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ekliop65

Wall Street Crash! Zeitweise - 1000 Punkte !

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bärcheb

Das wie und wer wurde hier ja schon ausführlich besprochen.

 

Ich möchte mal hiermit

 

ein Schlaglicht auf eine vor der Öffentlichkeit bislang weitgehend verborgen gebliebene Spielart des Wertpapierhandels: das sogenannte High-Frequency-Trading (HFT), eine von Computern gesteuerte, ultraschnelle Form der Börsenspekulation, die winzige Preisdifferenzen ausnutzt, sei es in Rohstoffen, Währungen oder in Aktien: In Millisekunden werden Deals abgewickelt, täglich Milliarden von Papieren bewegt

 

Finde diesen Artikel äußerst interessant, da er einem die Ausmaße des HTF vor augen führt. An manchen Börsen besteht der Handel schon zu 70 % von durch Algorithmen bestimmten computergestützten Verkaufs- und Kauforders.

 

Der Hintergrund: Highspeed-Trader wollen Handelsströme schneller erkennen als andere Marktteilnehmer und dieses Wissen gezielt für ihre Geschäfte nutzen. Indem sie eigene Aufträge platzieren, "schnüffeln" sie oft nur nach großen Transaktionen traditioneller Investoren. So entsteht eine Art Scheinliquidität.

 

Ein weiteres typisches Beispiel für zweifelhaftes Verhalten: Ein institutioneller Investor will ein Aktienpaket des US-Konzerns First Solar kaufen und platziert ein Gebot über 135 Dollar pro Papier. Kaum hat er die Enter-Taste seines Handelscomputers gedrückt, taucht ein unbekannter Konkurrent auf - und bietet ein paar Cent mehr.

Mehrfach erhöht der Anleger seine Offerte, doch immer wieder schnappt ihm der High-Frequency-Trader die gewünschten Aktien vor der Nase weg. Bei etwa 136 Dollar steigt der Zocker plötzlich aus - und verscherbelt seine Papiere an den verdutzten Anleger. Das Resultat: Der echte Investor zahlt deutlich mehr als nötig, während der Spekulant den Gewinn aus dem Kursanstieg kassiert

 

Dies funktioniert natürlich auch in umgekehrter Richtung.

 

Das bekam auch Brian Watson, ein amerikanischer Privatanleger, zu spüren. Watson besaß Anteile der Biotech-Firma Dendreon - und erlebte Ende April einen Kurscrash im Zeitraffer, der nach Überzeugung von Marktbeobachtern von High-Frequency-Tradern ausgelöst wurde. Innerhalb von 70 Sekunden stürzte die Aktie von 24 Dollar auf 7,50 Dollar. Watson glaubte sich abgesichert: Er hatte ein sogenanntes Stop-Loss-Limit gesetzt, bei 20 Dollar sollte sein Makler verkaufen. Doch der Absturz ging viel zu schnell: Der Broker schaffte es erst bei 15 Dollar auszusteigen.

 

 

 

Börse auf Speed

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helios

das beste was ich mal beobachtete war:

 

Aktie schließt bei 20$

Overnight: Schei.. Zahlen -kaum cash -keiner will was kaufen - Geschäftsmodell wird vom Management in Frage gestellt

 

Open bei 10$ => -50% Übernacht

Intraday läuft die Aktie auf 15$ hoch => seit open intraday 50% Plus

 

dann bröckelt sie auf 13$ ab.

 

wow - ich mir sofort einen Account bei einer Zockerbude besorgt - und sowas natrülich fast mitgemacht, nur war ich der Depp auf der anderen Seite :'( :blushing::angry: - es hat was gedauert zu kapieren, dass ich das nicht kann, war schweineteuer.

 

Hab mittels Moneymanagent (positionsgrößen sind in abhängigkeit des Risikos, Entfernung zum stop-kurs und einem eventuellem overnight gap-down *kalkuliert*)

 

grüsse

Jürgen

 

intraday interessiert mich nur noch zwecks Unterhaltung - wie man dem bid/ask Gefummel umgeht ist klar => Limit und Computer aus, was anneres machen

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dynamind
[...] Seit acht Jahren entwickelt er für den Hedgefondsanbieter Man Group in London Algorithmen. Ledford ist fasziniert von der vollständigen Systematisierung des Börsenhandels, bei dem Menschen zwar noch die Programme schreiben, sich danach aber aus dem Marktgeschehen vollkommen heraushalten. "Dass gehandelt wird, erkennen Sie nur noch an den Ausführungsbestätigungen am Drucker", sagt er, während das Gerät surrend ein Blatt nach dem anderen auswirft.

