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Der_Basti

grundlegende Fragen zur Analyse

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Der_Basti

Hallo,

 

ich möchte bald ein wenig Analyse betreiben und habe da ein paar sehr grundlegende Fragen.

Sollten diese schon oft gestellt worden sein, bitte ich darum, mir dies nachzusehen, denn das ist mein erster Post in diesem Forum.

 

 

1. Gibt es einen historischen Chart, in dem nicht nur die Kurse und Volumen, sondern auch die Ereignisse, welche zu den Kursveränderungen geführt haben, enthalten sind? (z.B. Golfkrieg, Bankenkrise, usw?)

 

2. Kann man Kurse kostenlos über eine Internet-Schnittstelle zu Analyseszwecken auf den PC abspeichern? Kurse mit 15min Verzögerung sind ja kostenlos, minutengenaue Werte zur Archivierung wären gut.

 

3. Kann man mit Computeranalyse von tausenden Chartverläufen z.B. beim Ausbruch einer Rechtecksformation automatische Trades machen, die im statistischen Mittel immer Gewinn bringen?

 

4. Kann eine technische Analyse bei einem Index überhaupt Sinn machen, wo doch die Ursache für den Chart aus der Ursache von 30 Werten generiert wird? Wiedersprechen sich dann nicht die Signale für Index und Einzelwerte?

 

5. Über welche Online-Schnittstelle kann man kostenlos die wichtigsten Meldungen, die zu Kursveränderungen führen mitlesen und archivieren?

 

6. Welches Magazin / TV-Sendung / Onlineboard usw. erreicht wieviel Prozent der Anleger? Um nachzuvollziehen, auf Grundlage welcher Informationen sämtliche Anleger Entscheidungen treffen, welche von den öffentl. Quellen müsste man alles lesen?

 

7. Kann man über einen vergangen Handelstag sehr genau die Ursachen für die Kursbewegungen ermitteln? Wird das gemacht, wenn ja wo steht es? (Eine Ursache wäre z.B. ein Prominenter legt einen Wert in sein Musterdepot, was im TV zu sehen war)

 

8. Wo muss man seine Nase reinhalten, wenn man die Psychologie des Marktes schnüffeln will? Also wo kann man Großanlegern ansehen, ob sie z.B. gerade Schweiß auf der Strin haben, übermütig sind , oder aus Zugzwang etc. handeln? Also in welcher öffentl. zugänglichen Quelle könnte man so eine Art "Raucherraum" mit dem Klatsch und Tratsch der Anleger wiederfinden?

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bla

1. Teilweise gibt es solche Charts, z.B. für Crude Oil. Zu dem gibt es für Einzelaktien oft Nachrichten dazu.

 

3. Hier streiten sich die Geister. Einige Sachen ja, andere nein. Interessante Lektüre dazu: When Genius Failed

 

6. Die typischen sind sicher nicht verkehrt: Financal Times, Wall Street Journal, Handelsblatt, Bloomberg, Reuters

 

7. Hier auch wieder ein Streit. Stichwort: Random Walk Theory

 

8. Kommt ganz auf den Markt an. Gerade im Interbankenmarkt bzw. in Märkten die von institutionellen Investoren dominiert werden, wird eher wenig öffentlich verfügbar sein.

 

Fragen zur Anregung, also für dich selbst:

* Wie viele verschiedene Akteure gibt es auf einen Markt?

* Wie viele Faktoren fließen in deren Entscheidungen ein?

* Wie weit ließen sich wohl die Kurse prognostizieren, wenn man alle Informationen zum jetzigen Zeitpunkt hätte?

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klausk
· bearbeitet von klausk

Basti, du bist anscheinend nicht nur neu im Forum (welcome :thumbsup: ) sondern auch neu in der Welt des Investierens. Bitte nicht falsch verstehen -- Jeder hat mal angefangen und hat wahrscheinlich ähnliche Gedanken gehabt wie du jetzt.

 

Wenn man aus mehr und noch mehr Daten immer bessere Analysen destillieren könnte, ab welcher Grössenordnung könnten wir dann mit den Grossinvestoren konkurrieren, die Milliarden anzulegen und zu vermehren haben? Die werden immer mehr und grössere Computer haben als du und ich.

 

Kurse grafisch darzustellen ist einfach. Sie mit Ereignissen zu korrelieren schon nicht mehr, denn dann sind ja Entscheidungskriterien nötig. Sicher, ich kann sagen, am 15. September 2008 kollabierte Lehman Brothers, aber so ein Ereignis löst ja eine Flut von anderen Ereignissen aus, deren Bedeutung von meiner individuellen Einschätzung abhängt. War die Rettungsaktion der Regierung gut oder weniger gut (sowenig ich Bush mochte, aber sie war notwendig)? War es auch noch ok, dass AIG seine CDS-Partner (z.B. europäische Banken) zu 100% schadlos hielt (warum nicht, ging ja auf Kosten des US-Steuerzahlers)? Solche Sequenzen von Ereignissen gehen in die Meinungsbildung der einzelnen Investoren ein, und Jeder von ihnen hat seine eigene Vorstellung davon, ob das Glas Wasser halb voll oder halb leer ist.

 

Sag mal selbst, wie realistisch ist deine Vorstellung einer "Raucherecke"? In der die wirklich Entscheidenden ihre Gedanken diskutieren und öffentlich ausbreiten?

 

Alle Investitionsentscheidungen, ausnahmslos, sind von Menschen gesteuert, die -- ob sie mit tausend Euro oder Milliarden hantieren -- unter dem Einfluss der Drogen "Gier" und "Angst" stehen.

 

Ich rate dir, Musterdepots anzulegen, in denen du das Kaufen und Verkaufen üben und die Konsequenzen verfolgen kannst. Erst wenn du glaubst, die Dinge "im Griff" zu haben, solltest du ganz vorsichtig echtes Geld einsetzen -- das bringt nämlich etwas völlig Neues ins Spiel: Du bist dann auch von Gier und Angst beeinflusst. Und kannst (musst) damit umzugehen lernen.

 

Ich wünsche dir viel Ausdauer, denn es gibt viel zu lernen. Und dann, wenns ernst wird, viel Glück -- denn kein Erfolg kommt ohne Glück aus.

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Der_Basti
· bearbeitet von Der_Basti

Danke erstmal für die Antworten.

 

Ich komme aus der Welt der Informatik und möchte mir aus Spass eigene Tools erzeugen. Ich habe etwas über technische Analyse gelesen und es wäre ja zu schön, wenn dass wirklich funktionieren würde. Es gibt ja die Regel, dass der Trend solange lebt, bis die untere Linie durchbrochen ist. Ich möchte das mit meinen Tools testen, und hoffe dass mir das ganze einfach Spass macht.

 

Ich glaube, dass die Großinvestoren immer gezwungen sind an jedem Tag ein Statement: Kaufen, Verkaufen, Halten zu treffen. Sie operieren mit großen Datenmengen und Großrechnern, doch das ist auch ein Nachteil: Denn ein komplexes System ist von einem Einzelnen nicht vollständig durchschaubar. Ein Einzelner muss aber letztlich die Entscheidung für einzelne Trades treffen und am Ende entsteht eine nicht optimale Gesamtperformance.

Ich kann mir (was noch nicht bewiesen ist) eine einfache, funktionierende Methodik entwickeln, in für mich deutlichen Situationen handeln, und falls die Technsiche Analyse funktioniert, auf einen einzelnen Wert (DAX) beschränken und den mit Hebelprodukten bearbeiten.

Das würde mir auch aufwendige Fundamentalanalysen vieler Aktien ersparen.

Und ja, ich bin ein Grünschnabel und einige werden sich wohl köstlich amüsieren, dass zu lesen :)

 

wegen den Raucherecken: früher gab es ja den Parketthandel. Da gab es die Telebörse auf N-TV und die haben einen Moderator auf dem Parkett gefragt: Warum ist der Dax heute 14.00 Uhr eingebrochen? Da gab es dann eine Antwort, die eine Angst der Marktteilnehmer, wegen einer Meldung, oder ausstehenden Entscheidung, als Begründung nannte. (die Analyse der Psychologie muss simpel sein)

Davon abgesehen finden doch die Trades überwiegend über Internet statt. Das heißt der Broker weiß z.B. über die IP des Absenders, wo sich dieser befindet. Wie eine Entscheidung intern getroffen wird, dass kann sicher keiner sagen, aber wer was kauft, dass kann man zumindest aus technischer Sicht herausfinden.

 

Nichtzuletzt weiß auch Google, was Menschen z.B. in Frankfurt am Main so für Suchanfragen starten. Bei Google werden alle Anfragen mit IP Adresse geloggt und vermutlich haben auch Netzwerkkarten IDs, die dann in verknüpften Datenbanken eingesetzt werden können. Dadurch lassen sich Rückschüsse über Verbraucherverhalten treffen, und man sieht z.B. immer die richte Werbung analog zu seinen Suchanfragen.

Letztlich wird es schon eine Raucherecke geben, aber ob man sie so einfach erreichen kann bezweifle ich natürlich auch.

 

Ich kenne auf jedenfall auch die Problematik mit der Gier und der Angst, die Sache muss halt Spass machen. Echtes Geld wird noch lange nicht eingesetzt. Gäbe es wirklich eine funktionierende Methodik in der techn. Analyse, die mit wenigen Eingabeparamtern aus der fundamentalen Analyse und Psychologie auskäme, wäre diese ja eigentlich unbezahlbar. (Das Traden könnte auch autmatisiert ablaufen und eine Trefferquote von 51% wäre schon der Jackpott). Daher glaube ich auch nicht, dass es funktionieren wird. Aber erstmal brauche ich kostenlose Daten zur Analyse.

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bla

Ich glaube nicht, dass man an die Logs von XETRA legal dran kommt, von daher wird es sehr schwer die Trades nachzuvollziehen. Das mit Google kann man durchaus machen, dafür gibts ja Google Trends (Google kommt aber auch nicht an die MAC, da die vom Router nicht weitergeleitet wird). Man darf aber nicht vergessen, dass die Daten z.B. für die Unternehmensanalysen im Vorfeld gesammelt worden sind. Zu dem werden die paar Analysten wohl nicht übermäßig Traffic generieren.

 

Es gibt ja massig automatisierte Trades. Man muss sich das aber mal genau anschauen. Eigenhandel wird relativ wenig betrieben, dann gibt es noch Hedgefonds. Die Banken selbst arbeiten oft mit High-Frequency Trading Strategien (gutes Video dazu), das hat aber relativ wenig mit technischer Analyse zu tun.

 

 

Ansonsten zu den Daten, ich brauche normal nur den Schlusskurs der Daten, da ist finance.yahoo.com ganz gut, bekommt man alles als csv. Für die einzelnen Ticks musst mal die Forensuche bemühen, aber bin mir sicher, dass es da Quellen gibt.

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Der_Basti
· bearbeitet von Der_Basti

Mir ist aufgefallen, dass der Dax letztlich kein Eigenleben gegenüber dem Dow-Jones hat. Derzeit hat der Dow einen Widerstand von vor 2 Monaten durchbrochen, ich rechne mit steigenden Kursen (Vortsetzung des Aufwertstrends von Anfang 2009). Der Dax ist noch am Kämpfen mit dieser Hürde. Ich denke es macht Sinn beim Handel mit Turbos auf den Dax sich am DJ zu orienterien, da sieht man schon wieder ein Stück besser in die Zukunft.

 

kann mir aber jemand bitte diese Frage beantworten, weil sie essentiell ist für meine Strategie:

4. Kann eine technische Analyse bei einem Index überhaupt Sinn machen, wo doch die Ursache für den Chart aus der Ursache von 30 Werten generiert wird? Wiedersprechen sich dann nicht die Signale für Index und Einzelwerte?

 

bzw. bewegt sich der DAX nur durch die 30 Aktien, oder auch durch Käufe von Optionen/Zertifikaten?

 

noch eine gemeine Frage: Bei Trends zeichnet man gerade Linien. Eine gerade Linie auf einem linearen Chart, wird zur Kurve in einem logarithmischen Chart, was ist nun richtig?

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