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Faceman

Ackermann ruft Staat zur Hilfe

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Boersifant

Auch wenn ich eventuelle Unterstützung von offizieller Seite zur Lösung des Problems befürworte, bin ich der Meinung, dass nach Abschluss dieses Kapitels eine Diskussion über eine stärkere Regulierung der Banken in der gesamten EU und den USA stattfinden muss. Was wir im Bankensektor sehen ist eine Privatisierung der Gewinne und eine Sozialisierung einschneidender Verluste. Etwas, was weder aus liberaler, noch aus sozialisitischer noch aus sonst einer Perspektive außer der eines schuldigen Bankers vertretbar ist.

Mögliche Ansätze wären eine Beschränkung der Kreditvergabemöglichkeiten bei Banken und Eigenkapitalmindestanforderungen bei anderen Gesellschaften, z.b. bei Hedge Fonds. Dass sich Investmentgesellschaften mit zweistelligen Leverage in Harakirigeschäfte stürzen ist nur dann vertretbar, wenn diese niemanden schaden können, was de facto aber nicht der Fall ist. Bei Unternehmen wird sich eine effektive Regulierung schwierig gestalten, bei Eigenheimbauten wären die Maßnahmen eventuell noch einfacher. Fest steht aber für mich, dass das aktuelle Bankensystem nicht akzeptabel ist und nicht etwa zur Stabilität der Marktwirtschaft beiträgt, sondern oft auch zur Schwächung.

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Reigning Lorelai

Ich halte die Idee von Ackermann - die er woanders eingeworfen hat - nicht für verkehrt ein globales zentrales Gremium zu schaffen welches auf Risiken hinweist und mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet wird. Des Weiteren finde ich auch seine Idee interessant sogenannte Stresstests einzuführen, die wirklich Extreme aufzeigen und so sofort für Druck sorgen. Diese müssen aber natürlich selbstverständlich richtig durchgeführt werden und Aussagekräftig sein. Eine Kombination von beiden Möglichkeiten halte ich für richtig.

 

Ein Verbot der Verbriefung sehe ich dagegen gespalten. Auf der einen Seite würde der Wahnsinn aufhören, dass undurchsichtige Papiere auf den Markt kommen (Transparenz hier zu schaffen ist unmöglich). Auf der anderen Seite würde man durch ein Verbot das Kreditivolumen deutlich verlangsamen. Evtl. ist hier eine Mittellösung sinnvoll.

 

Gruß

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Orwell

Vielleicht können eine Weltregierung, Weltzentralbank und Weltwährung ja das Problem lösen.

 

:lol:

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schlabuster

Ach nee.........Ackamän ruft nach dem Staat. Wie wär es wenn er und seine Spezis die sich ebenfalls die Taschen voll gestopft haben gleich mal damit anfangen den Bankern Kohle rüber zu schieben?

Sorry Leute aber diese Krise ist nur durch Konsorten ala Akamän ausgelöst worden. Wenn man sich betrachtet wie die Ursachen der Inmoblilienkrise gemacht wurden kann man nicht glauben das einer von den Bankern länger als die sechste Klasse Hauptschule durchgezogen hat.

Bei denen hilft nur Lernen durch Schmerz sonst nichts <_<

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Reigning Lorelai
· bearbeitet von waynehynes
Ach nee.........Ackamän ruft nach dem Staat. Wie wär es wenn er und seine Spezis die sich ebenfalls die Taschen voll gestopft haben gleich mal damit anfangen den Bankern Kohle rüber zu schieben?

Sorry Leute aber diese Krise ist nur durch Konsorten ala Akamän ausgelöst worden. Wenn man sich betrachtet wie die Ursachen der Inmoblilienkrise gemacht wurden kann man nicht glauben das einer von den Bankern länger als die sechste Klasse Hauptschule durchgezogen hat.

Bei denen hilft nur Lernen durch Schmerz sonst nichts <_<

edit... habe meinen Kommentar dazu wieder entfern sonst hätte es Streit gegeben... Ich lasse deinen "Beitrag" da einfach mal so unkommentiert stehen.

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Stichling
Vielleicht können eine Weltregierung, Weltzentralbank und Weltwährung ja das Problem lösen.

 

:lol:

 

Ich denke, wir werden in einigen Jahrzehnten tatsächlich eine Weltwährung und eine Weltzentralbank bekommen. Die Globalisierung schreitet unaufhaltsam voran, die Weltregierung werde ich aber vermutlich nicht mehr erleben.

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Orwell
Ich denke, wir werden in einigen Jahrzehnten tatsächlich eine Weltwährung und eine Weltzentralbank bekommen. Die Globalisierung schreitet unaufhaltsam voran, die Weltregierung werde ich aber vermutlich nicht mehr erleben.

 

Problem: Großstaaten neigen zur Despotie. Dann gibt es auch kein Entkommen über irgendwelche Landesgrenzen mehr.

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otto_ottifant

Das nennt man soziale Marktwirtschaft:

Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert.

Keiner der Verantwortlichen wurde bisher zur Rechenschaft gezogen.

Die Zeche zahlt der Endverbraucher durch eine massiv gestiegene Inflation, vor allem die Menschen die 100% ihres Einkommens wieder ausgeben müssen.

Kein Wunder dass die Stasipartei bundesweit zweistellige Wahlergebnisse erzielt.

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Black Jack

Guten abend

 

Grundsätzlich bin ich dafür, das der staat sich weitgehendst aus dem markt heraushält, sollte jedoch die Hypothekenkrise ausmaße annehmen, die den erwarteten schaden bei weitem übertreffen, so wird es am ende wohl nicht zu verhindern sein, das der staat (oder besser gesagt die staaten) eingreifen müssen, um einen kompletten zusammenbruch zu verhindern.

 

Ich finde das beim besten willen nicht gut, aber eine weltwirtschaftskrise mit hyperinflation und zusammenbrechenden märkten finde ich noch schlimmer.

 

Wie man weltweit agierende großbanken reglementieren soll weiss ich nicht, dazu fehlt mir schlicht und ergreifend das nötige wissen. Eine erhöhung der eigenkapitalquote wird wohl kaum reichen.

 

Black jack

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IefTina

In Sachen Ackermann - bis vor Kurzem kannte ich den Namen und Funktion, das war's aber auch schon.

Seit rund 7 Monaten fällt mir aber mehr per Zufall auf, dass er sich in Sachen Bankenkrise als sehr guter Frühindikator für Probleme bestätigt hat.

Seine Warnungen waren stets sehr dezent formuliert.

 

Mit dieser Vorgeschichte nehme ich seinen Aufruf nach koordinierter Problembewältigung schon sehr ernst - und es bestätigt für mich eher den Ernst der Situation.

Bleibt mir nur zu hoffen, dass er sich diesmal irrt.

 

 

Staatliche Hilfe muss und wird hoffentlich nicht umsonst sein - Assests sollen natürlich dann dem Staat wieder zukommen - und Kredite von den Notleidenden wieder erstattet werden. Der Staat hat ja auch ein finanzielles Interesse daran, Arbeitsplätze zu erhalten.

 

Ganz klar wird sich etwas ändern müssen an Regulierungen, Frühwarnungen - das wird bestimmt auch passieren.

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35sebastian
Ich denke sowieso,dass es nach dieser Krise,so oder so ein paar "festere Spielregeln" in Zukunft geben wird. Und sei dies nur auf Hedge Fonds begriffen,oder sonst etwas.

 

Wäre schön. Nur mir fehlt der Glaube.

Gebt mir bitte den Glauben zurück!

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35sebastian
Das nennt man soziale Marktwirtschaft:

Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert.

Keiner der Verantwortlichen wurde bisher zur Rechenschaft gezogen.

Die Zeche zahlt der Endverbraucher durch eine massiv gestiegene Inflation, vor allem die Menschen die 100% ihres Einkommens wieder ausgeben müssen.

Kein Wunder dass die Stasipartei bundesweit zweistellige Wahlergebnisse erzielt.

 

Ich muss Dir beipflichten.

 

auch wenn ich absolut kein Sozi bin.

