das_peterle Juni 1, 2010 Hallo, ich hab mit großem Interesse die Erklärungen zur Entwicklung eines eigenen Depots von Marcise gelesen (Thread). Die Erklärungen fand ich sehr gut und ich denke dadurch ist mir auch einiges klarer geworden. Dafür schonmal vielen Dank!!! Aber ein Verständnisproblem hab ich dabei noch, zudem ich gerne eine etwas breitere Meinung hören würde: Unsere Ziele sind recht ähnlich zu den von Marcise genannten (Altersvorsorge, Kauf eines Hauses, Absicherung von Risiken). Die Absicherung von Risiken ist soweit erstmal klar, aber ich stelle mir die Frage ob die Ziele Altersvorsorge und Kauf einer Immobilie in der Ansparphase für uns nicht konfliktionär sind. Nach unseren bisherigen Schätzungen werden wir es in den nächsten 5-10 Jahren nicht schaffen den Kaufpreis für ein Haus komplett anzusparen und gleichzeitig noch etwas für die Altersvorsorge zu sparen. Genau genommen wird es nichtmal für den Kaufpreis des Hauses alleine reichen ... Ist es dann aber überhaupt sinnvoll zeitgleich noch für die Altersvorsorge zu sparen? Die Ersparnisse fürs Alter würden unseren für den Hauskauf benötigten Kredit erhöhen. Nach meinem (zugegeben noch sehr beschränktem) Verständnis müßte es dann doch eigentlich besser sein nur für Hauskauf zu sparen und keine zusätzliche, im Endeffekt kreditfinanzierte Altersvorsorge zu betreiben, oder? Das Haus würde dann letztendlich auch als Altersvorsorge dienen, da wir dann ja keine Miete zahlen müßten und die Instandhaltungskosten hoffentlich nicht so hoch sein werden. Achja, für die Altersvorsorge existieren bei meiner Frau und mir schon jeweils ein Vorsorgeprodukt. Eine viel beschworene Versorgungslücke besteht sicherlich aber immer noch. Vielen Dank! das_peterle Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hannah Juni 1, 2010 Diese Frage wurde schon häufiger diskutiert in Immobilien/Hauskaufthreads - nur ich finde diese Seiten auf die Schnelle nicht. Neben einem Kredit für die Altersvorsorge zu sparen ist häufig eine schlechte Idee: Wenn man in festverzinsliches investiert, werden die Kreditzinsen idR höher als die Ersparnisse sein (es sei denn man hat noch eine unendliche Zinsbindung aus Niedriginflationszeiten und ist mittlerweile in Zeiten höherer Inflation); das sollte man also idR nicht machen. Manche sparen fürs Alter mit einem Aktiendepot. Das neben einem Hauskredit zu haben, heißt Aktien auf Kredit gekauft zu haben. Das finden viele zu spekulativ. Das wäre auch nichts für mich. Einige Mutige finden das gut, weil sie sich von Aktien höhere Rendite erwarten und lange dem Aktienmarkt ausgesetzt bleiben wollen, um starke Wachstumsphasen wie 1990-2000 mitnehmen zu können (hier eine längere Begründung: http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1139110). Wenn man erst zurückzahlt und dann, das sind vielleicht noch 10-15 Jahre, alles in die (restliche) Altersvorsorge steckt, verpasst man das vielleicht. Dass diese Wette aufgeht, setzt aber voraus, dass die Aktienrendite höher ist als das was man für den Kredit zahlen muss. Ob das so sein wird, weiß niemand. Aktien gelten vielen als langfristig am ertragreichsten - das aber ist sehr stark gestützt auf die Ergebnisse in den USA im 20. Jahrhundert. Ob man aus dieser örtlich und zeitlich begrenzten Erfahrung auf die Zukunft in aller Welt schließen kann...? Was man macht hat auch mit den persönlichen Verhältnissen zu tun: Arbeiten beide oder nur einer, ist man Beamter (und kennt sein Einkommen bis zur Pension), was ist die eigene Risikotoleranz,.... Zu dieser Frage hier zwei Artikel aus der von mir sehr geschätzten Vermögensfrage: http://www.faz.net/s/RubD0AD9A6D94EE4658B9DDDAEB8EE726B0/Doc~EE8A6AAC823BA49B8880521233EBA5C73~ATpl~Ecommon~Scontent.html http://www.faz.net/s/RubD0AD9A6D94EE4658B9DDDAEB8EE726B0/Doc~EBDC26D179FFB4DCDA0CC0AEDA73B2101~ATpl~Ecommon~Scontent.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
