knapp Mai 17, 2010 Nun wurde die Aufmerksamkeit wieder in die allgemeine Stoßrichtung gelenkt: den Bürger. Roland Koch hat im Auftrag der Kanzlerin den Drecksjob übernommen und die Sparkelle geschwenkt. Damit die Bänker aus der Schußlinie kommen gilt nun wieder: überall und an allem sparen. Nach dem "mutigen Vorstoß" hat der Roland den Griff wieder etwas verkürzt, :'( aber er hat seinen Dienst jedenfalls ordentlich verrichtet. Nun stimmt die Blickrichtung wieder. Eine goldene Fahrradklingel hätte der Kocher meiner Meinung nach schon verdient. Wenn Muttern nix einfällt, kommt der mit der Mütze. Richtig nachgedacht: so wechseln doch die Themen fast täglich. Ist es heute dies und morgen das, so ist es übermorgen wieder der Ascheregen der uns weiterhilft. Die Leute vergessen auch sofort worum es gerade noch so ging. Richtig nachhaltig sind nur die wachsenden Schuldenberge. Über die kann man ja immer gefahrlos reden, da sie keiner allein verursacht hat und keiner allein verantworten will müssen können. :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Mai 17, 2010 ... Jedenfalls sind Leerverkäufe nicht auf die Entwicklung eines Unternehmens ausgerichtet, sondern eine reine Wette, die auf den Misserfolg eines Unternehmens im Wirtschaftskreislauf setzt. Eine reine Wette! ... bringen nichts in die Gemeinschaft ein, sie saugen sie aus. Diese Leute sind Tagdiebe und nehmen uns die Arbeitsplätze. Diese schädigen das Volk und die Gemeinschaft nachhaltig. .... Leerverkäufe dienen einem effektiven Selbstreinigungsmechanismus gegen Betrug und Manipulationen am Markt. Für mich ist zB jemand wie Jim Chanos, der mithalf die Betrügermaschine Enron zu Fall zu bringen geradezu ein Vorbild. Sein vieles Geld hat er sich redlich verdient. Eine solche lügnerische politische Polemik kommt aus einer Ecke in der man eventuell viel zu verbergen hat, so daß man Leerverkäufe wohlweislich dämonisiert oder gleich ganz untersagt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Mai 18, 2010 Natürlich könnten die Politiker was machen, und ich bin der felsenfesten Überzeugung, daß sie sich damit nicht einmal selbst schaden würden wenn: ein Gesetz einbringen, das die "Negativ Wetten" Leerverkäufe oder dubiosen "Rückversicherungen" entweder ganz verbietet, oder nur über hohe Besteuerung erlaubt. Am besten wir erlassen gleich ein Gesetz, dass alle Aktien 1% am Tag steigen müssen! Oder was war noch mal der Sinn des Verbots von "Negativwetten"? Hab ich bei dem ganzen Banker/Zocker/Heuschrecken-Bashing hier irgendwie aus den Augen verloren... Hättest mal eines meiner ersten Postings lesen sollen. Ich frage mich wie du zu deinem Lebensunterhalt kommst. Deine Antwort sehe ich als kontraproduktiv in der Diskussion an, weil extra an der Sache vorbei geposten und Polemik nichts bringt. Aber die Aussage repräsentiert leider eine große Mehrheit in der Befölkerung, sonst sähe es jetzt anders aus. Ja, Leistung zahlt sich ja nicht mehr richtig aus. Wer leistet bekommt umverteilt und davon leben immer mehr mit - gelle. Übrigens können immer weniger Schulabgänger richtig lesen. Kein Mensch hat hier geschrieben, verlangt oder im entferntesten darauf abgezielt daß Aktien wie auch immer %tual steigen sollen. Sie werden so oder so einer Schwankung ausgesetzt sein, die unternehmensabhängig, kunjunkturabhängig, rohstoffabhängig usw. sein wird. Ein Unternehmen das seine Hausaufgaben nicht macht wird es bald nicht mehr geben, ein schlechter Schüler bezieht Hartz4 (oft mehr als einer der was gelernt hat und beim Discounter arbeitet). Zurück zur Sache: Jedenfalls sind Leerverkäufe nicht auf die Entwicklung eines Unternehmens ausgerichtet, sondern eine reine Wette [usw. usf.] Hättest dich erst mal informieren sollen... Ich habe verständlicherweise nicht immer Lust, alle 10 Tage dem Neuling alles vorzukauen... Was ich geschrieben habe, ist keine Polemik, sondern die Folge einer langen Kette von Überlegungen, die ich nicht zum x-ten mal darlegen wollte. Aber ich erspar dir mal die Suche und gebe dir direkt den Link zu der ausführlicheren Version. Lies dir am besten nicht nur den Beitrag, sondern auch die Diskussion danach durch und komm danach mit deiner "Leerverkäufe sind Teufels Werkzeug"-These wieder... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia Mai 18, 2010 Die Briten haben schon einen ganz speziellen Humor: David Laws, neuer Staatssekretär im Finanzministerium von U.K., hielt es erst für einen Streich. Denn auf seinem Schreibtisch fand er einen an ihn adressierten Brief seines Labour-Vorgängers Liam Byrne. ... Als ich diesen Brief öffnete, stand in ihm jedoch leider nur ein Satz zu lesen, der auf simple Art und Weise folgendes sagte: Lieber Herr Staatssekretär, es tut mir leid Ihnen sagen zu müssen, dass kein Geld mehr übrig ist, aus: Labour-Brief: Großbritannien ist bankrott Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Edgar Mai 18, 2010 · bearbeitet Mai 18, 2010 von Edgar Hauptsache die Kurse steigen wieder und die Kohle fliesst in die Kassen dann sind die Schuldenberge bald wieder vergessen......vorerst mal. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
knapp Mai 18, 2010 Am besten wir erlassen gleich ein Gesetz, dass alle Aktien 1% am Tag steigen müssen! Es geht mir um diesen Satz! Ohne gelesen zu haben was du da gelinkt hast, sage ich, daß der Satz ein glatter Schmarrn ist. Und das werden mir auch andere Leser bestätigen. Es ist bestimmt keine Äußerung die von kompetenter Stelle getätigt wurde. Sorry! Dennoch danke für den Link - jetzt lese ich erst mal. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Mai 18, 2010 ... Ohne gelesen zu haben was du da gelinkt hast, sage ich, daß der Satz ein glatter Schmarrn ist. Und das werden mir auch andere Leser bestätigen. Es ist bestimmt keine Äußerung die von kompetenter Stelle getätigt wurde. Sorry! .... http://de.wikipedia.org/wiki/Ironie Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Mai 18, 2010 · bearbeitet Mai 18, 2010 von ipl Danke, XYZ, du bist mein Retter. Edit: Ich glaube, ich sollte einen Teil der Hintergründe erklären. Am besten wir erlassen gleich ein Gesetz, dass alle Aktien 1% am Tag steigen müssen! Es geht mir um diesen Satz! Ohne gelesen zu haben was du da gelinkt hast, sage ich, daß der Satz ein glatter Schmarrn ist. Und das werden mir auch andere Leser bestätigen. Es ist bestimmt keine Äußerung die von kompetenter Stelle getätigt wurde. Sorry! Es ging mir darum, dass Verbote von Leerverkäufen und anderen Short-Instrumenten oft allein damit begründet werden, dass sie die Aktienkurse drücken. Auch du hast mit emotionsgeladenen Begriffen wie "Neid", "Missgunst" und "Schadenfreude" argumentiert (Hey, warum shorten die meine schönen Aktien, sollen die doch im eigenen Sandkasten spielen!). Von der falschen Behauptung, dass die "marktnegativen" Instrumente alle "ausschließlich kreditorientiert" sind, will ich gar nicht erst reden. Wenn man sich auf diese Ebene der Diskussion begibt (steigende Kurse sind gut, also sind Leerverkäufe schlecht), da ist es ja nur konsequent, steigende Kurse gleich per Gesetz zu verordnen, statt den indirekten Umweg über Short-Verbote zu gehen. Fakt ist aber, dass Leerverkäufe und andere "böse" Derivate zu einem effizienten Markt, zu fairen Preisen, zur Preisstabilität, zur Abwehr von Marktmanipulationen und lauter anderen tollen Dingen beitragen. Hohe Aktienkurse sind kein Selbstzweck (auch wenn das gern vergessen wird, gerne auch von der Presse und - ganz besonders - von Politikern). Der zitierte Satz sollte die ganze Absurdität dieser Argumentationslinie demonstrieren. Er war dir aber wohl zu subtil... Wenigstens hast du erkannt, dass es "glatter Schmarrn" ist, wenn man den Vorschlag ernst nimmt und tatsächlich umsetzt, gratulation. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