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Jose Mourinho

Interview mit Akamann

 

Zum Thema grundsätzlich:

- wen soll Ackermann sonst zur Hilfe rufen? Den Herrgott? Wie in dem Interview deutlich wird bezog er sich auf die Schwäche des amerikanischen Hypotheken/Immobilienmarktes und zeigte sich zufrieden mit der Reaktion der amerikanischen Politik

- ich mag diese straighte Art und dies zeichnet IMO einen guten Manager aus, die Jungs sollen nicht tuscheln, sondern Fakten schaffen, ich verstehe die Worte von Ackermann auch als Teil einer Warnung bestehende Prozesse zu durchleuchten und ggf. gesetzliche Regelungen zu verabschieden

- mal davon ab kann man nicht oft genug warnen, welche Auswirkungen diese Hypothekenkrise schon hat und für mich ist edas Thema beim besten Willen noch nicht ausgestanden, jetzt haben wir nen Hausse und nen Crash Thread, wo bleibt der Seitwärtsthread mit erhöhten Volatilitäten?

 

..nur so 2,3 Gedankengänge zum Thema

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Reigning Lorelai
Interview mit Akamann

 

Zum Thema grundsätzlich:

- wen soll Ackermann sonst zur Hilfe rufen? Den Herrgott? Wie in dem Interview deutlich wird bezog er sich auf die Schwäche des amerikanischen Hypotheken/Immobilienmarktes und zeigte sich zufrieden mit der Reaktion der amerikanischen Politik

- ich mag diese straighte Art und dies zeichnet IMO einen guten Manager aus, die Jungs sollen nicht tuscheln, sondern Fakten schaffen, ich verstehe die Worte von Ackermann auch als Teil einer Warnung bestehende Prozesse zu durchleuchten und ggf. gesetzliche Regelungen zu verabschieden

- mal davon ab kann man nicht oft genug warnen, welche Auswirkungen diese Hypothekenkrise schon hat und für mich ist edas Thema beim besten Willen noch nicht ausgestanden, jetzt haben wir nen Hausse und nen Crash Thread, wo bleibt der Seitwärtsthread mit erhöhten Volatilitäten?

 

..nur so 2,3 Gedankengänge zum Thema

volle Zustimmung. Die Leute sind generell zu blöd um gesprochene und geschriebene Worte zu verstehen. Natürlich hat sich Ackermann von Anfang an nur auf diese Situation bezogen. Alles andere ist doch quatsch.

 

Gruß

W.Hynes

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Marktfrau
· bearbeitet von Marktfrau
Interview mit Akamann

 

jetzt haben wir nen Hausse und nen Crash Thread, wo bleibt der Seitwärtsthread mit erhöhten Volatilitäten?

 

..nur so 2,3 Gedankengänge zum Thema

 

 

Eröffne ihn - Eine Tradingrange auf nun niedrigerem Niveau ist mir durchaus auch sympathisch. :D

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Marktfrau
· bearbeitet von Marktfrau
Guten abend

 

Grundsätzlich bin ich dafür, das der staat sich weitgehendst aus dem markt heraushält, sollte jedoch die Hypothekenkrise ausmaße annehmen, die den erwarteten schaden bei weitem übertreffen, so wird es am ende wohl nicht zu verhindern sein, das der staat (oder besser gesagt die staaten) eingreifen müssen, um einen kompletten zusammenbruch zu verhindern.

 

Ich finde das beim besten willen nicht gut, aber eine weltwirtschaftskrise mit hyperinflation und zusammenbrechenden märkten finde ich noch schlimmer.

 

Wie man weltweit agierende großbanken reglementieren soll weiss ich nicht, dazu fehlt mir schlicht und ergreifend das nötige wissen. Eine erhöhung der eigenkapitalquote wird wohl kaum reichen.

 

Black jack

 

Ich mag vor allem die Aussagen nicht, daß der Steuerzahler die Zeche zahlen soll, wenn die Banken Mist bauen, die Gewinne aber den Banken gehören.

 

Wenn ein Arbeitnehmer seinen Job verliert und nichts mehr hat (Pleite dadurch ist) bekommt er auch staatliche Hilfe und zwar auch aus den 40% Steuern, die Banken in guten Zeiten Jahr für Jahr an den Staat zahlen. Und das ist bei den Billionen, die sie in den letzten Jahrzehnten erwirtschaftet haben nicht wenig.

 

Hätten sie alle Steuern behalten dürfen, würden sie diese Krise mit links lösen.

 

Also steht den Banken genauso Hilfe zu, wenn Geschäfte mal nicht gelingen. Sie machen diese Geschäfte schließlich, um Rendite zu erwirtschaften. Mit dieser Rendite ernähren sie Millionen von Arbeitnehmern. Also seid mal fair.

 

Und das Geld das die Banken verloren haben, hat ja auch jemand. Nämlich die, die ihre Kredite nicht zurückzahlen können, nämlich amerikanische Häuslebauer.

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FrankY
Ich mag vor allem die Aussagen nicht, daß der Steuerzahler die Zeche zahlen soll, wenn die Banken Mist bauen, die Gewinne aber den Banken gehören.

 

Wenn ein Arbeitnehmer seinen Job verliert und nichts mehr hat (Pleite dadurch ist) bekommt er auch staatliche Hilfe und zwar auch aus den 40% Steuern, die Banken in guten Zeiten Jahr für Jahr an den Staat zahlen. Und das ist bei den Milliarden, die sie in den letzten Jahrzehnten erwirtschaftet haben nicht wenig.

 

Was für ein Vergleich...

Der Arbeitnehmer hat also keine Steuern, Sozialabgaben, sprich Arbeitslosenversicherung bezahlt...

 

Also steht den Banken genauso Hilfe zu, wenn Geschäfte mal nicht gelingen. Sie machen diese Geschäfte schließlich, um Rendite zu erwirtschaften. Mit dieser Rendite ernähren sie Millionen von Arbeitnehmern. Also seid mal fair.

 

Das erzähl mal den Mittelständlern oder Kleinunternehmern die vor Gier ins schlingern geraten sind.

Für die interessiert sich der Staat nen scheiss...

und ja auch die zahlen Steuern

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Rinderfond
Ich mag vor allem die Aussagen nicht, daß der Steuerzahler die Zeche zahlen soll, wenn die Banken Mist bauen, die Gewinne aber den Banken gehören.

...

Hätten sie alle Steuern behalten dürfen, würden sie diese Krise mit links lösen.

...

Ja, ganz bestimmt. ;) Die hätte auch keiner in Form von Boni haben wollen. Nee, lieber schön ein Polster anlegen und die Pension der Leute zahlen, wenn sie nach 45 Jahren mit 67 aus dem Unternehmen ausscheiden... Gemein, dieser Staat.

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Marktfrau
· bearbeitet von Marktfrau
Was für ein Vergleich...

Der Arbeitnehmer hat also keine Steuern, Sozialabgaben, sprich Arbeitslosenversicherung bezahlt...

 

 

 

Das erzähl mal den Mittelständlern oder Kleinunternehmern die vor Gier ins schlingern geraten sind.

Für die interessiert sich der Staat nen scheiss...

und ja auch die zahlen Steuern

 

Ich möchte hier nicht mißverstanden werden. Ich will mich nicht zum Fürsprecher von "armen" Banken machen und mir ist klar, daß andere auch Steuern zahlen. Aber niemanden nützen Bankenpleiten. Und wenn Not am Mann ist, müssen auch die vielen Kleinen den wenigen Großen helfen, genauso wie umgekehrt.

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35sebastian
Ich mag vor allem die Aussagen nicht, daß der Steuerzahler die Zeche zahlen soll, wenn die Banken Mist bauen, die Gewinne aber den Banken gehören.

 

Wenn ein Arbeitnehmer seinen Job verliert und nichts mehr hat (Pleite dadurch ist) bekommt er auch staatliche Hilfe und zwar auch aus den 40% Steuern, die Banken in guten Zeiten Jahr für Jahr an den Staat zahlen. Und das ist bei den Billionen, die sie in den letzten Jahrzehnten erwirtschaftet haben nicht wenig.

 

Hätten sie alle Steuern behalten dürfen, würden sie diese Krise mit links lösen.

 

Also steht den Banken genauso Hilfe zu, wenn Geschäfte mal nicht gelingen. Sie machen diese Geschäfte schließlich, um Rendite zu erwirtschaften. Mit dieser Rendite ernähren sie Millionen von Arbeitnehmern. Also seid mal fair.

 

Und das Geld das die Banken verloren haben, hat ja auch jemand. Nämlich die, die ihre Kredite nicht zurückzahlen können, nämlich amerikanische Häuslebauer.

Mir kommen die Tränen.

Einen Arbeitnehmer, der durch die Gier der Banken, anderer Unternehmen und Hedge Fonds, seinen Arbeitsplatz verloren hat, zu vergleichen mit Managern und Angestellten dieser Branche, die durch diese Maßnahmen - sprich Eigenkapitalrendite steigern, Aussaugen des Unternehmens- ihre Einnahmen Jahr für Jahr sich erhöhen -staatliche Kontrolle wird ausdrücklich verbeten -

ist wirklich starker Tobak.

In guten Zeiten bekommt der Arbeitnehmer realiter für die geleistete Arbeit keinen Cent mehr. Und wenn er wegen der Gier oder Fehlleistung des Managements entlassen wird, dann bleibt ihm meist nur die staatliche Unterstützung, nicht die des Unternehmens.

Und wenn er eine Abfindung bekommen sollte, muss er diese versteuern oder anrechnen lassen.

Und ein Investmentbanker? Bei diesen wahnwitzigen Spekulationen sind Verluste programmiert. Aber er geht kein Risiko ein.

Im "worst case" bekommt er vielleicht weniger Prämien, vielleicht wird er sogar entlassen. Er bekommt dann aber für seine Fehlleistung riesige Abfindungssummen, die er nicht zu versteuern hat. Und beim nächsten Spiel ist er wieder dabei.

Und seine Einnahmen? Die brave Bürger hier in Deutschland versteuern? Die bringt er in eine Stiftung in Liechtenstein oder anderswo ein.

Alles paletti?

P.S. Ich kenne kein Unternehmen in Deutschland, dass 40% Steuern bezahlt. Aber ich kenne einige, die 0% entrichten.

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klausk
· bearbeitet von klausk

Ein paar Gedanken zu Bear Stearns (BSC) und dieser Diskussion:

 

Eingriff des Staates muss nicht heissen Schuldenübernahme durch den Staat -- der Staat kann aber die Spielregeln ändern. Bernanke hat sich gefährlich nahe an den Abgrund begeben, als er sich bereit erklärte, die mehr als fragwürdigen Assets von BSC als Sicherheiten für die Ausgabe von Treasuries (sprich: Cash) zu akzeptieren, wenn auch nur vorübergehend. Sollten diese Assets nach 28 Tagen nicht wieder ausgelöst worden sein, dann, ja dann, würden die Verlust sozialisiert, d.h., die faulen Papiere wären in der Bilanz der Fed. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Fall eintreten wird. Die Branche hat vier Wochen Zeit, die Verluste zu verdauen, sprich, untereinander zu "sozialisieren".

 

Warum sollte die Branche dazu bereit sein? Weil sie alle, der Eine mehr, der Andere weniger, etwas von dem Dreck am Stecken haben. Und weil Jeder der Nächste sein könnte, den die Missgunst der Anderen trifft -- schliesslich waren es die Wall-Street-Kollegen, die BSC die kurzfristige Refinanzierung verweigerten.

 

Wie könnten staatliche Eingriffe aussehen? Eines ist klar aussen vor: Schuldenübernahme.

 

Erinnert sich jemand an einen anderen "Eingriff des Staates", den beim Enron-Skandal? Kurz gesagt, Enron hatte die Kosten z.B. den Bau eines Kraftwerks in Indien in nicht-konsolidierte Firmen verlagert, die erwarteten Gewinne der nächsten zwanzig Jahre aber sofort als Gewinne von Enron verbucht. Clou des Ganzen: Die Buchprüfer (Arthur Andersen) kannten die Tricks, empfahlen sogar einige, und segneten sie ab. Nach der Pleite behauptete CEO Ken Lay, von Allem nichts gewusst zu haben.

 

Reaktion des Staates war nicht, den Schaden der betrogenen Investoren zu ersetzen (darunter praktisch alle Enron-Angestellte, die Geld und Job verloren); vielmehr wurden die Spielregeln geändert. Gesetze wurden verabschiedet (Sarbanes/Oxley), und es gab einen Riesenaufschrei, als die Verantwortlichen einer Firma (CEO, CFO, etc.) Versicherungen unterschreiben mussten, dass sie Kenntnis von den Tatsachenbehauptungen in ihren SEC-Berichten hatten. (Einige ausländische Firmen, auch deutsche, zogen ihre NYSE-Zulassung zurück, weil ihnen der Aufwand des Listings (oder die Verantwortung?) zu gross erschien. -- Obendrein ging Arthur Andersen pleite, und für die Kollegen der Branche gab es neue Vorschriften, um die Grenzlinie zwischen Prüfen und Kungeln klarer zu ziehen. Denn zu offensichtlich war die Interessenkollision: Eine Beanstandung an Enron's Berichten hätte für Andersen das Ende von Millionen Dollars an jährlichen Prüfungsgebühren bedeutet.

 

Zurück zu Bear Stearns (BSC): Die Refinanzierungsmöglichkeiten von BSC versiegten schlagartig, als ihre Sicherheiten den anderen Banken nicht mehr genügten. Die Massnahmen von Paulson/Bernanke/Dimon verhinderten den Crash -- gut. Die vorübergehende Akzeptanz von minderwertigen Sicherheiten -- haarig (was wenn diese Sicherheiten nach 28 Tagen immer noch nicht ausgelöst werden?). Die Reaktion von Bush ("ich bin ein optimistischer Kerl -- ich danke dem Schatzminister, dass er übers Wochenende gearbeitet hat" hähähä), naja, zehn Monate noch.

 

Eine Neuauflage von Sarbanes/Oxley sollte kommen, diesmal um der Branche ein deftigeres Verständnis von Risiko nahezubringen. CEO-Einkommen gehören auch in diese Kategorie; nicht um sie numerisch zu begrenzen, sondern um den CEOs ein persönliches Risiko aufzuerlegen.

 

Dazu gehört eine Reorganisation der Aufsichtsräte (board of directors). Sie sind dem Gesetzestext nach Vertreter der Aktionäre; in Wirklichkeit ist die gute alte Bruderschaft am Werk: Ich sitze in deinem Aufsichtsrat, du in meinem, und wir orientieren die CEO-Bezüge am Durchschnitt von uns allen. Es ist höchste Zeit, dass Kandidaten für den Aufsichtsrat nicht einseitig vom Management benannt werden. Das gilt vermutlich auch für Deutschland.

 

Was noch nicht einmal angesprochen wurde: Analog zu Arthur Andersen im Enron-Skandal, die Rating-Agenturen haben den neu verpackten Schulden, die BSC verkaufte, AAA-Ratings verpasst -- wohl wissend, dass die Pakete Minderwertiges enthielten. Nota bene: Die Agenturen werden für ihre Mühen von den Firmen bezahlt, denen sie das Rating geben.

 

Nachsatz: Nach dem Crash von LTCM 1998 wurde die Rettung auch von der Fed initiiert (hier: Alan Greenspan). Er überredete die Branche zu einem Bail-Out, ohne Steuerzahler-Geld zu benutzen. Ironically, after the bail-out by the other investors, the panic abated, and the positions formerly held by LTCM were eventually liquidated at a small profit to the bailers. wikipedia

 

Kuriosität am Rande: Von allen Wall-Street-Firmen, die die Fed in der LTCM-Krise um Hilfe angegangen hat, hat nur eine die Teilnahme verweigert -- genau, Bear Stearns. Ausgleichende Gerechtigkeit.

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klausk
· bearbeitet von klausk
Ich mag vor allem die Aussagen nicht, daß der Steuerzahler die Zeche zahlen soll, wenn die Banken Mist bauen, die Gewinne aber den Banken gehören.
Wir sind uns einig.
Also steht den Banken genauso Hilfe zu, wenn Geschäfte mal nicht gelingen. Sie machen diese Geschäfte schließlich, um Rendite zu erwirtschaften. Mit dieser Rendite ernähren sie Millionen von Arbeitnehmern.
Plädierst du jetzt für die Sozialisierung von Verlusten, weil eine Pleitefirma ja immerhin Gutes tun wollte? -- Deine Forderung ("Also seid mal fair") liegt daneben. Niemand -- nicht du, nicht ich, keine Bank, keine Firma -- versucht, Gewinne zu machen in der Absicht, Andere zu ernähren. Jeder Unternehmer, jede Firma erwartet, imho zu Recht, dass der Arbeitnehmer einen Zugewinn für die Firma erwirtschaftet. Denn -- imho ebenso zu Recht -- erwartet der Kapitalgeber eine Rendite; schliesslich geht er mit seiner Investition das Risiko eines Totalverlusts ein.

 

(Der Arbeitnehmer hat ebenfalls berechtigte Erwartungen: Geld, Stabilität, aber das ist ein anderes Thema.)

 

Und das Geld das die Banken verloren haben, hat ja auch jemand. Nämlich die, die ihre Kredite nicht zurückzahlen können, nämlich amerikanische Häuslebauer.
Die Krise rührt daraus, dass die "Häuslebauer" ihre Kredite nicht bedienen können, die ihnen aufgeschwatzt wurden. Die Häuslebauer, liebes Marktweib, haben das Geld nicht. Sie sind PLEITE! Das Problem ist, dass das Häuschen jetzt geringer bewertet wird als der GELD, das dafür bezahlt wurde -- und der Geldgeber, die Bank, verlangt jetzt höhere Zahlungen.

 

Die Schuld liegt nicht einseitig bei den Häuslebauern. Hausfabrikanten (ich wähle das Wort bewusst) bauten auf Vorrat, gingen aggressiv auf die Suche nach Käufern, heuerten Verkäufer an, die auf die sagenhaften Gewinnaussichten hinwiesen und ihrerseits Hypothekenmakler empfahlen, die Hypotheken zu Niedriegstzinsen vermittelten mit Banken wie New Century und Countrywide, die Wachstum um jeden Preis brauchten .......... da war ein ganzes System involviert. Jetzt müssen ALLE Verantwortlichen, die Häuslebauer eingeschlossen, die Suppe auslöffeln. Der Staat sollte verhindern, dass nur Einer der Beteiligten -- der Häuselbauer -- die ganze Suppe allein auslöffeln muss. Faule Kredite wurden nicht nur vergeben, weil der Kreditnehmer sich überschätzte oder log, auch die anderen Beteiligten hatten ihre Interessen. Die Aufgabe des Staates ist nicht, Einzelne von der Verantwortung auszunehmen, sondern Regelungen zu finden, um solche Auswüchse zu verhindern.

 

@Marktfrau, überleg mal: Wo kommt Geld her, wenn Aktienkurse steigen? Aus demselben Nirwana, in dem es verschwindet, wenn Kurse fallen. -- Genauer: Geld ist nicht dasselbe wie Wert. Wert ergibt sich aus der Meinung der Anleger , die bereit sind zu kaufen bzw. verkaufen, und ist Verhandlungssache zwischen Käufer und Verkäufer. Das gilt für Aktien, OS, Zertis genauso wie für Häuser, Hypotheken, Gold und andere geldwerte Dinge. Geld ist nur das Tauschmittel.

 

Die Häuslebauer, die du zitierst, sind finanziell am Ende. Genauso wie der Lehrling, der sich allenfalls ein Moped leisten könnte, sich aber einen BMW aufschwatzen lässt -- wer ist an dessen Pleite schuld? Der Lehrling sicher auch, sonst noch jemand (Händler, Bank)? Der Staat wird die Schulden des Lehrlings sicher nicht übernehmen, aber er kann etwas tun, was dem Lehrling nicht hilft aber der Gesellschaft dient: Der Kreditgeber bekommt Aufklärungspflichten, der Lehrling ein Rücktrittsrecht -- lauter Sachen, die der Staat bewirken kann. Lauter Sachen, die eine Wiederholung nicht ausschliessen, aber hoffentlich verhindern können.

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Faceman

Nu rudert er zurück.

 

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Offenbar hat seine Nebelkerze nicht funktioniert. So macht man das in der Politik. Was verschwommenes von sich geben, die Reaktion der Öffentlichkeit abwarten und dann entweder nachlegen oder relativieren. Konnte Schröder auch gut. :thumbsup:

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Black Jack

@Marktfrau

 

Wieso hast du mich zitiert?

 

Grüße Black jack

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