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TeleDuck
· bearbeitet von TeleDuck

Hallo Leute,

 

vor einigen Wochen schrieben einige Medien, dass die FED meinte, den aktuellen Realzins bei -5% ansetzen zu wollen, falls sie könnte. Damit ist wohl gemeint, dass bei diesem Zinssatz genau so viel gespart, wie investiert wird. Makroökonomisch gilt dann aber I = S. In einem "normalen" Konjunkturzyklus ist es ja nun so, dass sich die Relation I = S global gesehen immer daher ergibt, da der Zins jeweils so rauf und runter wandert, dass ein jeweiliger Überhang automatisch kompensiert wird. Die Notenbanken helfen mit ihrem Geldangebot mit (kurze Zwischenfrage: Wie schafft eine Zentralbank wie die EZB es eigentlich, ihren Hauptrefinanzierungssatz z.B. auf genau 1% zu setzen, wenn sie doch (soweit ich weiß) das Geldangebot und gar nicht den tatsächlichen Zins steuert??)

Was aber bedeutet es aber grundsätzlich für Volkswirtschaften, wenn bei 0 % Zinsen immer noch mehr gespart als investiert wird, also S > I ist? Es müsste doch zunächst einmal bedeuten, dass sich ein Überschuss an liquiden Mitteln aufbaut. Aber was hat das zur Folge?

 

Vielen Dank für Eure Antworten!

 

TeleDuck

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Das sind ja gleich drei Fragen auf einmal! Das geht nun wirklich nicht ;)

Mal der Reihe nach:

Hallo Leute,

 

vor einigen Wochen schrieben einige Medien, dass die FED meinte, den aktuellen Realzins bei -5% ansetzen zu wollen, falls sie könnte.

Die FED will viel wenn der Tag lang ist. aber sie hat nur die Möglichkeit der Einflussnahme auf den kurzfristigen Zins. Wenn man sich mal die langfristigen Zinsen in den USA anschaut, sieht man da: 4% für 10 Jahre...wow und das bei 0% Leitzins?

Damit ist wohl gemeint, dass bei diesem Zinssatz genau so viel gespart, wie investiert wird. Makroökonomisch gilt dann aber I = S. In einem "normalen" Konjunkturzyklus ist es ja nun so, dass sich die Relation I = S global gesehen immer daher ergibt, da der Zins jeweils so rauf und runter wandert, dass ein jeweiliger Überhang automatisch kompensiert wird.

Stimmt genau!

Die Notenbanken helfen mit ihrem Geldangebot mit (kurze Zwischenfrage: Wie schafft eine Zentralbank wie die EZB es eigentlich, ihren Hauptrefinanzierungssatz z.B. auf genau 1% zu setzen, wenn sie doch (soweit ich weiß) das Geldangebot und gar nicht den tatsächlichen Zins steuert??)

Es gibt die sog. 2-Säulen-Strategie der EZb. Zum einen steuert sie natürlich die Geldmenge, aber zum anderen auch den Zins. Der Hauptrefisatz ist der Leitzins und wird einmal im Monat überprüft von der EZB. Wie aber schon gesagt wirkt sich dieser Zins nur auch die kurzfristigen Zinsen aus.

Was aber bedeutet es aber grundsätzlich für Volkswirtschaften, wenn bei 0 % Zinsen immer noch mehr gespart als investiert wird, also S > I ist? Es müsste doch zunächst einmal bedeuten, dass sich ein Überschuss an liquiden Mitteln aufbaut. Aber was hat das zur Folge?

Nun, das hat dann zur Folge, dass der Zins noch weiter sinkt. Ein negativer Zins ist durchaus nichts utopisches. Die Schweiz hatte mal so eine Phase und auch bei einer US-Treasury Auktion gab es schonmal dieses oder letztes Jahr eine negative Rendite.

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