babochkin September 22, 2009 Liebes Forum, ich lese hier schon ziemlich lange mit und bin von Eurem Wissen begeistert und hoffe natuerlich das mich jemand auf die richtige Idee bringt. Ich lebe in England und habe 2 Portfolios ( ein ETF Portfolio in EURO und auch in Euro bezahlt - gefuehrt bei Dresdner Bank in D) und eins hier in England ( aktive Fonds mit Pfund gekauft ) Aufgrund des stark verfallenden Pfundes bin ich mittlerweile einigermassen besorgt. Da ich nicht plane hier in England auf ewig zu bleiben mache ich mir diesselben Sorgen die sich britische Rentner in Spanien machen. Ich hab in einigen Threads gelesen, das man das Waehrungsrisiko mit Optionsscheinen absichern koennte. Ich moechte bei Aufloesung der Pfundanlagen nicht dastehen und nur 0,50 in Euro dafuer zu bekommen. Theoretisch kann ich damit leben, das meine Anlagen auf 0.9 herunterfallen. Euro/Pfund Kurs im Moment 1.10 oder so aehnlich. Jetzt meine Frage : Was fuer Optionen wuerde ich denn kaufen muessen ? Ich weiss ja im Moment nicht wann ich hier ggf verschwinde ( so etwa 2-3 Jahre noch nach meiner heutigen Einschaetzung ). Das Pfund Portfolio wuerde ich dann aber nicht zwangsweise aufloesen wollen. Ausserdem hab ich hier auch noch Rentenversicherungen. Dann noch die zweite Frage : Wuerdet Ihr auch Bargeld absichern ? Oder nur Anlagen ? Und dann wieviel ? Noch eine dritte Frage : Was kosten Optionsscheine und sollte ich die in meinem Fall eher bei der Dresdner Bank kaufen oder hier in England ? Na, und dann noch ne vierte.. : Einer meiner Fonds investiert in Europa excl. Uk. Das heisst doch das Fondsmanagement geht ja auch ein Kursrisiko ein und muss mehr Pfunde fuer weniger Euro bezahlen ? Oder sichern sich Fonds intern gegen Waehrungschwankungen bis zu einem gewissen Mass ab ? Fuer mich ist es im Moment auf die naechsten 3 Jahre nicht absehbar das das Pfund dieselben Hoehen erreichen wird wie vor 2 oder 3 Jahren. Irgendwo hat mal jemand den fairen Pfund/Euro Kurs auf 1.20 beziffert , aber woher die Weisheit kam ist mir nicht klar. England ist fuerchterlich ueberschuldet . Ausserdem kann diese Regierung nur daran interessiert sein das Pfund billig zu halten. Die Schwemme an Touris vom Kontinent , die hier zur Zeit rumlaufen sprechen Baende... Und das England auf den Euro aufspringt erscheint mir kurzfristig auch unwahrscheinlich, da die hier die Eurokriterien gar nicht einhalten koennten. Obwohl... Griechenland durfte ja auch Thoughts welcome. Vielen Dank fuers lesen. babochkin Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. September 22, 2009 Wenn deine "Pfundanlagen" sich auf Investments in England beziehen, würde ich die Teile einfach auflösen und (meindetwegen auch Pfund-nominierte) Fonds oder Direktinvestments in attraktiveren Gebieten dieser Erde tätigen. Ich persönlich habe mich jedoch auch weitgehend aus Euroland zurückgezogen und soweit vertretbar alles nach Lateinamerika und Asien, dort speziell nach Australien transferiert. Wenn du z.b. einen Fonds auf den FTSE hast, ist es doch keine schlechte Idee, ihn gegen einen ASX-Fonds auszutauschen. Dann ist dein Währungsrisiko auch ohne Optionsscheine gelöst. Optionsscheine haben den Nachteil, dass sie quasi eine Versicherung gegen eine unerwartete Bewegung sind - und entsprechend eine Prämie kosten. Und das ist auf jeden Fall Renditeschädigend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
