All in Fee - TER

[Per Uaner]

Hallo,

 

zur zeit lese ich mich ein ins thema Wertpapiere...und dieses forum leistet dabei große hilfe - schon das eine oder andere hört sich hier deutlcih anders an, als das was bank"berater" sagen.

 

Was ich aber trotz vielen Lesens noch nicht wirklich verstanden habe ist:

 

1. All in fee ? z.B. : 1,5 % p.a. - bedeutet dies, dass gebühren in höhe von 1,5 % meines depotwertes anfallen? oder nur auf die rendite?

 

2. Was ist dann die TER, wenn diese auch mit 1,75% pa angegeben ist? und diese kosten treten doch immer auf und nicht nur "wenn auch Gewinn erwirtschaftet wurde" wie mir die dame in der bank erzählte, oder?

 

3. dann fallen bei einem depotwert von 10.000 im ERSTEN jahr, z.B., Kosten i.H.v.: AA: 2,5% + All in fee 1,5% + 1,75 % TER = 5,75% an ??? also 575 ?

 

4. allerdings sind die All in fee und TER bereits in der angegebenen Rendite berücksichtigt? so dass, wenn Rendite mit 6% angegeben ist, diese eigentlich bei 9,25% lag? und was ist mit einer negativen Rendite? wenn angegeben mit - 6%, ist mein depot eigentlich um - 9,25% kleiner geworden?

 

 

5. wenn ein Fonds von Managern zb von Meryl Lynch gemanaged wird, kann es sein dass mein geld weg ist, wenn die entsprechende Verwaltung pleite geht??

 

6. woher weiß ich wie lange ein fond (noch) laufen wird? irgendwann können diese ja eingestellt werden. was passiert dann? wie werde ich als anleger darüber informiert?

 

 

ich bedanke mich ganz herzlich im voraus und hoffe dass ich irgendwann auch mal helfen kann (natürlich nicht hier, aber vielleicht im modeleisenbahnforum...:-)

[Megabulle]

Bevor du investierst, solltest du noch einiges lesen. Ich fang einfach mal an deine Fragen zu beantworten. Später werden die Antworten sicherlich noch ergänzt.

 

All in Fee und Ter (Total Earning Ratio) sind beides nichts anderes als Kennzahlen um die Kosten pa. eines Fonds darzustellen. Es sind die Kosten die bei der Verwaltung des Fondsvermögens anfallen. Entweder drückt die Kosten in TER oder in All in Fee aus. Sie werden also nicht addiert. Fondsgesellschaften geben oft die TER an. Die All in Fee sollte aber favorisiert werden.

 

Hier kannst du dich über die TER informieren: http://de.wikipedia.org/wiki/Total_Expense_Ratio

 

Und hier eine kurze Info über All in Fee: "Die All-In Fee geht noch etwas weiter als die TER, indem sie die Transaktionskosten,ohne jene fremder Broker, mit einbezieht. Der grösste Unterschied zwischen diesen beidenKennzahlen liegt im dahinter stehenden Konzept: während die TER anhanddes Geschäftsabschlusses nachträglich berechnet wird und somit der Anleger theoretisch nicht davor gefeit ist, dass im laufenden Jahr, trotz tiefer TER im letzten Jahr, eine hohe TER resultiert, weiss der Anleger bei der All-In Fee im vornherein,welche Gebührenbelastung auf ihn zukommen wird und dies sogar unter Einbezug der (bankeigenen) Transaktionskosten."

 

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1. Die Verwaltungsgebühren (also TER bzw. All in Fee) fallen nicht auf das gesamte Depot an. Sie fallen auf das Vermögen, welches sich im Fonds befindet, an. Sprich: 1000 € im Fonds bei einer All in Fee von 1% ergibt eine Gebühr von 10€. Auf die Rendite fallen normalerweise keine Gebühren an. Es gibt allerdings Fonds, die bei dem Erreichen einer bestimmten Rendite bzw. Outperformance einen zusätzlichen prozentualen Anteil des Gewinns verlangen.

 

2. Die Verwaltungsgebühren fallen immer an - auch bei starken Verlusten. Es mag jedoch einige Produkte geben, die einen Rabatt anbieten wenn sie die Zielperformance nicht erreichen. Das ist aber nicht die Regel.

 

3. Der Ausgabeaufschlag kann unterschiedlich hoch sein. Er bewegt sich etwa in dem Bereich von 1,5-6%, Extremfälle nicht ausgeschlossen. Er fällt nur einmal beim Kauf an. Danach fallen die bisher genannten Gebühren an. Beim Kauf an der Börse (bitte Vor -und Nachteile beachten) oder über einen Fondsvermittler kann er (teils oder ganz) eingespart werden.

 

4. Wie soll denn die Rendite berücksichtigt sein? Falls der Fonds kein Garantieprodukt oder ein sehr konservatives Produkt ist, kann die zukünftige Mindestrendite nicht bekannt sein. Es handelt sich um eine Pauschalgebühr mit den oben genannten Abweichungen.

 

5. Stichwort Sondervermögen. Das in Fonds behaltene Geld ist Sondervermögen. Falls der Fonds pleitegeht, bekommst du den aktuellen Gegenwert zurück. Beachte, dass dies für Fonds, also auch ETFs, gilt. Nicht aber für manch andere Anlageklassen wie Zertifikate. Lies dich dort nocht etwas ein. Aber auch bei Fonds gibt es gewisse Ausnahme wie z.B. bei Swaps in Fonds. Momentan gibt es hier eine Diskussion dazu: https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=23424

 

6. Es gibt Fonds, die ein bestimmtes Enddatum haben. Das ist dann in den Prospekten angegeben und steckt auch manchmal mit im Namen. Die meisten Fonds haben aber keinen solchen Termin. Schließlich ist die Anlage in Fonds meist langfristig. Das bedeutet aber nicht, dass der nicht Fonds geschlossen werden kann. Geht der Emittent pleite, fliehen zu viele Kunden oder bleibt der erhoffte Erfolg aus, wird der Fonds geschlossen. Wie die Gesellschaft das kommuniziert, weiss ich nicht. Problematisch dabei ist, dass die Abwicklung lange dauern kann und mögliche Steuervorteile vernichtet werden, da ja nun neu investiert werden muss. Man sollte sich also einen Fonds bzw. eine Gesellschaft aussuchen, die bewiesen hat, dass sie solide wirtschaften kann.

 

Viel wichtiger ist allerdings:

Warum möchtest du investieren?

Wie lange?

Brauchst du das Geld in den nächsten Jahren? Kannst Verlsute verkraften?

In welches Produkt/Anlageklasse soll das Geld fliessen?

Welchen Wissensstand hast du? Welche Bücher hast du gelesen?

[Chemstudent]

1. All in fee ? z.B. : 1,5 % p.a. - bedeutet dies, dass gebühren in höhe von 1,5 % meines depotwertes anfallen? oder nur auf die rendite?

http://www.fondsvermittlung24.de/all-in-fee.html

 

3. dann fallen bei einem depotwert von 10.000€ im ERSTEN jahr, z.B., Kosten i.H.v.: AA: 2,5% + All in fee 1,5% + 1,75 % TER = 5,75% an ??? also 575€ ?

Nein. Wie erwähnt gibt es entweder eine TER oder eine All-in Fee. Nicht beides Zusammen.

Die Gebühren fallen selbstverständlich nur für jenes Kapital an, dass auch im entstpechendem Produkt angelegt ist.

 

4. allerdings sind die All in fee und TER bereits in der angegebenen Rendite berücksichtigt? so dass, wenn Rendite mit 6% angegeben ist, diese eigentlich bei 9,25% lag? und was ist mit einer negativen Rendite? wenn angegeben mit - 6%, ist mein depot eigentlich um - 9,25% kleiner geworden?

Die Renditeangaben nach BVI-Methode (also Standard-Angaben) beinhalten bereits die TER bzw. All-in Fee.

Lautet diese Angabe 6%, so hast du tatsächlich 6% gemacht.

Lautet sie -6% so hast du auch nur -6% Verlust. (die reale Rendite des Fonds lag dann bei einer All in Fee von z.b. 1,5% bei 4,5%)

 

5. wenn ein Fonds von Managern zb von Meryl Lynch gemanaged wird, kann es sein dass mein geld weg ist, wenn die entsprechende Verwaltung pleite geht??

Ich verweise dich wie megabulle auf dieses Thema:

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=23424

 

Und als allgemeinen Tipp:

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...ost&p=85948

[Per Uaner]

Vielen Dank für die Antworten!!! danke!

 

2000 habe ich zur Zeit "über", d.h. die sind gerade aus einem langen festgeld frei gekommen....da ich keine Probleme hätte auf das Geld auch länger als 5 Jahre zu verzichten, überlege ich z zt, ob ich es anstatt als festgeld oder so nicht in fonds anlegen sollte...

 

und je mehr (bei mir nun vielleicht 12 Std :-) man sich mit dem thema auseinandersetzt, desto stärker wird einem bewusst, dass noch viel zeit nötig ist, um die basics zu verstehen. und nach den eher, wie ich finde, mageren auskünften durch 3 "banktermine", will ich mich nun selber einlesen...apros pos einlesen: welche standard bücher könnt ihr empfehlen?

[Megabulle]

Benutze doch einfach die Suchfunktion. Es gibt ein Unterforum in dem gute Bücher diskutiert werden: https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showforum=75

 

Mein Tipp ist: Finanznachrichten lesen, verstehen, nutzen

[Chemstudent]

Die Börse Frankfurt bietet kostenlos auch hilfreiche Informationen.

Unter anderem auch ein Fonds-Handbuch, ein ETF-Handbuch sowie ein Börsenlexikon.

Die Handbücher kannst du dir hier kostenlos downloaden, oder über das Bestellformular kostenfrei schicken lassen.

Das Lexikon gibt es m.W.n. nicht zum Download, aber zum Bestellen.

 

Für den Einsteiger kann ich das nur empfehlen.

[Blob Gilb]

Zumindest für Luxembourger Fonds ist die obenstehende Definition von All-In Fee gegenüber der TER nicht zutreffend. Hier versteht man unter All-In Fee einen Pauschalbetrag, der alle Kosten zusammenfasst (Buchführungskosten, Prüfungskosten, Depotbankgebühr, Managementgebühr, Druck- und Veröffentlichungskosten, Transferstellengebühr, usw., nicht jedoch die Transaktionskosten), die der Fonds von der Verwaltung in Rechnung gestellt bekommt (z.B. 1.5% vom durchschnittlichen Fondsvermögen). Diese ergibt dann zusammen mit der Taxe d'abonnement (nicht mehr als 0.01% bzw. 0.05%), mehr oder weniger die TER (je nachdem ob der Fonds täglich, wöchentlich, etc. abgrenzt).

[Chemstudent]

Zumindest für Luxembourger Fonds ist die obenstehende Definition von All-In Fee gegenüber der TER nicht zutreffend. Hier versteht man unter All-In Fee einen Pauschalbetrag, der alle Kosten zusammenfasst (Buchführungskosten, Prüfungskosten, Depotbankgebühr, Managementgebühr, Druck- und Veröffentlichungskosten, Transferstellengebühr, usw., nicht jedoch die Transaktionskosten), die der Fonds von der Verwaltung in Rechnung gestellt bekommt (z.B. 1.5% vom durchschnittlichen Fondsvermögen). Diese ergibt dann zusammen mit der Taxe d'abonnement (nicht mehr als 0.01% bzw. 0.05%), mehr oder weniger die TER (je nachdem ob der Fonds täglich, wöchentlich, etc. abgrenzt).

 

Richtig, deshalb verwies ich in meiner Antwort auf den Artikel der fondsvermittlung24.de

In diesem steht:

Für Luxemburger Fonds schließt die All-in-fee einzig die durch Drittbanken und Broker belasteten Courtagen und Gebühren sowie allfällige Steuern und Abgaben aus.