grüße, billy-the-kid Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