 

http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,663344-3,00.html

 

Ich glaube ich steig am Montag aus - koste es was es wolle :-

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figurehead

da hat anscheinend das Plunge Protection Team nicht schnell genug reagiert...

 

 

...Während des letztjährigen Bilderberg-Treffens in Griechenland enthüllte der Bilderberg-Ermittler Daniel Estulin, dass die Eliten planten ein falsches Bild der Erholung zu zeichnen um die Investoren mit ihren Geldern wieder in die Aktienmärkte zu locken. Das ist genau das, was auch mit dem Dow passierte, der gerade wieder auf das Niveau von 11.000 Punkten zurückgekehrt ist....

 

 

Quelle: Link

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figurehead
· bearbeitet von figurehead

an einiger Zeit googeln bin ich auf folgende Erklärung gestoßen: :blink:

 

http://www.bullionaer.de/shop/showZiemann.php/action/latest

 

 

...möge man in spannenden Zeiten leben... :lol:

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XYZ99

Ginge es blaupausenmäßig exakt nach dem Vorbild von 1987 fällt der Dax am Montag .... auf 4000 Punkte. Einpendeln würde er sich darauf auf 4400 Punkte.

Es dauerte zwei Jahre bis die Verluste wieder wettgemacht wurden --- dies alles geschah in einem übergeordneten Bullentrend des Marktes, der noch viele Jahre lief.

Da diesmal der übergeordnete Trend ein Bärenmarkt ist (ja, immer noch), sind im Gegensatz zu 1987-9 weitere Verluste zu erwarten.

 

Sehenswert: Eine Sendung vor dem Crash von 1987 via pragcap

 

Wenn es einen Euro-Kollaps geben sollte bzw. ein solcher würde drohen, dann wären 4000 im Dax sicherlich noch zu hoch gegriffen. Aber dafür muss es ja auch nicht am Montag sein....

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klausk
· bearbeitet von klausk

Ich “weiss” natürlich auch nicht, was den Minutencrash an den US-Börsen verursacht hat. Aber während Untersuchungen laufen und jeder Hinz und Kunz seine Vermutungen zu Weisheiten hochstilisiert, wie wär’s mit ein paar Informationen? SmartMoney gibt ein paar historische Beispiel von Pannen.

 

High-Frequency-Trading gilt im Moment Vielen als Sündenbock No. 1 -- nicht ganz von der Hand zu weisen, aber so einfach liegt die Sache nicht. HFT war vor einigen Monaten im Zusammenhang mit “Flash-Trading” in der Diskussion. Oft genug wurden beide Begriffe vermengt, vielleicht weil "flash" als Blitz übersetzt werden kann und Beides nur mit Computern möglich ist. Flashing bedeutet aber auch das, was mal bei Sportsfreunden Mode war: nackt über den Platz rennen.

 

Flash-Trader bezahlten Börsenakteure dafür, dass sie Aufträge nicht sofort in die Orderbücher stellten, sondern sie zuerst diesen Tradern zeigten, wenn auch nur für ein paar Millisekunden, so dass die ihre eigene Order einstellen konnten. Ähnliche Manipulationen, fast so alt wie die Börse selbst, sind als "Frontrunning" verboten. Als die Börsenaufsicht drohte, die Praxis des "Flashing" zu verbieten, beschlossen alle Beteiligten, “freiwillig” darauf zu verzichten.

 

High-Frequency-Trading (HFT) dagegen tut nichts, was der Mensch am Terminal nicht selbst tun könnte. Nur eben schneller -- Daytrading wird zum Millisekundentrading. Jeder Irrtum, jede Unaufmerksamkeit hat sofort Konsequenzen. Computer können nicht unaufmerksam sein, wohl aber ihre Programmierer, die Reaktionen auf alle möglichen Eventualitäten in ihrer Software vorgesehen haben sollten -- “sollten“.

 

Zum Beispiel “sollte” die Software stutzig werden, wenn etwas sehr Ungewöhnliches passiert, wie etwa ein Trade von einer Milliarde Anteilen des S&P500-ETF’s (SPY) -- eine Million wäre noch normal, denn der durchschnittliche Tagesumsatz des SPY liegt bei 200 Millionen. “Stutzig werden” heisst für die Software, dass sie anders reagieren muss als normal.

 

Wenn beim HFT blitzschnell Trading-Orders hinzugefügt und abgezogen werden oder wenn ein Trader einen Grossauftrag verheimlichen will, also z.B. statt “sell 100000 GE limit 17” erstmal 4000 verkauft, dann 6000 kauft und anschliessend 12000 verkauft, oder die 100000 in zwanzig Einzelverkäufen in kleine und grosse Tranchen aufsplittet, alle diese Orderarten und Modifikationsmöglichkeiten gibt es auch im nicht-computerisierten Handel. Broker wie IB bieten nicht nur 50 verschiedene Ordertypen (darunter “Iceberg” zum Verheimlichen der Ordergrösse und “conditional orders”, bei denen du selbst die Umstände definierst, unter denen der Auftrag in den Markt gehen soll), sie machen auch die Eingabe per Computer möglich mittels API (Application Program Interface) oder für die ganz Eiligen per CTCI (Computer-To-Computer Interface).

 

Neu ist der Vorschlag, die als "Circuit Breaker" bekannte Handelsunterbrechung im Fall von massiven Indexabweichungen auch für Einzelaktien einzuführen. Auch sollten Unterbrechungen wie die von PG, die die NYSE beim Stand von ca. $56 dekretierte, nicht nur in New York sondern auch an anderen Börsen gelten, an denen PG noch bis runter in die Mittdreissiger gehandelt wurde.

 

SEC-Ökonom Larry Harris hat beobachtet, dass immer mehr individuelle Trader Stops setzen. Die werden beim Erreichen der gesetzten Marke als Marketorders behandelt. Das Ergebnis kann dann sein, dass ein Schwall von (zumeist) Verkäufen ausgelöst wird, aber eben "bestens" -- nicht mit einem Limit-Zusatz. Was den Absturz noch beschleunigt.

 

Sein Vorschlag deshalb: Wer Orders als Stop oder Trailing Stop aufgibt, sollte immer ein Limit mit angeben. Beispiel Procter&Gamble (PG) notierte am Donnerstag (6. Mai) etwas über $62. Wer sich gegen einen Absturz absichern wollte, gab etwa eine "sell stop 61" Order auf. Als die 61 erreicht wurde, war die Aktie aber schon im freien Fall und der Auftrag wurde zu einem extrem ungünstigen Kurs ausgeführt. Hätte die Order "sell stop 61 limit 59" gelautet, dann wäre sie im Absturz höchstwahrscheinlich NICHT verkauft worden, sondern erst bei der Erholung Minuten später, auf jeden Fall nicht unter 59.

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XYZ99

... High-Frequency-Trading gilt im Moment Vielen als Sündenbock No. 1 -- nicht ganz von der Hand zu weisen, ...

Das ist natürlich in keinster Weise zutreffend. Extreme Verkaufs-Todesspiralen lassen sich auch nicht besser erklären weil sie von emotionslosen Computern ausgeführt werden (wie schnell auch immer) und nicht von wildgewordenen, panikgetriebenen Händlermengen.

 

Das echte Problem mE ist die Art und Weise, wie die Aktienpreise seit einem Jahr in die Höhe getrieben wurden: durch billiges Geld, "Liquidität", fernab jeder rational begründeten Bewertung. Der Preisfindungsprozess wurde den Computern überlassen, die als pom-pom Truppe die Preise hochgejubelt haben. Wie auch sonst wäre es wie gehabt weitergegangen? Bei den Endkunden regiert die Skepsis und die stille Erkenntnis der erheblichen Überbewertung des Marktes zugunsten des Finanzsektors. Trotz allen Konjunktur-Hypes.

 

In einer solchen Umgebung finden heftige Kursstürze statt - die Kartenhäuser brechen zusammen und dies meist nach einer Welle des irrationalem Überschwangs. Dass ein Kurssturz bevorstand, war so gesehen zu erwarten. Ob Menschen oder Computer diesen herbeiführen ist unwichtig. Dass es noch wesentlich weiter gehen kann als bis jetzt ist recht wahrscheinlich.

 

Der Hochfrequenzhandel kam ins Zwielicht insofern er zum frontrunning eingesetzt wurde. Entwickelte sich ua auch hieraus..... Aber dass an der Börse manipuliert wird, ist wohl kaum von der Entwicklung von Computern abhängig gewesen. Ebensowenig Verkaufspaniken.

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BondWurzel
Das echte Problem mE ist die Art und Weise, wie die Aktienpreise seit einem Jahr in die Höhe getrieben wurden: durch billiges Geld, "Liquidität", fernab jeder rational begründeten Bewertung.

 

Dachte immer, dass die durch Käufer und Verkäufer zustande kommen. :unsure:

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XYZ99

Ja, Bond. Und steigende Kurse gibt es, wenn Käufer und Verkäufer einer Meinung sind, der Preis kann ruhig höher sein.

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XYZ99

Richard Russell meldet sich zu Wort:

 

something dramatic lies ahead. I believe weve been experiencing a rally within a continuing primary bear market. Over recent months, Ive warned that the rally shows signs of topping out. If or when a bear market rally tops out, the losses can be horrific. At this time, because of the profusion of rosy news stories about the economy, many amateurs and ignorant fund managers have loaded up again with stocks, thinking that they can recoup some of their 200809 losses.

 

If this entire bear market rally is fated to fall apart, the losses and troubles will be fearful and traumatic. This is true because Ive never seen a time when so many people were unprepared to withstand a crumbling market or a sinking economy.

 

..... The boy scouts motto Be prepared. Better believe it. .... Be careful out there. ....

Danke an PP fürs posten

 

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losemoremoney

 

Das echte Problem mE ist die Art und Weise, wie die Aktienpreise seit einem Jahr in die Höhe getrieben wurden: durch billiges Geld, "Liquidität", fernab jeder rational begründeten Bewertung.

 

 

Procter & Gamble KGV vor dem Crash 14 (Gewinnrendite 7,1% Anleihenrendite 4%) seitweise bis 50% runter.

Wenn ich ne Überbewertung sehe sind es nach wie vor langfristige Anleihen.

 

 

Ich sehe das Problem eher im sogenannten virtuellen bzw. elektronischen synchronsierten Handel den zunehmenden Kauf auf Kredit und damit verbundene hohe Nervosität, wenn der Kurs nicht in die gewünschte Richtung geht und man glatt stellen muß sowie dem Ausnutzen von unlimierten SL-Ordern durch Skontroführer.

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klausk

Das echte Problem mE ist die Art und Weise, wie die Aktienpreise seit einem Jahr in die Höhe getrieben wurden: durch billiges Geld, "Liquidität", fernab jeder rational begründeten Bewertung. Der Preisfindungsprozess wurde den Computern überlassen, die als pom-pom Truppe die Preise hochgejubelt haben. Wie auch sonst wäre es wie gehabt weitergegangen? Bei den Endkunden regiert die Skepsis und die stille Erkenntnis der erheblichen Überbewertung des Marktes zugunsten des Finanzsektors. Trotz allen Konjunktur-Hypes.

 

In einer solchen Umgebung finden heftige Kursstürze statt - die Kartenhäuser brechen zusammen und dies meist nach einer Welle des irrationalem Überschwangs. Dass ein Kurssturz bevorstand, war so gesehen zu erwarten. Ob Menschen oder Computer diesen herbeiführen ist unwichtig. Dass es noch wesentlich weiter gehen kann als bis jetzt ist recht wahrscheinlich.

Hast du übersehen, dass wir hier über den Minuten-Crash vom letzten Donnerstag reden? Oder hältst du es für eine "Korrektur" (wie nach einem längeren Anstieg zu erwarten ist), dass der Dow zwischen 14:40 Uhr und 15:00 Uhr ET für ein paar Sekunden unter 10000 fiel, um dann noch ein paar Sekunden später wieder auf den vorherigen Stand zurück zu kehren und bei 10520 zu enden?

 

Hast du nicht mitbekommen, dass hunderte von Trades, die in diesem Zeitraum zu Kursen von 60% oder mehr vom normalen Kurs entfernt lagen, rückgängig gemacht wurden?

 

Die ganze erste Maiwoche können wir gern eine normale Korrektur nennen, aber darum geht's hier nicht. (Wie lautet der Titel dieses Threads? -- Vor Benutzung des Mundwerks Gehirn einschalten!)

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XYZ99

.... Vor Benutzung des Mundwerks Gehirn einschalten!

Eher: beim Tippen auf der Tastatur nur nicht die Finger plattdrücken....

 

Daß die ungenehmen trades annuliert wurden und daß nur Computer rumtraden ist also als Erklärung ausreichend? Na, dann zurück zur Tagesordnung.

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XYZ99

Dylan Ratigan's Explanation For The Crash

 

Kartenhäuser..... (Können sogar zusammenklappbar sein :lol: )

 

...the former Fast Money lead man is actually pretty spot on. And for all you retail investors who think this market is anything but a two-tiered playground built now exclusively for Wall Street to fleece you every single day, our advice is to get the hell out.

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klausk
· bearbeitet von klausk

(Folgende Zitate sind entweder von bärcheb oder dem dort zitierten manager-magazin)

An manchen Börsen besteht der Handel schon zu 70 % von durch Algorithmen bestimmten computergestützten Verkaufs- und Kauforders.

Jaa, und? Ob eine Order von Hand eingetippt oder per Computer eingespeist wird, ist das wichtig? Und welche Quote wäre denn akzeptabel? Wichtig ist, dass Liquidität im Markt ist, denn die bestimmt den Spread. Jedes Gebot, ask oder bid, das nicht sofort ausgeführt werden kann, erhöht die Liquidität und verringert den Spread. Je mehr Liquidität umso besser für Käufer und Verkäufer.

 

Der Hintergrund: Highspeed-Trader wollen Handelsströme schneller erkennen als andere Marktteilnehmer und dieses Wissen gezielt für ihre Geschäfte nutzen. Indem sie eigene Aufträge platzieren, "schnüffeln" sie oft nur nach großen Transaktionen traditioneller Investoren. So entsteht eine Art Scheinliquidität.

Wer auf den Markt oder ins Kaufhaus oder zum Autohändler geht, "schnüffelt" auch erst einmal herum, wird ein "Schein-Interessent". Schlimm?

 

Ein weiteres typisches Beispiel für zweifelhaftes Verhalten: Ein institutioneller Investor will ein Aktienpaket des US-Konzerns First Solar kaufen und platziert ein Gebot über 135 Dollar pro Papier. Kaum hat er die Enter-Taste seines Handelscomputers gedrückt, taucht ein unbekannter Konkurrent auf - und bietet ein paar Cent mehr.

Mehrfach erhöht der Anleger seine Offerte, doch immer wieder schnappt ihm der High-Frequency-Trader die gewünschten Aktien vor der Nase weg. Bei etwa 136 Dollar steigt der Zocker plötzlich aus - und verscherbelt seine Papiere an den verdutzten Anleger. Das Resultat: Der echte Investor zahlt deutlich mehr als nötig, während der Spekulant den Gewinn aus dem Kursanstieg kassiert

 

Jaa, und? So wie es da im manager-magazin beschrieben wird, ist daran nichts, was illegal wäre oder sein sollte. Der Investor in diesem Beispiel will für $135 kaufen -- und jemand Anderes bietet mehr. Sollte das verboten werden? Das ist kein Frontrunning -- es wäre Frontrunning, wenn der Konkurrent mit dem Marketmaker/Specialist/Broker mauschelt, so vorzeitig von dem $135-Gebot erfährt, und der Mauschler erlaubt ihm, ein eigenes $135-Gebot VOR dem des Investors einzustellen. Denn die Fifo-Regel gilt an allen Börsen: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Ausser ein Anderer bietet einen besseren Preis.

 

Der Investor ist es doch selber schuld, wenn er, in diesem Beispiel, sich in die Höhe treiben lässt -- die Faustregel "don't chase a stock" gab es lange vor den Computern.

 

Es will doch keiner im Ernst erwarten, dass niemand ein besseres Angebot abgeben darf als er selbst. ?? Erwartet Jemand eine Schutzfrist für sein Gebot? Zehn Sekunden, drei Minuten, bevor ein Anderer ein besseres Gebot machen darf?

 

Das bekam auch Brian Watson, ein amerikanischer Privatanleger, zu spüren. Watson besaß Anteile der Biotech-Firma Dendreon - und erlebte Ende April einen Kurscrash im Zeitraffer, der nach Überzeugung von Marktbeobachtern von High-Frequency-Tradern ausgelöst wurde. Innerhalb von 70 Sekunden stürzte die Aktie von 24 Dollar auf 7,50 Dollar. Watson glaubte sich abgesichert: Er hatte ein sogenanntes Stop-Loss-Limit gesetzt, bei 20 Dollar sollte sein Makler verkaufen. Doch der Absturz ging viel zu schnell: Der Broker schaffte es erst bei 15 Dollar auszusteigen.

 

Die Stop-Marke ist kein Limit! Sie ist die Marke, an der der Stop aufgehoben wird und die Order als "bestens"-Order in den Markt geht. Deshalb der Rat von Larry Harris, den ich weiter oben zitierte. Die Order hätte etwa so heissen sollen: "sell stop 20 limit 18".

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dynamind

Computertrading dürfte ganz neue Gefahrenfelder erschliessen. Mit dem Wissen über die Algorithmen der anderen Computertrader kann man vermutlich erstaunliche Dinge auslösen wenn man gezielte Impulse setzt (vielleicht war der DOW Zusammenbruch schon so etwas).

Niemand käme jedenfalls auf die Idee die Steuerung eines Atomkraftwerks einem Schwarm konkurierender Algorithmen zu überlassen - aber wir lassen so etwas im Kern unseres Finanzsystems schalten und walten - ich finde das unheimlich.

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odenter
· bearbeitet von odenter

(Folgende Zitate sind entweder von bärcheb oder dem dort zitierten manager-magazin)

Ein weiteres typisches Beispiel für zweifelhaftes Verhalten: Ein institutioneller Investor will ein Aktienpaket des US-Konzerns First Solar kaufen und platziert ein Gebot über 135 Dollar pro Papier. Kaum hat er die Enter-Taste seines Handelscomputers gedrückt, taucht ein unbekannter Konkurrent auf - und bietet ein paar Cent mehr.

Mehrfach erhöht der Anleger seine Offerte, doch immer wieder schnappt ihm der High-Frequency-Trader die gewünschten Aktien vor der Nase weg. Bei etwa 136 Dollar steigt der Zocker plötzlich aus - und verscherbelt seine Papiere an den verdutzten Anleger. Das Resultat: Der echte Investor zahlt deutlich mehr als nötig, während der Spekulant den Gewinn aus dem Kursanstieg kassiert

Jaa, und? So wie es da im manager-magazin beschrieben wird, ist daran nichts, was illegal wäre oder sein sollte. Der Investor in diesem Beispiel will für $135 kaufen -- und jemand Anderes bietet mehr. Sollte das verboten werden? Das ist kein Frontrunning -- es wäre Frontrunning, wenn der Konkurrent mit dem Marketmaker/Specialist/Broker mauschelt, so vorzeitig von dem $135-Gebot erfährt, und der Mauschler erlaubt ihm, ein eigenes $135-Gebot VOR dem des Investors einzustellen. Denn die Fifo-Regel gilt an allen Börsen: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Ausser ein Anderer bietet einen besseren Preis.

Naja ob das in Ordnung ist steht und fällt damit ob beide unter gleichen Bedingungen Ihren Kauf durchführen, wenn dem nicht so ist, dann wäre das eben nicht in Ordnung.

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H.B.

. Der Investor in diesem Beispiel will für $135 kaufen -- und jemand Anderes bietet mehr. Sollte das verboten werden? Das ist kein Frontrunning -- es wäre Frontrunning, wenn der Konkurrent mit dem Marketmaker/Specialist/Broker mauschelt, so vorzeitig von dem $135-Gebot erfährt, und der Mauschler erlaubt ihm, ein eigenes $135-Gebot VOR dem des Investors einzustellen. Denn die Fifo-Regel gilt an allen Börsen: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Ausser ein Anderer bietet einen besseren Preis.

Naja ob das in Ordnung ist steht und fällt damit ob beide unter gleichen Bedingungen Ihren Kauf durchführen, wenn dem nicht so ist, dann wäre das eben nicht in Ordnung.

 

Zu diesem Spiel gehören immer zwei.

 

Wenn ein mündiger Anleger zur Erkenntnis gekommen ist, dass er 135 $ zu zahlen bereit ist, und sich dann vom Spekulaten zu einer Erhöhung seines Angebots überreden lässt, ist das sein Problem.

Auf dem Fischmarkt in Hamburg machen das die Marktscheier auch so - und niemand findet daran etwas obzönes.

 

Noch schlimmer sind jedoch die Lebensmitteldiscounter. Die überreden ihre Kunden mittels raffinierter Methoden zum Kauf überteuerter Produkte und bieten ihnen sogar Dinge an, die sie selbst als Schnäppchen bezeichnen, die in Wahrheit ....

 

Wir leben in einer bösen, ungerechten Welt.

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nord_sued

Zu diesem Spiel gehören immer zwei.

 

Wenn ein mündiger Anleger zur Erkenntnis gekommen ist, dass er 135 $ zu zahlen bereit ist, und sich dann vom Spekulaten zu einer Erhöhung seines Angebots überreden lässt, ist das sein Problem.

Auf dem Fischmarkt in Hamburg machen das die Marktscheier auch so - und niemand findet daran etwas obzönes.

 

Noch schlimmer sind jedoch die Lebensmitteldiscounter. Die überreden ihre Kunden mittels raffinierter Methoden zum Kauf überteuerter Produkte und bieten ihnen sogar Dinge an, die sie selbst als Schnäppchen bezeichnen, die in Wahrheit ....

 

Wir leben in einer bösen, ungerechten Welt.

 

 

Sehr ich nicht ganz so. Wenn ich bereit wäre 136$ zu zahlen und es steht zu 135$ im Ask wäre der 1$ soetwas wie ein Schnäppchen oder meine "Investorenrente" - kann man nennen wie man will.

 

Wenn nun ein ein Algorithmus diese "Rente" abschöpft, ist das 1. ärgerlich und 2. nicht fair, da mit krass ungleichen Mitteln gekämpft wird und dem Anleger der techn. Vorteil der anderen Seite vermutlich auch nicht bekannt ist.

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klausk

Sehr ich nicht ganz so. Wenn ich bereit wäre 136$ zu zahlen und es steht zu 135$ im Ask wäre der 1$ soetwas wie ein Schnäppchen oder meine "Investorenrente" - kann man nennen wie man will.

 

Wenn nun ein ein Algorithmus diese "Rente" abschöpft, ist das 1. ärgerlich und 2. nicht fair, da mit krass ungleichen Mitteln gekämpft wird und dem Anleger der techn. Vorteil der anderen Seite vermutlich auch nicht bekannt ist.

In dem Beispiel war von Ask nichts gesagt; könnte 140 gewesen sein. Denn überleg mal: Wenn die Aktie mit 135 im Ask steht und ich gebe einen Kaufauftrag mit Limit 136, was passiert? Meine Order wird mit 135 ausgeführt.

 

Eine Order geht nur dann ins Orderbuch, erscheint also als bid oder ask, wenn sie nicht sofort ausgeführt werden kann.

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XYZ99

Indexuniverse: ETFs At Center of Dramatic Sell-Off

 

Around two-thirds of all the trades during Thursday's extraordinary flash crash that Nasdaq and the NYSE say they are likely to cancel involved exchange-traded funds (ETFs) or exchange-traded notes (ETNs), though the reasons for this arent yet clear, according to new analysis from IndexUniverse.com ....

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Bärenbulle

 

Spannender Artikelthumbsup.gif . Aber wenn ich das richtig verstehe, waren die Börsencomputer nicht mehr in die Lage die Orderflut der ETFs sauber abzuwickeln. Da wird der Artikel dann aber leider wenig konkret. Demnach läge das Problem doch bei den Börsen selber oder?

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Pascal1984

290.000 neue stellen im april - aber quote um 0,2 auf 9,9% gestiegen , irgendwie merkwürdig oder?

 

http://www.godmode-trader.de/nachricht/Eilmeldung-Jobwachstum-in-USA-sehr-robust-Arbeitslosenrate-gestiegen,a2166259.html

 

Wieso nicht?

 

Wenn 1 Mio alte Stellen weggefallen sind

 

dann hätten wir eine minuszahl, wie es vor einigen monaten noch üblich war - ich weiß inzwischen woran es liegt (liegen soll) nämlich daran, das sich viele arbeitslose wieder arbeitslos gemeldet haben in der Hoffnung was zu finden, die sich vorher nicht arbeitslos gemeldet hatten da sie keine hoffnung hatten - so wird es jedenfalls dargestellt!

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