Zunkunft der Eurozone

[SIRIS]

Anlässlich der Herabstufung von Spanien auf AA+ von zuvor AAA

möchte einmal zur Diskussion stellen wie ihr die Zukunft der Eurozone seht.

Mit der Krise haben sich auch die Refinanzierungskosten der einzelnen Mitgliedsstaaten extrem auseinander entwickelt.

Es gab auch zu den besten Zeiten einen Spread zwischen Deutschen und Griechischen Staatsanleihen, aber seit letztem Herbst wird es extrem.

 

Dazu ein paar Zahlen aus der heutigen FTD.

 

Zinssatz auf zehnjährige Staatsanleihen

 

Deutschland: 2,996 %

Frankreich: 3,524 %

Spanien: 4,152 %

Portugal: 4,251 %

Italien: 4,421 %

Griechenland 5,513 %

 

Das bedeutet Griechenland muss fast doppelt so viel für neue Schulden bezahlen wie Deutschland. Der größte Vorteil der Euroeinführung scheint für diese Länder wieder vorbei.

Spekuliert der Markt schon auf ein Auseinanderbrechen der Eurozone?

[XYZ99]

Spekuliert der Markt schon auf ein Auseinanderbrechen der Eurozone?

 

Wohl kaum. Gewisse Länder müssen einfach zu mehr Prozent ihre Anleihen anbieten, da sie sie sonst nicht loswerden.

 

Wenn man den Euro (und Europa als Währungsunion) sehr ernst meint, dann müsste die EU-Zone eine Anleihe für alle herausgeben. Wenn die spreads also gross bleiben, wird es interessant sein zu sehen, wie die Politik sich äussert (oder gar die EZB).

[Torman]

Die höheren Spreads sind langfristig sehr gesund. Schließlich muss in irgendeiner Form Druck auf die hochverschuldeten Länder innerhalb des Euroraums ausgeübt werden, ihre Haushalte zu konsolidieren. Die Politik hat hier weitgehend versagt, sodass dies nun wohl der Markt richten wird.

[paranoid]

Die höheren Spreads sind langfristig sehr gesund. Schließlich muss in irgendeiner Form Druck auf die hochverschuldeten Länder innerhalb des Euroraums ausgeübt werden, ihre Haushalte zu konsolidieren. Die Politik hat hier weitgehend versagt, sodass dies nun wohl der Markt richten wird.

 

Die Spreads implizieren aber auch eine sehr hohe Ausfallwahrscheinlichkeit. Ich will hoffen, dass sie nicht tatsächlich so hoch ist.

[XYZ99]

Die höheren Spreads sind langfristig sehr gesund. Schließlich muss in irgendeiner Form Druck auf die hochverschuldeten Länder innerhalb des Euroraums ausgeübt werden, ihre Haushalte zu konsolidieren. Die Politik hat hier weitgehend versagt, sodass dies nun wohl der Markt richten wird.

 

Full ACK. Einen solchen Vorstoss der Politik mit einer EU-Anleihe, die alle einzelnen Staatsanleihen ersetzt, würde ich auch für ein strategisches Disaster halten. Ich könnte mir vorstellen, dass es aber doch ein vernünftiges Argument dafür gäbe, in Bezug auf die Stabilität des Euro. Mir fällt aber nichts ein

[odenter]

Also die Herabstudung von "AAA" auf "AA+" ist in meinen Augen kein Desaster? Wer von euch hab Geld in den "Emerging Markets" angelegt? Was für ein Rating haben/hatten die?

 

Das wäre so als ob jemand in der Schule eine 2 statt einer 1 geschrieben hat und man nun anfängt zu diskutieren ob derjenige in das nächste Schuljahr versetzt wird. ^^

[SIRIS]

Das war auch nur der Anlass für diesen Thread, mehr nicht.

 

Das Hauptproblem, sehe ich darin, dass sich der Anreiz erhöht aus dem Euroraum auszutreten. Letztendlich ist einer der Hauptgründe dem Euroraum beizutreten, für einige Staaten die günstigeren Zinssätze gewesen.

 

Die Frage ist, ob solche Staaten mit einer eigenen Währung jetzt besser fahren würden. Natürlich würde ihre Währung kräftig abwerten, aber gerade das war für viele Länder lange das Allheilmittel.

[odenter]

Also grundsätzlich hätte ich nichts dagegen und ich finde die BRD sollte anfangen und wir führen die DM wieder ein.

[oglippi]

EU-Währungskommissar Joaquín Almunia hatte sich vergangene Woche offen für die Idee eines gemeinsamen Eurobonds gezeigt - einer Anleihe aller Euro-Mitglieder also. Ein solcher Gemeinschaftsbond würde die Refinanzierungskosten für Länder wie Spanien senken - finanzstarke Staaten wie Deutschland käme die Schuldenaufnahme dafür teurer.

http://www.ftd.de/politik/europa/:Niedrige...uro/462897.html

 

Das kann ja noch lustig werden!

MfG

oglippi

[Schuhmacher]

Die Frage ist, ob solche Staaten mit einer eigenen Währung jetzt besser fahren würden. Natürlich würde ihre Währung kräftig abwerten, aber gerade das war für viele Länder lange das Allheilmittel.

 

Ich sehe die Gefahr, dass jemand vom Euro wieder in eine eigene Landeswährung wechselt als ziemlich gering an - erstmal sind damit hohe Kosten verbunden, dann kommt (wie du schon sagst) hinzu, dass niemand weiss wie viel diese neue alte Währung wert ist...Wo wären wir in der heutigen Finanzkrisen-Zeit ohne den Euro - ich denke mal, dann hätte es wohl weit aus schlimmer ausgesehen (denn ohne Euro auch keine so große Notwendigkeit von koordinierten Vorgehensweisen)...Dann hätten vielleicht einige Länder (denen es jettz schon nicht sooo rosig geht) vielleicht vor dem Staatsbankrott gestanden...

[Grumel]

Zuviel Telegraph gelesen?

 

Also die Herabstudung von "AAA" auf "AA+" ist in meinen Augen kein Desaster?

 

Die letzten zwei Jahre haben deutlich gezeigt das die Rateingagenturen keinen Plan haben.

 

Die Spreads implizieren aber auch eine sehr hohe Ausfallwahrscheinlichkeit. Ich will hoffen, dass sie nicht tatsächlich so hoch ist.

 

Vielleicht ist der Staatsanleihenmarkt derzeit einfach nicht effizient.

[odenter]

Dann hätten vielleicht einige Länder (denen es jettz schon nicht sooo rosig geht) vielleicht vor dem Staatsbankrott gestanden...

Wäre das für die anderen Länder dann besser oder schlechter gewesen als heute?

 

 

EDIT:

Ich würde lieber England pleite gehen lassen, als deren Schulden mit zu fianzieren. ^^