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transylvanier

Wo ist das Geld ?

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transylvanier

Allerseits,

ich bin ja leider kein so großer Finanzfachmann wie die Meisten hier,habe aber dennoch bis jetzt immer noch nicht begriffen wohin das einst real existierende Geld gegangen ist,das diese weltweite Krise auslöste?

Einfach gedacht wurden Massen von Häusern in den USA gebaut.Die Bauunternehmer und Ausstatter wurden ja bezahlt.Dann haben viele US Banken gemerkt das ja viele Darlehensnehmer eigentlich gar nicht kreditwürdig waren und haben die Darlehen verbrieft und mit diversen anderen Sachen in eine Art Wundertüte gesteckt und als eierlegende Wollmilchsau weiterveräußert.Da es ja hier mittlerweile um Billionen Beträge geht,müßte doch eigentlich herauszufinden sein wer denn das viele Geld eingeheimst hat.Ich will damit sagen das daß Geld ja nicht vernichtet wurde und es doch irgendwo Leute geben muß die vor Lachen nicht herauskommen!

Wie seht ihr das ?

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DrFaustus
Allerseits,

ich bin ja leider kein so großer Finanzfachmann wie die Meisten hier,habe aber dennoch bis jetzt immer noch nicht begriffen wohin das einst real existierende Geld gegangen ist,das diese weltweite Krise auslöste?

Einfach gedacht wurden Massen von Häusern in den USA gebaut.Die Bauunternehmer und Ausstatter wurden ja bezahlt.Dann haben viele US Banken gemerkt das ja viele Darlehensnehmer eigentlich gar nicht kreditwürdig waren und haben die Darlehen verbrieft und mit diversen anderen Sachen in eine Art Wundertüte gesteckt und als eierlegende Wollmilchsau weiterveräußert.Da es ja hier mittlerweile um Billionen Beträge geht,müßte doch eigentlich herauszufinden sein wer denn das viele Geld eingeheimst hat.Ich will damit sagen das daß Geld ja nicht vernichtet wurde und es doch irgendwo Leute geben muß die vor Lachen nicht herauskommen!

Wie seht ihr das ?

 

Du hasts doch selbst geschrieben...z.B. Bauunternehmer. Die hätten ja keine Häuser gebaut wenn die Bank den Käufern keinen Kredit gegeben hätte.

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Prospektständer

Da kommt von mir der ganz kluge Satz: Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer.

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odenter

Bauunternehmer, deren Angestellten, Angestellte bei Banken und Versicherungen, Autobauer (wurden ja auch Autos mit den Krediten bezahlt), Einzelhändler die Leute haben ja auchnormalen Mist konsumiert, Produzenten von Elektroschrott in China, der Großteil an Exportwaren aus China ging ja in die USA, Urlaubgsgebiete (weiss nur nicht wo der Durchschnittsamerikaner Urlaub macht ^^) und die entsprechenden Branchen da (z.B. Gastronomie), .

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ipl
es doch irgendwo Leute geben muß die vor Lachen nicht herauskommen!

Die kleinen Leute, die von Krediten, die sie eigentlich nicht zurück bezahlen können, sich Häuser gebaut haben. Oder, falls die Häuser dann zwangsversteigert wurden, die Leute, die diese billig gekauft haben (und evtl. eingezogen sind).

 

Die Bauunternehmer haben ja nur die übliche Gegenleistung für ihre Leistung erhalten, sie hatten nur mehr Aufträge. Es gab also auch mehr Arbeit und die Bauarbeiter hatten also auch eine Menge davon (sie wären sonst zum Teil arbeitslos gewesen).

 

Aber ehrlich gesagt glaube ich kaum, dass einer von ihnen "vor Lachen nicht mehr rauskommt". Erst gestern hat sich mal wieder ein irischer Bauunternehmer erschossen.

 

Ich finde diese Denke der Art "ich habe zwar keine Ahnung, aber irgendwo da oben ist doch sicher ein Schuldiger, der uns alle ausnutzt" wie immer ziemlich primitiv.

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Valeron
· bearbeitet von Valeron
Da kommt von mir der ganz kluge Satz: Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer.

Das stimmt so nicht. Man kann größtenteils wirklich sagen, dass das Geld "einfach" weg ist. Eigentlich hatten die Banken als Sicherheit vor Kreditausfällen immer die unbezahlten Häuser als Gegenwert. Da aber Tausende von Menschen auf einmal zahlungsunfähig geworden sind, sind auch die Häuserpreise in den Keller gegangen. Das Geld, das die Banken also durch den scheinbaren Wert der Immobilien, die den Krediten, gegnüberstanden in ihren Bilanzen stehen hatten, ist also einfach "weg". Keiner würde heute noch so viel für die meisten Häuser und Immobilien in den USA bezahlen wie vor 2 Jahren.

 

An den Aktienmärkten sieht die Sache ähnlich aus. In der Tat freuen sich einige bestimmt gerade äpplig, weil sie genau auf dem Höhepunkt ausgestiegen sind und von der ganzen Blase profitieren konnten. Hier könnte man schon sagen, die Leute haben von irrealem Verhalten der anderen Anleger profitiert. Andererseits, setzt sich der Aktienkurs aus Angebot und Nachfrage zusammen. Die pessimiste Stimmung am Markt hat dazu geführt, das extreme Volalitäten entstanden sind. Viele Leute, die verkaufen wollten mussten extrem große Abschläge hinnehmen. Im Prinzip ist so gesehen auch Geld im "nichts" verpufft. Unternehmenskurse bestehen eben auch großteils aus Zukunftserwartungen und nicht nur dem realen Gegenwert des Unternehmens.

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makze
· bearbeitet von makze
Das stimmt so nicht. Man kann größtenteils wirklich sagen, dass das Geld "einfach" weg ist. Eigentlich hatten die Banken als Sicherheit vor Kreditausfällen immer die unbezahlten Häuser als Gegenwert. Da aber Tausende von Menschen auf einmal zahlungsunfähig geworden sind, sind auch die Häuserpreise in den Keller gegangen. Das Geld, das die Banken also durch den scheinbaren Wert der Immobilien, die den Krediten, gegnüberstanden in ihren Bilanzen stehen hatten, ist also einfach "weg". Keiner würde heute noch so viel für die meisten Häuser und Immobilien in den USA bezahlen wie vor 2 Jahren.

 

naja die kredite wurden vergeben und das geld wurde ausgeben für häuser autos sonstiges . weg is es ja nich .

 

edit: glaub hab dich falsch verstanden, das geld der banken is natürlich weg. obwohl ja nich alle sub prime kredite platzen werden

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relative
Da kommt von mir der ganz kluge Satz: Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer.

 

wie oben schon erwähnt stimmt der satz aber auch nur für geld, und nicht für die bewertung von assets.

theoretisch stimmt er bei fractional reserves nichtmal für geld, aber bisher ist die geldmenge nicht gesunken, nur langsamer gestiegen.

 

sgs-m3.gif

 

(ist eine inoffizielle schätzung, offiziell wird M3 in den USA nicht mehr ermittelt)

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DrFaustus
wie oben schon erwähnt stimmt der satz aber auch nur für geld, und nicht für die bewertung von assets.

theoretisch stimmt er bei fractional reserves nichtmal für geld, aber bisher ist die geldmenge nicht gesunken, nur langsamer gestiegen.

 

sgs-m3.gif

 

(ist eine inoffizielle schätzung, offiziell wird M3 in den USA nicht mehr ermittelt)

 

Langsamer gestiegen ist M3. M1 ist geradezu explodiert.

Das ist Cash und Sichteinlagen wenn mich nicht alles täusct, oder?

 

Irgendeine Erklärung dafür?

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
ich bin ja leider kein so großer Finanzfachmann wie die Meisten hier,habe aber dennoch bis jetzt immer noch nicht begriffen wohin das einst real existierende Geld gegangen ist,das diese weltweite Krise auslöste?

Ja, die Frage kommt immer wieder (mir auch), wir hatten das gerade neulich wieder im Freundeskreis.

 

Der Knackpunkt ist der: du schreibst das einst real existierende Geld. Vermutlich meinst du aber nicht das Geld sonder Vermögenswerte. Oder anders gesagt: wenn du vor der Krise 20 Mio. € in Scheinen im deinem Kleiderschrank hattest, sind die mit hoher Wahrscheinlichkiet auch jetzt noch da. Die Vermögen, die in den letzten beiden Jahren so (für einige überraschend) stark geschrumpft sind, sind andere Arten von Vermögen. Z.B. dein Haus, da hat ein Fachmann vielleicht vor 2 Jahren gesagt, das ist 1 Mio. wert, aber heute gibt es vielelicht kaum jemand, der die kaufen möchte, der Fachmann würde sie vielleicht auf 0,8 Mio. schätzen. Wo ist der Wert? Nun ja, das Haus hat sich nicht geändert, wohl aber die Menge an Geld, die jemand bereit ist dafür zu bezahlen.

 

Das ist eigentlich schon alles. :thumbsup:

 

Man muss sich nur noch klar machen, dass fast alle großen Vermögen auf dieser Welt, Arten von Vermögen sind, deren Preis (also, das was andere bereit sind dafür zu zahlen) Schwankungen unterworfen ist. Der Vermögensgegenstand ändert sich dabei nicht. Man sagt, es sind große Werte vernichtet worden, das ist dramatisch formuliert, auch weil das in unserer Welt daramtische persönliche Folgen haben kann, aber damit ist nicht gemeint, dass Häuser zusammengestürtzt sind. Im Grunde ist lediglich gemeint, dass man in der Bewertung (also Preis-Schätzung) von Gegenständen (und ebenso bestimmten Wertpapieren) in den Jahren davor sehr optimistisch war.

 

Vernichtet wurde eigentlich nichts, und schon gar kein Geld (Geld wird zwar tatsächlich auch manchmal vernichtet, aber das ist ein nicht ganz einfach zu verstehender Vorgang und ist vermutlich bei der Frage hier nicht gemeint).

 

Da es ja hier mittlerweile um Billionen Beträge geht,müßte doch eigentlich herauszufinden sein wer denn das viele Geld eingeheimst hat.
Jetzt muss man genauer fragen: welches Geld, von welchem Geld würdest du gern wissen, wer es jetzt hat?

 

Das, was du bezahlt hast, als du im Herbst 2007 Aktien der Hypo Real Estate gekauft hast? Nun, das Geld hat jetzt der Vorbesitzer der Aktien, du warst im Herbst offenbar der Ansicht, dass die HRE den bezahlten Preis wert ist. Heute sieht das leider niemand so, deswegen kannst du beim Verkauf nur weniger Geld dafür bekommen, könntest du jemand zu einem höheren Preis überreden wäre "dein Geld" auf zauberhafte Weise wieder da. (Nur mal als Beispiel.)

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Carlos

Ich sehe das so:

 

Ich bin Bauunternehmer, will ein Grudnstück in der Innenstadt kaufen und darauf ein schönes Bürogebude bauen. Grundstück kostet, sagen wir mal nur so als Beispiel, 5 Mio. Euro und das Gebude mit allen Einrichtungen, Tiefgarage, etc. weitere 45 Millionen, insgesamt 50 Millionen die ich im Vorfeld ausgebe. Wenn jetzt plötzlich eine Rezession kommt, und Keiner nimmt mir die Büros ab und das Gebäude verrotet langsam vor sich hin, habe ich 50 Millionen - die ich hatte, egal ob in Cash oder mir geliehen, ganz oder zum Teil - verbraten.

 

Wenn ich sie mir bei der Bank geholt habe, und als Gegenzug das Gebäude als "Garantie" der Bank überschrieben habe, hat diese jetzt das Nachsehen. Hat ein leerstehendes Gebäude, ohne (momentanen) Wert. Obwohl die Zulieferer vom Beton, vom Eisen, von den Türen, Fenstern, Aussenfassade, Aufzüge, Lampen und Leuchten, Klimaanlage, etc., etc. alle ihr Geld bekommen haben. all denen ist es "gut gegangen" mit einem Geschäft, welches sich jetzt als Flop herausstellt. Und da jetzt dadurch eine weltweite Finanzkrise entstanden ist, fallen Unternehmen um wie Dominosteine, weil ein Grossteil der Geschäfte auch per Bankkredite finanziert wurden, und ein Teil dieser Geschäfte jetzt abrupt ein Ende gefunden haben. Unternehmen sitzen auf Rohwaren rum die sie nicht loswerden, Bergbauunternehmen können keine weiteren Auftrge vergeben, da der Umsatz zusammengebrochen ist, Reedereien haben die Schiffe vor Anker und machen kein Geld damit, ganze Logistikketten arbeiten auf Sparflamme wegen des gesunkenen Transports an Gütern, und so lässt sich die Kette beliebig fortsetzen.

 

Wenn man so will, ein riesengrosses "Ponzi-Scheme" welches auf planetarischer Ebene zusammengebrochen ist... denn man bezahlte ja immer Einen mit dem was von Anderen erhielt (und die "Erwartung" von künftigen grösser werdenden Geschäften trieb die Börsenkurse). Deswegen wird weiter oben gesagt, das Vermögen der Leute die auf Investments gesetzt haben, schwankt enorm. Weil die Bewertung derselben anschwillt und abnimmt, so wie das Geschäftsleben in der Welt pulsiert.

 

So, von einem Laien auf die Reihe gebracht.

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relative
· bearbeitet von relative
Langsamer gestiegen ist M3. M1 ist geradezu explodiert.

Das ist Cash und Sichteinlagen wenn mich nicht alles täusct, oder?

 

Irgendeine Erklärung dafür?

 

ich weiß nicht, such mal in deinem profilbild... ;-)

 

im wesentlichen die zentralbank.

die bilanz der fed hat sich binnen weniger monate von 800 mrd. auf 2000 mrd. erhöht.

also das, was gemeinhin als "geld drucken" bezeichnet wird.

 

klingt nicht so viel, aber US M1 war 2007 insgesamt nur etwa 1300 mrd.

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onkelsteffen
· bearbeitet von onkelsteffen

Auch ich habe in den letzten Monaten mal darüber nachgedacht, wo das ganze Geld hin ist. Da die Krise ja wohl bei den faulen amerikanischen Hypotheken anfing, denke ich mal könnte das Unheil so seinen Lauf genommen haben. Zunächst mal, das Geld bei vielen Immokäufern war ja in Wirklichkeit nie da. Es war lediglich geliehen. Der Käufer des Hauses lieh es sich bei der Bank. Die Raten konnte er nur zahlen ,weil die Zinsen niedrig waren. Die Banken wiederum hatten zum einen Einlagen ihrer Kunden und leihten sich damals noch Geld untereinander. Nachdem die Zinsen gestiegen waren, konnten Hunderttausende US Amerikaner ihre Hypothek nicht mehr begleichen. Dort gibt es nämlich Hypotheken mit variablen Zinssatz. Dies hatte Zwangsversteigerungen zur Folge. Deren Ertrag lag und liegt i.d.R. unter dem Wert der Immobilie. Das Ergebnis war, das die Banken weniger oder gar kein Geld aus Zwangsversteigerungen bekommen und somit Bau bzw. Kaufkosten höher lagen. In der Zwischenzeit hatten viele andere Banken reichlich Gebrauch vom Verkauf von Hypothekenkrediten gemacht. Da die Banken dadurch plötzlich kaum noch Geld hatten, kam der Begriff "notleidende Banken " auf. Weiterhin ist es ja so, das der Ami sein Haus für andere Kredite beleihen kann und konnte. Das heißt, er hatte einen Kredit mit niedrigen Zinsen um damit sein Haus abzuzahlen, konnte einen weiteren Kredit(oder mehrere)aufnehmen und "sein" Haus als Sicherheit angeben, um sich zb. einen spritschluckenden Chrysler zu leisten. Dabei ist es i.d.R. kein Problem, das Haus höher zu beleihen, als es eigentlich Wert hat. Soll heißen, hat das Haus 100.000 Dollar wert, kann er es meist bis 130.000 Dollar beleihen. Bei einer Immobilie wird nämlich immer von einer Wertsteigerung ausgegangen.

So oder so ähnlich hat der ganze Irrsinn seinen Lauf genommen. Die FED hat übrigens mit ihrer Politik des billigen Geldes nach 9/11 einen erheblichen Teil Mitschuld. Es ging ihr immer darum, den Konsum der Amis am Leben zu erhalten, koste es was es wolle. Der ganze Kauf auf Pump ist nun in sich zusammen gefallen. Ergo: Kaufe dir nur das, was du dir leisten kannst!

Ach ja, die FED hat die letzten Monate ordentlich die Gelddruckmaschine angeworfen um die Märkte mit Cash zu versorgen. Das Ergebnis wird Inflation heißen.

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opes
Auch ich habe in den letzten Monaten mal darüber nachgedacht, wo das ganze Geld hin ist. Da die Krise ja wohl bei den faulen amerikanischen Hypotheken anfing, denke ich mal könnte das Unheil so seinen Lauf genommen haben. Zunächst mal, das Geld bei vielen Immokäufern war ja in Wirklichkeit nie da. Es war lediglich geliehen. Der Käufer des Hauses lieh es sich bei der Bank. Die Raten konnte er nur zahlen ,weil die Zinsen niedrig waren. Die Banken wiederum hatten zum einen Einlagen ihrer Kunden und leihten sich damals noch Geld untereinander. Nachdem die Zinsen gestiegen waren, konnten Hunderttausende US Amerikaner ihre Hypothek nicht mehr begleichen. Dort gibt es nämlich Hypotheken mit variablen Zinssatz. Dies hatte Zwangsversteigerungen zur Folge. Deren Ertrag lag und liegt i.d.R. unter dem Wert der Immobilie. Das Ergebnis war, das die Banken weniger oder gar kein Geld aus Zwangsversteigerungen bekommen und somit Bau bzw. Kaufkosten höher lagen. In der Zwischenzeit hatten viele andere Banken reichlich Gebrauch vom Verkauf von Hypothekenkrediten gemacht. Da die Banken dadurch plötzlich kaum noch Geld hatten, kam der Begriff "notleidende Banken " auf. Weiterhin ist es ja so, das der Ami sein Haus für andere Kredite beleihen kann und konnte. Das heißt, er hatte einen Kredit mit niedrigen Zinsen um damit sein Haus abzuzahlen, konnte einen weiteren Kredit(oder mehrere)aufnehmen und "sein" Haus als Sicherheit angeben, um sich zb. einen spritschluckenden Chrysler zu leisten. Dabei ist es i.d.R. kein Problem, das Haus höher zu beleihen, als es eigentlich Wert hat. Soll heißen, hat das Haus 100.000 Dollar wert, kann er es meist bis 130.000 Dollar beleihen. Bei einer Immobilie wird nämlich immer von einer Wertsteigerung ausgegangen.

So oder so ähnlich hat der ganze Irrsinn seinen Lauf genommen. Die FED hat übrigens mit ihrer Politik des billigen Geldes nach 9/11 einen erheblichen Teil Mitschuld. Es ging ihr immer darum, den Konsum der Amis am Leben zu erhalten, koste es was es wolle. Der ganze Kauf auf Pump ist nun in sich zusammen gefallen. Ergo: Kaufe dir nur das, was du dir leisten kannst!

Ach ja, die FED hat die letzten Monate ordentlich die Gelddruckmaschine angeworfen um die Märkte mit Cash zu versorgen. Das Ergebnis wird Inflation heißen.

 

 

Willst du jetzt ein Fleißkärtchen?

 

Mal im Ernst:

 

Der Goldpreis ist heute über die 900er Marke geklettert.

Das bedeutet eigentlich, dass man allgemein nicht von einem Deflationsszenario ausgeht oder?

Ich lege ja kein Gled in Gold an wenn ich daran glaube dass eh eine Deflation kommt.

 

Vll. liegt das auch am Ruf des Goldes als Krisenwährung...was meint ihr?

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XYZ99
Allerseits,

ich bin ja leider kein so großer Finanzfachmann wie die Meisten hier.....

Die meisten sind es nicht und das ist auch gut so :thumbsup:

 

Allzuviel Fachsprache vernebelt so häufig nur die Sinnzusammenhänge, aber das ist wirklich nicht nur in dem Fach der Oekonomie so (wenn auch dort besonders).

 

...habe aber dennoch bis jetzt immer noch nicht begriffen wohin das einst real existierende Geld gegangen ist,das diese weltweite Krise auslöste?

Das ist schon einmal die richtige Frage, die zentral für das Verständnis ist, was da passiert ist. Anscheinend gibt es ja ungeheure Verluste. Du vermutest schon ganz richtig, dass auf der anderen Seite jemand verdient hat. Weil Geld ist ja nicht weg, es hat nur ein anderer oder so. Dieses ist, was die Situation jetzt betrifft, aber ganz und gar nicht richtig. Das "Geld", beziehungsweise die Werte, die starke Verluste erlitten haben, sind nicht verloren. Sie werden jetzt allgemein nur als wertlos angesehen. Dies ist wichtig! Objektiv mag das sogar stimmen, wenn z.B. ein Schuldner einfach pleite ist und vermutlich nicht bezahlen kann ist die Schuld wertlos geworden und man kann da kein Geld mehr erwarten. Trotzdem besteht die Schuld fort und wenn man sich irgendwie mit dem Schuldner einigen kann, dass er das Geld auch zurückbezahlt, dann kann die Schuld wieder als wertvoll, als Wert und schliesslich als Geld angesehen werden. In genau dieser Art wird versucht diese Krise zu bewältigen.

 

Ich hoffe, das war so einfach wie einleuchtend :)

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Grumel
Man muss sich nur noch klar machen, dass fast alle großen Vermögen auf dieser Welt, Arten von Vermögen sind, deren Preis (also, das was andere bereit sind dafür zu zahlen) Schwankungen unterworfen ist. Der Vermögensgegenstand ändert sich dabei nicht. Man sagt, es sind große Werte vernichtet worden, das ist dramatisch formuliert, auch weil das in unserer Welt daramtische persönliche Folgen haben kann, aber damit ist nicht gemeint, dass Häuser zusammengestürtzt sind. Im Grunde ist lediglich gemeint, dass man in der Bewertung (also Preis-Schätzung) von Gegenständen (und ebenso bestimmten Wertpapieren) in den Jahren davor sehr optimistisch war.

 

Schön wärs. Das bip fällt. Viele werden arbeitslos. Die Resourcenalocation funktioniert nichtmehr richtig, der Finanzmarkt bricht zusammen. Das ist ein realer verlust an Lebensstandard. Jetzt wird schon lange nichtmehr nur auf Sand ( exszessiven Konsum ) gebaute Beschäftigung abgebaut. Die Welt ist ärmer als vor einem Jahr. Nicht halb so dramatisch wie es derzeit in den Medien klingt aber doch real.

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relative
· bearbeitet von relative
Schön wärs. Das bip fällt. Viele werden arbeitslos. Die Resourcenalocation funktioniert nichtmehr richtig,

 

unsinn. resourcenallokation beinhaltet, dass resourcen aus bereichen abgezogen werden, die schrumpfen.

auch solche, die zurecht schrumpfen.

nicht jede schlechte nachricht bedeutet nicht funktionierende märke. oft sogar im gegenteil.

 

das kann auch für "reale wirtschaft" gelten. wenn zum beispiel die deutsche exportwirtschaft ihre bisher auf pump konsumierende kundschaft im ausland verliert, muss sie sich neue kunden suchen oder schrumpfen.

das hat nichts mit versagenden märkten zu tun.

 

die frage ist nicht, ob diese bereiche jetzt schrumpfen dürfen oder nicht, das werden sie sowieso. sondern wie lange sie staatlicherseits künstlich groß gehalten werden bis sie schrumpfen. und wieviele zombie-unternehmen sich die regierungen in der zwischenzeit ans bein binden.

 

"konjunkturprogramme"...pfff...

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onkelsteffen
Willst du jetzt ein Fleißkärtchen?

 

Mal im Ernst:

 

Der Goldpreis ist heute über die 900er Marke geklettert.

Das bedeutet eigentlich, dass man allgemein nicht von einem Deflationsszenario ausgeht oder?

Ich lege ja kein Gled in Gold an wenn ich daran glaube dass eh eine Deflation kommt.

 

Vll. liegt das auch am Ruf des Goldes als Krisenwährung...was meint ihr?

 

Was soll das? Habe ich was von Deflation geschrieben? Inflation steht bei mir. Dein Fleißkärtchen kannste behalten.

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H.B.
ich bin ja leider kein so großer Finanzfachmann wie die Meisten hier,habe aber dennoch bis jetzt immer noch nicht begriffen wohin das einst real existierende Geld gegangen ist,das diese weltweite Krise auslöste?

Na, dann bin ich ja gefordert, oder?

 

Um es einfach zu machen: Wenn wir noch einen Goldstandard hätten, wäre deine Frage berechtigt.

So ist das was wir "Geld" nennen nichts weiter, als eine virtuelle Tauscheinheit.

 

Um es ganz krass auszudrücken: Deine Frage ist genauso unsinnig, wie die Frage, was vor dem Urknall war.

 

Hintergrund:

Der Wert von Gütern und Dienstleistungen wird durch den Marktpreis bestimmt. Wenige Austauschprozesse bestimmen den Wert einer ungleich größeren Gruppe.

Wenn an einem handelsschwachen Tag die Indizes an den Finanzmärkten von den wenigen präsenten Marktteilnehmern signifikant bewegt werden, erschaffen oder vernichten diese Subjekte innerhalb kürzester Zeit mittels minimalsten Beträgen riesige Vermögenswerte. Aber eben nur virtuell.

 

Jeder schaut auf seinen aktuellen Kontostand und bemisst sein Vermögen nach dem aktuellen Marktpreis, wissend dass er diesen Preis vermutlich niemals erzielen wird.

Solange die Vermögenswerte nicht liquidiert sind, ist das Vermögen in einem Metazustand, wie er z.b. mit dem berühmten Quantenmechanischen Experiment "Schroedingers Katze"

( http://de.wikipedia.org/wiki/Schrödingers_Katze ) beschrieben wird. Solange man nicht nachschaut, kann man nur näherungsweise den Wert des Vermögens ermitteln.

 

Auch wenn meine Einlassung vielleicht nicht direkt zur Klärung beitragen und statt dessen zuerst nur Verwirrung stiften, hoffe ich, dass sie bei dem einen oder anderen die Gedanken in die richtige Richtung lenken. (Das ist übrigens der naturwissenschaftliche Zugang. Den volkswirtschaftlichen muss jemand anders hier anreissen. )

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relative
· bearbeitet von relative
Hintergrund:

Der Wert von Gütern und Dienstleistungen wird durch den Marktpreis bestimmt. Wenige Austauschprozesse bestimmen den Wert einer ungleich größeren Gruppe.

 

ist unter einem goldstandard nicht anders.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
Der Goldpreis ist heute über die 900er Marke geklettert.

Das bedeutet eigentlich, dass man allgemein nicht von einem Deflationsszenario ausgeht oder?

Ich lege ja kein Gled in Gold an wenn ich daran glaube dass eh eine Deflation kommt.

 

Vll. liegt das auch am Ruf des Goldes als Krisenwährung...was meint ihr?

 

Goldpreise explodieren immer dann, wenn die Teuerungsrate/Inflation höher ist als die Rendite von Anleihen, denn aus Sicht des Anlegers ist es dann plötzlich rational in Gold zu investieren, sonst hast Du schliesslich mit Deiner Anleihe einen Netto-Wertverlust. Zur Zeit ist der Leitzins sehr niedrig, somit auch die Anleihenrendite und damit in etwa auf Inflationsniveau. Sobald die Renditen der Anleihen mit einem sich normalisierenden Leitzinsniveau wieder steigen, platzt die Goldblase aufs Dramatischste. Bei einem andauernden Deflationszenario passiert das zunächst mal nicht, da keine Leitzinserhöhung zu erwarten ist.

 

Solange die Vermögenswerte nicht liquidiert sind, ist das Vermögen in einem Metazustand, wie er z.b. mit dem berühmten Quantenmechanischen Experiment "Schroedingers Katze"

( http://de.wikipedia.org/wiki/Schrödingers_Katze ) beschrieben wird. Solange man nicht nachschaut, kann man nur näherungsweise den Wert des Vermögens ermitteln.

 

... also den Bogen von Schrödingers Katze zur Finanzkrise zu spannen, dass bekommen auch nicht Viele hin :thumbsup::lol: .

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heinketchup
Jeder schaut auf seinen aktuellen Kontostand und bemisst sein Vermögen nach dem aktuellen Marktpreis, wissend dass er diesen Preis vermutlich niemals erzielen wird.

Solange die Vermögenswerte nicht liquidiert sind, ist das Vermögen in einem Metazustand, wie er z.b. mit dem berühmten Quantenmechanischen Experiment "Schroedingers Katze"

( http://de.wikipedia.org/wiki/Schrödingers_Katze ) beschrieben wird. Solange man nicht nachschaut, kann man nur näherungsweise den Wert des Vermögens ermitteln.

:thumbsup: You made my day...

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Delphin
Hintergrund:

Der Wert von Gütern und Dienstleistungen wird durch den Marktpreis bestimmt. Wenige Austauschprozesse bestimmen den Wert einer ungleich größeren Gruppe.

Wenn an einem handelsschwachen Tag die Indizes an den Finanzmärkten von den wenigen präsenten Marktteilnehmern signifikant bewegt werden, erschaffen oder vernichten diese Subjekte innerhalb kürzester Zeit mittels minimalsten Beträgen riesige Vermögenswerte. Aber eben nur virtuell.

 

Jeder schaut auf seinen aktuellen Kontostand und bemisst sein Vermögen nach dem aktuellen Marktpreis, wissend dass er diesen Preis vermutlich niemals erzielen wird.

Solange die Vermögenswerte nicht liquidiert sind, ist das Vermögen in einem Metazustand, wie er z.b. mit dem berühmten Quantenmechanischen Experiment "Schroedingers Katze"

( http://de.wikipedia.org/wiki/Schrödingers_Katze ) beschrieben wird. Solange man nicht nachschaut, kann man nur näherungsweise den Wert des Vermögens ermitteln.

:thumbsup:

 

Sehr gut beobachtet, finde ich! Das Bewertungsproblem, dass große Firmen, und derzeit v.a. Banken haben, gilt für uns alle genauso - nur verdrängen wir das halt gern. Ebenso wie die Tatsache, dass große Teile unseres Vermögens nur ein paar Datensätze bei der Clearstream AG sind - ich möchte nicht daran denken, was passiert, wenn es da mal eine größere Panne gibt (womit selbstverständlich gerechnet werden muss).

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vanity
· bearbeitet von vanity
...

Solange die Vermögenswerte nicht liquidiert sind, ist das Vermögen in einem Metazustand, wie er z.b. mit dem berühmten Quantenmechanischen Experiment "Schroedingers Katze"

( http://de.wikipedia.org/wiki/Schrödingers_Katze ) beschrieben wird. Solange man nicht nachschaut, kann man nur näherungsweise den Wert des Vermögens ermitteln.

...

Annemarie: "Erwin, was hast du mit der Katze gemacht? Die ist ja halbtot ..."

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crosplit
· bearbeitet von crosplit

Ist Schrödingers Katze tot?

 

http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-cen...07816631861.xml

 

Ist zwar offtopic, aber trotzdem interessant!

Für diejenigen die nicht wissen was mit der KATZE gemeint ist...

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