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Bestimmungen für Investmentfonds

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Ich möchte mich gerade mal uptodate bringen, was die aktuellen Regelungen für Investmentfonds angeht. Die letzte halbwegs anschauliche Information (Stand 2004) dazu habe ich hier gefunden: http://www.fondsprofessionell.at/redsys/ar...&sid=282678

 

Demnach gilt:

Es bleibt wie schon bisher bei der Regel, dass maximal 5 Prozent eines Fonds in Wertapieren eines Ausstellers angelegt werden, dieser Wert kann auf maximal 10 Prozent steigen, wenn die Summe der Positionen zwischen 5 und 10 Prozent nicht mehr als 40 Prozent des Fondsvermögens ausmacht. Die Grenze für bestimmte öffentliche Schuldner wird von 20 auf 35 Prozent, für Pfandbriefe, Kommunalobligationen und Anleihen von Kreditinstituten von 20 auf 25 Prozent angehoben. Neu ist eine Art Geschäftslimit von 20 Prozent der Fondsanlagen bei einem einzelnen Partner. Das heißt: Investiert der Fondsmanager in die Aktie einer Bank und unterhält gleichzeitig ein Bankguthaben bei dieser oder erwirbt Derivate vom gleichen Institut, dann darf die Summe dieser Anlagen nicht mehr als ein Fünftel des Fondsvermögens ausmachen. Es steht zu befürchten, dass speziell diese Regelung Probleme auf Seiten von KAG und Depotbank bringen wird, die diese Anlagegrenzen ja überwachen müssen.

 

Ich könnte jetzt spontan zwei ETFs nennen, die sich eigentlich nicht daran halten können:

- ISHARES DJ STOXX 600 TECHNOLOGY (628936)

- ISHARES DJ EURO STOXX TELECOMMUNICATIONS (628931)

- vermutlich noch x andere Branchenfonds

 

Eine Möglichkeit wäre, dass diese Indexfonds gar nicht vollreplizierend nachgebildet werden. Die Idee ist eigentlich idiotisch, weil ich bei einer synthetischen Replizierung das Risiko des Index ja doch trage und der eben unausgewogen ist.

 

Viel eher glaube ich irgendwo mal gelesen zu haben, dass diese Regelung für Indexfonds explizit nicht gilt, d.h. Indexfonds dürfen beliebig große Positionen enthalten, sofern der Index das rechtfertigt.

 

Nun schreibt das Fondsmanagement von ARERO aber:

 

- Wissenschaftliche Untersuchung*: Verwendung des S&P GSCI CommodityIndex zur Abbildung des Rohstoffuniversums

- Seit 2008: Neue regulatorische Anforderungen für die Verwendung von Indizes (u.a. Begrenzung der Höchstgrenzen für Einzelpositionen)

- Deshalb: Abbildung durch DB Platinum CommodityEuro Fonds

 

Das kommt mir gleich doppelt seltsam vor:

1. enthält der ARERO doch nur Anleihen, Floater und einen Swap - somit sind die Einzelpositionen gar nicht an irgendeiner kritischen Grenze.

2. wenn der ARERO als Mischfonds und nicht als Indexfonds betrachtet wird, dann ist eine 15%-Einzelposition im DB Platinum genausoschädlich wie eine 15%-Einzelposition im GSCI

3. wenn wir das Gesamtportfolio ansehen, enthält der ARERO 15% Rohstoffe und davon 36% WTI. Die Höchstposition von WTI im ARERO liegt also bei 15%*36%=5,4%

 

Welche Neuerung ist 2008 dazu gekommen, dass der ARERO statt in einen soliden Index in einen aktiven Rohstoffinvestmentfonds investieren muss?

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