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JRoger

Währungsreform: 10 Fragen

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JRoger

Hallo,

 

ich möchte vorausschicken, dass ich beruflich auch nicht annähernd mit der Finanzbranche zu tun habe und deshalb auch in keiner Weise zu beurteilen vermag,

wie wahrscheinlich eine Währungsreform in naher Zukunft ist.

Als zugegebenermaßen besorgter Anleger habe ich aber Fragen und bedanke mich im Voraus für mögliche Antworten.

 

1) Ich weiß, dass es in der Vergangenheit hier wie auch in anderen Ländern Währungsreformen gegeben hat.

Laufen diese alle mehr oder weniger nach dem Schema von 1948 ab?

2) Ich habe gelesen, dass bestimmte Anlageformen besonders davon betroffen wären, andere wiederum nicht.

Als Verlustbringer gelten: Bargeld, Festgeld, Girokontenguthaben, Rentenpapiere, private Rentenversicherungen, Lebensversicherungen und dgl.

Als von einer Währungsreform nicht unmittelbar betroffen gelten Sachwerte wie Immobilien, Aktien, Aktienfonds, Edelmetalle u.dgl.

Stimmt ihr dem so zu?

Warum fielen dann aber die Aktienmärkte, als man noch keine konkreten Maßnahmen zur Lösung der Griechenlandkrise getroffen hatte, wenn doch

Aktien als gewisse Sicherheit (jedenfalls im Vergleich zu Renten) gegen eine Währungsreform gelten?

Oder bedeutet das einfach nur, dass die Großinvestoren, die die Aktienkurse bestimmen einfach eine Währungsreform für die absehbare Zukunft

überhaupt nicht auf ihrer Rechnung haben?

3) Müsste nicht allgemein einer Währungsreform erst eine langjährige, immer weiter steigende Inflation vorausgehen?

Oder gibt es historische Gegenbeispiele?

Gibt es weitere Indikatoren, an denen man eine herannahende Währungsreform erkennen kann?

4) Angenommen, ich habe eine Konto bei einer südkoreanischen Bank und das Land Südkorea wäre nicht von einer Währungsreform betroffen.

Wie sieht es mit diesem Geld aus?

Spielt somit auch das Schuldnerland bei Rentenpapieren eine Rolle?

Also konkret: Wenn der Emittent des Papieres ein von einer Währungsreform betroffenes Land ist, dann erleide ich einen hohen Verlust

und anderenfalls erleide ich keinen Verlust?

5) Wie sieht es mit Mischfonds aus? Der Aktienanteil ist "gut", der Rentenanteil (abhängig vom Emittentenland?) ist "schlecht"?

6) Ist nicht die Tatsache, dass diese Thema vermehrt in den Medien auftaucht, gerade ein Kontraindikator für eine mehr oder weniger kurzfristig

bevorstehende Währungsreform?

7) Schaut man sich den langjährigen inflationsbereinigten Goldpreischart an (habe im Moment leider nicht den link zur Hand), so ist der

Goldpreis im Vergleich zu 1980 (glaube, dass es 1980), zur Zeit eigentlich recht niedrig. Wenn aber alles so schlimm ist (Griechenland, PIGS,

Staatsverschuldung etc.), wieso ist dann Gold so realtiv günstig (wenn man obige Einschätzung zutrifft), wo doch Gold als Sachwert bei eventuell

bevorstehenden Währungsreformen empfohlen wird?

8) Welche Vermögenswerte hat ein Staat historisch gesehen über eine Währungsreform hinausgehend enteignet?

9) Ich bin so eingestellt: Möchte ich eine bestimmte Ware haben und habe das Geld nicht, dann gehe ich fleißig arbeiten, spare und übe mich in Geduld.

Warum sind Staaten anders? Warum machen sie Schulden in Schwindel erregender Höhe? Politiker können nicht so dumm sein, dass sie immer nur

kostspielige Wahlgeschenke verteilen, ohne an die Konsequenzen zu denken. Oder sind sie so unmoralisch, dass sie immer nur bis zur nächsten Wahl denken?

10) Abgesehen von der begründeten oder unbegründeten kurzfristigen Panikmache dürfte eines klar sein:

Schaut man sich den Graphen der Zunahme der Staatsverschuldung etwa in Deutschland an, dann ist es für jeden Gymnasiasten in der 10. Klasse

evident, dass das so nicht ewig weitergehen kann.

Gibt es Berechnungen, die angeben, wann das System zusammenbricht, WENN die Staatseinnahmen und -ausgaben so weiterlaufen wie bisher?

 

Roger

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Dolph79

Warum sind Staaten anders? Warum machen sie Schulden in Schwindel erregender Höhe? Politiker können nicht so dumm sein, dass sie immer nur

kostspielige Wahlgeschenke verteilen, ohne an die Konsequenzen zu denken. Oder sind sie so unmoralisch, dass sie immer nur bis zur nächsten Wahl denken?

 

Ich denke, dass das die ganz grundsätzlich falsche Frage ist. Cui bono? Wer lebt denn von den Zinsen? ;)

 

Die Zunahme der Verschuldung hat aber davon abgesehen auch nur sehr bedingt etwas mit der staatlichen Ausgabenpolitik zu tun. Die Bundesbank hat bereits 1997 in einer Studie festgestellt, dass die Neuverschuldung praktisch nur noch dazu dient die durch den Zinseszinseffekt bedingten steigenden Zinslasten zu bedienen. Das ist halt eine Exponentialfunktion, und wer in der Schule gut aufgepasst hat, weiss auch wie es weitergeht...

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BondWurzel
Gibt es Berechnungen, die angeben, wann das System zusammenbricht, WENN die Staatseinnahmen und -ausgaben so weiterlaufen wie bisher?

 

Nein, siehe Japan....220 % Verschuldung und lebt noch immer ohne Währungsreform oder Zusammenbruch, Währungsreform macht imho nur bei einer Hyperinflation Sinn.

 

1948 ist nicht heute, heute sind die Verpflechtungen und Finanzprodukte wesentlich umfangreicher. Ein Zusammenbruch hat natürlich auch ökon. enorme negative Folgen, siehe Argentinien.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreform

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