knapp Mai 18, 2010 by the way wird in der Politik gerade heute wirklich daran gedacht was gegen Leerverkäufe und Rückversicherungen zu unternehmen. Da stehe ich sicher nicht alleine da. Ich sehe es recht emotional, da ich ja selbst von dieser Entwicklung betroffen bin und mich auf der Verliererseite befinde. Ich finde es einfach nicht o.k. wenn jemand Kreditausfallversicherungen abschließen kann, wenn er keinen Kredit gewährt hat. Dass das sie Märkte beeinflusst ist doch klar, aber es ist keine regulierende Beeinflussung. Wenn massig Leute auf mein Unternehmen wetten, dass es pleite geht, bekomm ich auf Grund der Risikobetrachtung keinen EUR von der Bank....nur noch zu hohem Zinssatz. Hab mal als Kleinunternehmer für einen Kredit meiner Hausbank eine Sicherheit in doppelter Höhe vorlegen müssen - obwohl die KfW 50% Fördermittel zugeschossen hat. D.h. in Wirklichkeit hat die Hausbank 4-fache Sicherheit verlangt. Und da hat niemend auf den Ausfall gewettet. Wenn ich jetzt noch solche Wetten im Nacken sitzen habe, die evtl. sogar noch zunehmen, da kann ich gleich einpacken und meine Mitarbeiter wegschicken. Natürlich will jeder seinen Standpunkt verteidigen. Der eine weil er damit Kohle macht und der andere weil er dadurch in seiner Existenz bedroht wird oder Gewinneinbussen sieht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Mai 18, 2010 · bearbeitet Mai 18, 2010 von BondWurzel "glatter Schmarrn" Aus'm la mäng (s.a.a.O.*) würde ich jetzt sagen, in's rheinische übersetzt heißt es..."Dünnpfiff" oder "Kappes"...hat ja alles was mit Essen zu tun... * Nr. 165 https://www.wertpapier-forum.de/topic/13351-anne-will/page__st__160 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Mai 18, 2010 .... Ich sehe es recht emotional, da ich ja selbst von dieser Entwicklung betroffen bin und mich auf der Verliererseite befinde. Das reicht aber nicht mal im Ansatz als Begründung für allgemein verbindliche Regeln und Gesetze. Vor allem wenn du selbstverschuldet auf der Seite der Verlierer stehen würdest. Findest du es nicht bedenklich, wenn dieser Staat einfach nach seinem Gusto die Regeln festlegt, wenn es erkennbar darum geht sich selbst und seinen Interessen zu dienen? Also, ich finde das bananenrepublikmäßig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
knapp Mai 18, 2010 Die Entscheidung der deutschen Finanzaufsicht BaFin, bestimmte Wetten auf Aktien und Staatsanleihen zu verbieten ist vor wenigen Minuten gefallen. Ungedeckte Leerverkäufe sind ab sofort verboten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Mai 18, 2010 by the way wird in der Politik gerade heute wirklich daran gedacht was gegen Leerverkäufe und Rückversicherungen zu unternehmen. Da stehe ich sicher nicht alleine da. Ich sehe es recht emotional, da ich ja selbst von dieser Entwicklung betroffen bin und mich auf der Verliererseite befinde. Ich finde es einfach nicht o.k. wenn jemand Kreditausfallversicherungen abschließen kann, wenn er keinen Kredit gewährt hat. Dass das sie Märkte beeinflusst ist doch klar, aber es ist keine regulierende Beeinflussung. Wenn massig Leute auf mein Unternehmen wetten, dass es pleite geht, bekomm ich auf Grund der Risikobetrachtung keinen EUR von der Bank....nur noch zu hohem Zinssatz. Hab mal als Kleinunternehmer für einen Kredit meiner Hausbank eine Sicherheit in doppelter Höhe vorlegen müssen - obwohl die KfW 50% Fördermittel zugeschossen hat. D.h. in Wirklichkeit hat die Hausbank 4-fache Sicherheit verlangt. Und da hat niemend auf den Ausfall gewettet. Wenn ich jetzt noch