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dennisvg

Verschuldung der Unternehmen

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dennisvg
· bearbeitet von dennisvg

Hallo!

 

Ich habe schon länger ein Aktienportfolio und bin ein relativ aktiver und auch für meine Ansprüche recht erfolgreicher Anleger. Aber bisher habe ich meine Entscheidung eigentlich immer von Unternehmensnachrichten (bspw. von www.ftd.de) und dem aktuellen Chart abhängig gemacht. Dabei habe ich durchgängig jedes Unternehmen gemieden, wo mir die Nettoverschuldung zu hoch erscheint.

 

Beispiele:

 

DaimlerChrysler (~ 90 Milliarden Euro)

Deutsche Telekom (~ 50 Milliarden Euro)

 

Wenn man sich aber mal bei den DAX-Werten umschaut gibt es nicht ein einziges schuldenfreies Unternehmen, selbst Microsoft und eBay sind nicht schuldenfrei.

 

Jetzt meine Fragen:

 

1.) Warum? Ich kann nicht erkennen, dass Microsoft oder eBay in letzter Zeit größere Aquisitionen getätigt hätten, zudem haben sie jedes Jahr einen sehr ansehnlichen Nettogewinn. Wo kommt die Verschuldung her?

 

2.) Wie finde ich heraus ab wann die Nettoverschuldung zu Liquiditätsproblemen führt?

 

3.) Wo findet man Angaben zur Nettoverschuldung?

 

4.) Und wieso erscheint es mir so, beispielsweise wenn ich mich im Einzelwerte-Forum umgucke, dass sich außer mir niemand für diese Daten interessiert?

 

Über eine kleine "Einführung" zum Thema "Schulden von Unternehmen" oder einen hilfreichen Link wäre ich sehr dankbar!

 

 

Etwas confused...

 

Dennis

 

PS: WCM halten oder verkaufen? Bin für 1 Euro eingestiegen und habe jetzt 20 % Gewinn...

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Aktiencrash

Willkommen im Forum dennisvg :thumbsup: !

 

Du bringst ja gleich eine Latte von Fragen mit :).

 

 

Wenn man sich aber mal bei den DAX-Werten umschaut gibt es nicht ein einziges schuldenfreies Unternehmen, selbst Microsoft und eBay sind nicht schuldenfrei.

 

Jetzt meine Fragen:

 

1.) Warum? Ich kann nicht erkennen, dass Microsoft oder eBay in letzter Zeit größere Aquisitionen getätigt hätten, zudem haben sie jedes Jahr einen sehr ansehnlichen Nettogewinn. Wo kommt die Verschuldung her?

 

Das kann viele Ursachen haben.

Als Beispiel nehme ich mal T-Online. Diese Firma schreibt ja im letzten Quartal schwarze Zahlen. Der Haken ! T-Online selber schreibt rote Zahlen, da sie aber an Mobilcom beteiligt sind kommen unterm Strich schwarze Zahlen bei raus. Das liegt daran das die Mobilcom Aktien an Wert gewonnen haben. Diese Zahlen werden in der Bilanz mit aufgeführt. Das kann aber in 5 Monaten natürlich anders aussehen, denn die Mobilcom Aktien brauchen nur in den Keller zu gehen.

 

Microsoft hat wie Daimler auch Anteile an anderen Firmen und da kann womöglich die Ursache für Verluste liegen.

 

2.) Wie finde ich heraus ab wann die Nettoverschuldung zu Liquiditätsproblemen führt?

 

3.) Wo findet man Angaben zur Nettoverschuldung?

 

Da kann ich dir auch nicht helfen. Entweder die Finanzportale wie Onvista.de etc. abgrassen oder mal googeln bei Google.de. Einfach dort mal mit verschiedenen Begriffen/Kombinationen nach Seiten im WWW suchen.

 

Vieleicht haben ja andere User hier im Forum auch noch Seiten auf Lager ;) .

 

 

4.) Und wieso erscheint es mir so, beispielsweise wenn ich mich im Einzelwerte-Forum umgucke, dass sich außer mir niemand für diese Daten interessiert?

 

Das liegt (vermutlich) daran, das jeder andere Strategien bei einer Anlage verfolgt.

Ich stehe auf Chartanalyse und andere beschäftigen sich mit Fundamentaldaten !

Jeder geht den Weg den er für richtig hält :thumbsup: !

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dennisvg
· bearbeitet von dennisvg

Hallo Aktiencrash!

 

Danke für Deine Begrüßung und Deine Ausführungen. :thumbsup:

 

Als Beispiel nehme ich mal T-Online. Diese Firma schreibt ja im letzten Quartal schwarze Zahlen. Der Haken ! T-Online selber schreibt rote Zahlen, da sie aber an Mobilcom beteiligt sind kommen unterm Strich schwarze Zahlen bei raus. Das liegt daran das die Mobilcom Aktien an Wert gewonnen haben. Diese Zahlen werden in der Bilanz mit aufgeführt. Das kann aber in 5 Monaten natürlich anders aussehen, denn die Mobilcom Aktien brauchen nur in den Keller zu gehen.

 

Hm, soweit verstanden! Aber wird der Aktiengewinn, so lange T-Online die Aktien noch hat, in den Nettogewinn eingerechnet? Im Grunde genommen ist ja dann noch gar kein "Bares" vorhanden. Hoffe Du verstehst wie ich das meine!?! :(

 

Und wieso schüttet DaimlerChrysler jedes Jahr einen Dividende an die Aktieninhaber aus anstatt mit dem Jahresgewinn Kredite abzubezahlen? Dadurch könnte man doch die Zinslast erheblich senken bis man irgendwann auf "0" ist. --> Folge wären ab dem Zeitpunkt wesentlich höhere Nettogewinne.

 

Irgendwie wird mir bei solchen Beträgen wie Staatsverschuldung von 1,2 Billionen Euro und Verschuldung DaimlerChryslers von 90 Milliarden Euro total schwindelig. Das sind für mich nicht wirklich greifbare Summen und eine dermaßen erhebliche Zinslast, dass ich immer das Gefühl bekomme, dass die kurz vor der Pleite sind...

Und wenn man sich dann mal die Geschäftsberichte von DaimlerChrysler anguckt machen die überhaupt keine Anstalten Ihren Schuldenstand mal zu senken und das obwohl wie gesagt jedes Jahr erhebliche Gewinne erwirtschaftet werden. Warum in aller Welt nicht?

Als Privatmann ist doch sonst auch jeder sofort dabei, sollte er 200 000 Euro erben, seinen 100 000-Euro Kredit aufzulösen!?!

 

 

 

Immer noch etwas confused über die deutschen BWLer :P

 

Dennis

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Aktiencrash

Sorry, das war nicht Mobilcom sondern Comdirekt.

 

Zitat:

 

 

HSBC INVESTMENTBANK

 

T-Online "add" Datum: 13.11.2003

 

 

Die Analysten von HSBC Investmentbank stufen die Aktie von T-Online (ISIN DE0005557706/ WKN 555770) unverändert mit "add" ein. Der Internetprovider habe erneut starke Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Die Umsätze hätten gg. VJ um 18% auf 453 Mio. Euro gesteigert werden können. Die gute Entwicklung sei fast ausschließlich auf das gute Deutschland-Geschäft von T-Online zurückzuführen gewesen. Aber auch die gute Entwicklung im Bereich ADSL habe dazu beigetragen. Die Kundenzahl mit einem ADSL-Zugang über T-Online habe im September bei 3,4 Mio. gelegen. Das sei eine Steigerung von 39% gg. VJ. Damit würden bereits 27% der T-Online-Kunden über den Breitbandanschluss verfügen. Die Bruttomarge habe mit 59,3% 2,6% über dem Wert des VQ und 1,1% über der Analystenschätzung von HSBC Investmentbank gelegen. Die gute Entwicklung sei zum einen saisonal bedingt gewesen, da die Kunden in den Sommermonaten eine geringere Nutzung aufweisen würden. Zum anderen liege es an der hohen Gewinnmarge der Flatrate "T-DSL". Jedoch habe das EBITDA von 81 Mio. Euro unter den Analystenschätzungen von 85 Mio. Euro gelegen. Nach Ansicht der Analysten sei dies aufgrund der Entwicklung zahlreicher neuer Produkte sowie neu geschlossener Contentpartnerschaften zurückzuführen. Ohne die Zuschreibung auf die Comdirect-Bank-Beteiligung habe T-Online einen Nettoverlust von 31 Mio. Euro erwirtschaftet. Würde man die Zuschreibung berücksichtigen wäre das Ergebnis positiv ausgefallen. Die liquiden Mittel hätten sich am Ende des Quartals auf 3,97 Mrd. Euro belaufen, was sich im Rahmen der Analystenschätzung bewege. Der Aktienkurs sei nun in der Nähe des auf dem DCF-Modell ermittelten fairen Wertes von 11,50 Euro. Aufgrund der eher konservativen Annahme einer zukünftigen Bruttomarge von 59% sehe man diesbezüglich weiteres Kurspotential für den Titel. Die Analysten von HSBC Investmentbank bestätigen ihr "add"-Rating und ihr Kursziel von 11,50 Euro für die Aktie von T-Online.

 

Zitat Ende

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Teletrabbi

1. Auf jeden Fall muss man auch das intransparente Bilanzrecht sehen. Z.B. kann eine Versicherung alle aus den verkaufen Lebensversicherungen anfallenden Rückzahlen der Zukunft als Verbindlichkeiten anführen (also die Einmalbeträge , die der Versicherte sich auszahlen kann, wenn er in Rente geht).

 

2. Nehmen wir an du hast ein Firma, die Maschinen im Wert von 1 Mrd. Euro besitzt. Deine Firma macht im Jahr 220 Mio. Gewinn. Nun wird dir angeboten auf die neuste Maschinentechnologie umzusatteln, da du mit dieser Technologie die Produktionskosten um 30% senken kannst. Die neuen Maschinen würde aber 1,2 Mrd. kosten und du hast nur 400 Mio. in bar. Was machst du? Um wettbewerbsfähig zu bleiben nimmst du einen Kredit über 800 Mio. auf und kaufst die Maschinen. Durch die neue Technologie und die damit verbundenen Kosteneinsparungen steigt dein Gewinn auf 350 Mio.Außerdem muss ein Konkurrent Insolvenz anmelden, da er dem Preisdruck nicht mehr stand hält.

 

Verstehst du nun warum auch "gute Unternehmen" Schulden machen (Fall 2), bzw. auf den ersten Blick Schulden haben (Fall 1)?

 

DIe Verschuldung findest du in der Regel in der Jahresabschlussbilanz wieder.

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desesperado
· bearbeitet von desesperado

Hallo Zusammen,

 

war doch wieder interessant. Bin vor ein paar Wochen auf diese Seite

 

EDIT: URL entfernt, Seite existiert nicht mehr .

 

 

gestossen, und ich hatte mich damals auch nur gefragt, was wohl die Gründe für diese Verschuldungen sind.

 

 

Bis dann und ciao

desesperado

 

 

 

:dumb::dumb:

Erst dachte ich, ich hätte die Adresse nicht als Link eingeben können (war beim Schreiben für mich nicht ersichtlich), habe den Link aber nicht aus der Beitragsvorschau gestetet, sondern erst nachdem der Beitrag eingefügt war und fstgstellt: diese Seite gibt es offenbar nicht mehr. Sie war aber auch nicht so aufschlussreich, dort gab es eine Liste, der 10 in Europa am höchsten verschuldeten Unternehmen . Werde ich nachtragen.

 

ciao

deseperado

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desesperado

Verschuldung der Unternehmen in Mrd. Euro

 

RWE 15,80

PINAULT PRINTEMPS-REDOUTE 17,55

REPSOL YPF 21,05

TELEKOM ITALIA 23,30

Enel 23,74

Unilever 25,50

BMW 25,67

Telefonica 31,69

SUEZ 33,76

VIVENDI 41,78

VW 42,79

Deutsche Telekom 67

France Telecom 67,50

DAIMLER CRYSLER 90

 

DAIMLER wurde ja schon genannt und die Zahlen sind ja eh kein Geheimnis, werden ja auch immer in den jeweiligen Analysen vorgetragen.

 

Das war wieder:

:think:

 

erst überprüfen ob es die Seite noch gibt und dann posten.

Dabei war die Seite eh´nur mal einen Blick wert.

 

 

ciao :blink:

deseperado

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Raymond

Hallo Dennis,

 

Und wenn man sich dann mal die Geschäftsberichte von DaimlerChrysler anguckt machen die überhaupt keine Anstalten Ihren Schuldenstand mal zu senken und das obwohl wie gesagt jedes Jahr erhebliche Gewinne erwirtschaftet werden. Warum in aller Welt nicht?

 

Wie es genau um Daimler steht, kann ich nicht sagen. Grundsätzlich müssen anlagenintensive Unternehmen - dazu gehören die Automobilproduzenten - immer wieder erhebliche Summen investieren, damit die Produktionsanlagen auf dem neuesten Stand sind. Diese Investitionen werden aus dem Gewinn bezahlt. Gelegentlich ist es sogar so, daß die Unternehmensgewinne fast ausschließlich durch Investitionen aufgezehrt werden und die Dividenden entweder aus der Substanz oder durch neue Schulden bezahlt werden. Solche Unternehmen könnten ihre Schulden gar nicht abbauen, selbst wenn sie wollten.

 

Die Gewinne sind übrigens zweitrangig, wenn es um die Fähigkeit zur Schuldentilgung geht. Da ist der Cash-Flow ein viel besserer Indikator. Siehe die Deutsche Telekom, die ihre Schulden zügig reduziert.

 

Raymond

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