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Casablanca
· bearbeitet von Casablanca

Hallo Forenten, ich moechte hier über Deflation reden. Ein Mann Names "Nouriel Roubini" ist der Ausloeser hierfuer. Das Handelsblatt, nannte Ihn auch schon "Der Prophet des Untergangs". Zumindest hatte er im Februar 2008 in seinem Artikel "Twelve Steps to Financial Disaster" ziemlich genau beschrieben, was wir gerade erleben dürfen. Roubini, hatte nun gestern auch bloomberg.com 47 minuten über seinen Ausblick in Bezug auf die Weltwirtschaft geschildert. Zusammenfassung hier:

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=206...&refer=news

 

"Things are getting worse, they are not getting better,'' Roubini said.

 

Sein Fazit: Er sieht eine Deflation auf Uns (zumindest auf die USA, aber vermutlich eben auch uns Europäer bzw. sogar Welt) zukommen. Das ganze in etwa 6 Monaten !!!

 

Aus diesem Grunde habe ich mich ein wenig mit dem Thema Deflation beschaeftigt. Es KÖNNTE ja geschehen, dass eine Deflation tatsächlich auf uns zukommt.

 

"Was, wenn ich mich nicht auf eine Deflation vorbereite?

 

Unvorbereitet hat eine Deflation sehr unangenehme Auswirkungen: jeder kämpft um die eigene Existenz, große Verluste/finanzieller Ruin

 

 

Kommt es trotz Vorbereitung zu keiner Deflation sind die Auswirkungen dagegen gering: sichere Anlagen wie z.B. Bargeld bringen weniger Gewinn. "

 

 

Schaut Euch einfach mal diesen Artikel an:

 

http://www.mhessler.de/deflation/

 

Was ich ziemlich interessant finde ist das hier: Wie erkennt man den Beginn einer Deflation?

- Aktien fallen zuerst massiv im Wert

 

 

Ich möchte hier niemandem Angst, Panik oder sonstwas machen, sondern versuchen die momentane Situation nüchtern zu betrachten. Im Eigeninteresse und im Interesse von EUCH !!!

 

Und wie der Autor so schoen sagt:

 

"Jeder muß sich selbst seine Meinung bilden und dann entsprechend handeln! "

 

Mich wuerde dennoch Eure Meinung interessieren. Danke.

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Schuhmacher
· bearbeitet von Schuhmacher

sehr "stimmig" finde ich :

 

Einmal gestartet, ist eine Deflation selbstverstärkend (jeder wartet auf immer niedrigere Preise, hortet Geld => Produktion wird abgewürgt)

 

und wenig später unten

 

Was sollte man tun (persönlich)?

 

Ausgaben konsolidieren und reduzieren

Geld abheben bevor die Bank pleite geht

Versicherungen auf das Nötigste reduzieren; Lebensversicherungen (insbesondere fondgebundene) auflösen, solange dies noch möglich ist und dadurch wenigstens ein Teil des Investments zurückerlangt werden kann

 

Weisst du was passiert, wenn alle sich an diese und andere "Tips" halten???? Dann gehts wirklich tief bergab - der Titel sollte also heissen "Tips für den Untergang der Neuzeit"

 

....immer diese Weltuntergangspropheten...

 

ich geh jetzt und bau weiter an meinem Atomschutzbunker...

 

 

EDIT: Das Beste - der Verfasser des Originaltextes arbeitete fürher für die Deutsche Bank ... ein Schelm, wer böses dabei denkt

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Delphin

An sich finde ich das Thema interessant. Aber warum gibt's dazu immer so radikale Quellen?

 

Gut aber was mich interessieren würde: warum rechnen die einen fest mit einer Deflation, die anderen mit einer Hyperinflation - die zitierte Seite oben rechnet genaugenommen mit einer Deflation und direkt nachfolgend einer Hyperinflation.

 

(Vielleicht verstehe ich jetzt, warum Swensen in seinem Buch schreibt, dass ein Portfolio vor allem gut gegen Inflation[ und gegen Deflation egschützt sein sollte. ;) )

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Schuhmacher

Ganz einfach - es lässt sich mehr Geld verdienen mit Weltuntergansbüchern als mit seriös recherchierten Themen

 

Daher lesen auch mehr Leute dei BLÖD als die WELT oder FAZ ...

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Teletrabbi
Gut aber was mich interessieren würde: warum rechnen die einen fest mit einer Deflation, die anderen mit einer Hyperinflation - die zitierte Seite oben rechnet genaugenommen mit einer Deflation und direkt nachfolgend einer Hyperinflation.

 

Derzeit wird von den Zentralbanken dafür gesorgt, dass sich das System nicht bereinigen kann. Das "schlechte"/"dumme" Geld wird gerettet (das wird zumindest versucht). Da aber die Kreditvergabe sich nicht weiter ausweitet, sondern eher zurückgeht führen Notverkäufe und Deleveraging zu Kurseinbrüchen, also Deflation, da dies auch bei den Rohstoffen passiert.

 

Was wird nun passieren?

Vermutlich wird Tagesgeld und ähnliches kurzfristig eine gute Anlageform sein. Rohstoffproduzenten werden teilweise pleite gehen. Dadurch wird das zukünftige Angebot verknappt und der Grundstock für die nachfolgende Inflation gelegt. Einige Terminmärkte könnten den Bach runtergehen (besonders die mit hohem Anteil spekulativer Geschäfte). Die Zinsen für gute Schuldner sinken, aber zunächst will niemand investieren.

 

Sobald es wieder aufwärts geht, trifft die Nachfrage nach Rohstoffen und Konsumgütern auf geringere Produktionskapazitäten. Die Inflation beginnt. Nun wirds deutlich höher von den Inflationsraten her. Möglicherweise steigen die Zinsen auf deutlich höhere Raten als früher. Staatsbankrotts drohen aufgrund der hohen Verschuldungsstände.

 

Wie handeln?

Das Timing wird entscheidend sein. Außerdem wird es Einflüsse geben, die man nicht erwartet. Diese können durch sehr kleine Fehler von den handelnden Akteuren hervorgerufen werden.

Ihr Vermögen behalten werden Leute, die rechtzeitig in Sachwerte investieren. Möglicherweise muss auch an Selbstverteidigung gedacht werden, da die Kriminalität zunehmen dürfte. Das Vermögen deutlich mehren werden Leute aus krisenfesten Branchen und mit gutem Timing beim Sachwertkauf.

 

Die einen nennen es Paranoia, die anderen Realismus. Die Wahrheit liegt meist irgendwo in der Mitte.

 

Und damit es nicht zu pessimistisch wird:

Jede Krise birgt Chancen, dass Innovationen den Boden für einen neuen Aufschwung bereiten können. Vielleicht trifft die Krise auch mal die richtigen und jagd Heuschrecken in den Ruin o.ä.

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steff123

Irgendwie vergessen alle, dass wir nach 911 schon kurz vor einer deflationären Krise standen, die nur durch die Kreditexpansion, und die darauf folgende Nachfrage nach Immobilien, Rohstoffen, Aktien verhindert wurde.

 

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass dieses Schreckgespenst zurückkommt, nur glaube ich nicht, dass die Kreditvergabementalität wieder auf das gleiche Niveau ansteigt.

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Casablanca
Ganz einfach - es lässt sich mehr Geld verdienen mit Weltuntergansbüchern als mit seriös recherchierten Themen

 

Daher lesen auch mehr Leute dei BLÖD als die WELT oder FAZ ...

 

Wie gesagt es soll hier keine Weltuntergangsstimmung aufkommen. Es geht doch eigentlich nur um das hier:

 

"Kommt es trotz Vorbereitung zu keiner Deflation sind die Auswirkungen dagegen gering: sichere Anlagen wie z.B. Bargeld bringen weniger Gewinn. "

 

z.B. wuerde es mich interessieren, sofern ich von einem Deflations Szenario ausgehe, ob es Sinn macht, schuldenfrei zu sein. Ein Beispiel: Fuer meine Wohnung muss ich noch Euro 10.000 an meine Bank abzahlen. (Wie gesagt nur ein Beispiel ). Ich haette sogar das Geld und koennte damit den Kredit tilgen, sofort (bzw. koennte ich das auch in den Aktienmarkt stecken und auf eine hohe Rendite setzen...). Sollte ich in eine Deflation "schuldenfrei gehen", sofern moeglich. Im Artikel wird ja z.B. geraten sich von Krediten zu trennen, bzw. die Wertgegenstaende zu verkaufen..."

 

Das Thema ist mir wirklich ernst, und es wuerde mich freuen wenn es auch von Euch so behandelt wird. Ich selbst bewege mich bei diesem Thema jedoch auf "Glatteis" und wuerde gerne die Situation objektiver betrachten. Und vielleicht kann auch der Ein oder Andere von EUch etwas lernen. Vielen Dank !

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H.B.

Hi,

 

ich gehe davon aus, das ein deflationärer Prozess bereits angefangen hat.

 

Hier eine unvollständige Liste mit Fakten:

  • Die Inflationsprognosen sind trotz massiv ausgeweiteter Geldmengen gesunken
  • Die Unternehmen berichten von schlagartigen Absatzeinbrüchen
  • Die eine Inflation anzeigende Asset-Klasse "Rohstoffe" verzeichnet drastische Wertverluste
  • Zinssenkungen können die Nachfrage nach Produkten nicht fördern

 

Dann einige persönliche Beobachtungen:

Die Wirtschaftsubjekte (Unternehmen + Personen) leiden nicht an einer mangelhaften Geldversorgung.

Entweder gibt es Barmittel oder preiswerte Kredite.

Nein - sie mögen keine neuen Projekte/Investitionen initiieren. Und genau dies ist die Geburtsstunde einer Deflation.

 

Was aktuell die Sache ein wenig dramatischer macht:

Im vorangegangenen Inflationspfad konnten viele Unternehmen die gestiegenen Einkaufspreise nicht an den Markt weitergeben, mussten also auf Margen verzichten.

(Schaut euch die Warenkorbinflation vs. den Großhandelpreisentwicklungen an.)

Jetzt ist zwar Kaufkraft vorhanden, aber keine Kaufbereitschaft und den Unternehmen geht wieder Marge flöten.

 

Im jetzt langsam anlaufenden Weihnachtsgeschäft werden wir vermutlich eine erste Abwärtsspirale von Preisen sehen und auch größere Pleiten kündigen sich ja bereits an.

 

Und was auch typisch ist: Ein Inflationspfad schlägt abrupt in eine Deflation um!

 

 

Was ist zu tun?

Tagesgeld halte ich im Gegensatz zu meinem Vorredner genauso für ungeeignet, wie Staatsanleihen oder Aktien.

Sachwerte, meinetwegen Wind- oder Solarparks. Aber keine Immobilien oder Transportmittel.

Bleiben noch Corporate Bonds von ausgezeichnenten Unternehmen.

 

Damit wird auch klar, warum man ein Depot nicht gleichzeitig gegen Inflation und Deflation absichern kann.

Immobilien + Rohstoffe sind im Inflationsumfeld geeignet, im Deflationsumfeld dagegen Rohrkrepierer.

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steff123
z.B. wuerde es mich interessieren, sofern ich von einem Deflations Szenario ausgehe, ob es Sinn macht, schuldenfrei zu sein. Ein Beispiel: Fuer meine Wohnung muss ich noch Euro 10.000 an meine Bank abzahlen. (Wie gesagt nur ein Beispiel ). Ich haette sogar das Geld und koennte damit den Kredit tilgen, sofort (bzw. koennte ich das auch in den Aktienmarkt stecken und auf eine hohe Rendite setzen...). Sollte ich in eine Deflation "schuldenfrei gehen", sofern moeglich. Im Artikel wird ja z.B. geraten sich von Krediten zu trennen, bzw. die Wertgegenstaende zu verkaufen..."

 

Dazu müsste man folgende Fragen erörtern:

 

Unter welchen Bedingungen (außer Zahlungsverzug) darf eine Bank eigentlich außerordentlich einen Kredit kündigen?

Was passiert, wenn die Sicherheiten an Wert verlieren?

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H.B.
z.B. wuerde es mich interessieren, sofern ich von einem Deflations Szenario ausgehe, ob es Sinn macht, schuldenfrei zu sein. Ein Beispiel: Fuer meine Wohnung muss ich noch Euro 10.000 an meine Bank abzahlen. (Wie gesagt nur ein Beispiel ). Ich haette sogar das Geld und koennte damit den Kredit tilgen, sofort (bzw. koennte ich das auch in den Aktienmarkt stecken und auf eine hohe Rendite setzen...). Sollte ich in eine Deflation "schuldenfrei gehen", sofern moeglich. Im Artikel wird ja z.B. geraten sich von Krediten zu trennen, bzw. die Wertgegenstaende zu verkaufen..."

 

Fakt ist zunächst, dass in einer deflationären Phase Geld im Überfluß vorhanden ist.

Warum also vorher den Kredit abzahlen. Dann umschulden macht mehr Sinn.

 

Das mit der Trennung von Krediten und Wertgegenständen bezieht sich wohl eher auf die Option, dass man selbst unter die Räder kommt und keinen Job, keine Rücklagen und keine Wohnung mehr hat.

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Gast Leonardo 322
Fakt ist zunächst, dass in einer deflationären Phase Geld im Überfluß vorhanden ist.

Das ist doch für unsere aktuelle Lage nicht richtig, da die Deflation in den Preisen für Aktien auf Deleveraging zurückzuführen ist, also auf

-Verkauf von Aktien, um mit dem freiwerdenden Kapital

-Kredite zurückzuzahlen

 

Die durch Verkäufe gewonnene Liquidität verschwindet also im Nichts, da damit nur ein Kredit zurückbezahlt wird.

 

Soweit der Debitismus. Jetzt kommst Du.

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Casablanca
Fakt ist zunächst, dass in einer deflationären Phase Geld im Überfluß vorhanden ist.

Warum also vorher den Kredit abzahlen. Dann umschulden macht mehr Sinn.

 

Das mit der Trennung von Krediten und Wertgegenständen bezieht sich wohl eher auf die Option, dass man selbst unter die Räder kommt und keinen Job, keine Rücklagen und keine Wohnung mehr hat.

 

Es geht mir um das hier:

Real estate: if you have not yet completely paid off the house you live in: sell it (the bank will take over and sell your house if its value decreases below the amount of the mortgage)

 

 

Sprich, sobald der Marktwert der Immobilie/ Auto etc. unter den Wert des noch zu zahlenden Kredites faellt, kommt die Bank und (Zwangs-)versteigert den Gegenstand. Allerdings habe ich keine Ahnung ob das nach Deutschem Recht geht, bzw. was passiert sofern man den Kredit durch andere Sicherheiten (Bargeld ?) in dem Moment zahlen kann. Ist mir wichtig diese Frage zu klaeren, da ein Bekannter mich genau selbiges gefragt hat und ich Ihm gerne weiterhelfen wuerde.

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H.B.
Das ist doch für unsere aktuelle Lage nicht richtig, da die Deflation in den Preisen für Aktien auf Deleveraging zurückzuführen ist, also auf

-Verkauf von Aktien, um mit dem freiwerdenden Kapital

-Kredite zurückzuzahlen

 

Die durch Verkäufe gewonnene Liquidität verschwindet also im Nichts, da damit nur ein Kredit zurückbezahlt wird.

 

Soweit der Debitismus. Jetzt kommst Du.

 

Richtig - der deflationäre Prozess vernichtet Kapital. Sonst wäre es ja nicht so gefährlich.

 

Aber - schau nach Japan. Dort kann man seit über 10 Jahren quasi für lau Kredite bekommen.

Und trotzdem nehmen die Leute kein Geld in die Hand.

Weiterhin: In keinem anderen Land ist die Sparquote trotz Null-Zinsen so hoch.

Das ist ja das Paradoxe an der Deflation.

Waren & Dienstleistungen im Überfluß, Geld im Überfluß, Chancen im Überfluß, nur keiner macht den Anfang.

 

Es geht mir um das hier:

Real estate: if you have not yet completely paid off the house you live in: sell it (the bank will take over and sell your house if its value decreases below the amount of the mortgage)

 

In Europa sind die Schuldner die Personen selbst. Deshalb kann eine Bank nicht einfach auf die Immobilie zugreifen.

Nur wenn der Kredit umgeschuldet werden muss, dann kann es u.U. eng werden.

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Casablanca
· bearbeitet von Casablanca
In Europa sind die Schuldner die Personen selbst. Deshalb kann eine Bank nicht einfach auf die Immobilie zugreifen.

Nur wenn der Kredit umgeschuldet werden muss, dann kann es u.U. eng werden.

 

 

Kredit umgeschuldet ? Wuerde mir das bitte kurz jemand erleutern...

 

Bzw. Schuldenfrei in die Deflation, sofern moeglich ?

 

 

 

Danke.

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losemoremoney
· bearbeitet von losemoremoney
Hi,

 

ich gehe davon aus, das ein deflationärer Prozess bereits angefangen hat.

 

Hier eine unvollständige Liste mit Fakten:

  • Die Inflationsprognosen sind trotz massiv ausgeweiteter Geldmengen gesunken
  • Die Unternehmen berichten von schlagartigen Absatzeinbrüchen
  • Die eine Inflation anzeigende Asset-Klasse "Rohstoffe" verzeichnet drastische Wertverluste
  • Zinssenkungen können die Nachfrage nach Produkten nicht fördern

 

Auf kurze Sicht mag das Stimmen, weil wir im Moment ein Liquiditätsproblem haben, welches sich auf allen Märkten auswirkt.

 

Auf längere Sicht sehen Investoren ein starkes Anwachsen der Inflation durch niedrige Zinsen und starke Ehöhung der Kreditmenge. Deshalb fallen die Preise im Moment sehr stark. Der Markt diskontiert sozusagen den zukünftigen starken Inflationsanstieg (in 2-3 Jahren).

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ipl
Und was auch typisch ist: Ein Inflationspfad schlägt abrupt in eine Deflation um!

 

 

Was ist zu tun?

Tagesgeld halte ich im Gegensatz zu meinem Vorredner genauso für ungeeignet, wie Staatsanleihen oder Aktien.

Sachwerte, meinetwegen Wind- oder Solarparks. Aber keine Immobilien oder Transportmittel.

Bleiben noch Corporate Bonds von ausgezeichnenten Unternehmen.

Nochmal ganz langsam... Bei einer Deflation rätst du vom Cash ab und meinst, man soll in Sachwerte gehen? :unsure: Und was empfiehlst du bei Inflation? Bargeld?

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losemoremoney
· bearbeitet von losemoremoney
:thumbsup: Natürlich,bei Inflation sollte man 100%ig investiert sein.

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helios
· bearbeitet von helios
.

Sprich, sobald der Marktwert der Immobilie/ Auto etc. unter den Wert des noch zu zahlenden Kredites faellt, kommt die Bank und (Zwangs-)versteigert den Gegenstand. Allerdings habe ich keine Ahnung ob das nach Deutschem Recht geht, bzw. was passiert sofern man den Kredit durch andere Sicherheiten (Bargeld ?) in dem Moment zahlen kann. Ist mir wichtig diese Frage zu klaeren, da ein Bekannter mich genau selbiges gefragt hat und ich Ihm gerne weiterhelfen wuerde.

 

Hallo Casablanca,

 

Dein Bekannter wird eine Unmenge an Papierkram haben, dieser wäre zu Sichten um was es für einen Vertrag überhaupt handelt - meistens steht in der Menge an Text auch wann und wie die Bank ihr Geld evtl. im Ganzen zurückfordert, wenn die Bank z.B. selber in Liquditätsproblemen steckt und die Zinsbindungsfrist (fester Zinssatz über einen vereinbarten Zeitraum) ausläuft und somit ein neuer Zins vereinbart wird (dieser liegt erfahrungsgemäß 2% höher als die Umlaufrendite ist, bei Neukunden und 60% Beleihungsgrenze ungefähr 1 % über der Umlaufrendite).

 

edit: soweit mir bekannt, kannst Du die kompletten Schulden zurückbezahlen, wenn die Zinsbindungsfrist abgelaufen ist (=Sondertilgung) - alternativ durch eine andere Bank finanzieren (wenn man dort Kredit bekommt).

 

Unter Umständen hat die Bank die Forderung gar nicht mehr, sondern sie hat an eine Heuschrecke verscherbelt und die machen dann komplett auf blöd

http://www.faz.net/s/RubBD6B20C3D01A48D58D...n~Scontent.html

 

Ich hab sämtliche Grundschulden löschen lassen :P:P

(schau bei wikipeda nach, dort ist das Thema Grundschulden sehr gut erklärt)

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Torman

Am besten ich fange mit einer Definition an, um Missverständnisse zu vermeiden.

 

Von Deflation spricht man, wenn das Preisniveau, also der Durchschnitt aller Preise sinkt.

 

Wann fallen Preise? Da gibt es zwei wesentliche Ursachen. 1. Ein Innovation führt zu steigender Produktivität, also sinkenden Stückkosten. 2. Der Preis sinkt weil die Nachfrage zurückgeht. Damit es zu einer Deflation kommt, müssen die Effekte gesamtwirtschaftliche Bedeutung haben also eine breite Palette von Waren/Dienstleistungen erfassen.

 

Als klassisches Beispiel für 1 gilt der Bau der Eisenbahnlinien. Hierdurch sanken die Transportkosten massiv, wodurch Waren in größeren Mengen an einem Ort produziert werden konnten (Skalenerträge). Von dieser Art der Deflation wird selten gesprochen, da sie niemand stört, sondern die meisten davon sogar profitieren (billigere Waren).

Das klassische Beispiel für 2 ist die Great Depression in den USA in den 30er Jahren. Und damit bin ich bei der üblicherweise gemeinten "bösen" Deflation. Jede Rezession birgt diese deflationäre/disinflationäre Kraft in sich, da in der Rezession die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sinkt. Je schwerer die Rezession um so stärker das Deflationsrisiko.

 

Durch die Politik der Zentralbanken sind die Inflationsraten in den Industrieländern in den letzten Jahrzehnten (zum Nutzen aller) so weit gesunken, dass die Nulllinie in einer Rezession in greifbare Nähe gerückt ist. Andererseits hat sich auch die Varianz der Inflation verringert. Unter dem Strich bedeutet dies, dass die Nulllinien recht leicht erreicht wird, ein Unterschreiten (also Deflation) aber noch immer recht unwahrscheinlich ist. Der Fall Japan zeigt, dass es eine Reihe von schwachen Jahren braucht bis die Preise beginnen zu sinken. Der Grund dafür ist die Unflexibilität der Löhne nach unten in entwickelten Ländern. Löhne sind der mit Abstand wichtigste Kostenfaktor. Nur wenn sie sinken, kommt es zu einer längeren Deflation. Selbst wenn die Arbeitslosigkeit steigt, arbeiten aber nur relativ wenige Menschen für weniger Gehalt. Sie haben als Alternative die sozialen Sicherungssysteme oder eigenes Vermögen. Zudem sind auch Arbeitgeber mit Gehaltskürzungen zurückhaltend, da in einem solchen Fall eine mangelnde Motivation zu erwarten ist.

 

Was heißt das nun für die aktuelle Situation? Die Inflationsrate in den Industrieländern wird merklich sinken. Dies wird aber zunächst nur von fallenden Rohstoffpreisen und der Abwertung der EM-Währungen (billigere Importe von dort) verursacht. Erst eine länger anhaltende Rezession birgt die Gefahr einer echten Deflation. Die USA sind dafür anfälliger als Europa, da die Löhne dort flexibler sind.

 

Was ist nun eigentlich das Schlimme an der Deflation? Zunächst ist sie ja "nur" eine Begleiterscheinung einer tiefen, langen Rezession. Sie hat aber das Potenzial diese noch einmal zu verstärken. "Schuld" daran ist die nominale Fixierung von Schulden. Wenn nun alle Preise/Einkommen sinken, so bedeutet dies eine Erhöhung der Schuldenlast. Damit bin ich bei deiner Frage Casablanca.

Es geht mir um das hier:

Real estate: if you have not yet completely paid off the house you live in: sell it (the bank will take over and sell your house if its value decreases below the amount of the mortgage)

Deflation ist die Hölle für Schuldner, da ihre Last steigt und sie schließlich darunter zusammenbrechen. Bei 10.000 Euro ist die Gefahr für dich aber sehr gering. :- Die Bank kann das Darlehen auch nicht einfach kündigen.

 

Was ist zu tun?

Tagesgeld halte ich im Gegensatz zu meinem Vorredner genauso für ungeeignet, wie Staatsanleihen oder Aktien.

Bleiben noch Corporate Bonds von ausgezeichnenten Unternehmen.

Warum hälst du Staatsanleihen für ungeeignet, während Unternehmensanleihen positiv zu sehen sind? Langlaufende Anleihen sind wohl das beste in der Deflation, jedenfalls solang der Schuldner zahlen kann.