solche Wetten im Nacken sitzen habe, die evtl. sogar noch zunehmen, da kann ich gleich einpacken und meine Mitarbeiter wegschicken. Natürlich will jeder seinen Standpunkt verteidigen. Der eine weil er damit Kohle macht und der andere weil er dadurch in seiner Existenz bedroht wird oder Gewinneinbussen sieht. Ist dir klar, dass wenn die Bank dir gleich nen Megakredit ohne Sicherheiten eingeräumt hätte, dass es genau das Verhalten wäre, das zur Finanzkrise geführt hat? Und du kritisierst, dass sie es nicht getan hat? Weniger Emotionen, mehr Logik, bitte. P.S. Dass die Politik öffentlich gegen Spekulanten und insbesondere immer wieder gegen Leerverkäufe wettert, wissen wir alle seit spätestens 2008. Ändert nur nichts daran, dass es Quatsch ist, also bitte nicht als Autoritätsargument nehmen. Da müssen schon gute Begründungen her. Die Entscheidung der deutschen Finanzaufsicht BaFin, bestimmte Wetten auf Aktien und Staatsanleihen zu verbieten ist vor wenigen Minuten gefallen. Ungedeckte Leerverkäufe sind ab sofort verboten. Vor wenigen Minuten? Ich dachte schon seit 10 Stunden... Das trat doch bereits vor 30 Minuten sogar in Kraft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
knapp Mai 19, 2010 Ist dir klar, dass wenn die Bank dir gleich nen Megakredit ohne Sicherheiten eingeräumt hätte, dass es genau das Verhalten wäre, das zur Finanzkrise geführt hat? Und du kritisierst, dass sie es nicht getan hat? Weniger Emotionen, mehr Logik, bitte. Habe ich ja auch nicht so gesagt "ohne Sicherheit". Ich frag mich immer wo du diese Aussagen hernimmst. Wenn man genau liest ging es mir darum, dass der Bank auf Grund von Ausfallrisiken nicht die einfache Sicherheit genügt hat. Das ist doch ein Witz, wenn ich um 1,5Mill zu leihen 6Mill auf einem Konto bei der Bank haben muß und die verlangt daß sie über den gesamten Betrag ein Pfandrecht hat. Den Betrag kann ich gerade mal bilanzieren und aus die Maus. Da hat es ja ein Häuslebauer einfacher, der ohne Kreditausfallversicherungen im Rücken einen Kredit über 200.000EUR aufnimmt und eine Sicherheit (im Grundbuch) von 500.000 bieten kann. Was die Finanzkrise ausgelöst hat sind nicht allein diese mangelnden Sicherheiten (die mann aus Gier nach Geschäft auf unter 20% vom Marktwert heruntergeschraubt hat). Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Unter anderem waren es Kreditausfallversicherungen die Banken zuzsätzlich ins Spiel gebracht haben. Dann waren es die Banken die Kredite weiterverkauft haben und solche die die Kredite gekündigt haben. Da wurden Kredite zurückgezogen die die Kreditnehmer nicht ablösen konnten ohne daß sie ihre Immobilie selbst veräußerten. All das war den Kreditgebern schon vor Abschuß des Kreditvertrages bekannt. Dass im großen Stiel verkauft werden musste drückte die Preise, von denen natürlich die Aufkäufer profitierten (die gleichfalls Ausfallversicherungen zeichneten um hier noch mit zu verdienen). Dann hat sich der Hund in den Schwanz gebissen und es waren mehr virtuelle Werte als physische Werte im Marktkreislauf. Nun haben sich die Banken in den eigenen Reihen umgesehen wer in diesem Geschäft am tiefsten drin steckt. Und dann haben einige zugeschlagen um den Mitbewerber auszuschalten. Es war der, der eh den Hass und Neid schon auf sich gezogen hatte. Natürlich hat er auch aus eigener Selbstüberschätzung inzwischen genug Fehler gemacht. Und dies allein war nicht der Auslöser für die Finanzkrise. Das wäre ja viel zu einfach. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stocksurfer Mai 19, 2010 es waren mehr virtuelle Werte als physische Werte im Marktkreislauf. [...] Und dies allein war nicht der Auslöser für die Finanzkrise. Das wäre ja viel zu einfach. ich habe bewusst mal nur diese Sätze herausgepickt, denn da bringst du es meiner Meinung nach auf den Punkt. Doch! Genau das ist der Grundübel, was zur Finanzkrise geführt hat. Überall sind Blasen entstanden, die auf Wetten basieren. Jeder handelt mit Waren, die es gar nicht gibt. Ich muss mich da auch an die eigene Nase fassen, denn jedes von mir gehandelte Hebelzertifikat gehört auch in diese Kategorie. Ich bin da zwar nur ein winziges Rädchen, aber ich frage mich trotzdem derzeit, ob ich es weiterhin vor mir verantworten kann, dieses Spiel mitzuspielen. Bin ich da der Einzige, oder geht es anderen auch so? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Mai 19, 2010 ... Bin ich da der Einzige, oder geht es anderen auch so? Tschuldige, das ist vollkommen falsch. Es spielt eigentlich keine Rolle, wieviel gehebelt oder derivatisiert wird. Auf dem Grund dieser Finanzkrise liegt schlicht und einfach Betrug und nichts weiter. Bilanzfälschung, control fraud, betrügerische Verschuldung über das Maß des Zurückzahlbaren ("Ponzi-Schema"). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Mai 19, 2010 Ich bin da zwar nur ein winziges Rädchen, aber ich frage mich trotzdem derzeit, ob ich es weiterhin vor mir verantworten kann, dieses Spiel mitzuspielen. Bin ich da der Einzige, oder geht es anderen auch so? Ich habe dich, glaube ich, schon mal gefragt, wie du dir überhaupt die Kausalkette zwischen deinem Hebelzerti-Handel und der "Finanzkrise" vorstellst. Es geht mir nicht um die Größenordnung, sondern überhaupt um irgendeinen Einfluss. Sind die Kredite, die zwecks Hebel an dich vergeben wurden, geplatzt?? ^^ Ich erteile dir die Absolution und erwarte 5000 Euro morgen auf meinem Konto. Ist dir klar, dass wenn die Bank dir gleich nen Megakredit ohne Sicherheiten eingeräumt hätte, dass es genau das Verhalten wäre, das zur Finanzkrise geführt hat? Und du kritisierst, dass sie es nicht getan hat? Weniger Emotionen, mehr Logik, bitte. Habe ich ja auch nicht so gesagt "ohne Sicherheit". Ich frag mich immer wo du diese Aussagen hernimmst. Dein Problem ist, dass du alles wörtlich nimmst. Meine Aussage ist ja keinesfalls so zu deuten, dass 0 Euro Sicherheit (also "ohne Sicherheit") schlimm sind, aber bei 1 Euro Sicherheit (ist ja nicht mehr "ohne Sicherheit") wieder alles in Butter wäre. Vielmehr geht es darum, dass zu hohe und unkontrollierte Risiken, die die Banken eingegangen sind, eine wichtige Ursache der Finanzkrise darstellen. Insofern ist es mir egal, ob du wörtlich "ohne Sicherheit" gesagt hast, oder nicht - meine Aussage ist, dass weniger Sicherheit ein höheres Risiko für die Bank bedeuten würde und genau die hohen Risiken waren ein Problem der Finanzkrise. Ich nehme an, die Bank hatte schon ihre Gründe, eine hohe Sicherheit von dir zu fordern. Aber mal aus purer Neugier - magst du verraten, in welcher Branche du tätig bist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odenter Mai 19, 2010 Ich bin da zwar nur ein winziges Rädchen, aber ich frage mich trotzdem derzeit, ob ich es weiterhin vor mir verantworten kann, dieses Spiel mitzuspielen.Bin ich da der Einzige, oder geht es anderen auch so? Ich habe dich, glaube ich, schon mal gefragt, wie du dir überhaupt die Kausalkette zwischen deinem Hebelzerti-Handel und der "Finanzkrise" vorstellst. Es geht mir nicht um die Größenordnung, sondern überhaupt um irgendeinen Einfluss. Sind die Kredite, die zwecks Hebel an dich vergeben wurden, geplatzt?? ^^ Ich erteile dir die Absolution und erwarte 5000 Euro morgen auf meinem Konto. Spekulieren auf Kredit halt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Mai 19, 2010 Spekulieren auf Kredit halt. Das ist aber kein Vergehen an sich. Was problematisch ist, ist lediglich das Eingehen von untragbaren Risiken, die man im (realistischen) Worst Case nicht bezahlen kann Da bei einem Hebelzertifikat gar kein Kredit platzen kann, sehe ich darin kein großes Problem. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stocksurfer Mai 19, 2010 Ich habe dich, glaube ich, schon mal gefragt, wie du dir überhaupt die Kausalkette zwischen deinem Hebelzerti-Handel und der "Finanzkrise" vorstellst. das brauche ich gar nicht groß theoretisch herzuleiten. Wenn ich die Augen aufmache, sehe ich, dass der Markt durch den Handel mit "heißer Luft" erheblich destabilisiert wird und daher die Risken1 steigen. 1 dafür hast du ja einen Sinn, gell Die Kursausschläge werden jedenfalls seit einigen Jahren immer extremer, und das ist bedrohlich. Der Handel mit Waren, die es gar nicht gibt - und das auch noch mit Geld, das dafür extra geschaffen wird - sehe ich als Luftnummer. Und Luftnummern gehören in den Zirkus, nicht auf den Markt Das aktuelle Verbot von nackten Leerverkäufen und besonders von nackten CDS sehe ich daher als einen Schritt in die richtige Richtung. Wer eine Ware nicht hat, sollte auch nicht damit handeln dürfen. Sag du mir doch vielleicht mal, was am Handel mit virtuellen Gütern nützlich sein soll. Wozu braucht die Wirtschaft das? Und ob du das als risikolos für den Markt ansiehst. Vielleicht nehme ich dann deine Absolution an und darf endlich auch wieder zocken Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Mai 19, 2010 Ich habe dich, glaube ich, schon mal gefragt, wie du dir überhaupt die Kausalkette zwischen deinem Hebelzerti-Handel und der "Finanzkrise" vorstellst. das brauche ich gar nicht groß theoretisch herzuleiten. Wenn ich die Augen aufmache, sehe ich, dass der Markt durch den Handel mit "heißer Luft" erheblich destabilisiert wird und daher die Risken1 steigen. 1 dafür hast du ja einen Sinn, gell Die Kursausschläge werden jedenfalls seit einigen Jahren immer extremer, und das ist bedrohlich. Der Handel mit Waren, die es gar nicht gibt - und das auch noch mit Geld, das dafür extra geschaffen wird - sehe ich als Luftnummer. Und Luftnummern gehören in den Zirkus, nicht auf den Markt Sehr unterhaltsam und pointert. Ich vermisse nur etwas: logische Schlüsse, Fakten, Argumente. Im Grunde hast du folgendes gesagt: "Alles wird extremer und schlimmer. Und schuld daran ist X." Das X hätten jetzt auch Kredite, Aktien, Börse insgesamt oder Eichhörnchen sein können. Zufällig waren es Derivate. Du hast nicht ein einziges Argument gebracht. Du hast nur Behauptungen aufgestellt. "das brauche ich gar nicht groß theoretisch herzuleiten." - naja, worüber sollen wir dann noch reden? Wenn du deine Meinung nicht weiter begründen kannst, können wir an dieser Stelle aufhören. Sag du mir doch vielleicht mal, was am Handel mit virtuellen Gütern nützlich sein soll. Wozu braucht die Wirtschaft das? Darüber wurde doch schon ausführlich und mit deiner Beteiligung hier diskutiert. [...] und daher die Ris[+i]ken1 steigen.1 dafür hast du ja einen Sinn, gell Glaubst du jetzt, ich wäre ein Zocker oder wie ist das zu verstehen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stocksurfer Mai 20, 2010 Wenn ich die Augen aufmache, sehe ich, dass der Markt durch den Handel mit "heißer Luft" erheblich destabilisiert wird und daher die Risken1 steigen. Im Grunde hast du folgendes gesagt: "Alles wird extremer und schlimmer. Und schuld daran ist X." Das X hätten jetzt auch Kredite, Aktien, Börse insgesamt oder Eichhörnchen sein können. Zufällig waren es Derivate. Du hast nicht ein einziges Argument gebracht. Du hast nur Behauptungen aufgestellt. (ich meinte auch Kredite und die (zuwenig regulierte) Börse insgesamt - und halt Derivate) hey muss ich denn wirklich alles aufzählen? Subprime-Blase, "Rettungsschirm"-Blasen in USA und Europa, Immobilien-Blase in China, CDS-Blase, yadda yadda.. Alles Folgen von exzessiver Kreditvergabe und unverantwortlichem Umgang mit Derivaten. Die vielen Derivate und der zuwenig regulierte Zugang dazu haben eben maßgeblich dazu geführt, dass mit immer größeren (Luft-)geldmengen gezockt wird. Wenn obige Beispiele nicht alles Argumente gegen diesen leichtfertigen Umgang mit Krediten (und eben kreditfinanzierten/gehebelten Derivaten) sind, dann weiß ich auch nicht. [...] und Risiken dafür hast du ja einen Sinn, gell Glaubst du jetzt, ich wäre ein Zocker oder wie ist das zu verstehen? noooinn wie käme ich denn darauf? Ich bezog mich auf dies (s.Ende) Sag du mir doch vielleicht mal, was am Handel mit virtuellen Gütern nützlich sein soll. Wozu braucht die Wirtschaft das? Darüber wurde doch schon ausführlich und mit deiner Beteiligung hier diskutiert. ich bin nach wie vor nicht überzeugt, dass die Wirtschaft oder der Markt Chemstudents oder meine "Meinung" in Form eines Short-Zertifikats braucht, wenn ich nicht mit der Ware (Aktie) selbst handle. Echte Leerverkäufe oder Optionen zur Währungs-/Rohstoffabsicherung meine ich damit aber nicht, die sind sicher sinnvoll. Ich meine das, was ich hier als "Wette" bezeichnet habe. Das braucht die Wirtschaft nicht, um zu funktionieren, IMHO. Sondern es erhöht das Crash-Risiko. Und das gilt dann konsequenterweise auch für jedes kleine Hebelzertifikat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Mai 20, 2010 ich bin nach wie vor nicht überzeugt, dass die Wirtschaft oder der Markt Chemstudents oder meine "Meinung" in Form eines Short-Zertifikats braucht, wenn ich nicht mit der Ware (Aktie) selbst handle. Echte Leerverkäufe oder Optionen zur Währungs-/Rohstoffabsicherung meine ich damit aber nicht, die sind sicher sinnvoll. Und das gilt dann konsequenterweise auch für jedes kleine Hebelzertifikat. Welche Gruppe/Klasse meinst Du mit "Derivate" Doch wohl nicht die Derivate, die der kleine Privatanleger kaufen/verkaufen kann? Mit diesen Peanuts werden wohl kaum die Märkte bewegt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stocksurfer Mai 20, 2010 Welche Gruppe/Klasse meinst Du mit "Derivate" Doch wohl nicht die Derivate, die der kleine Privatanleger kaufen/verkaufen kann? Mit diesen Peanuts werden wohl kaum die Märkte bewegt. nenn sie halt Optionen oder CDS oder CDOs oder wasweißich was die Profis sich da noch alles erfunden haben. Du kennst dich wahrscheinlich besser aus. Womit bewegen die Profis die Märkte? Wie wird zum Beispiel eine Währungsspekulation gehebelt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Mai 20, 2010 · bearbeitet Mai 20, 2010 von otto03 Welche Gruppe/Klasse meinst Du mit "Derivate" Doch wohl nicht die Derivate, die der kleine Privatanleger kaufen/verkaufen kann? Mit diesen Peanuts werden wohl kaum die Märkte bewegt. nenn sie halt Optionen oder CDS oder CDOs oder wasweißich was die Profis sich da noch alles erfunden haben. Du kennst dich wahrscheinlich besser aus. Womit bewegen die Profis die Märkte? Wie wird zum Beispiel eine Währungsspekulation gehebelt? Selbstverständlich kenne ich mich nicht besser aus, woher sollte ich das beurteilen können? Mir ging es darum zwischen Derivaten, die üblicherweise von Privatanlegern gehandelt werden und denjenigen, die von institutionellen benutzt werden, zu unterscheiden. Diese Unterscheidung wird hier und in den "Mediendiskussionen" oft nicht gemacht und alles wird durcheinandergewürfelt, auch von dem ansonsten halbwegs kompetenten Vertreter von Finanztest, der sich jetzt vermehrt in Talkshows tummelt - von den sonstigen "Pfeifen" 'mal abgesehen. Also: das Privatanlegergeschäft (und sei es noch so hoch gehebelt) hat einen völlig vernachlässigbaren Effekt auf das "große" Derivategeschäft; wobei hierzu eine eigene Diskussion über Nutzen/Schaden zu führen wäre. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag