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Milchknilch

Erbitte Beurteilung Anlage-/Sparstrategie

Empfohlene Beiträge

Milchknilch

Hallo Forum!

 

Ich lese nun schon seit geraumer Zeit passiv mit und habe viel gelernt. Es ist daher an der Zeit DANKE zu sagen für das Engagement der Teilnehmer und die vielen unentgeltlichen wertvollen Informationen. :thumbsup: Ich möchte mich nun mit meinem ganz individuellen Umständen an Euch wenden und hoffe auf rege Resonanz. Ebenso hoffe ich, dass ich in den nächsten Monaten und Jahren auch vieles wieder ins Forum zurückgeben kann!

 

Zunächst die Pflichtangaben:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen: Fonds, Versicherungen, Tagesgeld und inzwischen allgemein ganz gut belesen..

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (ISIN angeben): 50 Euro VL-Sparplan Lingohr Systematic LBB Invest ISIN DE0009774794, 2 x je 80 Euro Uni Profirente (Riester)

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage: 1 Stunde pro Woche, am Anfang und auch später wenn nötig mehr.

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten: Ich setze auf eine breite Diversifizierung. Beim Risikoteil trage ich das Risiko bewusst und bin bereit für entsprechende Renditen auch deutliche Verluste hinzunehmen.

 

Optionale Angaben:

1.Alter: Selbst und Ehefrau beide Mitte Dreißig

2. Berufliche Situation: Beide berufstätig, zusammen ca. bescheidene 3300 Euro netto.

3. Sparerfreibetrag ausgeschöpft? Ja

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont: Ein Teil ca. 10 Jahre, Großteil Altersvorsorge (ca. 30 Jahre)

2. Zweck der Anlage: Allgemeine Vermögensbildung, Altersvorsorge

3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Beides

4. Anlagekapital: 5000 bis 15.000 Euro einmal, ca. 100 monatlich.

 

Und jetzt nochmal frei formuliert und präzisiert:

 

Vorsorgekonzept besteht aus verschiedenen bunten Bausteinen, die noch nicht so wirklich koordiniert sind. Meine Frau und ich sind beide rentenversicherungspflichtig beschäftigt. Kinderwunsch besteht evtl. in den nächsten Jahren. Vorhanden ist als Basis eine Drittel-Immobilie (Villa, gute Lage, derzeitiger Gesamtschätzwert ca. 600.000 Euro, Drittel also ca. 200.000 Euro), die derzeit noch von den Eltern bewohnt wird, später aber verwertet (verkauft/vermietet) werden kann. Zu diesem immobilen Eigentum kommt noch Grundbesitz im Ausland, der derzeit und erst recht für die Zukunft jedoch nur schwer zu bewerten ist. Wir selbst wohnen günstig zur Miete und hegen auch keine Baupläne. Ich bespare seit 3 Jahren mit 50 Euro (1/2 VL, 1/2 Eigenleistung) im Monat einen VL-Fondssparplan (Lingohr Systematic LBB Invest) außerdem bestehen seit 3 Jahren 2 Riesterverträge (Uni Profi Rente) zu je 80 Euro im Monat. Auf diversen Tagesgeldkonten liegen ca. 25.000 Euro, außerdem besitze ich einige Unzen Gold und Silber als physische Reserve. Die notwendigen Versicherungen sind vorhanden, BU ist aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, eine Unfallversicherung deckt einen kleinen Teil notdürftig.

 

Folgende Maßnahmen plane ich zu ergreifen und bitte um entsprechende Kommentare: Ich bin was die reine Aktienanlage betrifft von der passiven Strategie überzeugt und plane eine erste Einmalanlage aus dem Tagesgeld in ETFs. Ich dachte vorerst an ein kleines einfaches Einsteigerweltdepot von ca. 4000 Euro. 2000 Euro MSCI World, jeweils 1000 MSCI EM und Europa. Ich möchte wenig Synthetisches, weshalb es wohl auf IShares hinausläuft, bei World habe ich auch den UBS-ETF ins Auge gefasst. Das Depot soll dann später nach Möglichkeit ausgebaut (Volumen, Diversifikation.. würde gerne noch Value und SmallCap hinzufügen, evtl. Rohstoffe und Immo) und jährlich rebalanced werden.

 

Die ProfiRenten plane ich aufgrund der Umschichtungsprobelmatik evtl. zu wechseln, sobald die Märkte sich deutlich erholt haben. (Noch sind sie zum Glück beide voll im Uni Global investiert)

 

Außerdem möchten wir unsere kontinuierliche Sparquote erhöhen, 100 zusätzliche Euro sollten drin sein. Ich denke an Mischprodukte, bin ich mir nicht sicher, ob aktive Produkte hier eher Sinn machen. im Auge habe ich die üblichen Verdächtigen, ARERO, Carmignac Patrimoine, Veritas ETF-Dachfonds , Modulor LSE 1...)

 

Meine Fragen nun: Was haltet ihr allgemein von meinem Plänen? Gibt es konkrete Vorschläge für die Einmalanlage bzgl. Depotbank und ETFs? Auch wenn sich der Markt nicht exact timen lässt, würdet ihr noch auf eine mögliche Korrektur warten? Wo kann ich die Mischfonds kostengünstig und in kleiner Stückelung besparen? Und welche? Gibt es ganz andere Alternativen, die ich noch gar nicht bedacht habe? Fragen über Fragen..

 

Vielen vielen Dank im Voraus,

Euer Milchknilch :rolleyes:

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odenter

Also Vermögen, gleich welter Art kann auch ganz fix weg sein nämlich wenn Deine Eltern, oder nur ein Teil, über längere Zeit pflege Bedürftig wird, hab selbst erlebt wie Kollegen Vermögen liquidieren mussten, weil Sie nämlich für Ihre Eltern aufkommen mussten. Am Ende gabs kein Erbe.

 

Ansonsten kannst Du deine "Einmalanlagen" in die ETF's ja über mehrere Monate strecken.

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Milchknilch

Danke odenter für den Hinweis! Eltern sind versorgt..

 

Ansonsten keiner da mit Kritik und Rat? War ich zu unspezifisch oder zu ausführlich oder im falschen Unterforum oder... ? :rolleyes: :-

 

Über weitere Antworten freut sich Milchknilch..

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Schinzilord

@Milchknilch:

 

Ich denke, du hast dir hier schon mehr Gedanken über deine Vorsorge als die meisten anderen Threadersteller gemacht.

 

Einmalanlage ist gut, Sparplan noch besser.

Mischfonds sind sicher super für kleinere Geldbeträge, nochdazu wenn du sie ohne AA erwerben kannst.

 

Warum hast du zwei Riesterrenten? Wirst einmal du und deine Frau gefördert?

 

Rechnet ihr sicher mit dem Erbe der Immobilie/3 und baut ihr eure Strategie darauf auf?

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juro
· bearbeitet von juro66

Threaderöffnung ist gut aufbereitet u. man stellt fest, dass du dir schon viele gute Gedanken gemacht hast - du hast das volle Programm mitreingepackt, somit ziemlich komplex u. wahrscheinlich deswegen hält sich das bisherige Feedback in Grenzen.

 

Für den Teil der Altersvorsorge > 30 Jahre machen Aktien mit langfristig historisch höchsten Rendite in jedem Falle Sinn:

 

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Die rote Linie zeigt am Beispiel des marktbreiten S&P incl. Dividenden die Performance von rollierenden 30-Jahreszeiträumen. Der schlechteste 30-Jahreszeitraum seit 1870 betrug 1,91% p.a. Im Schnitt ca. 5-6% p.a. Alle Daten real - sprich inflationsbereinigt. Nominal war die Rendite höher. Vergangenheitswerte sind logischerweise keine Garantie für die Zukunft.

 

Bei lediglich 10 Jahren Anlagezeitraum bei Aktien sieht das Bild ganz anders aus - da waren historisch gesehen bezogen auf rollierende 10-Jahreszeiträume auch mal empfindliche Verluste möglich. 30-Jahreszeitraum relativiert sich das Risiko erheblich!

 

 

Eine Einteilung in Anlagezeiträumen kann durchaus Sinn machen. Langfristig für die Altersvorsorge könnens u.U. auch 100% Aktien sein. Kurzfristig solltens überhaupt keine Aktien sein - reine Spekulation. Durch Sparpläne kann man bei Aktien zusätzlich Risiko rausnehmen aufgrund des Durchschnittspreis-Effektes.

 

 

BU: Bürojob (sitzende Tätigkeit) oder "riskanter Job"? Wenn keine BU möglich ist aufgrund vorvertraglicher Anzeigepflicht würd ich zumindest eine hohe Unfallversicherungssumme abschliessen. Zumindest bei Bürojob ist Wahrscheinlichkeit berufsunfähig zu werden wesentlich geringer. Bei schwerem Unfall ist man dann zumindest einigermassen abgesichert. Beim Bund der Versicherten (BDV) gibt es einen hohen Schutz völlig provisionsfrei mit Progression für wenig Geld:

 

Thread über provisionsfreie Rahmenverträge beim Bund der Versicherten

 

 

Bei passiv u. Full-Replication kommen bei ETF ishares u. ETFlab in Frage. ishares (DE) u. ETFlab sind inländische Fonds - ishares (ohne DE) steuerrechtlich ausländische Fonds. Mit Weltportfolio im Aktienbereich hast du dich ja auch schon beschäftigt. Value u. SC braucht man insbesondere bei kleineren Anlagebeträgen nicht wirklich. Gerade Value-Fonds sind meist branchen-lastig. Ansichtssache.

 

Uni-Profi-Rente würde ich belassen - ich kenne die Umschichtungsproblematik. Da du wahrscheinlich noch nicht so lange dabei bist u. einen langen Zeitraum vor dir hast wurde nicht umgeschichtet. Selbst wenn irgendwann umgeschichtet würde kannst du m.W. innerhalb der Top-Rente umschichten u. bist wieder voll in Aktien bei allerdings niedrigerer Garantie der eingezahlten Beiträge (Nominalgarantie). Dass diese (nominale) Garantie REAL nicht viel wert ist steht ebenfalls in besagtem Thread. DWS Top-Rente finde ich nicht wirklich besser.

 

 

Mischfonds erleben momentan einen regelrechten Boom wie in fast allen mehrjährigen Bärenmärkten - aufgrund des geringeren Aktienanteils. In Haussephasen kann das auch wieder anders aussehen.

 

 

Auch wenn sich der Markt nicht exact timen lässt, würdet ihr noch auf eine mögliche Korrektur warten?

 

Bezogen auf die Altersvorsorge > 30 Jahre ist LANGFRISTIG gesehen momentan nicht der schlechteste Zeitpunkt - nach 10 schlechten Jahren. Sicherheitshalber kann ein zeitversetztes Anlegen durchaus Sinn machen.

 

Im Grossen u. Ganzen halte ich deine Pläne für gut durchdacht. Ansonsten bei aktiven Fonds keine AA zahlen - Möglichkeiten gibt es einige. Bei ETF in grösseren Intervallen anlegen aufgrund Transaktionskosten.

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Milchknilch
· bearbeitet von Milchknilch

Vielen Dank Euch beiden! Toll, dass so hilfreiche Resonanz kommt!

 

@schinzilord:

Warum hast du zwei Riesterrenten? Wirst einmal du und deine Frau gefördert?
Ja, wir sind beide förderberechtigt und bekommen Zulagen.

 

Rechnet ihr sicher mit dem Erbe der Immobilie/3 und baut ihr eure Strategie darauf auf?
Die Immobilie gehört bereits jetzt meinen Geschwistern und mir, da unsere Eltern sie bereits zu Lebzeiten auf uns übertragen haben.

 

@juro66

BU: Bürojob (sitzende Tätigkeit) oder "riskanter Job"? Wenn keine BU möglich ist aufgrund vorvertraglicher Anzeigepflicht würd ich zumindest eine hohe Unfallversicherungssumme abschliessen. Zumindest bei Bürojob ist Wahrscheinlichkeit berufsunfähig zu werden wesentlich geringer. Bei schwerem Unfall ist man dann zumindest einigermassen abgesichert. Beim Bund der Versicherten (BDV) gibt es einen hohen Schutz völlig provisionsfrei mit Progression für wenig Geld:
Im Grunde Büro, aber im Bildungsbereich, da ist Risiko immer relativ.. :rolleyes: BDV ist mir ein Begriff. Meine Frau und ich sind bei der Haftpflichtkasse Darmstadt unfallversichert, 100.000 EUR Grundsumme mit 500% Progression.

 

Bei passiv u. Full-Replication kommen bei ETF ishares u. ETFlab in Frage. ishares (DE) u. ETFlab sind inländische Fonds - ishares (ohne DE) steuerrechtlich ausländische Fonds. Mit Weltportfolio im Aktienbereich hast du dich ja auch schon beschäftigt. Value u. SC braucht man insbesondere bei kleineren Anlagebeträgen nicht wirklich.
Ja, da hast Du sicher recht. Das alles soll auch in gewisser Weise Übungscharakter haben. Ich denke ich sollte mit supertobs kleinem Depot anfangen. Das wäre dann MSCI World, MSCI EM, DJ Eurostoxx. Werde mir mal ETlab und Ishares genau anschauen, oder hat jemand es ganz konkret parat? Bei welcher Bank idealerweise? Value, SC und offene Immobilien verschiebe ich dann auf später. Am ehesten kann ich mir z.Z. den BlackRock Global SmallCap Fund A2 vorstellen, bis es einen entsprechenden ETF gibt und für die Imobilien den hausinvest global.

 

Uni-Profi-Rente würde ich belassen
Ich denke das mache ich. Von der Umschichtungsmöglichkeit bei der Profirente habe ich auch gerade gelesen.

 

Was die Mischfond angeht muss ich nochmal in mich gehen. Tagesgeld mit dem hier verfügbaren Sparrechner und das Geld dann zum rebalancen bzw. zum erweitern des Depots ist vielleicht die sinnvollere Option.

 

Vielen Dank nochmals, gerne lese ich weitere Anregungen und Antworten auf die noch offenen Fragen! :thumbsup:

Milchknilch

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