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H.B.

Covered Options Writing

Empfohlene Beiträge

H.B.
· bearbeitet von klausk

Ein klassisches Investment folgt meist folgendem Schema:

 

  • Der Investor identifiziert ein aussichtsreiches Investment, z.b. eine Aktie eines Unternehmens, von dem er annimmt, dass es in Zukunft gute Gewinne machen wird.
  • Der Investor erwirbt die Aktie.
  • Der Investor wartet.
  • Nach einer gewissen Zeit schaut der Investor, ob sich die Investition so entwickelt, wie erwartet.
    Falls nicht, veräußert er das Investment.

 

Diese Vorgehensweise hat gravierende Nachteile. Zum einen wird quasi nie ein guter Verkaufserlös erzielt, schließlich wartet der Investor ja auf eine Enttäuschung, die er für den Verkauf benötigt. Zum anderen ist das Timing des Kauf- und Verkaufszeipunkts ein Engpass dieses Prozesses.

 

Mit Stillhaltergeschäften brechen wir radikal mit diesem Ansatz.

 

  • Anstatt eine Aktie bedingungslos zu kaufen, weil sie preiswert erscheint, machen wir anderen Investoren ein an Bedingungen geknüpftes Kaufangebot.
  • Anstatt die Aktie irgendwann einfach zu verkaufen, unterbreiten wir anderen Investoren ein Verkaufsangebot, welches natürlich auch wieder an Bedingungen geknüft ist.

 

Scheinbar sind diese Bedingungen für die Gegenseite sehr vorteilhaft. In der Praxis kann man mit dieser Strategie vielleicht genau deshalb stabile Rendite erzielen.

 


Der Zyklus eines Stillhaltergeschäfts

 


 

Analyse. Anhand von vorab definierten Kriterien wird sowohl der Basiswert als auch ein geeigneter Einstiegszeitpunkt festgelegt.

 

Beispiel.
Wenn die
XYZ-Aktie
in einem Monat unterhalb einer definierten Kursmarke notiert, bin ich bereit, sie zu kaufen.

 

 

Handelsbeginn. Für diese Art von Absichtserklärung bieten die Terminbörsen weltweit Optionen an. In diesem Fall kann diese Absichtserklärung durch einen Verkauf einer Put-Option umgesetzt werden.

 

Put-Option: Ein Put verbrieft das "Recht den Basiswert zu einem bestimmten Betrag für eine definierte Zeitspanne zu veräußern".

 

Jemand, der die Option besitzt, kann also sicher sein, für seine Aktien mindestens den Ausübungsbetrag der Option zu erhalten. Für diese Sicherheit zahlt er eine geringe Prämie, die demjenigen zufließt, der dieses Recht eingeräumt hat, also der Verkäufer der Option.

 

Scheinbar sind die Konditionen für den Optionsverkäufer verheerend: Er ist bereit, stets den Ausübungsbetrag zu zahlen, egal zu welchem Preis die Aktie gerade gehandelt wird. Er kommt also nur zum Zuge, wenn der Marktpreis niedrig ist. Auf der anderen Seite schützt dieser Mechanismus den Optionsverkäufer jedoch auch vor exorbitanten Preisforderungen der Aktienverkäufer.

 

Ausübung. Der Optionsinhaber kann nun also nach billigem Ermessen bis zur Fälligkeit der Option die Aktie zu dem festgelegten Preis abgeben. Die meisten Optionen werden jedoch erst am Fälligkeitstag ausgeübt. Trotzdem muss der Optionsverkäufer stets liquide genug sein, um die Aktien notfalls sofort zu bezahlen.

 

Spätestens am Fälligkeitstag entscheidet sich, ob die Option ausgeübt wird oder nicht. Sollte der Marktpreis oberhalb des Ausübungspreises stehen, wird der Optionshalter die Aktien vorteilhafter direkt veräußern. Der Optionsverkäufer behält aber auf jeden Fall die eingenommene Optionsprämie.

 

Im Falle einer Ausübung hat der Optionsverkäufer (falls man die Optionsprämie in diese Rechnung mit einfließen lässt) die Aktien sofort mit einem kleinen Abschlag gegenüber dem Ausübungspreis erworben. Er kann möglicherweise schon am Ausübungstag einen kleinen Gewinn verbuchen, nämlich immer dann, wenn die Aktie nur knapp unterhalb des Ausübungsbetrags notiert.

 

Veroptionierung der Aktie. Ausgehend von dem Fall, dass die Aktie zum vorgesehenen Preis ins Depot eingebucht wurde, wiederholt man jetzt das Spiel mit umgekehrten Vorzeichen. Man versucht jetzt,einen Preis auszumachen, zu dem man bereit ist, die Aktie wieder zu verkaufen. Hierfür

bietet sich der Verkauf einer Call-Option an.

 

Call-Option: Ein Call verbrieft das "Recht den Basiswert zu einem bestimmten Betrag für eine definierte Zeitspanne zu kaufen".

 

Wieder sind die Konditionen scheinbar sehr ``Kundenfreundlich'': Der Käufer der Option kann die Aktie jederzeit zum festgesetzten Betrag erwerben, egal, wie der Markt den Wert gerade bepreist. Falls die Aktie an Wert verliert, bleibt der Aktieninhaber auf seinen Stücken sitzen.

Dennoch zeigt auch hier die Statistik, dass Optionsverkäufer deutlich besser fahren, als Optionskäufer. Weiterhin sind die Erträge bei derart veroptionerten Aktiengeschäften berechenbarer, als bei Direktinvestments.

 

Ausübung. Der Optionsinhaber kann auch in diesem Fall nach billigem Ermessen bis zur Fälligkeit der Option die Aktie zu dem festgelegten Preis erwerben. Wiederum gilt: Die meisten Optionen werden erst am Fälligkeitstag ausgeübt.

 

Falls die Option ausgeübt wurde, endet die Strategie. Ansonsten wird die nächste Call-Option veräußert, mit dem Ziel, eine weitere Optionsprämie einzunehmen und die Aktie vielleicht z.B. 8 Wochen später mit dem geplanten Preis zu veräußern.

 

Ertragsberechnung

 

1. Die Aktie notiert seitwärts oder positiv



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Damit wurde mit diesen Transaktionen eine Rendite von fast vier Prozent auf das eingesetzte Kapital erzielt. Üblicherweise laufen die Optionen 1 - 3 Monate, so dass eine Jahresperformance von etwa 10 % erwartet werden kann - und dies, wie im Beispiel gezeigt, ohne dass die Aktie Kursgewinne verbucht.

 

2. Die Aktie notiert mit Abschlägen



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In diesem Fall erzielt man die Zielrendite nicht. Statt dessen kann der effektive Einstiegspreis für die Aktie sukzessiv verringert werden. Falls die Aktie jedoch stärkere Abgaben aufweist, kann sie jederzeit direkt an der Börse veräußert werden. Man muss dann jedoch möglicherweise das Engagement mit größeren Verlusten beenden, insbesondere dann, wenn die Aktie bereits deutlich über dem Marktpreis ins Depot eingebucht wurde.

 

Mein Senf (Klaus): Die Aktie kann auch crashen, sogar auf 0, und der Put-Verkäufer muss sie dennoch zum Strikepreis kaufen. Risiken aufzeigen!

 

Warum macht der Options-Verkäufer mit grösserer Wahrscheinlichkeit einen Gewinn als der Options-Käufer? Risiken und Zeitwert.

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