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Casablanca
· bearbeitet von Casablanca
2. Der Preis sinkt weil die Nachfrage zurückgeht. Damit es zu einer Deflation kommt, müssen die Effekte gesamtwirtschaftliche Bedeutung haben also eine breite Palette von Waren/Dienstleistungen erfassen.

 

Genau darauf baut eben auch Roubinis These auf. Rezession in USA, Europa und EM, schlechte "earnings", Konsumrueckgang bis hin zum "Kollaps des privaten Konsums". Folge ist dann die ( Globale ) Deflation.

 

What causes a deflation?

1.Shift of mood from optimism to pessimism

2.People save; less credit given and less debit taken

3.Decrease of money 'willing to buy' goods

4.Demand decreases more quickly than supply/production can be reduced

5.Prices decrease = deflation!

 

 

Die Fakten gibt es uebrigens hier.

 

Und wie der Autor so schoen sagt: "I have been accused by many of my friends and family as someone who sees the glass as half empty. I disagree with their assessment. I see the glass as it is. "

 

 

http://seekingalpha.com/article/90892-the-...r-crash-of-2009

 

Was mir Sorge macht, ist das der Autor ausschliesslich Fakten liefert. Weshalb hoert sich das Alles nur so verdammt logisch an ?? Kann mich mal bitte jemand aus diesem Alptraumszenario aufwecken ? NOCHMALS.... Es gibt keinerlei Grund zur Panik !!!! Aber vielleicht sind einige hier in 12 Monaten froh darueber, dass Sie sich heute ueberlegen, was passieren KOENNTE. Und ja, man sollte nicht immer vom "worst case" ausgehen.

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Gast Leonardo 322
· bearbeitet von Leonardo 322
Was ist nun eigentlich das Schlimme an der Deflation? Zunächst ist sie ja "nur" eine Begleiterscheinung einer tiefen, langen Rezession.

Das systemische Risiko des derzeitigen deflationär wirkenden Deleveraging solltest Du aber miteinbeziehen in Deine Studien.

Das Problem hierbei ist

1) daß bei Rückabwicklung aller derivativen Assets, und die findet derzeit statt, die Aktienmärkte bis auf 0 fallen können, weil schlicht die Summe der derivativen Werte den der Aktienmärkte übersteigt (und zwar um ein Vielfaches).

Bewertungen spielen keine Rolle mehr.

Das Ganze ist eine Kettenreaktion, eben Kernschmelze.

Die mutigen Investoren wie Buffet können die Kernschmelze nicht verhindern, ihr Kapital ist nur ein "Tropfen auf den heißen Stein"

 

2) die Realwirtschaft stark unter diesen Finanzvorgängen leiden

a) über weniger Kreditvergabe

c ) weniger Handel, da die Bezahlung qua kurfristiger Kreditlinien ausfällt (sieh Baltic Dry Index, der sich der 0-Linie nähert)

c) weniger Nachfrage nach Konsum und Investionsgütern, je mehr sich diese Infos verbreiten

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Casablanca
· bearbeitet von Casablanca

Danke fuer die Beitraege. Ich lass Euch "Profis" mal weiter diskutieren, und schaue mir das interessiert von der Seitenlinie an. Scheint so als kann ich hier was lernen....

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H.B.
Warum hälst du Staatsanleihen für ungeeignet, während Unternehmensanleihen positiv zu sehen sind?

 

Übrigens: hervorragender Beitrag!

 

 

Vielleicht hab ich tatsächlich einen Denkfehler gemacht.

 

Meine Überlegung ist folgende:

 

Im Deflationsumfeld sind Gläubiger in einer recht komfortablen Lage, wenn der Schuldner bereit ist, hohe Zinsen zu zahlen.

Im Gegensatz zu Staaten sind Unternehmen mit dem Makel einer Insolvenz behaftet, was gerade zu Deflationszeiten einen systematischen Renditeaufschlag rechtfertigt.

Und genau um diesen Renditeaufschlag stellt sich ein Investor von Unternehmensanleihen besser, als der von Staatsanleihen.

 

Wenn ich jetzt aber nochmal genau drüber nachdenke, kommen mir Zweifel:

1. Die Leitzinsen sind nahe null, weshalb sich das Emissionsvolumen von Corporate-Bonds reduzieren dürfte. Angebots-Knappheit führt aber zu sinkenden Renditen.

2. Die Staaten werden auf der anderen Seite ihre Verschuldung massiv ausbauen und emittieren dafür Staatsanleihen. Das Überangebot sollte die Renditen ansteigen lassen.

 

 

Deshalb ist es eher so, dass jetzt Corporate Bonds ins Depot gehören, die dann auf dem Höhepunkt der Deflation (oder kurz danach) gegen Aktien zu tauschen wären.

 

Wobei wir dann bei der Frage wären, woran man den Höhepunkt einer Deflation erkennt.

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losemoremoney
Übrigens: hervorragender Beitrag!

 

 

Vielleicht hab ich tatsächlich einen Denkfehler gemacht.

 

Meine Überlegung ist folgende:

 

Im Deflationsumfeld sind Gläubiger in einer recht komfortablen Lage, wenn der Schuldner bereit ist, hohe Zinsen zu zahlen.

Im Gegensatz zu Staaten sind Unternehmen mit dem Makel einer Insolvenz behaftet, was gerade zu Deflationszeiten einen systematischen Renditeaufschlag rechtfertigt.

Und genau um diesen Renditeaufschlag stellt sich ein Investor von Unternehmensanleihen besser, als der von Staatsanleihen.

 

Wenn ich jetzt aber nochmal genau drüber nachdenke, kommen mir Zweifel:

1. Die Leitzinsen sind nahe null, weshalb sich das Emissionsvolumen von Corporate-Bonds reduzieren dürfte. Angebots-Knappheit führt aber zu sinkenden Renditen.2. Die Staaten werden auf der anderen Seite ihre Verschuldung massiv ausbauen und emittieren dafür Staatsanleihen. Das Überangebot sollte die Renditen ansteigen lassen.

 

 

Deshalb ist es eher so, dass jetzt Corporate Bonds ins Depot gehören, die dann auf dem Höhepunkt der Deflation (oder kurz danach) gegen Aktien zu tauschen wären.

 

Wobei wir dann bei der Frage wären, woran man den Höhepunkt einer Deflation erkennt.

 

 

Du hast es ja geschrieben, das es zu einem erhöhten Renditeaufschlag auf Anleihen kommt. Dies hängt sicherlich mit der Erwartung von zurückgehenden Unternehmensumsätzen in ner Wirtschaftsflaute zusammen und Gefährdung der Couponzahlung zusammen.

 

Auch sich das Emissionsvolumen reduziert kann man schlecht sagen, da Unternehmen mit viel FK ja ständig neues Geld brauchen und die alten Bonds durch neue ersetzt werden.

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Valeron
· bearbeitet von Valeron
Was ist zu tun?

Tagesgeld halte ich im Gegensatz zu meinem Vorredner genauso für ungeeignet, wie Staatsanleihen oder Aktien.

Sachwerte, meinetwegen Wind- oder Solarparks. Aber keine Immobilien oder Transportmittel.

Bleiben noch Corporate Bonds von ausgezeichnenten Unternehmen.

 

In Sachgegenstände zu investieren ist doch gerade vor einer sich ankündigenden Deflation unklug, da sich die Preise nach unten bewegen und damit der Wert von Sachgütern sinkt! Nach einsetzten der Deflation kann man anfangen in Immobilien Rohstoffe usw. zu investieren, da die Preise niedrig sind und nach der Deflationsphase diese wieder an Wert gewinnen werden, wenn die Preise anfangen zu steigen.

 

 

 

Fakt ist zunächst, dass in einer deflationären Phase Geld im Überfluß vorhanden ist.

Warum also vorher den Kredit abzahlen. Dann umschulden macht mehr Sinn.

 

Eigentlich sollte man doch Kredite vor einer Deflation unbedingt abbezahlen? Geld ist so zu sagen "mehr Wert" da man aufgrund niedriger Preise mehr für sein Geld bekommt. Deswegen bevorteilt eine Deflation Gläubiger, da diese Geld zurückgezahlt bekommen, das aufgrund niedriger Marktpreise "mehr Wert" ist.

 

EDIT: ich meinte natürlich "Eigentlich sollte man doch Kredite vor einer Deflation..." nicht inflation

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