Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

maush
Wir haben den Euro als Münzgeld jetzt ja gut 10 Jahre, und "jeder" sagt die Preise sind gleich geblieben aber das Gehalt hat sich halbiert.

Aha, die Preise sind also zahlenmäßig gleich geblieben. Wo hat die Milch denn 60 Pfennig gekostet oder ein neues Notebook 600 DM? An ein neues Auto für unter 8000 DM kann ich mich auch nicht erinnern.

Das ist bei einigen Bereichen natürlich richtig (Energiekosten), hat aber andere Ursachen als den Euro. Richtig ist, dass die Reallöhne in den letzten Jahren nicht im Verhältnis der Inflation gestiegen sind. Aber auch das liegt nicht an dem Euro.

 

Solange sich die Lohnzuwächse im Euroraum in Grenzen halten, wovon ich in anbetracht des Arbeitsmarktes ausgehen würde, halte ich den Inflationsspielraum für begrenzt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.
· bearbeitet von ficoach
Die Kommunen kommen an das Geld nämlich noch nicht ran "das steht noch auf dem Hof" wie er es formulierte und wird erst zum Jahresende ausgegeben, was dann zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage führen wird, und ...

... das Stimmvieh an die Wahlurnen treibt. (Siehe SüdAfrika).

 

(sorry für das OT, aber wenn ein Bürgermeister einer hessischen Kleinstadt zum Experten für Inflationsprognosen avanciert und eine Boulevard-Talkshow als Informationsquelle angesehen wird, dann spricht das schon für sich.)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
akku5
... das Stimmvieh an die Wahlurnen treibt. (Siehe SüdAfrika).

 

(sorry für das OT, aber wenn ein Bürgermeister einer hessischen Kleinstadt zum Experten für Inflationsprognosen avanciert und eine Boulevard-Talkshow als Informationsquelle angesehen wird, dann spricht das schon für sich.)

 

Der Bürgermeister von Groß-Gerau ist sicher nicht entscheidend, aber viele Größen anderen Kalibers - von Warren Buffett bis Helmut Schmidt - schätzen, dass wir in den nächsten Jahren Inflation bekommen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odenter
· bearbeitet von odenter
Aha, die Preise sind also zahlenmäßig gleich geblieben. Wo hat die Milch denn 60 Pfennig gekostet oder ein neues Notebook 600 DM? An ein neues Auto für unter 8000 DM kann ich mich auch nicht erinnern.

Das ist bei einigen Bereichen natürlich richtig (Energiekosten), hat aber andere Ursachen als den Euro. Richtig ist, dass die Reallöhne in den letzten Jahren nicht im Verhältnis der Inflation gestiegen sind. Aber auch das liegt nicht an dem Euro.

Solange sich die Lohnzuwächse im Euroraum in Grenzen halten, wovon ich in anbetracht des Arbeitsmarktes ausgehen würde, halte ich den Inflationsspielraum für begrenzt.

Ja nach der Umstellung schon und dan später weiter angehoben worden. Das ein Liter Milch heute mehr als EUR 0,15 kostet sagt alles, bei Plus hat damals nämlich ein Liter Milch (Tetra-Pack) genau DM 0,29 gekostet. Beim Bauern ein bischen mehr. ;)

 

Und Du scheinst auch vergessen zu haben, das der Einzelhandel die Preise zur Währungsumstellung angehoben hat. Auch die Gastronomie hat die Chance genutzt und die Preise angehoben.

 

Elektronik ist ein schlechtes Beispiel für steigende Preise, weil dies einer der wenigen Bereiche ist in dem die Preise massiv gesunken sind. Im übrigen kaufe ich nicht jedes Wochenende ein neues Notebook, wenn ich das könnte, dann würde ich hier nichts mehr posten, aber ich kaufe jedes Wochenende Brötchen, Brot und Milch frisch.

Brot ist auch ein gutes Beispiel, ein Rundbrot (Graubrot) kostete zu DM Zeiten DM 3,00 jetzt kostet es EUR 3,10.

Ein Kasten Weißbrot jetzt EUR 2,10 damals DM 2,00.

Und das ist eine Verdoppelung in 10 Jahren.

Joghurt von Bauer oder Landliebe, Nutella, Tempo, Schwartau Marmelade, etc. ich hab viele "alte" Preise noch im Kopf und auf Papier, daher habe ich also den Vergleich. Dann sind Teilweise Verpackungsgrößen (Schwartau Marmelade, Nutella) "optimiert" worden, der Verbraucher ist halt dumm und vergesslich.

 

Ich glaube Du verwechselst da was mit dem Umrechnen, wenn ein Auto heute EUR 8000 kostet, dann waren das zu DM Zeiten DM 16.000.

Mein erstes (gebrauchtes)Auto (Jetta II) hat DM 2.700 gekostet und das war 99, da bin ich im Sommer 18 geworden. Der Golf 3 meiner Mutter hat damals neu DM 30.000 gekostet, bei Autos sind die Preise massiv gestiegen, aktuell fallen die halt mal gerade wieder.

Nachdem ich meinen Jetta in ne Leitplanke gesetzt habe hab ich mir nen Audi A4 gebraucht gekauft, der hatte EUR 8999 gekostet, also soviel wie ein neuer Polo ohne große Extras zu der Zeit.

 

Ich will mich auch gar nicht beschweren, nur zeigen, das wir offensichtlich sehr sehr schnell vergessen. ;)

 

Der Bürgermeister von Groß-Gerau ist sicher nicht entscheidend, aber viele Größen anderen Kalibers - von Warren Buffett bis Helmut Schmidt - schätzen, dass wir in den nächsten Jahren Inflation bekommen.

Das sollte auch nur ein Beispiel sein.

 

... das Stimmvieh an die Wahlurnen treibt. (Siehe SüdAfrika).

(sorry für das OT, aber wenn ein Bürgermeister einer hessischen Kleinstadt zum Experten für Inflationsprognosen avanciert und eine Boulevard-Talkshow als Informationsquelle angesehen wird, dann spricht das schon für sich.)

Es ist nicht der Bürgermeister als Experte herangezogen worden, sondern er hat schön das Problem geschildert, und nur darum ging es. Wir haben ja nicht eine Kommune sondern viele. Und nicht ein Land hat ein Konjunkturpaket verabschiedet sondern viele.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
maush
Ich glaube Du verwechselst da was mit dem Umrechnen, wenn ein Auto heute EUR 8000 kostet, dann waren das zu DM Zeiten DM 16.000.

Du hattest doch gesagt heute würde alles das in Euro kosten was es früher in DM gekostet hat. Heute ist es möglich ein Neufahrzeug für 8000 Euro zu kaufen. Deshalb das Beispiel.

 

An Milch für 0,29 DM kann ich mich nicht erinnern. OK, dann hab ich wohl Gedächnisschwund B)

 

Ich glaub trotzdem das zwischen gefühlten Werten und tatsächlicher Inflation Abweichungen bestehen.

 

Der Bürgermeister von Groß-Gerau ist sicher nicht entscheidend, aber viele Größen anderen Kalibers - von Warren Buffett bis Helmut Schmidt - schätzen, dass wir in den nächsten Jahren Inflation bekommen.

Das schätze ich auch, fraglich ist jedoch die Höhe...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odenter
· bearbeitet von odenter

Ok war unglücklich formuliert und habs deswegen auch angepasst. Nach der Umstellung waren die Preise in EUR die gleichen wie in DM. In der Zeit von damals bis jetzt sind sie natürlich weiter gestiegen bzw. in einigen Bereichen natürlich auch gesunken. :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle

Theoretisch ist es vielleicht so, dass Inflation für Aktien spricht, da Aktien Sachwerte sind. Vielleicht würde das auch praktisch stimmen, wenn Aktien nicht so unglaublich volatil wären.

 

 

 

In der bösen Praxis gilt aber, dass Aktien keineswegs inflationssicher sind, weil Sie in erster Linie riskant und volatil sind. Eine negativen Korrelation von Aktien und Inflation ergibt sich durch folgende logische Abhängigkeitskette:

 

Die Aktien steigen zunächst, weil oder sogar bevor die Wirtschaft anzieht. (zu diesem Zeitpunkt ist die Inflation noch niedrig, genauso wie die Zinsen => neg. Korrelation)). Die entstehende Nachfrage führt zu Preisanstieg und somit zur Inflation. Die Zentralbank steuert mit Zinserhöhungen gegen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten:

 

Szenario 1) Die Zinserhöhung würgt die Wirtschaft ab (Falls das passiert stürzen die Aktien ab, also hohe Zinsen bei niedrigem Aktienkurs => neg. Korrelation)

 

Szenario 2) Die Wirtschaft wird nicht abgewürgt, aber die hohen Zinsen steigen weiter bzw. sind auf hohem Niveau. Folglich ist die Anleihenrendite recht ordentlich (=> niedriger Anleihen KGV von z.B. unter 10). Der Aktien KGV muß eigentlich niedriger sein, sonst macht es für einen Aktionär keinen Sinn in risikoreiche Aktien zu investieren. Die Anleger widmen ihr Geld also so lange in Anleihen um, bis der Aktien-KGV bei z.B. 8 liegt. Solange sinken die Aktienkurse bzw. bleiben dauerhaft niedrig (War zur Zeit der Hochzinspolitik so) => neg. Korrelation.

 

 

 

Ich stimme den Analysen von Ficoach und XZY99 prinzipiell zu. Dass wir eine Inflation bekommen werden, glaube ich auch. Aber erst wenn die Wirtschaft wieder anzieht. Vorher gehen die Aktien vermutlich durch die Decke. Wenn die Preise aufgrund der Nachfrage in einer wirtschaftlichen Erholung anziehen, kann aber die Inflation rasant ansteigen. Dann wären wir sehr schnell wieder bei Szenario 1) oder 2). Wir bekommen also ggf. eine Verschärfung der bisherigen Berg und Talfahrten. Buy-and-Hold ist in einer solchen Situation vor allem dann tötlich, wenn man oben einsteigt bzw. keine Idee hat wann oben und wann unten ist bzw. sich nicht auch mit dem Anleihenmarkt beschäftigt, der in beiden Szenarien Chancen bietet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odenter
· bearbeitet von odenter

Szenario 3 fehlt noch, die Zinsen werden nicht massiv nach oben geschraubt und das ganze Kapital sucht Anlagemöglichkeiten. Ein großer Teil wird sicher, so wie eigentlich bisher immer, in Aktien geschoben was die Kurse treibt und neue Blasen werden aufgepumpt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fleisch

ich verweis an der stelle mal auf die ausarbeitung der dbresearch, die ich hier verlinkt habe

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stephan09

Szenario 4: Man erhaelt die Zombiebanken am leben, genauso wie "systemische", aber bankrotte Großunternehmen und landet in Japan. Saionara...

P.S.: Im Gegensatz zu den 70'ern kommt keine lohn-Preis-Spirale in Gang, dazu sind die Gewerkschaften viel zu schwach.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
ich verweis an der stelle mal auf die ausarbeitung der dbresearch, die ich hier verlinkt habe

 

Schickes pdf! Liesst sich für mein Empfinden durchaus plausibel. Allerdings gibt es ziemlich viele "vielleichts". Wir wollen's aber hoffen. Onkel Ben wirds schon richten :lol: .

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fleisch

die stochern genauso im nebel wie wir, die spinnen es nur mit zahlen unterlegt fort ;)

 

Ich fand v.a. diese kleine Liste ganz am Anfang sehr interessant mit dem Bezug auf die Sozialversicherung in USA usw. Da Obama das doch ausbauen wollte wird er im Umkehrschluss nicht unmittelbar auf Inflation setzen, da er sich ansonsten sein Projekt selbst zerstört. In anderen Ländern ist die Quote der inflationsindexierten Papiere deutlich höher als bei uns. Auch hier hätte der STaat keinen wirklichen Nutzen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.
Da Obama das doch ausbauen wollte wird er im Umkehrschluss nicht unmittelbar auf Inflation setzen, da er sich ansonsten sein Projekt selbst zerstört.

 

Vorsicht Falle.

 

Dies sind Scheinargumente aus der Fraktion der Katastrophenblogger und Verschwörungstheoretiker.

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass das jetzt verfügbare Kapital tatsächlich wieder an die Märkte strömt, ist schlicht 100%.

Die Frage ist nur : wann.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Notenbanken gemeinsam genauso entschlossen handeln, wie am Zenit der Krise im Oktober, geht gegen Null.

 

Folglich muss sich die Überschußliquidität in einem Inflationsschub austoben. Genau das sagt der DB-Research ja auch.

Man kann von einem staatstragendem Unternehmen in Wahlkampfzeiten keine vom politischen Mainstream abweichenden Meinungen erwarten (Stichwort: Staatsräson).

Deshalb wird alles in die gewünschte Richtung interpretiert: keine Inflation in den nächsten Jahren und danach nur moderat.

 

Hierzu passt übrigens auch die derzeitige Entwicklung der Rentenmärkte: Die Notenbanken GB,USA, J drucken fleissig Geld und nehmen hierfür in großem Maßstab Anleihen vom Markt.

Sie versuchen so die langfristigen Zinsen zu drücken. Effektiv steigen die Renditen gerade am "Langen Ende" jedoch aktuell wieder recht dynamisch.

Die Märkte spielen ein anderes Szenario, als die Notenbanken. Und der DB-Research hat sich auf die Seite der Notenbanken geschlagen.

Bei den Veröffentlichungen der Analyseabteilungen darf man nie vergessen, dass dies schlichte PR-Instrumente sind, die entsprechend zu werten sind.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stephan09
· bearbeitet von Stephan1

Und das haelst du für so akut? Gut, die Renditen der 10-jaehrigen Treasuries sind explodiert. Da kann man schon von einem gewissen Scheitern der FED sprechen, aber es gibt auf Preisebene erstmal noch das statistische Auspreisen der Rohstoffhausse des letzten Jahres (das wird dann im Sep./Okt. spannend, wenn der Effekt auslaeuft). Aber die Banken sind noch und werden noch über Jahre damit beschaeftigt sein, ihren Hebel zu reduzieren: Sie konzentrieren sich lediglich darauf, ihre Verbindlichkeiten glattzustellen, waehrend gleichzeitig ihre Anlagen weiter an Wert verlieren. Das kann man zwar tlw. mit Bilanzfaelschung innovativen Bewertungsmodellen kaschieren, aber die Umlaufgeschwindigkeit wird weiterhin dahinsiechen, da unter diesen Umstaenden nur begrenzt ein normaler Wirtschaftskreislauf in Gang kommen kann. Und kommerzielle Immobilien beginnen gerade erst zu fallen bzw. in diesem Jahr beginnen die Optionshypotheken (Wo man sich für 5 Jahre aussuchen konnte, ob man tilgt oder nicht und man sogar die laufenden Zinsen aufschieben konnte) in die Tilgungsphase überzugehen. Ich bin immer noch im Deflationslager und die Gelddruckerei der japanischen Notenbank hat auch nicht zu erhoeter Inflation geführt. Deshalb schrieb ich ja etwas über Zombiebanken, die Wirtschaftstaetigkeit vereist. Von den Protektionsgefahren mal abgesehen, die imo die Umlaufgeschwindigkeit auch noch mal verlangsamen dürfte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hedger99

Ich habe derzeit ein Problem mit dem Inflationsszenario, welches über ein normales

Maß hinausgeht > 5%. Quasi alle Leute/Experten erwarten oder predigen ein solches.

Erfahrungsgemäß kommt gerade dann nicht das allseits erwartete Szenario - zumindest

nicht im dem Ausmaß.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.
Und das haelst du für so akut?

 

Nein.

Ich beobachte und warte geduldig.

Wenn sich der aktuelle Zustand zeitlich ausdehnt, habe ich damit überhaupt keine Probleme.

 

Ich erinnere mich jedoch allzugern an den Sommer 2008, als sich das Inflationsgespenst ohne Ankündigung und quasi über Nacht in ein Deflationsgespenst verwandelt hat. (Erinnert euch an die letzte Zinserhöhung der EZB.)

Genauso wird der Übergang vom aktuellen Deflationrregime in den Inflationspfad auch ablaufen - und anschließend reiben wir uns alle verdutzt die Augen.

(ich vielleicht etwas früher, als andere, das wäre schon ein schönes Ergebnis.)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hedger99
Ich erinnere mich jedoch allzugern an den Sommer 2008, als sich das Inflationsgespenst ohne Ankündigung und quasi über Nacht in ein Deflationsgespenst verwandelt hat. (Erinnert euch an die letzte Zinserhöhung der EZB.)

 

Hier noch einmal die Frage, die wohl früher als erwartet zum Thema wurde.

--> Deflationsgespenst

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
Nein.

Ich beobachte und warte geduldig.

Wenn sich der aktuelle Zustand zeitlich ausdehnt, habe ich damit überhaupt keine Probleme.

 

Ich erinnere mich jedoch allzugern an den Sommer 2008, als sich das Inflationsgespenst ohne Ankündigung und quasi über Nacht in ein Deflationsgespenst verwandelt hat. (Erinnert euch an die letzte Zinserhöhung der EZB.)

Genauso wird der Übergang vom aktuellen Deflationrregime in den Inflationspfad auch ablaufen - und anschließend reiben wir uns alle verdutzt die Augen.

(ich vielleicht etwas früher, als andere, das wäre schon ein schönes Ergebnis.)

 

Was beobachtet man denn da am geschicktesten? Was ist den Eurer Meinung nach der beste Frühindikator für Inflation? Ölpreis? Kupferpreis? Zinsstrukturkurve oder was?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stephan09

Ich halte mich an Oelpreis und Zinsstruktur. Darüber hinaus verfolge ich den Dollarkurs, wenn er faellt, dürfte die Inflation so langsam beginnen, wenn er steigt, kriegen wir nochmal einen Oktober.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.
· bearbeitet von ficoach
Was beobachtet man denn da am geschicktesten?

Wegen der guten Korrelation: Rohstoffpreise; Immobilien- und Minenaktien als Frühindikatoren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Casablanca
Was beobachtet man denn da am geschicktesten? Was ist den Eurer Meinung nach der beste Frühindikator für Inflation?

 

Frühindikatoren hast Du heute schon. Es ist die Unmenge an Geld welche derzeit von den Notenbanken (insbesonder FED und BEO) gedruckt wird. Angesichts dieser riesigen Liquidität auf den Märkten und der gewaltigen Ausweitung der Staatsverschuldung koennte Inflation das große Problem der kommenden Jahre werden. Hoer Dir mal einen Mark Faber oder Jim Rogers zu dem Thema an ! Die entscheidende Frage aber ist, wann die Geldentwertung kommt, wie stark sie sein wird und wie wir uns als Anleger vorbereiten koennen.

 

Sobald die FED aufhoert Unmengen von Geld zu drucken und den Leitzins wieder anhebt ist das "Defaltionsgespenst" erstmal vertrieben. Die Notenbanken werden die Liquidität auf den Märkten wieder einsammeln und die Zinsen von dem extrem niedrigen Niveau anheben um eine Inflation zu verhindern. Ein guter Indikator ist natuerlich auch die Preissteigerungsrate eines jeweiligen Waehrungsraums.

 

Aus meiner Sicht gibt es momentan mehrere Szenarien.

 

Eine normale Konjunkturerholung, die dann aber mit deutlichen Zinserhöhungen verbunden ist, damit eine Inflation verhindert wird, was wiederum das Wachstum beeinflussen wird. Wirkliche Probleme wird es vermutlich erst geben wenn Verbraucherpreisindex, die so genannte Inflationsrate, wieder auf deutlich über 2 % ansteigt, in den Ländern in denen die Konjunktur angesprungen ist. Die Zinsen für 10-jährige Staatspapiere werden sowohl in den USA als auch in Europa auf über 5 % steigen. Jetzt wird es ernst. Es entscheidet sich, ob die Inflation Beine bekommt und Schlimmeres zu erwarten ist (Hyperinflation) oder ob die Notenbanken die Sache im Griff behalten. Jetzt sollte der Investor inflationsgeschützt sein. Ein eigenes Dach ueber dem Kopf zu haben ist hier schonmal nicht schlecht. Produkte auf meiner (inflations)- Wachlist sind zudem ETF mit inflationsgebundenen Anleihen. Die Kuponzahlungen solcher Anleihen sind mit der Inflationsrate gekoppelt. Nimmt diese zu, erhöhen sich entsprechend die Zinszahlungen.

 

Das zweite Szenario. Die Regierungshilfen verpuffen, es gibt keinen Aufschwung, das Wachstum bleibt aus... Wir haben eine langanhaltende Deflation, verbunden mit wachsender Arbeitslosigkeit und den daraus entstehenden Problemen.

 

Ein weiteres Szenario waere natuerlich noch die Stagflation. Die Stagflation beschreibt den Zustand eines Währungsgebietes, in dem Volkswirtschaftliche Stagnation und Inflation zusammenkommen. Während einer Phase der Stagflation gelingt es einer Volkswirtschaft weder, die Produktionskapazitäten durch vermehrten Geldeinsatz und Krediterleichterung stärker auszulasten, noch die überhöhte Geldentwertungsrate durch ein geringeres Aktivitätsniveau zu reduzieren. Beide Ziele schließen sich gegenseitig aus und stellen insofern ein wirtschaftspolitisches Dilemma dar.

 

Wie immer: "Jeder muß sich selbst seine Meinung bilden und dann entsprechend handeln! "

 

Bin auf Euer Feedback gespannt. Alles wird gut !?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.
Angesichts dieser riesigen Liquidität auf den Märkten und der gewaltigen Ausweitung der Staatsverschuldung koennte Inflation das große Problem der kommenden Jahre werden.

 

Sobald die FED aufhoert Unmengen von Geld zu drucken und den Leitzins wieder anhebt ist das "Defaltionsgespenst" erstmal vertrieben. Die Notenbanken werden die Liquidität auf den Märkten wieder einsammeln und die Zinsen von dem extrem niedrigen Niveau anheben um eine Inflation zu verhindern. Ein guter Indikator ist natuerlich auch die Preissteigerungsrate eines jeweiligen Waehrungsraums.

 

Aus meiner Sicht gibt es momentan mehrere Szenarien.

 

Eine normale Konjunkturerholung, die dann aber mit deutlichen Zinserhöhungen verbunden ist, damit eine Inflation verhindert wird, was wiederum das Wachstum beeinflussen wird. Wirkliche Probleme wird es vermutlich erst geben wenn Verbraucherpreisindex, die so genannte Inflationsrate, wieder auf deutlich über 2 % ansteigt, in den Ländern in denen die Konjunktur angesprungen ist. Die Zinsen für 10-jährige Staatspapiere werden sowohl in den USA als auch in Europa auf über 5 % steigen. Jetzt wird es ernst. Es entscheidet sich, ob die Inflation Beine bekommt und Schlimmeres zu erwarten ist (Hyperinflation) oder ob die Notenbanken die Sache im Griff behalten. Jetzt sollte der Investor inflationsgeschützt sein. (...)

 

Ein weiteres Szenario waere natuerlich noch die Stagflation. Die Stagflation beschreibt den Zustand eines Währungsgebietes, in dem Volkswirtschaftliche Stagnation und Inflation zusammenkommen. Während einer Phase der Stagflation gelingt es einer Volkswirtschaft weder, die Produktionskapazitäten durch vermehrten Geldeinsatz und Krediterleichterung stärker auszulasten, noch die überhöhte Geldentwertungsrate durch ein geringeres Aktivitätsniveau zu reduzieren. Beide Ziele schließen sich gegenseitig aus und stellen insofern ein wirtschaftspolitisches Dilemma dar.

 

Ich hab deinen Beitrag kreativ gekürzt ...

 

Und dann werden auch die Schwachstellen deutlich:

 

1. Die Preissteigerungsrate ist kein Indikator sondern eine nachlaufende Meßgröße für eine bestimme Art der Inflation, nämlich der der Verbrauchsgüter. Was Inflation ist und wie man sie erkennen bzw. messen kann, wurde oben bereits kurz angerissen.

 

2. Ein Anleger sollte natürlich vor! für alle sichtbaren Anzeichen seinen Inflationsschutzschirm im Depot aufgespannt haben.

 

3. Was ist eine "normale" Konjunkturerholung? In Zeiten eines Kondratjew-Abschwungs (also jetzt) kann sich kein selbsttragender Aufschwung einstellen. Stell dir einfach die Frage, welche Bedürfnisse aktuell in den Industrieländern nicht erfüllt werden. Dann stell die Frage rückblickend für das Jahr 1986. Du siehst, der letzte Strukturzyklus setzte eine umfassende Nachfrage nach IT-Gütern frei. Aktuell arbeiten möglicherweise einige an den Aufgaben des nächsten Strukturzyklus. Aber erst, wenn die Vorteile volkswirtschaftlich evident werden, beginnt er.

 

4. Deshalb ist dein abschließendes Szenario das Wahrscheinlichste. Steigende Rohstoffpreise künden von der herannahenden Inflation, die dann über die Lieferkette in die Verbrauchsgüter getragen wird und das zarte Konjunkturpflänzchen sehr effektiv am Weiterwachsen hindert. (Recall 1972/5)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stephan09
· bearbeitet von Stephan1

Ich bin von deinem Stagflationsszenario immer noch nicht wirklich überzeugt.

Die ausschließliche Konzentration auf Rohstoffpreise ist imo nicht wirklich zielführend.

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...mp;#entry316358

Ganz abgesehen davon, dass die Opec als Kartell ihre besten Zeiten hinter sich hat und man auch diese seltsame Idee von Nixon, Preise und loehne festzusetzen, nicht unterschaetzen sollte. War zwar nur ein Quartal in Kraft hat die Ungleichgewichte aber immens verstaerkt.

Wie ich schon oben geschrieben habe (?) lohn-Preis-Spirale halte ich für ausgeschlossen und auch die Vermachtung der Maerkte ist im postfordistischen Zeitalter eher schwer vorzustellen.

 

letztendlich ist doch das lustige Kreditkarussel zum Stillstand gekommen oder hat sich zumindest verlangsamt und hier springt die FED/ der Staat ja nur ein und wird auch nicht so eine Dynamik entfalten koennen wie es in den letzten Jahre Gang und Gebe war, da zentrale Allokation von Mitteln niemals so schnell auf neue Entwicklungen reagieren kann wie ein fraktionales System. -> Sprich: Die Umlaufgeschwindigkeit wird sich nicht erholen, solange die Phantasieschloesser der Banken nicht ad acta gelegt werden. Wie das aussieht, kann man z.B. hier sehen: http://brontecapital.blogspot.com/2009/05/...ot-wind-up.html

Der Autor teilt zwar nicht meine Auffassung, dass dies dem atlantischen Bankensystem widerfahren koennte, dennoch ein schoener Mikroblick nach Japan.

Man hat einen Nachfrageengpass keinen Versorgungsengpass.

Widerspruch willkommen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Casablanca
· bearbeitet von Casablanca
Ich hab deinen Beitrag kreativ gekürzt ...

 

Und dann werden auch die Schwachstellen deutlich:

 

1. Die Preissteigerungsrate ist kein Indikator sondern eine nachlaufende Meßgröße für eine bestimme Art der Inflation, nämlich der der Verbrauchsgüter. Was Inflation ist und wie man sie erkennen bzw. messen kann, wurde oben bereits kurz angerissen.

 

2. Ein Anleger sollte natürlich vor! für alle sichtbaren Anzeichen seinen Inflationsschutzschirm im Depot aufgespannt haben.

 

3. Was ist eine "normale" Konjunkturerholung? In Zeiten eines Kondratjew-Abschwungs (also jetzt) kann sich kein selbsttragender Aufschwung einstellen. Stell dir einfach die Frage, welche Bedürfnisse aktuell in den Industrieländern nicht erfüllt werden. Dann stell die Frage rückblickend für das Jahr 1986. Du siehst, der letzte Strukturzyklus setzte eine umfassende Nachfrage nach IT-Gütern frei. Aktuell arbeiten möglicherweise einige an den Aufgaben des nächsten Strukturzyklus. Aber erst, wenn die Vorteile volkswirtschaftlich evident werden, beginnt er.

 

4. Deshalb ist dein abschließendes Szenario das Wahrscheinlichste. Steigende Rohstoffpreise künden von der herannahenden Inflation, die dann über die Lieferkette in die Verbrauchsgüter getragen wird und das zarte Konjunkturpflänzchen sehr effektiv am Weiterwachsen hindert. (Recall 1972/5)

 

... von gut gemeinter Kritik lerne ich gerne.

 

1.) volle Zustimmung

 

2.) genau das interessiert uns hier ja. Wie soll so ein Inflationsschutzschirm fuer eine Privatperson/ -anleger aussehen ? In der Theorie gilt es Kredite bei fixen Zinsen (signifikant unter Inflationsniveau) aufnehmen/behalten und Sachwerte (auch Aktien und Immobilien) zu kaufen. Richtig ?

 

3.) Jetzt musste ich tatsächlich erstmal schauen wer Nikolai Kondratieff überhaupt ist. Toll - wieder etwas dazugelernt ! Seine Theorie: "Er sieht den Motor der Wirtschaft in den Verbesserungen des realen Lebens." OK, Gentechnik und Nanotechnologie werden schon langer als Zukunft gehandelt. Sicherlich bleibt auch die Frage nach einer alternativen Energiequelle zum Öl weiterhin offen. Auch eine weltweit wachsende Bevölkerungszahl sowie der Hunger nach Wohlstand der heute schon ueber 2 Mrd Chinesen und Inder wird sicherlich zu Veränderungen und Innovation führen, sogar müssen. Müssen wir aber erst ähnliche "Revolutionen" sehen, wie die Erfindung von Dampfmaschine, Strom, Auto und zuletzt Computer ? Und müssen wir erst einen solchen, neuen Strukturzyklus abwarten damit es zu einer Konjunkturerholung kommt ? Können wir nicht die Verbesserungen des realen Lebens mit Innovation des Bestehenden erreichen ? (aber zurueck zum Topic...Infaltion)

 

4.) mag sein... ich hoffe nicht !

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kalovswki
...

 

2.) genau das interessiert uns hier ja. Wie soll so ein Inflationsschutzschirm fuer eine Privatperson/ -anleger aussehen ? In der Theorie gilt es Kredite bei fixen Zinsen (signifikant unter Inflationsniveau) aufnehmen/behalten und Sachwerte (auch Aktien und Immobilien) zu kaufen. Richtig ?

 

Kredite aufnehmen für Aktienkauf ist mir zu riskant. Im Falle einer Hyperinflation werden inflationsindexierte Anleihen imo eh einfach nicht bedient. Dann ist das beste ein gutes Gewehr ;)

Für den Fall einer erhöhten Inflation <= 8% denke ich, werde ich mit Aktien am besten fahren.

 

Die Kondratijew Geschichte sehe ich als schöne Theorie um vergangenes zu erklären. Für zukünftige Aussagen / Marktprognosen jedoch ist die Geschichte wertlos. Von daher

 

 

Prost!!!!!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...