babochkin September 22, 2009 Hallo ficoach, vielen Dank fuer deine Antwort. Ich habe nur einen geringen Teil in Pfund direkt angelegt. Das meiste ist in Lateinamerika und Suedostasien und Europa und ein bisschen USA. Etwa 15 % sind in UK ( das ist der Prozentsatz fuer das Pfundportfolio ), das ETF portfolio ist nur durch den MSCI Europe teilweise in UK exponiert. Mir ist nicht ganz klar wie das mit den Waehrungen innerhalb der Fonds ablaeuft. Ich gucke nur im Moment auf den Pfundwert des porfolios und denke wenn ich das jetzt aufloese bekomme ich Summe x mal aktueller Pfundkurs und der kann ja noch weiter fallen. Wie gesagt , vor 3 Jahren 1.50 und heute 1.10. Das heisst wenn ich wieder in Euroland lebe bekomme ich bei 10.000 Pfund Investment statt 15000 Euro nur noch 11000. Und das ist ja schon aua. Vor allen Dingen, wenn das Ding noch weiter runtergeht. Wie gesagt , meine Toleranz waere so bei 0.9 Und genau den Verfall wollte ich gerne irgendwie schuetzen. Ebenso meine Rentenversicherungen hier auf der Insel. Entgehe ich dem Pfundverfall wenn ich Fonds kaufe die ausserhalb UK investieren ? Ich verstehe das noch nicht komplett. babochkin Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs September 22, 2009 Entgehe ich dem Pfundverfall wenn ich Fonds kaufe die ausserhalb UK investieren ? Ja. Wichtig ist die Währung der Aktien in die investiert wird. Ein Pfund-ETF der ins Euroland investiert ist vollständig intern in Euro. Den kannst Du bedenkenlos halten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
babochkin September 22, 2009 Hi Supertobs, vielen Dank fuer Deine Antwort. Das heisst doch dann aber auch das auf Grund des abfallenden Pfundes ich jetzt per Sparplan in meinem Fond teure Euros kaufe ? oder nicht ? Sobald das Pfund unter pari mit dem Euro geht bekomme ich ein Problem. Ich hab ja auch regelmaessige Ausgaben in D und muss jeden Monat immer ein paar Euronen kaufen. Vor nicht allzu langer Zeit war das einfach und lustig. Wenig pfunde haben meine laufenden Kosten in D abgedeckt. Diesen Monat musste ich schon mehr Pfunde ueberweisen. Du sagst, das die Fonds ok sind die ausserhalb der Pfundes investieren. Was wuerdest Du mit Bargeld machen ? Absichern ? Vielen Dank. babochkin Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klausk September 23, 2009 babochkin, Ich lebe seit 25 Jahren in den USA und habe immer noch Verbindungen (auch finanzieller Art) nach Deutschland. In der Zeit hat der Dollar zwischen 3,40 und 1,35 D-Mark geschwankt (alles ungefähr, aber ziemlich richtig) bzw. 0,78 und 1,59 Euro. Trotzdem reicht meine Erfahrung nicht aus, den USD/EUR-Kurs über einen längeren Zeitraum voraus zu erahnen. Klar willst du dich absichern, aber was ist, wenn das Pendel umschlägt? Dann hast du für eine Absicherung bezahlt und bist trotzdem auf der falschen Seite. Am besten ist es, finde ich, wenn du deine Anlagen streust. Falls du zuverlässiges Wachstum z.B. in Australien vermutest, dann kannst du getrost australische Aktien bzw. ETFs/Fonds, die in Australien investieren, mit englischen Pfund bezahlen. Geht deine Spekulation auf (Australien läuft gut, GBP fällt), dann bekommst du beim Verkauf umso mehr Pfunde aufs Konto. Options haben eine Laufzeit sowie einen im Preis enthaltenen Zeitwert, der zum Ablauftermin auf Null zurückgeht; kurz, sie sind für deinen Zweck ungeeignet. Bargeld würde ich gar nicht absichern -- ich würde nämlich gar nicht so viel Cash halten, dass ich mir um eine Absicherung Sorgen machen müsste. Such dir einen ETF auf ein bestimmtes Währungspaar aus (z.B. USDEUR den FXE), dann bist du an der Entwicklung direkt beteiligt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
babochkin September 23, 2009 Hi klausk na ja, wenn Du schon 25 Jahe in einem Land lebst, betrachtest Du ja wahrscheinlich auch die Landeswaehrung als Deine "Heimatwaehrung" ? Also planst Du ggf ja auch nicht umzuziehen. Bei mir ist das anders. Heimatwaehrung aufgrund von laufenden Kosten in D ( Hypothek, Rentenversicherungen ) ist bei mir eigentlich der Euro. Da ich wie gesagt absehbar innerhalb der naechsten 2-3 Jahre wahrscheinlich wieder in Hamburg sein werde, mach ich mir auch ueber die Absicherung meiner Barbestaende in Pfund Gedanken. Das Bargeld was ich absichern muesste/wollte ist meine eiserne Reserve ( Geld fuer 8-9 Monate ). Wenn also das Pfund noch weiter abstuerzt verringert sich diese Reserve unter Umstaenden deutlich und ich haette in D weniger als Polster ( was ich auch unbedingt brauche, da ich Schiffsmakler bin und wie neulich geschehen bei 90 % Einbruch der Frachtraten auch mein Kommissions einkommen um aehnliche Prozente einbricht ) Wenn ich mir die Berichte von britischen Rentnern angucke, die vor 3 Jahren noch komfortabel mit ihrer Pfundrente in Spanien weilen konnten und mittlerweile sich diese Renten aber um bis zu 30% nur durch den Pfundverfall verringert haben finde ich das schon gruselig. Ich muss das noch mal alles kleinrechnen. Falls noch jemand eine Idee dazu hat, nur her damit. Wie schon gesagt, ich denke nicht das das Pfund in naechster Zeit wieder auf 1.20 oder so steigt. Dazu ist hier viel zu viel Bloedsinn los. babochkin Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
babochkin September 23, 2009 In einem alten Thread hier habe ich folgendes gefunden. Machen eventuell diese Hebelzertifikate Sinn und wenn wo kauft man die und was kosten die wohl ? qte >> Die Auswahl << Die erste Frage ist, welches Zertifikat das richtige ist. Anzuraten ist ein Zertifikat, dessen Knock-Out-Barriere, der Wert, ab dem das Zertifikat wertlos verfällt, weit unter dem aktuellen Kurs liegt. Im Beispiel wird ein Zertifikat, dessen Knock-Out beim Wechselkurs von 1,15 US-Dollar pro Euro liegt, verwendet. Ausserdem spielt die Laufzeit bei der Auswahl eine Rolle. Die Laufzeit muss ausreichen, um die erwartete Kursbewegung zu erfassen. Das Laufzeitproblem lässt sich elegant umgehen, indem man auf ein Endlos-Zertifikat, das keine Laufzeitbegrenzung hat, zurückgreift. >> Wie viele Zertifikate? << Die zweite Frage ist, wie viele Stücke dieses Zertifikats man benötigt, um sein Depot abzusichern. Als Annäherungsformel reicht es aus, den Dollar-Wert des Depots durch das Bezugsverhältnis des Zertifikats (zumeist 1:100) zu teilen. Die Formel ist zwar nicht ganz exakt, da sie Komponenten wie die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs nicht berücksichtigt, für den Hausgebrauch reicht sie aber durchaus. Für das beschriebene Depot würde man für die Währungsabsicherung 255 Zertifikate benötigen (siehe Berechnung unten). Im Beispiel bleibt die Wertentwicklung des Depots durch Kursgewinne oder -verluste unberücksichtigt. Man spricht in diesem Fall von einer statischen, im Gegenteil zu einer dynamischen, Absicherung. >> Die Simulation << Steht nun der Euro in sechs Monaten bei 1,33 US-Dollar, werfen die 255 Euro-Dollar-Long-Zertifikate entsprechend dem Rechenmodell einen Gewinn von 874 Euro ab. Damit wird der Währungsverlust des Depots, der 860 Euro ausmacht, kompensiert. Bei einem Wechselkurs von 1,34 Dollar steht dem Wertverlust des Depots von 1014 Euro ein Kursgewinn der Zertifikate von 1037 Euro gegenüber. Tritt aber der Fall ein, dass der US-Dollar wider Erwarten gegen den Euro zulegt, wird der Wertverlust des Ansicherungsgeschäfts zum Grossteil durch die Wertsteigerung des Dollar-Depots ausgeglichen. Bei einem Rückfall des Euro auf 1,2 US-Dollar würden die 255 Euro-Long-Zertifikate insgesamt 543 Euro an Wert verlieren. Dafür wäre das Dollar-Depot auf Grund der Dollar-Stärke 402 Euro mehr wert. >> Nullsummenspiel << Ein Absicherungsgeschäft stellt im Grund genommen immer ein Nullsummenspiel dar. Deshalb sollten die Absicherungsgeschäfte auch aufgelöst werden, sobald das erwartete Kursziel erreicht wird. unqte Gibt es Meinungen von Euch dazu ? Der alte Thread hatte nichts weiter hergegeben ? Vielen Dank. babochkin Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag