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Holden

Energiedebatte

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Holden

Hallo,

 

ich wollte hier mal die Energiedebatte auslagern, weil ich sie im Thread Wahlomat etwas offtopic finde. Ausserdem hätte ich ein paar Fragen zur Kernfusion:

 

Welchen "Rohstoff" braucht man dafür und wie wird er gewonnen?

 

Welche Abfallprodukte bleiben übrig?

 

Meine Meinung zur Energieversorgung ist die, dass es doch wünschenswert ist, wenn Deutschland in führenden Technologien wie den Erneuerbaren Energien weltweit führend ist. Was spricht dagegen, sich um Alternativen zu kümmern bevor es zu spät ist. 2050 wird auch Uran auf der Erde knapp werden. Was dann? Erneuerbare Energien sind meiner Meinung der Ausweg.

 

Zur Aussage, dass Kernernergie die günstigste Alternative ist, Strom zu produzieren möchte ich anmerken, dass im Strompreis die Kosten für eine Versicherung, die jeder Energierzeuger abschließen muss ausser die Betreiber von AKWs, nicht einberechnet sind. Ausserdem sind die Kosten der Endlagerung, der Bewachung, des Rückbaus, etc alle nicht berücksichtigt. Für eine sinnvolle Kostenplanung müsste man dieses allerdings schon einplanen, aber die Lobby der großen Vier schafft es, sich eigene Regeln aufzubauen.

 

Zur Aussage, das regenerative Energien unsere Wirtschaft aufgrund hoher Strompreise belasten, muss man eigentlich nur zwei Dinge betrachten: Der Preis einer kWh Strom kostet für Verbraucher derzeit im Schnitt 18 Cent. Der Anteil der Förderungen regenerativen Energien liegt hier bei 0,5Cent (insgesamt bei 3 Mrd. dieses Jahr im Vergleich zu einer m.E. fragwürdigen Steinkohleförderung von 4,5 Mrd. in 2005), die Durchleitungsgebühren, die sich die großen Vier einverleiben liegt mit 6Cent 60% höher als im europäischem Durchschnitt. Würde man diese Marktmacht brechen, hätte die deutsche Wirtschaft ein Problem weniger.

 

Ausserdem ließe sich die Abhängigkeit von Erdöl durch den Ausbau von Biodieselproduktionsstätten reduzieren. Es würden Arbeitsplätze in der Landwirtschaft geschaffen und ein positver Effekt für die Umwelt erreicht. Ein ökologisches Äquivalent für Benzin ist ebenfalls in der Mache, nur ist die Forschung da noch nicht so weit.

 

So weit so gut,

 

Holden

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Prometheus
Welchen "Rohstoff" braucht man dafür und wie wird er gewonnen?

Der Rohstoff ist Wasserstoff (Deuterium und Tritium) und somit quasi unbegrenzt, und kann aus Meerwasser gewonnen werden.

 

Welche Abfallprodukte bleiben übrig?

Keine, die Wasserstoffkerne werden zum inerten Edelgas Helium verschmolzen.

 

Warum macht man das denn nicht schon lange, wo es die Sonne schon seit Miliarden von Jahren kann?

Weil man es schon ganz schön heiß machen muß- ca.100 Mio°C, um das Plasma zu erzeugen.

 

Von der ausgeweiteten Verwertung von Rapsöl halte ich nicht viel, weil es unökologisch ist, extreme Monokulturen aufzubauen, denn man beachte die gigantischen Mengen die nötig sind, um nur einen kleinen Teil des Erdöl zu ersetzen. Man könnte vielleicht etwas mit gentechnologischen Entwicklungen gegensteuern, aber das ist auch recht kostenintensiv und viele Wissenschaftler haben keine Lust mehr den Buh-mann zu spielen, bei der Propaganda gegen Gentechnik.

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Dionysos

Das Problem mit der Fusionstechnologie ist doch einzig und allein, dass heutzutage noch mehr Energie HINEIN gesteckt werden muss, als später HERAUS kommt. Solange das nicht effizienter gestaltet wird, produzier' ich mit meinem Fahrraddynamo auf dem Weg zur Arbeit mehr Energie als jedes FKW.

 

Dionysos

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Lu99
· bearbeitet von Lu99

Hallo,

 

Fusionskraft:

 

es gibt ein Interessantes Projekt zum bau eines solchen Reaktors und zur entwicklung dieser Technologie. Mehr unter ITER

 

http://www.iter.org

 

Erneuerbare Energien vs. ungewisse Zukunft (ITER):

 

Wind, Wasser, Sonne, Biomasse können nicht so effizient genutzt werden, dass wir damit Fossile-Enegrien ersetzen können. Da nützt meiner Meinung nach auch die ganze Suventioniererei nichts. Deutschland ist voll gepflastert mit Windmühlen, auch dort wo es eigenlich unter normelen Gesichtspunkten nicht ökonimisch wäre. Die Windenergie ist aber nach wie vor ein Tropfen auf den heissen Stein, gemessen am Energie verbrauch. Bio-Masse, auch so ein Thema, selbst wenn in ganz Deutschlad nur noch schnell wachsende "Energie-Pflanzen" angebaut würden, könnte der Energiebedarf nicht gedeckt werden. Diese Alternativen Energien sind meiner Meinung nach Übergangslösungen, wir brauchen eine "End-of-chain" Lösung, oder etwas was nahe daran ist.

Was Politiker auch gerne Vergessen ist, dass auch eine gewisse Versorgungssicherheit bestehen muss. Nur Energie zu gewinnen unter geeigneten Wetterbedingungen nützt nichts, der Verbraucher, im speziellen die Industrie, ist auf die Versorgungssicherheit angewiesen.

So bietet Fusionskraft eine optimale Perspektive für die Industrieländer, Menge Vesorgungssicherheit und Betriebssicherheit könnten gewährleistet werden. Nachteile wie leicht radioaktive Abfälle und extreme Zentralisierung müssten dabei respektiert werden.

Die Perspektiven von Fusionskraft sind zuckersüss, ich gebe einen Auszug davon...

Elektrische Energie würde sehr günstig sein, da ein Rohstoff verwendet wird der (jetzt noch) kostenlos benützt werden kann (Wasser) und auch nicht "gefördert" werden muss. Da die Kraftwerke ungeahnte Dimensionen annehmen werden (Power Output), wird lokal ein überschuss an elektrischer Energie vorhanden sein, somit würde es sich lohnen dort durch elektrolyse Wasserstoff zu gewinnen. Wasserstoff ist ein geeigneter Energieträger für Transportmittel.

 

Naja, der Weg ist noch weit in eine solche "Energie-Zukunft", aber verheissungsvoll...

 

Die Art und Weise wie das Projekt in Angriff genommen wird finde ich ausgezeichnet (Internationale Gemeinschaft), ich hoffe sehr auf ein Gelingen im französischen Cadarache (Dort wird ein Versuchsreaktor gebaut).

 

Edit: Sorry, nun sollte der Link funktionieren.

 

Edit2: falls es jemand sehr genau wissen will wie Kernfusion funktioniert

http://de.wikipedia.org/wiki/Fusionskraftwerk

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Holden

Und wie hoch ist der Bedarf an Wasserstoff für ein solches Kraftwerk? Muss ständig nachgefüllt werden oder werden die H's mehrfach genutzt?

 

Die Frage ist doch auch, ob sich bei hohem Verbrauch die gesteigerte Produktion an Wasserstoff noch lohnt. Die Frage ist dann auch noch, ob molekularer oder atomarer Wasserstoff benötigt wird. Ich kenne mich da ehrlich gesagt nicht aus, aber das ganze hört sich meiner Meinung noch nicht ganz schlüssig an, weil erst der "Rohstoff" hergestellt werden muss. Sowas gibts sonst doch eigentlich nur bei Holzkohle als Energieträger.

 

 

 

Zum Thema Biokraftstoffe: Ich denke, dass es auf jeden Fall sinnvoll ist, langfristig einen Treibstoff zu haben, der nicht endlich ist. Zumal Biodiesel einen erheblichen Vorteil unserer Umwelt gegenüber besitzt. Ich denke, dass mittlerweile niemand mehr den Klimawandel bestreiten wird und es an der Zeit sein sollte, mal umzudenken. Und Monokulturen müssten wir auch nicht befürchten, weil Biokraftstoffe aus vielen Pflanzen gewonnen werden kann. So könnte man doch einfach mal damit anfangen, das Brachland, welches von der EU bezuschusst wird aus dieser Subvention herauszunehmen um dort Energiepflanzen anzubauen.

 

Natürlich reicht eine Umstellung allein nicht aus, zudem sollte der Verbrauch auch eingeschränkt werden. Und eventuell an neuen Antriebsformen weiter geforscht werden. Eine Kombination aus allem ist meiner Meinung der beste Weg.

 

Holden

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MaXiMiLiAn6969
· bearbeitet von MaXiMiLiAn6969

Mal ein paar Worte zu den "hübschen" Mühlen ...

 

Also bei uns sieht es schon ziemlich unschön aus mit den ganzen Mühlen auf den Feldern. Es lässt sich sogar oft beobachten, dass keine der Mühlen in Betrieb ist. Das ganze kann ich gar nicht nachvollziehen. Wenn es sich für den Endverbraucher wenigstens im Geldbeutel bemerkbar machen würde, aber das Gegenteil ist ja der Fall. Die Strompreise werden steigen und die Mühlen decken bei weitem nicht einmal den Bedarf in der unmittelbaren Umgebung.

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Prometheus
· bearbeitet von Prometheus
Und wie hoch ist der Bedarf an Wasserstoff für ein solches Kraftwerk?

Für eine D-T-Fusion braucht man grob überschlagen, um 1 Liter Heizöl zu ersetzen:

0,075mg Deuterium und 0,23mg Lithium, zu gewinnen aus 2ml Wasser und z.B. 250mg Gestein. Bringt dann ungefähr 59Mio kJ! :D

Man braüchte also, um 1 000 000 Liter Heizöl zu ersetzen etwa 2000 Liter Wasser und 250 kg Gestein.

Du siehst die Rohstoffe sind überhaupt kein Problem, weil nach menschlichen Maßstäben absolut unerschöpflich ;) .

 

Die Frage ist dann auch noch, ob molekularer oder atomarer Wasserstoff benötigt wird.

Es handelt sich hier nicht um eine chemische Reaktion, aber ich wüßte auch nicht wie sich ein Molekül H2 bei 100Mio°C halten will :lol:.

 

Die Vorteile wären:

- Unfälle aufgrund unkontrollierter Kettenreaktionen oder Kernschmelzen wie bei der Kernspaltung sind nicht möglich, also kein Sicherheitsrisiko.

- Man muß für den Betrieb keine radioaktiven Materialien transportieren.

- Es entstehen keine Treibhausgase

- Die Brennstoffe sind wie oben zu sehen überall zu finden.

 

Zumal Biodiesel einen erheblichen Vorteil unserer Umwelt gegenüber besitzt. Ich denke, dass mittlerweile niemand mehr den Klimawandel bestreiten wird und es an der Zeit sein sollte, mal umzudenken.

Das verstehe ich jetzt nicht? Wo ist da der Vorteil für die Umwelt - es entstehen doch genauso die Verbrennungsgase wie bei fossilen Brennstoffen, sogar eher gefährlichere (karzerogen) und ebenso treibhausbelastende Gase (insbesondere CO2).

Die Existenz des androgenen Klimawandels ist durchaus noch sehr umstritten und keineswegs bewiesen, wie es uns die Medien gerne verkaufen wollen. Aber man sollte die Möglichkeit nicht ausschliesen und auch die Konsequenzen eines natürlichen Klimawandels einkalkulieren.

 

Und Monokulturen müssten wir auch nicht befürchten, weil Biokraftstoffe aus vielen Pflanzen gewonnen werden kann.

Aber wie willst du, auch bei mehreren Spezies Monokulturen vermeiden? Es wird auch nicht so leicht sein die Medien und die Bevölkerung in Westeuropa von Contra- nach Pro- Grüne Gentechnik umzustimmen nur wegen Biodiesel, denn Argumente und Tatsachen interessieren da keinen, da zu viel Angst geschürt wurde.

Und so groß ist Europa gar nicht, um den Bedarf an Energie nur annährend so zu decken (auch nicht mit Türkei :lol: )

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Lu99

Ihr habt ein interessantes Thema angeschnitten....

 

Es wurde mehrmals den zusammenhang zwischen Klima(-veränderung) und CO2 ausstoss, Treibhausgase...

 

Dazu habe ich folgende Meinung:

Ob es die sogenante CO2-Neutralität gibt sei dahin gestellt... Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass und die Natur dafür belohnen wird wenn wir Pflanzen anbauen, die sehr schnell wachsen, sobald die Planze geerntet wird blasen wir aber unforzüglich die ganze, gebundene Menge an CO2 wieder in die Luft. Ich denke, dass das Klima dadurch nur noch extremer wird, denn wir beschleunigen einen eigentlich natürlichen Kreislauf um ein vielfaches.

 

Weiter möchte ich mich noch zu den sogenanten "Energiepfkanzen" äussern.

Schlussendlich wird eine Pflanze die wohl geeignetste sein (So im Sinne: wenig Wasser, viel Cellulose, schnell), selbst wenn eine diversifizierung vorgeschrieben wird werden es nicht vielmehr als eine Hand voll Pflanzen sein.

Ich persönlich möchte nicht in mitten von gigantischen, meterhohen, dichten monokulturen von Pflanzen eingebettet leben. Womöglich noch versetzt mit Windmühlen.. ;)

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Holden

Dann lieber in direkter Nachbarschaft zum AKW oder auf ewig strahlendem Atommüll.

 

Fakt ist doch, dass der Ölvorrat endlich ist, und wir eine Alternative finden müssen. CO2-Neutralität ist ebenso ein Fakt. Hierbei geht es nicht um Kreisläufe oder sonstwas, weil nur genauso viel CO2 freigesetzt wird, wie die Pflanze im Laufe ihres Lebens gebunden hat. Mehr nicht. Dies ist bei fossilen Brennstoffen leider nicht der Fall. Und ich denke, wir müssen uns keine Sorgen machen, dass wir irgendwann zwischen meterhohen, endlosen Monokulturen leben müssen. Wofür soll da ein Anlass sein? Schließlich werden auch noch Lebensmittel und Waldbestände, etc benötigt.

 

Das Argument, dass WKWs das schöne Umalnd verschandeln, kann ich nicht nachvollziehen. Es kann jedenfalls von niemandem kommen, der in der Nähe eines AKWs leben muss.

 

Seid gegrüßt und trefft die richtige Wahl.

 

Holden

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