Mitch Oktober 9, 2009 Die monatlichen Indizes des Auftragseingangs für das Verarbeitende Gewerbe zählen zu den wichtigsten Frühindikatoren für die Beobachtung und Analyse der Konjunkturentwicklung in Deutschland. Der Auftragseingang umfasst den Wert (ohne Umsatzsteuer) aller im jeweiligen Berichtsmonat von den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten fest akzeptierten Aufträge auf Lieferung selbst hergestellter (oder in Lohnarbeit gefertigter) Erzeugnisse. Die Daten werden u.a. hier veröffentlicht: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Zeitreihen/WirtschaftAktuell/Schluesselindikatoren/AuftragseingangVerarbeitendesGewerbe/liste__aeverg.psml Grafisch aufbereitet hier die Originalwerte und nach Census X-12-Arima ( http://de.wikipedia.org/wiki/X-12-ARIMA ): Welche Grafik ist hier wohl aussagekräftiger? Sind es die Werte nach Census X-12-Arima könnte man meinen prima auf dem Weg zur "V-Erholung"?!? Beim Originalwert sieht es eher sehr bescheiden aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Oktober 9, 2009 ... Welche Grafik ist hier wohl aussagekräftiger?... Natürlich ist die untere, verrechnete in der Aussage kraftvoller. Aber du wolltest ja wissen welche einen objektiveren Blick auf die Entwicklung der Auftragslage ermöglicht. Natürlich tendenziell immer die mit den Originaldaten. Diese schwanken wie man unschwer erkennen kann und ein Anstieg seit Jan. 2009 ist nicht erkennbar und wird durch die Schwankungsbreite verdeckt. Also: Die Datenlage gestattet es nicht, einen Anstieg in der Auftragslage zu konstatieren. Die Auftragslage ist zum Niveau 2002/3 zurückgekehrt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mitch Oktober 9, 2009 Also: Die Datenlage gestattet es nicht, einen Anstieg in der Auftragslage zu konstatieren. Aber genau das wird immer medial verbreitet, ein Beispiel: http://www.dowjones.de/site/2009/10/deutscher-auftragseingang-steigt-im-august-st%C3%A4rker-als-erwartet.html Die Auftragslage ist zum Niveau 2002/3 zurückgekehrt. Hier sogar in beiden Grafiken. Beeindruckend finde ich jedenfalls nur die Auftragsentwicklung vom Hoch im November 2007 nach unten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Oktober 9, 2009 ... Aber genau das wird immer medial verbreitet... Hier werden falsche Hoffnungen genährt. Jeder kritische Blick enthüllt, dass die Wirtschaft erstmal einen "L"-förmigen Verlauf nimmt. Siehe auch die Frachtraten auf der USamerik. Schiene (man muss schon zu komischen Dingen greifen, um der statistische Massage oder - noch schlimmer - den "Sentimenten" auszuweichen). Allerdings ist die Frage, inwieweit dies wirklich Folgen haben wird. Man kann nämlich auch anders auf die Entwicklung sehen: sie ist einfach zum Normalmass zurückgekehrt und ab 2003 setzte eine übertriebene, nicht nachhaltige Entwicklung ein. Natürlicherweise wird sich diese Sonderentwicklung nicht wiederholen und das Wachstum der deutschen Industrie wird sehr langsam (halt wie in "normalen" Durchschnittszeiten) sein. Die muss nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeuten! Die einzige Schlussfolgerung, die ich hier unbedingt ziehen würde, ist die, dass die Industrie nicht mehr die Überschüsse bzw. Gewinne erzeugt, wie wir sie die letzten Jahre gewohnt sind. Daraus würde ich folgern, dass nachrangige Verpflichtumngen, wie insbesondere Aktien, der Industrie (wahrscheinlich weltweit!) zu den underperformern der nächsten Jahre zu rechnen sein werden und wahrscheinlich jetzt schon masslos überteuert sind. Bsw. BASF, Daimler, SAP und was daran alles mehr oder minder direkt hängt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mitch Oktober 9, 2009 Hier werden falsche Hoffnungen genährt. Jeder kritische Blick enthüllt, dass die Wirtschaft erstmal einen "L"-förmigen Verlauf nimmt. Siehe auch die Frachtraten auf der USamerik. Schiene (man muss schon zu komischen Dingen greifen, um der statistische Massage oder - noch schlimmer - den "Sentimenten" auszuweichen). Wie wäre es mit dem Baltic Dry Index: http://www.learningmarkets.com/index.php/Charts/Market-Indicators/baltic-dry-index-chart.html Auch in meinen Augen stehen die Börsenkurse derzeit viel zu hoch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia Oktober 9, 2009 Und wie wäre es mit dem Harpex - Index der Schiffs-Charterraten http://www.harperpetersen.com/harpex/harpexVP.do Ziemlich L-förmig Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mitch Oktober 9, 2009 Und wie wäre es mit dem Harpex - Index der Schiffs-Charterraten http://www.harperpetersen.com/harpex/harpexVP.do Ziemlich L-förmig Fast noch auf ATL, sehr interessant - vielen Dank. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mitch Oktober 9, 2009 Auch nach den Grafiken für den Produktionsindex im Verarbeitenden Gewerbe wohl eher eine Stabilisation - aber kein richtiger Aufschwung: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Oktober 10, 2009 @Mitch, ein ähnlicher Fall, wo die Verarbeitung von Zahlen zu Graphen ganz unterschiedlich wirkende Resultate erzeugt, sind die "consumer credits", die einmal immer stärker abfallend dargestellt werden können (wie hier, sehr beeindruckend) oder aber auf abgesenktem Niveau stabilisiert scheinen (wie hier, wo das Augenmerk den unbereinigten Datensätzen galt). Nehmen wir also eine Stagnation auf niedrigerem Niveau an, dies würde mühelos zu der Stagnation der hier diskutiuerten Auftragseingänge auf niedrigem Niveau passen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag