pg03 Oktober 26, 2008 Hallo, ich bin neu und habe eine (für mich) sehr wichtige Frage. Mein Sohn hatte letztes Jahr einen sehr schweren Unfall in der Schweiz und ist seit dem Schwerbehindert. Der Verursacher hat eine Schweizer Versicherung, die unserem Anwalt in Zürich Gelder in CHF überweist. Der Anwalt überweist das Geld dann auf mein Konto bei einer Deutschen Sparkasse. Ich habe mich bisher immer darüber geärgert, dass ich einen so schlechten Wechselkurs (Devisenbriefkurs) erhalte. Wenn ich die letzte Zahlung betrachte (von 21.10.08) dann lag der Interbankenkurs an diesem Tag bei 1,5029 der Devisenbriefkurs der Sparkasse 1,5262. Ich suche dringend nach einer Möglichkeit einen deutlich besseren Kurs zu erhalten, da der Unterschied schon sehr hoch ist bei größeren Summen. Was bedeutet eigentlich in diesem Zusammenhang die Mitte zwischen Geld- und Briefkurs? Ich habe auch schon mal über Forex nachgedacht, aber ich will ja nicht spekulieren, sondern nur einfach umwechseln (und ich habe keine große Ahnung vom Devisenhandel). Ich wäre über Antworten sehr dankbar! Andreas Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tonkin Oktober 26, 2008 · bearbeitet Oktober 26, 2008 von tonkin Zunächst einmal mein Beileid. Der Breifkurs ist dein Kaufkurs und der Geldkurs dein Verkaufskurs. Diese Spanne nennt man den Spread und ist vereinfacht eine Gebühr. Das heisst, du (und das gilt auch für deine Bank die ja die Devisen kauft/verkauft) wirst bei gleichbleibenden Wechselkursen immer für mehr Geld einkaufen als verkaufen. Faktoren hierfür sind zum Beispiel die Volatilität oder die Liquidität der Währung. Aber auch andere Faktoren wie politische Unsicherheiten spielen eine große Rolle. Momentan profitierst du ja von einem schwachen Euro gegenüber dem CHF. Wenn der CHF stärker wird ist er mehr Euros wert. Das heisst deine Summe wird größer, jedoch musst du IMMER die Ankaufgebühren für den CHF zahlen. Edit: Was die Mitte des Brief und Wechselkurses ist, kann ich dir nicht sagen, weil ich es noch nicht gehört habe. Das könnte vielleicht der Referenzkurs der EZB sein oder aber einfach der Mittelwert des An und Verkaufskurses einer Devise. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man Oktober 26, 2008 pg03, die Mitte zwischen Geld- u. Briefkurs ist der Mittelkurs. Dieser wird angewandt, wenn Banken untereinander Devisengeschäfte tätigen. Jetzt muss man noch unterscheiden zwischen Sorten- u. Devisenkurs. Der Sortenkurs wird immer bei Bargeld angewandt, der Devisenkurs bei bargeldlosen Geschäften - also auch bei den Überweisungen. Der Sortenkurs ist übrigens schlechter, als der Devisenkurs. In Deinem Fall bleibt m. E. nur die Suche nach einer anderen Bank (evt. Onlinebank), die Dir bessere Konditionen stellt. Evt. käme ein Fremdwährungskonto bei einer Onlinebank in Frage. Die Kosten musst Du halt abklären. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pg03 Oktober 26, 2008 Danke für die Antwort. Bei der Bank sah der Wechselkursaushang so aus: EUROFIXING (Referenzpreissystem) Land Geld Mitte Brief EUR/USD USA 1,3184 1,3214 1,3244 EUR/JPY Japan 133,4000 133,6400 133,8800 EUR/GBP Großbritannien 0,7750 0,7770 0,7790 EUR/CHF Schweiz 1,5222 1,5242 1,5262 Wobei es mir eher darauf ankommt, Möglichkeiten zu finden einen deutlich günstigeren Wechselkurs zu erhalten. Ich habe leider keine Idee, wie der Unterschied zum Interbankenkurs zustande kommt, bzw. wie ich einen Kurs erhalten kann der diesem möglichst nahe kommt. Danke Andreas Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lasse Oktober 26, 2008 · bearbeitet Oktober 26, 2008 von lasse (...) die unserem Anwalt in Zürich Gelder in CHF überweist. Der Anwalt überweist das Geld dann auf mein Konto bei einer Deutschen Sparkasse. Ich habe mich bisher immer darüber geärgert, dass ich einen so schlechten Wechselkurs (Devisenbriefkurs) erhalte. Wenn ich die letzte Zahlung betrachte (von 21.10.08) dann lag der Interbankenkurs an diesem Tag bei 1,5029 der Devisenbriefkurs der Sparkasse 1,5262. Ich suche dringend nach einer Möglichkeit einen deutlich besseren Kurs zu erhalten, da der Unterschied schon sehr hoch ist bei größeren Summen. Andreas Hallo, es gibt CH Banken, bei denen deutsche Banken Konten haben und Dir einen Transfer zu "interbanken Kurs" anbieten können. (Genutzt wird das von "Grenzgängern", also Leuten, die in der CH in CHF verdienen und das Geld nach D überweisen, weil Sie dort leben) Eine Kombination, die mir bekannt ist ist von der Schweizer Post (www.postfinance.ch) zu Sparkassen (bestimmt auch VoBas) im Südbadischen, z. B. Weil am Rhein oder Lörrach. Wenn Dein CH Anwalt oder Du persönlich also für Dich bei der CH Post (geht auch über einige Kantonalbanken, mal Grenzgängerforen durchstöbern, halloschweiz z.B.) ein Konto eröffnen würde und Du auch noch in D bei einer der Banken aus der Region, die das anbieten, könntet Ihr deutlich günstiger an Eure CHF kommen. Mal durchrechnen, ob ein Trip nach Basel und Südbaden sich lohnen würde. Hoffe das hilft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man Oktober 26, 2008 Guter Hinweis, lasse. Es geht doch nichts über die praktischen Erfahrungen der "Grenzgänger". Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pg03 Oktober 26, 2008 Super - das scheint wirklich ein guter Tip zu sein! Danke :D :D Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Oktober 26, 2008 Super - das scheint wirklich ein guter Tip zu sein! Danke :D :D Vielleicht auch mal in CHF lassen, solange die Krisenstimmung anhält....CHF ist immer Krisenwährung wegen des stabilen Haushaltes...später, in normalen Zeiten, muss man wieder auf das unterschiedliche Zinsniveau achten Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lasse Oktober 26, 2008 · bearbeitet Oktober 26, 2008 von lasse Vielleicht auch mal in CHF lassen, solange die Krisenstimmung anhält....CHF ist immer Krisenwährung wegen des stabilen Haushaltes...später, in normalen Zeiten, muss man wieder auf das unterschiedliche Zinsniveau achten der derzeitige Kurs (wieder deutlich unter 1,50) ist aber schon teuflisch gut. Wenn ich CHF hätte würde ich jetzt tauschen... Das hält nicht lange und eben nur, weil der so schwach ist und eben, wie Du sagst, sich viele Leute in CHF retten. Ich rechne kurzfristig wieder mit etwas über 1,50. Und Dein Hinweis mit den Zinsen ist schon wichtig. Die sind in der Schweiz wirklich nicht der Rede wert. Ich bin schon über 2% sehr happy... Alle anderen Anlagen (z.B. fonds) sind von der Anschaffung und Verwaltung her sehr teuer. Der "Kleinsparer" zählt in der Schweiz (noch) nix Ich würde z.B. gerne etwas "angeschlagener Riese" (-->UBS) kaufen habe aber noch kein güstiges Depot gefunden. Vielleicht kennt hier ja jemand etwas. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lasse Oktober 26, 2008 Super - das scheint wirklich ein guter Tip zu sein! Danke :D :D gerne. Nachtrag: soetwas könnte es sein: voba im dreiländereck oder so: Spk Hochrhein oder so: Spk Lörrach so oder so ähnlich sieht das aus Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Oktober 27, 2008 Danke für die Antwort. Bei der Bank sah der Wechselkursaushang so aus: EUROFIXING (Referenzpreissystem) Land Geld Mitte Brief EUR/USD USA 1,3184 1,3214 1,3244 EUR/JPY Japan 133,4000 133,6400 133,8800 EUR/GBP Großbritannien 0,7750 0,7770 0,7790 EUR/CHF Schweiz 1,5222 1,5242 1,5262 Wobei es mir eher darauf ankommt, Möglichkeiten zu finden einen deutlich günstigeren Wechselkurs zu erhalten. Ich habe leider keine Idee, wie der Unterschied zum Interbankenkurs zustande kommt, bzw. wie ich einen Kurs erhalten kann der diesem möglichst nahe kommt. Danke Andreas Das was du hier schreibst sind die EZB Fixings. Die werden einmal am Tag festgestellt. Viele Banken verwenden diese um Ihre Fremdwährungszahlungen abzuwickeln. Wenn es sich um größere Beträge handelt, so kannst du aber auch indivisuell einen Kurs festlegen lassen, der ist dann aber sehr schwankend weil sekündlich geändert... Oder du lässt das Geld auf ein CHF-Fremdwährungskonto laufen. Da zahlst du gar keine Wechselgebühren, sondern erst wenn du einen Kontoübertrag machst. Bei diesem Übertrag kannst du dann, wennn es sich um eine größere Summe handelt mit deiner Bank aushandeln wieviel Marge sie vom Wechselkurs nehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lasse Oktober 27, 2008 Oder du lässt das Geld auf ein CHF-Fremdwährungskonto laufen. Da zahlst du gar keine Wechselgebühren, sondern erst wenn du einen Kontoübertrag machst. Bei diesem Übertrag kannst du dann, wennn es sich um eine größere Summe handelt mit deiner Bank aushandeln wieviel Marge sie vom Wechselkurs nehmen. Kannst Du da aber wirklich realistisch bessere Werte erzielen als den ASK Kurs? Die Summen, die "unsereins" meist hat kommen ja aus Sicht der Bank kaum aus dem Grundrauschen heraus. Meines Wissens nach machen die deutschen Banken nahe der CH Grenze genau das: da die Masse der Grenzgänger gross ist (und eine Art Konkurenzsituation um diese Kunden herrscht) offerieren sie den ASK Kurs. IMHO "lebt" die Bank dann von 2 Tagen zusätzlicher "Bearbeitungszeit" (also Wertstellung ist Buchungstag plus 2 Tage). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pg03 Oktober 27, 2008 Danke für die tollen Tips - ich habe mir jetzt mal genau die Angebote angesehen und festgestellt, dass meine Sparkasse doch nicht so schlecht ist. Nach einigem verhandeln habe ich als Wechselkurs den Mittelwert zw. ask und Mitte erhalten. Also zumindest mal einen Teil gespart. Andreas Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lasse Oktober 27, 2008 Danke für die tollen Tips - ich habe mir jetzt mal genau die Angebote angesehen und festgestellt, dass meine Sparkasse doch nicht so schlecht ist. Nach einigem verhandeln habe ich als Wechselkurs den Mittelwert zw. ask und Mitte erhalten. Also zumindest mal einen Teil gespart. Andreas gut gemacht! Kannst Du vertaten (gerne auch per PN), wie Du verhandelt hast? Geht es um grosse Summen? oder um monatliche, kleinere Beträge (Gehalts grösse)? danke Dir , vielleicht lerne ich nun noch, wie ich besser mit meiner Bank verhandeln kann... (ich dachte immer, dass es besser als ASK nicht geht) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
frontalier Dezember 2, 2008 Meines Wissens nach machen die deutschen Banken nahe der CH Grenze genau das: da die Masse der Grenzgänger gross ist (und eine Art Konkurenzsituation um diese Kunden herrscht) offerieren sie den ASK Kurs. IMHO "lebt" die Bank dann von 2 Tagen zusätzlicher "Bearbeitungszeit" (also Wertstellung ist Buchungstag plus 2 Tage). In erster Linie "lebt" sie wohl von der Differenz zwischen Mittelkurs und Ask [und von der Differenz zwischen Bid und Mittelkurs andersherum]. Wann die Bank ihrerseits wieder zurück oder sonstwohin tauscht, ist nicht wirklich an die 2 Tage Bearbeitungszeit gekoppelt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
frontalier Dezember 2, 2008 Nach einigem verhandeln habe ich als Wechselkurs den Mittelwert zw. ask und Mitte erhalten. Also zumindest mal einen Teil gespart. Andreas Was Besseres als Devisen-"Ask" kriegt ein normaler Sterblicher selten. Mit weniger als einem Promille Verlust [one-way] kannst Du jetzt kaum noch meckern. {Die genaue Kontrolle des Tausch-Zeitpunkts wäre in so bewegten Zeiten wie momentan noch was wert.} Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
frontalier Dezember 2, 2008 gerne. Nachtrag: soetwas könnte es sein: voba im dreiländereck oder so: Spk Hochrhein oder so: Spk Lörrach so oder so ähnlich sieht das aus Überweisung von postfinance.ch in ChF nach postbank.de mit postbank-seitiger Konversion nach Euro gibt's auch für Devisen-Ask + 2ChF Gebühren. Was die Terminologie angeht, muss man bei schweizer Banken aufpassen: die verstehen unter Devisenkurs ihren Haus-Devisenkurs, der zwischen Ankauf und Verkauf um 2% bis 4% auseinanderklafft! Bei 100kChF sind 1% {one-way} 1kChF, die für einen simplen elektronischen Währungstausch in der Bank hängen bleiben! {Jetzt weisst Du, warum's den Schweizer Banken so gut geht ;-) } Also: Finger weg von Schweizer Banken beim Währungstausch und direkt in ChF nach DE transferieren und dort konvertieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
