Urlauber Juni 4, 2008 Hallo alle zusammen, ich habe in den letzten Wochen sehr viel hier im Forum gelesen und mich auch mit Hilfe anderer Quellen ein wenig eingelesen, um einen für mich passenden Sparplan zu erarbeiten. Ich würde nun gerne ein paar Kommentare von Euch dazu hören. Zu den grundliegenden Angaben siehe unten; mein favorisierter Sparplan sieht so aus: * 125,- Euro/Monat Tagesgeld (derzeit 4,5% Zinsen - sollte das deutlich sinken evtl. Wechsel auf Festgeld oder offene Immobilienfonds) * 25,- Euro/Monat M&G GLOBAL BASICS FUND EURO A (WKN 797735) * 25,- Euro/Monat LINGOHR-SYSTEMATIC-LBB-INVEST(WKN 977479) * 25,- Euro/Monat ASTRA-FONDS (WKN 977700) Der Grund dafür: Die Anlage in Tagesgeld soll dazu beitragen, kurz- bzw. mittelfristig eine zusätzliche Barreserve aufzubauen (zum Beispiel für Autokauf, Umzug, Kinder etc.) - da ist noch nichts konkret geplant, aber es ist zumindest absehbar, dass gewisse Ausgaben in den nächsten 2-5 Jahren kommen werden. Den dann bestehenden Bedarf möchte ich nur aus Barmitteln bedienen können - ich möchte nicht dazu gezwungen sein, Fonds zu einem ggfs. schlechten Kurs verkaufen zu müssen, um einen Umzug zu finanzieren. Risikoabsicherung (Haftpflicht, BU) ist vorhanden, derzeit haben wir ca. 15.000 Euro in Form von Tagesgeld/Festgeld/deutschen Länderanleihen angelegt. Derzeit zahlen wir noch mit insgesamt 600,- Euro/Monat unser Auto und einen Teil der Wohnungseinrichtung ab, und alles Geld, was (neben dem Sparplan noch übrig ist) wandert erstmal aufs Tagesgeldkonto. Momentan haben wir monatlich ca. 3.600,- Euro netto. Den Sparplan würden wir in ca. 2 Jahren, wenn die Raten alle abbezahlt sind, entsprechend erhöhen wollen. Es macht keinen Sinn, die Kredite vorzeitig zu tilgen, da der effektive Jahreszins unter dem Zinssatz für Tagesgeld liegt. Die drei Fonds habe ich so gewählt, dass ein wenig zwischen unterschiedlichen Konzepten und Herangehensweisen diversifiziert wird. Ich denke, dass ich mit diesen drei Fonds relativ breit aufgestellt bin, auch wenn es natürlich gewisse Überschneidungen gibt. Im Forum habe ich gelesen, dass diese drei Fonds zumindest nicht ganz schlecht sind - auch wenn natürlich die Meinungen etwas auseinandergehen. Ich habe mich bewusst gegen ETFs entschieden, weil ich persönlich der Überzeugung bin, dass ein gutes Konzept und ein fähiger Fondsmanager durchaus zu einer gewissen Outperformance in der Lage sind (ich weiß, dass dieses Thema kontrovers diskutiert wird und manch einer das ganz anders sieht). Meine konkreten Fragen: Ist der obige Sparplan eine "runde", ausgewogene Kombination? Oder würdet Ihr etwas ändern (an der Auswahl der Fonds, evtl. noch einen weiteren Fonds mit 25,- Euro besparen)? Ich weiss, das 75,- Euro/Monat noch nicht viel ist, aber das werden wir erhöhen, wenn alle Kredite abbezahlt sind und unsere berufliche Situation sich demnächst geändert hat. Und hier nun zu meinen Pflichtangaben: 1. Erfahrungen mit Geldanlagen relativ gering (Tagegeld und Riester selbst im Internet nach eigener Recherche abgeschlossen, weitere Geldanlagen bisher: Länderanleihen (deutsche Bundesländer) und Dach- und Aktienfonds nach Beratung durch Hausbank) 2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (ISIN angeben) * Riester-Rente: DWS Riester-Rente Premium (ich 80,- Euro/Monat, meine Frau 40,- Euro/Monat) - ja, ich weiss, dass viele hier nicht von Riester überzeugt sind, aber ich halte das im Rahmen der Diversifizierung für nicht schlecht und möchte nicht nur auf ein Pferd (entweder nur Riester oder nur privates Fondssparen) setzen * vermögenswirksame Leistungen: 35,- Euro/Monat (PIONEER FUNDS - GLOBAL SELECT) 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage wenig Zeitaufwand 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Ziel ist langfristiges Sparen (Zeitraum > 10 Jahre), daher sind vorrübergehende Verluste/Schwankungen akzeptabel. Auf lange Sicht (15+ Jahre) sollte eine gute Rendite erzielt werden. 