Zum Inhalt springen
RandomWalker

Renditeerwartungen - total utopisch?

Empfohlene Beiträge

Maloney

Das ist trotzdem alles unlogisch. Ich zitiere noch mal aus dem großen Kommer-Buch:

 

Hauspreise in den USA von 1891-2008: inflationsbereinigt 0,3%

Aktienmarkt 1802-2008: inflationsbereinigt 6,5%

 

Wenn ich jetzt also heute 500 Euro in Standartwerteaktien anlege kann sich mein Enkel dafür 2110 ein Haus im Wert von 204.000 kaufen? Klar man verzichtet überlebenslang auf sein Geld und riskiert auch noch horrente Verluste aber so ne Verfielfachung? Ich glaube eher, dass jede Anlageform so ihre Hochphasen hat wie wir es bei Aktien und Gold gerade erleben. Langfristig glaube ich aber nicht, dass es eine (große) inflationsbereinigte Rendite wirklich gibt.

 

Hmm, das klingt zwar unlogisch, ist es aber nicht... Überleg mal was damals war: Napoleon fing gerade an Europa zu erobern und das schnellste Fortbewegungsmittel war die Kutsche... Es ist ja nicht so das man die Aktien von damals bis 2008 gehalten hat (würde mich wundern wenn noch eins der Unternehmen heute existiert). Im Prinzip hat man bei Standardwerten die Blütezeit aller Kernindustrien mitgenommen, also Eisenbahnen, Luftschiffe, die Reste der Segelschifffahrt usw. und diese Gewinne alle akkumuliert. Irgendwann wurden diese Unternehmen zwar wieder kleiner oder sind pleite gegangen und aus dem Index geflogen, aber so was geschieht ja zum Glück nicht immer gleichzeitig, so dass man deren Gewinne in Form von reinvestierten Dividenden anteilig in anderen Unternehmen über die Zeit gerettet hat.

 

Dazu kommt das der Kommer leider ziemlich stark auf amerikanische Studien zurück greifen muss... und bis auf den amerikanischen Bürgerkrieg war es in der Zeit in den USA recht friedlich: Flächendeckende Zerstörungen gab es nicht, die Crashs waren also schlimmstenfalls konjunkturgetrieben. Grundsätzlich ist alles in was man investiert hat nicht sofort völlig verdampft, es gab immer noch irgendetwas von Wert (wobei die dotcom Buden glaube ich nicht als Standardwerte gegolten haben).

 

Ob man die Gewinne so in die Zukunft fortschreiben kann ist denke ich keine Frage von Aktien, sondern davon wie man die Zukunft einschätzt. Wenn du denkst, dass in 30 Jahren noch alles ungefähr so ist wie jetzt, würde ich auch nicht unbedingt in Aktien investieren. Aber überleg mal was es vor 30 Jahren alles noch nicht gab, das wir heute selbstverständlich benutzen (und da meine ich nicht nur offensichtliches, wie das Internet, sondern auch Sachen wie Biolebensmittel, PET Flaschen, Airbags, G-Kats usw.)...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archimedes

Dr. Norbert Walter, der ehemalige Chef Volkswirt der Deutschen Bank hat ein 10 minütiges TV Interview bei DAF gegeben.

 

Ein Punkt den er am Ende gemacht hat war, man müsse sich auf niedrigere Renditen auf den Aktienmärlten einstellen, die Wachstumsphase der letzten 30 Jahre sei zuende.

 

http://www.daf.fm/video/dr-norbert-walter-die-lage-ist-besser-als-die-stimmung-50137035-DE0005190003.html

 

Ich persönlich bin anderer Meinung.

Solange die deutsche Exportindustrie es vermag das Emerging Market Wachstums zu uns zu bringen,

sollte unser Wachstums nicht gefährdet sein.

Also 10 Jahre weiteres Wachstums sind kein Problem, in 30 Jahren könnte das schon anders aussehen.

Evtl. gibt es bald ein Rohstoff limitiertes Wachstum.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
RandomWalker

Letzten Endes müssen die Aktien immer teurer werden wenn immer mehr Geld (re-)investiert wird. Steigern die Unternehmen ihre Gewinne jedoch langfristig nicht genug um eine entsprechende Dividendenrendite zu erreichen werden sich die Investoren nach anderen Anlageklassen umsehen müssen. Das führte beispielsweise in Japan dazu, dass man in den letzten zehn Jahren infaltionsbereinigt keine Rendite mehr bei Staatsanleihen hatte. Diese Tendenz besteht bei uns derzeit ja ebenfalls.

 

Somit geht es also tatsächlich darum, wie man die kommenden 30 Jahre bewertet. Gerade in Europa dürfen diese zunehmend sozialdemokratisch ausfallen. Bei den Telekomunikationsunternehmen kann man schon sehr gut sehen, wie das Fehlen von Monopolen und Absprachen zum Renditekiller wird. Ähnliches blüht nun auch den Versorgern mit der Brennelementesteuer. Der Postmindestlohn ist verfassungswidrig und schützt die Deutsche Post somit langfristig auch nicht mehr vor der Konkurrenz. Ob die europäische Linke den Banken weiter das Zocken finanziert darf ebenfalls sehr in Frage gestellt werden. Innovationen ziehen den DAX selten nach oben.

 

Bei all diesen Sektoren sieht man die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen und anderen Determinanten. Die meisten Aktiengesellschaften erzielen ihren Gewinn nur durch staatliche Subventionierung oder Tolerierung von Monopolen. Viel Ärmer können die Armen aber nicht mehr werden und so könnte schon sehr bald ein Wechsel von Rendite hin zu fairem Wettbewerb stattfinden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Emilian

Solange es Dinge gibt, deren langfristige Nachfrage höher ist als das Angebot mach ich mir um Aktien keine Sorgen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
RandomWalker

Solange es Dinge gibt, deren langfristige Nachfrage höher ist als das Angebot mach ich mir um Aktien keine Sorgen.

 

Lässt sich schwer abschätzen wie Angebot&Nachfrage sich in Zukunft entwickeln. Bei den Renditen könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass es eine Regression zur Mitte bei allen Assetklassen gibt. Jede hat mal ihre Hochphase aber langfristig bringen sie alle x % p.a. nach Inflation...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...