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muskelratte

Grundlegende Frage zu Währungsschwankungen

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muskelratte
· bearbeitet von muskelratte

Hallo,

 

folgendes Szenario:

 

USD/EUR: 1,2

USD/HKD: 0,15

EUR/HKD: 0,10

 

Nun schwächt der EUR gegenüber dem HKD ab und liegt bei 0,13. Muss der EUR dann auch gegenüber dem USD eingebüßt haben? Vor allem um die rechnerisch selbe Menge?

 

Oder nochmal anders gefragt: Wenn der EUR gegenüber dem HKD an Wert verliert, muss er dann auch gegenüber dem USD Wert verlieren? (unter der Bedingung, dass sich der USD/HKD-Kurs nicht verändert hat in diesem Zeitraum).

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Malvolio
Hallo,

 

folgendes Szenario:

 

USD/EUR: 1,2

USD/HKD: 0,15

EUR/HKD: 0,10

 

Nun schwächt der EUR gegenüber dem HKD ab und liegt bei 0,13. Muss der EUR dann auch gegenüber dem USD eingebüßt haben? Vor allem um die rechnerisch selbe Menge?

 

Oder nochmal anders gefragt: Wenn der EUR gegenüber dem HKD an Wert verliert, muss er dann auch gegenüber dem USD Wert verlieren? (unter der Bedingung, dass sich der USD/HKD-Kurs nicht verändert hat in diesem Zeitraum).

 

 

Wenn sich das Verhältnis zweier Währungen zueinander nicht verändert, dann müssen sich doch einer dritten Währung gegenüber in gleicher Weise verändern .... sonst könnte man auch sehr schnell sehr sehr reich werden .... aber sowas klappt leider nicht. ;)

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muskelratte
· bearbeitet von muskelratte

Das heißt also, wenn ich mit Euros GBP kaufe, dann verändert sich auch zwangsläufig der Kurs von z.B. JPY zu CHF, da alle Währung in einem Verhältnis zueinander stehen. Gleich einem Nullsummenspiel.

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Jacob F
Das heißt also, wenn ich mit Euros GBP kaufe, dann verändert sich auch zwangsläufig der Kurs von z.B. JPY zu CHF, da alle Währung in einem Verhältnis zueinander stehen. Gleich einem Nullsummenspiel.

 

Nein, das heisst es nicht. Ein kauf von GB im tausch für Euro verändert erstmal nur das Verhältnis von Euro zu GBP. Aber da gibt es dann sog. Arbitragehändler die die fallenden Euro zu GBP kurse dann nutzen, um sich z.b. über den GBP günstig Euro-papiere kaufen und dann über den JPY wieder verkaufen um marginalgewinne zu erzielen. Durch solche zusammenhänge hängen im Endeffekt aber dann tatsächlich alle Währungen irgendwie zusammen.

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muskelratte
Nein, das heisst es nicht. Ein kauf von GB im tausch für Euro verändert erstmal nur das Verhältnis von Euro zu GBP. Aber da gibt es dann sog. Arbitragehändler die die fallenden Euro zu GBP kurse dann nutzen, um sich z.b. über den GBP günstig Euro-papiere kaufen und dann über den JPY wieder verkaufen um marginalgewinne zu erzielen. Durch solche zusammenhänge hängen im Endeffekt aber dann tatsächlich alle Währungen irgendwie zusammen.

 

Das wäre ja dann quasi mein Beispiel. Sozusagen als Dreieckstauch:

 

EUR zu GBP

GBP zu JPY

JPY zu EUR

 

Den Arbitrage habe ich bisher nur bei Vermögensgegenständen gehört.

 

Es könnt aber natürlich sein, dass es auf verschiedenen Devisenmärkten verschiedene Kurse gibt...wobei ich nicht einmal sicher bin, ob es verschiedene Märkte gibt. Kann mich jemand aufklären?

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otto03
Das wäre ja dann quasi mein Beispiel. Sozusagen als Dreieckstauch:

 

EUR zu GBP

GBP zu JPY

JPY zu EUR

 

Den Arbitrage habe ich bisher nur bei Vermögensgegenständen gehört.

 

Es könnt aber natürlich sein, dass es auf verschiedenen Devisenmärkten verschiedene Kurse gibt...wobei ich nicht einmal sicher bin, ob es verschiedene Märkte gibt. Kann mich jemand aufklären?

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Devisenmarkt

 

http://www.godmode-trader.de/wissen/index....evisenhandel.3F

http://www.godmode-trader.de/wissen/index...._Devisenhandels

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muskelratte

Keine relevanten Informationen, aber danke.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
Das heißt also, wenn ich mit Euros GBP kaufe, dann verändert sich auch zwangsläufig der Kurs von z.B. JPY zu CHF, da alle Währung in einem Verhältnis zueinander stehen. Gleich einem Nullsummenspiel.

 

Nicht zwangsläufig. Es heißt wenn z.B. der Euro gegenüber GBP aufwertet und der Kurs zwischen JPY und CHF konstant bleibt, dann verändern sich auch die Verhältnisse zwischen Euro und GBP gegenüber den anderen Währungen entsprechend. Wenn es das nicht täte, dann gäbe es eben sonst eine Arbitragemöglichkeit durch "Dreieckstausch".

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Jacob F
Nicht zwangsläufig. Es heißt wenn z.B. der Euro gegenüber GBP aufwertet und der Kurs zwischen JPY und CHF konstant bleibt, dann verändern sich auch die Verhältnisse zwischen Euro und GBP gegenüber den anderen Währungen entsprechend. Wenn es das nicht täte, dann gäbe es eben sonst eine Arbitragemöglichkeit durch "Dreieckstausch".

 

Da ist noch nen kleiner Denkfehler drin. Die Kurse der anderen Währungen passen sich nicht einfach so an, sondern eben durch solche Arbitragegeschäfte die das dann wieder ins gleichgewicht bringen. Es gibt hier keinen Automatismus, sondern nur das Verhalten der Investoren zählt. Die Investoren gehen natürlich Rational vor und deshalb ist auch die Korrelation zwischen den einzelnen Währungen im Endeffekt rational, aber lediglich auf Grund des handelns der Marktteilnehmer.

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Malvolio
Da ist noch nen kleiner Denkfehler drin. Die Kurse der anderen Währungen passen sich nicht einfach so an, sondern eben durch solche Arbitragegeschäfte die das dann wieder ins gleichgewicht bringen. Es gibt hier keinen Automatismus, sondern nur das Verhalten der Investoren zählt. Die Investoren gehen natürlich Rational vor und deshalb ist auch die Korrelation zwischen den einzelnen Währungen im Endeffekt rational, aber lediglich auf Grund des handelns der Marktteilnehmer.

 

Habe ich ja geschrieben ... wenn das nicht so wäre, dann gäbe es eine Arbitragemöglichkeit. Ich hätte es vielleicht etwas ausführlicher schreiben sollen. ;)

 

Mit Begriffen wie rational und Korrelation wäre ich am Devisenmarkt aber sehr vorsichtig. Langfristig sind die Devisenmärkte ein chaotisches System, trotz der o.g. Arbitrage-Mechanismen. Im Zeitablauf können sich die Verhältnisse natürlich schon ändern. Man kann eben nur nicht durch einfaches Geldwechseln reich werden. ;)

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muskelratte
Habe ich ja geschrieben ... wenn das nicht so wäre, dann gäbe es eine Arbitragemöglichkeit. Ich hätte es vielleicht etwas ausführlicher schreiben sollen. ;)

 

Mit Begriffen wie rational und Korrelation wäre ich am Devisenmarkt aber sehr vorsichtig. Langfristig sind die Devisenmärkte ein chaotisches System, trotz der o.g. Arbitrage-Mechanismen. Im Zeitablauf können sich die Verhältnisse natürlich schon ändern. Man kann eben nur nicht durch einfaches Geldwechseln reich werden. ;)

 

Du schreibst, es gibt keine Arbitragemöglichkeit. Aber scheinbar doch (siehe Jacob F). Was können die Arbitragehändler, was wir nicht können?

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Jacob F
Du schreibst, es gibt keine Arbitragemöglichkeit. Aber scheinbar doch (siehe Jacob F). Was können die Arbitragehändler, was wir nicht können?

 

 

Es gibt die Arbitragemöglichkeit halt nur so lange bis sich die Währungskurse angepasst haben. Arbitragehandel wird heute oft elektronisch durchgeführt, somit gibts dort eine deutlich höhere Reaktionsgeschwindigkeit als bei Otto-Normal Tradern. Zudem hat ein normaler Trader viel zu wenig finanzielle mittel, um aus den Marginalen gewinnen im Arbitragehandel die Ordergebühren usw zu decken. Institutionelle Anleger gehen hier mit riesigen Beträgen und hohem Leverage dran. da kommt man halt nicht so gut mit.

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muskelratte
Es gibt die Arbitragemöglichkeit halt nur so lange bis sich die Währungskurse angepasst haben. Arbitragehandel wird heute oft elektronisch durchgeführt, somit gibts dort eine deutlich höhere Reaktionsgeschwindigkeit als bei Otto-Normal Tradern. Zudem hat ein normaler Trader viel zu wenig finanzielle mittel, um aus den Marginalen gewinnen im Arbitragehandel die Ordergebühren usw zu decken. Institutionelle Anleger gehen hier mit riesigen Beträgen und hohem Leverage dran. da kommt man halt nicht so gut mit.

 

Kannst du mir ein paar Stichworte geben, damit ich mich schlau machen kann (wer genau sowas macht z.B.)? Danke!

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
Du schreibst, es gibt keine Arbitragemöglichkeit. Aber scheinbar doch (siehe Jacob F). Was können die Arbitragehändler, was wir nicht können?

 

Das ist wie mit 100€ Scheinen die auf der Straße liegen. Theoretisch könnten Geldscheine auf der Straße liegen .... aber jeder würde sie sofort aufheben .... und schon lägen sie nicht mehr auf der Straße. ;)

 

Ein Beispiel: Wir haben drei konvertible Währung A, B und C. Der Wechselkurs sei jeweils 1:1 also:

 

1 A = 1 B

1 B = 1 C

1 A = 1 C

 

Angenommen jetzt steigt Währung A gegenüber B um 100%. Alles andere bleibt gleich.

 

1 A = 2 B

1 B = 1 C

1 A = 1 C

 

Was würde passieren? Spekulant S verkauft seine 100 B und kauft dafür 100 C, für die 100 C kauft er 100 A, für die 100 A bekommt er jetzt 200 B. Weil das so gut geklappt hat macht er das gleich nochmal mit einer viel höheren Summe, usw. usw. ..... offsichtlich besteht hier eine Arbitragemöglichkeit .... also das Geld liegt auf der Straße. Das sehen natürlich viele Markttteilnehmer und machen das gleiche, weil Sie auch verdienen möchten. Also würde in sehr kurzer Zeit z.B. der Kurs von C gegenüber B ebenfalls steigen. Wenn solche Arbitragemöglichkeiten entstehen, verschwinden sie sofort wieder .... sind also praktisch nicht vorhanden. In der Praxis sind mögliche Kursunterschiede natürlich auch sehr sehr klein und passen sich binnen Sekunden wieder an, weil große Institutionelle Marktteilnehmer so etwas gleich ausnutzen. Speziell für Otto-Normalanleger ist hier gar nichts zu holen.

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muskelratte

Alles klar, jetzt habe ich es wirklich verstanden! Danke!

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sexus

Da das nenne ich mal eine gute Erklärung :thumbsup:

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