1.Alter Verheiratet, beide 30 2. Berufliche Situation Beide angestellt, gemeinsames Netto 3600 Euro/Monat, mit anstehenden beruflichen Änderungen in den nächsten 2 Jahren 3. Sparerfreibetrag ausgeschöpft? Nein. 1. Anlagehorizont > 10 Jahre 2. Zweck der Anlage Langfristig gute Rendite 3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Sparplan. 4. Anlagekapital 200,- Euro/Monat Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Juni 4, 2008 Auch hier wird der Sektorfonds ( Global Basics ) nicht dadurch weniger Sektorfonds und somit überflüssig dass ihn Alle nehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost_69 Juni 4, 2008 Hallo urlauber Ich finde Du hast alles gut durchdacht und es sieht ganz gut aus. Die drei Sparpläne habe ich selber im Depot, Riester ist wie Du schon gesagt hast geschmackssache und einen VL ist immer gut. Achja, das Tagesgeld wird sicherlich noch so bleiben, sogar eher etwas steigen, also genau richtig. Ghost_69 :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harwin Juni 4, 2008 Keine Ahnung wieso drei globale Fonds? Einer reicht meiner Meinung nach, und den Rest des Geldes würde ich in andere Fonds investieren z. B. Emerging Markets, Immobilienfonds vielleicht auch einen europäischen Fonds. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ralf Juni 4, 2008 · bearbeitet Juni 4, 2008 von ralf Also, wenn ich mal kurz zusammenfasse, was ich dazu in der letzten Woche hier meine gelernt zu haben: M&G GLOBAL BASICS ist ein globaler Fonds, der sein Hauptaugenmerk auf Rohstoffe legt LINGOHR-SYSTEMATIC ist ein globaler Fonds, der in der Vergangenheit gute Performance Werte hatte, in letzter Zeit etwas angebaut hat aber hier im Forum noch zu den als "gut" bewerteten Fonds gehört ASTRA-FONDS ist ein globaler Fonds, der fast nur deutsche Aktien hält. Somit hast Du nicht 3 globale Fonds, sondern 1x globale 1x Rohstoffe 1x deutsche Aktien Wenn es das ist, was Du willst sind die Fonds eine gute wahl. Aber auch ich würde auf den M&G GLOBAL BASICS verzichten und lieber etwas konservativeres wie einen offenen Immobilienfonds beimischen. Auch könntest Du den Astra gegen einen EM Fonds austauschen. Bei der Gewichtung würde ich dann allerdings nicht bei den dritteln bleiben. Die Fonds, die Du ausgesucht hast sind gut, alles andere ist Ansichtssache. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jogo08 Juni 4, 2008 Die Auswahl der Fonds finde ich durchaus ok, wobei mir der Astra selbst nicht unbedingt gefällt, aufgrund seines hohen D-Anteils. Da aber jeder Fonds nur mit relativ geringen Beträgen bespart wird, kann man eigentlich nicht viel falsch machen, man kann ja jederzeit auch wieder wechseln. Statt der 125 in Tagesgeld könnte man da auch durchaus noch einen 25 Sparplan in einen offenen Immofonds machen. Den M&G Global Basics halte ich für einen, zumindest momentan, sehr guten Fonds, wie das in 10 Jahren aussieht, kann man heute noch nicht sagen, als reinen Rohstoffonds kann man ihn aber sicherlich nicht einstufen, maximal Rohstofflastig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
D-Mark Juni 4, 2008 · bearbeitet Juni 4, 2008 von D-Mark Hallo, also den GloB auf Rohstoffe zu reduzieren ist nicht richtig! Er beschreibt die Grundlagen der Wirtschaft in entwickelten Märkten, nämlich Stahl und alles was dazugehört. Es ist zwar richtig, daß ca. 40% auf Erz usw. liegt, aber ein Viertel besteht auch aus der Weiterverarbeitung und aus ÖL/Gas. Über 22% referieren auf Konsumwerte (eine ganz gescheite Strategie, denn in den BRIC usw.-Staaten zieht der private Verbrauch parallel zum Wachstum stark an!). Außerdem diversivieziert er mit ca 7% mittels Dienstleistungen. Werte: Nur ein Titel liegt über 4%, das belegt auch seine Solidität. Weltaufteilung: 2/3 entfallen auf den anglikanischen Raum (also USA, GB, Australien und Kanada). Daher ist der Astra hier eine gute Waffe. Abgesehen davon: Wo befindet sich Warren Buffet jetzt noch mal, um Firmen zu kaufen...? Zitat: "Die Deutschen verstehen was von Wirtschaft". Nur halt: Wer 5 Eurofonds als Hauptinvest hält, liegt mit dem Astra als Weltergänzung falsch! Lingohr Sys.: Ein Mann, ein Computer und 2 Milliarden uro - sowas gefällt den Leuten...zu sehen, daß es nicht nur dicke, fette Banken gibt, sondern auch noch fähige Individualisten. Der Mann, der aus dem Nichts kam (guter Buchtitel, oder?). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Urlauber Juni 9, 2008 Danke schonmal für alle Antworten - mein Senf dazu: Keine Ahnung wieso drei globale Fonds? Einer reicht meiner Meinung nach, und den Rest des Geldes würde ich in andere Fonds investieren z. B. Emerging Markets, Immobilienfonds vielleicht auch einen europäischen Fonds. Drei verschiedene Fonds deswegen, weil die Ideen und Konzepte hinter den drei Fonds und ihre Anlageschwerpunkte meiner Meinung nach relativ unterschiedlich sind. In letzter Zeit zum Beispiel war der Lingohr deutlich schlechter als der M&G (weil der Lingohr mehr Finanztitel hält und der M&G mehr Rohstofftitel), und ich denke, durch diese Diversifikation das Risiko ein bisschen besser streuen zu können. EM sind mir ein wenig zu riskant, auch wenn sie - wenn es gut läuft - bessere Rendite bringen. Somit hast Du nicht 3 globale Fonds, sondern1x globale 1x Rohstoffe 1x deutsche Aktien Wobei das ja nur die momentanen Schwerpunkte sind - und prinzipiell denke ich schon, dass man Rohstoffe und die heimische Wirtschaft (Deutschland bzw. Europa) ruhig etwas stärker gewichten kann als den Rest. Das ist aber eher meine persönliche Meinung und nicht wissenschaftlich fundiert. B) Aber auch ich würde auf den M&G GLOBAL BASICS verzichten und lieber etwas konservativeres wie einen offenen Immobilienfonds beimischen. Vielleicht kenne ich mich mit Immobilienfonds nicht so gut aus, aber ich dachte eigentlich, dass die nicht wesentlich mehr Rendite als aktuelle Tagesgeldangebote bringen, wohingegen das Risiko deutlich höher ist als bei Tagesgeld. Oder irre ich mich da? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Juni 9, 2008 Wobei das ja nur die momentanen Schwerpunkte sind - und prinzipiell denke ich schon, dass man Rohstoffe und die heimische Wirtschaft (Deutschland bzw. Europa) ruhig etwas stärker gewichten kann als den Rest. Das ist aber eher meine persönliche Meinung und nicht wissenschaftlich fundiert. B) Stichwort: Home Bias Vielleicht kenne ich mich mit Immobilienfonds nicht so gut aus, aber ich dachte eigentlich, dass die nicht wesentlich mehr Rendite als aktuelle Tagesgeldangebote bringen, wohingegen das Risiko deutlich höher ist als bei Tagesgeld. Oder irre ich mich da? Immofonds bringen durchschnittlich ca. 5% p.a. Das Risiko ist höher als bei Tagesgeld. Der Sinn hinter einer Anlage in Immos liegt vielmehr in der Diversifizierung und, bei Ausschöpfung des Freibetrags, auch in der Nachsteuerrendite. Denn die Ausschüttungen von offenen Immofonds sind zum Teil steuerfrei. Zu dem bleiben die Tagesgeldzinssätze nicht ewig so hoch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Urlauber Juni 9, 2008 Immofonds bringen durchschnittlich ca. 5% p.a. Das Risiko ist höher als bei Tagesgeld. Der Sinn hinter einer Anlage in Immos liegt vielmehr in der Diversifizierung und, bei Ausschöpfung des Freibetrags, auch in der Nachsteuerrendite. Denn die Ausschüttungen von offenen Immofonds sind zum Teil steuerfrei. Zu dem bleiben die Tagesgeldzinssätze nicht ewig so hoch. Das bedeutet im Umkehrschluss: Solange der Freibetrag nicht ausgeschöpft ist und die Tagesgeldzinsen in etwa auf Höhe der durchschnittlichen Immobilienfonds-Rendite liegen, gibt es kein wirkliches Argument für Immobilienfonds, denn Diversifizierung bringt ja nichts, wenn eine andere Anlageform bei so gut wie 100%iger Sicherheit des Kapitals in etwa die gleiche Rendite bringt. Oder übersehe ich da etwas? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag