nikita_99 Mai 15, 2008 · bearbeitet Mai 15, 2008 von nikita_99 Hallo, ich möchte mein Aktien-Depot um 1 - 2 Positionen amerikanischer Aktien ergänzen. Nun stelle ich mir die Frage, ob es derzeit der richtige Zeitpunkt ist dies zu tun. (bitte keine Diskussion zum Markttiming ,-)) Meine Überlegungen gehen dahin, dass derzeit der Dollar zum Euro sehr günstig steht und ich davon ausgehe, dass sich dieses Verhältnis mittelfristig wieder ausgleicht. Ich also beim Kauf eines amerikanischen Unternehmens den Währungsgewinn nebenher mitnehme. Nun ist mein Problem, wenn ich mir jetzt Aktien eines dollarnotierten Unternehmens kaufe, welches als Global Player einen gewichtigen Anteil seines Umsatzes in Ländern ohne Dollar macht (z.B. Coca-Cola oder Mc Donald) dann werden die Gewinne dieser Unternehmens sinken, da die Gewinne in Europa durch den dann starken Dollar/schwachen Euro geringer ausfallen als jetzt. Nun ist die Frage gleichen sich diese Entwicklungen aus? In den letzten Jahren sind ja amerikanische Unternehmen in Euro wegen der Währungsveränderungen Dollar/Euro nicht so gut "performt". Meine Hoffnung ist, dass sich das in Zukunft ändert. Kann mir hier jemand helfen die Zusammenhänge besser zu verstehen? Grüße, nikita Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Mai 16, 2008 Nimms' mir nicht übel, aber Du scheinst Dich mit deinen "Zusammenhängen" so verstrickt zu haben, dass keiner hier Dir aushelfen kann... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Mai 16, 2008 Hallo, ich möchte mein Aktien-Depot um 1 - 2 Positionen amerikanischer Aktien ergänzen. Nun stelle ich mir die Frage, ob es derzeit der richtige Zeitpunkt ist dies zu tun. (bitte keine Diskussion zum Markttiming ,-)) Meine Überlegungen gehen dahin, dass derzeit der Dollar zum Euro sehr günstig steht und ich davon ausgehe, dass sich dieses Verhältnis mittelfristig wieder ausgleicht. Ich also beim Kauf eines amerikanischen Unternehmens den Währungsgewinn nebenher mitnehme. Nun ist mein Problem, wenn ich mir jetzt Aktien eines dollarnotierten Unternehmens kaufe, welches als Global Player einen gewichtigen Anteil seines Umsatzes in Ländern ohne Dollar macht (z.B. Coca-Cola oder Mc Donald) dann werden die Gewinne dieser Unternehmens sinken, da die Gewinne in Europa durch den dann starken Dollar/schwachen Euro geringer ausfallen als jetzt. Nun ist die Frage gleichen sich diese Entwicklungen aus? In den letzten Jahren sind ja amerikanische Unternehmen in Euro wegen der Währungsveränderungen Dollar/Euro nicht so gut "performt". Meine Hoffnung ist, dass sich das in Zukunft ändert. Kann mir hier jemand helfen die Zusammenhänge besser zu verstehen? Grüße, nikita OK. 1. Du gehtst davon aus, dass sich der USD verfestigt 2. Du nimmst an, dass die Gewinne der Global Players deshalb sinken Damit hast du folgende Handlungsoptionen a. Du kaufst USD (und profitierst direkt vom Währungseffekt) b. Du kaufst US-Aktien, die den einheimischen Markt adressieren. c. Du kaufst US-Aktien, die an aktuellen Trends teilnehmen und den einheimischen Markt adressieren Hier empfiehlt sich ein Blick in den Clean-Tech-US-Index (Google mal nach ctius). In deinem Szenario profitierst du von steigenden und stagnierenden US-Notierungen der Unternehmen. Das ist auch der Grund, weshalb viele aktuell US-Engagements bevorzugen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klausk Mai 16, 2008 Nikita, Bei allen Überlegungen solltest du sauber trennen: 1) Wie werden US-Unternehmen sich entwickeln? 2) Wie wird sich der Wechselkurs entwickeln? Zu 1): Die Entwicklung von US-Unternehmen war immer stark und wird stark bleiben, wenn sie sich auf Änderungen des Umfelds einstellen können -- an dieser Fähigkeit habe ich keinen Zweifel. Das Umfeld allerdings wird schwierig sein: Da sind die ungeheuren Haushaltsschulden, die die Bush-Regierung angehäuft hat in dem naiven Glauben auf Opa Reagans Spruch, dass Schulden keine Rolle spielen (der Rest der Welt finanziert sie ja). Und da sind die enormen Handelsdefizite, die die USA vom Status eines internationalen Gläubigers zu dem eines internationalen Schuldners gemacht haben. Zu 2): Schuldnerländer machen es sich gern leicht, indem sie tolerieren, dass ihre Währung an Wert verliert. Damit lassen sich Schulden mit billigerem Geld zurückzahlen. Ebenso werden Importe teurer, was sich wie ein Schutzzoll für die heimische Wirtschaft ausnimmt -- aber Inflation zur Folge haben kann. Wenn du also sagst, dass die Performance von US-Firmen in den letzten Jahren wegen des Wertverlusts des Dollars gelitten hat, dann ist das nicht ganz richtig, denn hier vermischst du 1) und 2). Unternehmen wie Coca-Cola und McDonalds, die einen Grossteil ihrer Gewinne ausserhalb der USA erwirtschaften, sind dem Wechselkursrisiko in geringerem Mass ausgesetzt. Deine Erwartung für eine US-Investition sollte also in erster Linie von davon abhängen, wie du die Entwicklung des Wechselkurses einschätzt. Für einen weiteren Wertverfall des Dollars spricht meiner Meinung nach, dass das Aufräumen nach Bush schmerzhaft und teuer wird. -- Aber: Was spricht dafür, dass der Dollar sich wieder berappelt, der Kurs USD/EUR also von 1,54 wieder auf 1,40 und darunter fällt? Für mich selbst habe ich im letzten Jahrzehnt meine Investments in Euroland beibehalten, obwohl ich in den USA lebe und den Aktienmarkt hier eher beurteilen kann als den Europas. Das hat sich für mich gelohnt, und ich habe nicht vor, daran etwas zu ändern. Ich kann dir also keine Investmentempfehlung geben sondern nur raten, dir eine Meinung zu bilden, in welche Richtung sich der Wechselkurs in den kommenden Jahren bewegen wird. Gruss, klausk. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Mai 16, 2008 · bearbeitet Mai 16, 2008 von Carlos Ich wollte, ich könnte mir so eine Meinung bilden, Klaus... Übrigens: gute Analyse! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
nikita_99 Mai 16, 2008 Deine Erwartung für eine US-Investition sollte also in erster Linie von davon abhängen, wie du die Entwicklung des Wechselkurses einschätzt. Für einen weiteren Wertverfall des Dollars spricht meiner Meinung nach, dass das Aufräumen nach Bush schmerzhaft und teuer wird. -- Aber: Was spricht dafür, dass der Dollar sich wieder berappelt, der Kurs USD/EUR also von 1,54 wieder auf 1,40 und darunter fällt? Für mich selbst habe ich im letzten Jahrzehnt meine Investments in Euroland beibehalten, obwohl ich in den USA lebe und den Aktienmarkt hier eher beurteilen kann als den Europas. Das hat sich für mich gelohnt, und ich habe nicht vor, daran etwas zu ändern. Gruss, klausk. Erstmal vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen! Da Du in Amerika lebst und in Euro-Aktien investiert bist hattest Du ja die letzten Jahre genau den Effekt, den ich zukünftig für amerikanische Aktien aus Sicht eines Europäers sehe. Du hast sowohl vom stärker gewordenen Euro als auch vom Aufschwung in Europa profitiert. Mein Ziel ist, zukünftig vom Aufschwung in Amerika und als Nebeneffekt vom stärker werdenden Dollar zu profitieren. Ich denke, dass in Amerika nach Bush (insbesondere wenn die Demokraten die Wahl gewinnen) wieder eine stärkere Konzentration auf den heimischen Markt erfolgt. Grundlage ist, wie Du schreibst, der schwache Dollar in Bezug auf bessere Exportmöglichkeiten. Ich habe vor ca. 2 Jahren Johnson & Johnson Aktien in Euro gekauft und damit in Euro eine "Verlust" von ca. 15 % gemacht. In Dollar hat die Aktie allerdings fast 10 % gewonnen. Nun ist es eben ärgerlich, dass man mit einem guten Unternehmen durch die Währungsschwankungen effektiv ins Minus geht. Dem möchte ich gerne bei meinem nächsten Kauf entgehen! c. Du kaufst US-Aktien, die an aktuellen Trends teilnehmen und den einheimischen Markt adressierenHier empfiehlt sich ein Blick in den Clean-Tech-US-Index (Google mal nach ctius). Danke für den Hinweis bei den ganzen Solarfirmen weiß ich nicht so recht ... ABB, Corning, Siemens sind da auch mit großem Anteil dabei .. die sind wiederum, außer Corning, nicht unbedingt das "Amerikainvestment", ABB kann man vielleicht noch dazunehmen, die bilanzieren in Dollar und haben ebenfalls Währungseffekte. @ Carlos .... gibt doch Leute die mich verstehen ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Mai 16, 2008 Danke für den Hinweis bei den ganzen Solarfirmen weiß ich nicht so recht ...ABB, Corning, Siemens sind da auch mit großem Anteil dabei .. die sind wiederum, außer Corning, nicht unbedingt das "Amerikainvestment", ABB kann man vielleicht noch dazunehmen, die bilanzieren in Dollar und haben ebenfalls Währungseffekte. @ Carlos .... gibt doch Leute die mich verstehen ;-) Kurz überlegen: a: Der nächste Präsident wird Repubikaner. Dann bleibt alles beim alten und die US-Unternehmen profitieren vom Bedarf in Asien und Südamerika. b: Der nächste Präsdident wird Demokrat. Dann wrid es wohl etwas Protektionalistischer zugehen. Im Gegenzug wird das Thema "nachhaltiger Umbau der Instriegesellschaft" intensiver angegangen. Dann profitieren die US-Unternehmen vom Binnenmarkt. Unter diesen Rahmenbedingungen könnte man sogar über eine GE nachdenken. Corning, Suntech Power oder First Solar sollten davon auf jeden Fall profitieren. Das Problem der USA ist doch der Schuldenberg und die drohenden Stagflation. Also muss man Unternehmen auswählen, die vom politischen Umfeld profitieren werden. Kennst du da Alternativen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag