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peter378

DCF (WACC) Berechnung eines realen börsennotierten Unternehmens

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Stairway

Im Thread (siehe Signatur) habe ich nun einen etwas ausführlicheren Beitrag gepostet.

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Vega

Super Beitrag bzgl. WACC Stairway. Werde falls ich Zeit kriege noch etwas fragen, wo ich nicht ganz sicher war.

 

Habe aber eine andere allgemeine Frage, die mir evtl. der ein oder andere beantworten kann.

 

Nehmen wir an, man bewertet einen Teil eines Konzerns, weil dieser verkauft werden soll. Die Formel ist ja stark vereinfacht: Unternehmenswert = FCF (diskontiert und aufsummiert) - FK

 

Das Problem das ich jetzt sehe: Die FCF beziehen sich auf einen bestimmten Unternehmensteil. Wie kriege ich nun das betreffende FK raus, das abgezogen werden muss. Das komplette kann es ja nicht sein, da man ja auf der Zahlungsüberschuss-Seite NUR den einen Unternehmensbereich bewertet. Kann/muss man das schätzen, wenn ja, wie könnte sowas aussehen?

 

Danke für die stets kompetenten Antworten

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Stairway
· bearbeitet von Stairway

Nehmen wir an, man bewertet einen Teil eines Konzerns, weil dieser verkauft werden soll. Die Formel ist ja stark vereinfacht: Unternehmenswert = FCF (diskontiert und aufsummiert) - FK

 

Der Unternehmenswert (leider nicht einheitlich definiert) ist Wert des EK + Wert des FK. Was du meinst, ist der Wert des Eigenkapitals.

 

Das Problem das ich jetzt sehe: Die FCF beziehen sich auf einen bestimmten Unternehmensteil. Wie kriege ich nun das betreffende FK raus, das abgezogen werden muss. Das komplette kann es ja nicht sein, da man ja auf der Zahlungsüberschuss-Seite NUR den einen Unternehmensbereich bewertet. Kann/muss man das schätzen, wenn ja, wie könnte sowas aussehen?

 

Dazu brauchst du einen eigenen Abschluss des zu bewertenden Unternehmensteils bzw. eine Segmentberichterstattung. Das Fremdkapital ist innerhalb des Konzerns ja bestimmten Gesellschaften zurechenbar. Der Konzern als solches ist ja rein fiktiv und kein einheitliches, rechtliches Gebilde. Wenn du gar keine anderen Infos hast, dann teile das Fremdkapital einfach quotal auf.

 

Du kannst in diesem Fall (besser: immer) einfach auf die Equity-Methode des DCFs zurückgreifen, da benötigst du die absolute Höhe der Finanzverbindlichkeiten nicht.

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Vega

Als Unternehmenswert ist doch in der Bewertungspraxis meistens der Wert des EK eines Unternehmens definiert, wenn ich mich nicht täusche.

 

Habe eine Frage bezüglich der Equity-Methode: Funktioniert sie grob ausgedrückt, so dass man die CF berechnet, in dem man von den Einzahlungsüberschüssen die Fremdkapitalzinsen abzieht und dann von dem Zwischenergebnis die Steuern abzieht. Und das ganze dann mit der erwarteten Rendite der EK-Geber abzinst? Problem wäre doch hier wiederum das man dann die Fremdkapitalzinsen auf etwas beziehen muss?? Also kommt man nicht drum herum eine absolute FK-Größe zu schätzen oder zu bestimmen.

 

Bzgl. des Quotal Vorschlags: Du meinst also zB wenn jetzt das Unternehmen mit der Dienstleistung A 30% erwirtschaftet (EBIT) und mit dem Rest eben 70%, dann wäre der anzunehmende FK-Anteil für die Dienstleistung A auch bei 30% ?

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Stairway

Als Unternehmenswert ist doch in der Bewertungspraxis meistens der Wert des EK eines Unternehmens definiert, wenn ich mich nicht täusche.

 

Nein. Aber das ist reine Definitionssache, wie gesagt, einheitlich wurde das leider nie etwas festgelegt.

 

Habe eine Frage bezüglich der Equity-Methode: Funktioniert sie grob ausgedrückt, so dass man die CF berechnet, in dem man von den Einzahlungsüberschüssen die Fremdkapitalzinsen abzieht und dann von dem Zwischenergebnis die Steuern abzieht. Und das ganze dann mit der erwarteten Rendite der EK-Geber abzinst? Problem wäre doch hier wiederum das man dann die Fremdkapitalzinsen auf etwas beziehen muss?? Also kommt man nicht drum herum eine absolute FK-Größe zu schätzen oder zu bestimmen.

 

Ja gut, irgendwelche Erfolgszahlen braucht man ja, sonst funktioniert keine Bewertung. Beim Equity-Verfahren ist der FCFE: Jahresüberschuss + Abschreibungen - Investitionen - Veränderungen WC

 

Bzgl. des Quotal Vorschlags: Du meinst also zB wenn jetzt das Unternehmen mit der Dienstleistung A 30% erwirtschaftet (EBIT) und mit dem Rest eben 70%, dann wäre der anzunehmende FK-Anteil für die Dienstleistung A auch bei 30% ?

 

Zum Beispiel, aber da ist man ja völlig frei wenn man keine weitere Angaben hat. Wenn das Unternehmen aus einer Diensleistung und einer Herstellung besteht, würde ich das ganze FK der Herstellung zuschlagen, da Dienstleistugnen in der Regel kein FK benötigen.

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Vega

Ja gut, irgendwelche Erfolgszahlen braucht man ja, sonst funktioniert keine Bewertung. Beim Equity-Verfahren ist der FCFE: Jahresüberschuss + Abschreibungen - Investitionen - Veränderungen WC

 

Das Problem ist, dass ich ja die ermittelten Zuflüsse um Kapitalabflüsse in Form von Zinsen auf FK bereinigen muss. Aber wie soll das gehen, wenn man ja nicht weiß wie viel FK Anteil dabei ist? Du kannst ja 6% Zinsen auf 3 Mrd. Euro oder auch auf 10 Mrd. Euro zahlen. Deshalb bleibt doch auch bei der Equity Methode das Problem, dass man die absolute Größe des FK bestimmen muss, oder?

 

Zum Beispiel, aber da ist man ja völlig frei wenn man keine weitere Angaben hat. Wenn das Unternehmen aus einer Diensleistung und einer Herstellung besteht, würde ich das ganze FK der Herstellung zuschlagen, da Dienstleistugnen in der Regel kein FK benötigen.

 

Ich erkläre mal das Beispiel, damit es evtl. leichter nachzuvollziehen ist, was ich meine.

 

Nehmen wir an, ich will nur Kraftwerke von Energiekonzernen bewerten. Anschließend möchte ich diese Zahl zB mit dem Börsenwert vergleichen und sagen (Bei der Annahme: der Börsenwert spiegelt den korrekten Wert des Unternehmens wieder), dass bei RWE von den insgesamt 20 Mrd. Euro Marktkapitalisierung 12. Mrd Euro auf die Kraftwerke und durch sie generierte Zahlunsüberschüsse zurückzuführen sind.

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Stairway
· bearbeitet von Stairway

Das Problem ist, dass ich ja die ermittelten Zuflüsse um Kapitalabflüsse in Form von Zinsen auf FK bereinigen muss. Aber wie soll das gehen, wenn man ja nicht weiß wie viel FK Anteil dabei ist? Du kannst ja 6% Zinsen auf 3 Mrd. Euro oder auch auf 10 Mrd. Euro zahlen. Deshalb bleibt doch auch bei der Equity Methode das Problem, dass man die absolute Größe des FK bestimmen muss, oder?

 

Sorry, verstehe ich nicht. Kannst du das in anderen Worten wiedergeben?

 

Nehmen wir an, ich will nur Kraftwerke von Energiekonzernen bewerten. Anschließend möchte ich diese Zahl zB mit dem Börsenwert vergleichen und sagen (Bei der Annahme: der Börsenwert spiegelt den korrekten Wert des Unternehmens wieder), dass bei RWE von den insgesamt 20 Mrd. Euro Marktkapitalisierung 12. Mrd Euro auf die Kraftwerke und durch sie generierte Zahlunsüberschüsse zurückzuführen sind

 

Hast du eine GuV oder Ähnliches der Kraftwerke? Wenn ja, dann einfach den Gewinn zuzüglich Abschreibungen und abzüglich Capex und Working Capital Änderungen nehmen und das ganze mit den Eigenkapitalkosten abzinsen. Das Fremdkapital spielt dabei keine Rolle. Hast du ein konkretes Beispiel mit Zahlen? Dann könnten wir das ganze daran durchspielen.

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Vega

Sorry, verstehe ich nicht. Kannst du das in anderen Worten wiedergeben?

Ich formuliere das ein wenig um, war wirklich glaube ich schlecht verständlich:

Das FCF ergibt sich vereinfacht ausgedrückt so: FCFE = Net Income - Net Capital Expenditure - Change in Net Working Capital + New Debt - Debt Repayment . Also quasi FCFE = Jahresüberschuss - Kapitalkosten.

Du hast davor geschrieben: "Du kannst in diesem Fall (besser: immer) einfach auf die Equity-Methode des DCFs zurückgreifen, da benötigst du die absolute Höhe der Finanzverbindlichkeiten nicht. "

Aber wie soll man auf Kapitalkosten kommen, ohne die absolute Höhe der Finanzverbindlichkeiten (in meinem Fall) zu kennen?

 

Ich hoffe, dass das irgendwie klarer geworden ist.

 

Beispiel liefere ich nach.

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marky2k

Also eigentlich sehe ich auch nicht, wie man nicht die absolute Höhe der Finanzverbindlichkeiten braucht. Man braucht sie nur nicht, wenn das Net Income schon gegeben ist. Ansonsten muss man das Net Income berechnen, indem man vom EBITDA u.a. eben die Zinszahlungen abzieht und die sind eben nun mal interest rate*absolute Höhe der Verbindlichkeiten.

 

Wenn du einzelne Segmente bewerten willst, ist das NI wohl nicht gegeben und du musst es manuell berechnen. Dazu musst du Annahmen treffen, welche Abschreibungen welche Verbindlichkeiten und welcher hypothetische Fremdkapitalzinssatz dem Segment zuzrechnen sind.

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Stairway

Aber wie soll man auf Kapitalkosten kommen, ohne die absolute Höhe der Finanzverbindlichkeiten (in meinem Fall) zu kennen?

 

Lass einfach den fett markierten Teil weg:

 

FCFE = Net Income - Net Capital Expenditure - Change in Net Working Capital + New Debt - Debt Repayment

 

==> Wenn der Zielverschuldungsgrad erreicht ist, benötigst du den fetten Teil nicht. Ich finde das eh unmöglich zu schätzen. Was du aber noch addieren musst, sind die Abschreibungen.

 

Hast du diese Daten in deinem Beispiel und ist es nun klarer ? (Sonst frag einfach weiter, ist kein Prob).

 

Wenn du einzelne Segmente bewerten willst, ist das NI wohl nicht gegeben und du musst es manuell berechnen.

 

Er hat uns leider noch nicht verraten welche Daten gegeben sind, von daher kann man noch nichts genauers sagen. Aber wenn die Datenanlage ansich dürftig ist, ist es ja auch valide entsprechende Schätzungen vorzunehmen.

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