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Nimbus

Hallo!

 

Ich frage mich schon seit längerem ob man das Handeslvolumen, also die Handelsumsätze an den Börsen, als Indikator für eine zukünftige Entwicklung hernehmen kann.

 

Vorweg: Es gibt grundsätzlich zwei Lager: die einen, die einen festeren Trend bei großem Volumen sehen, die anderen, die einen schwächeren Trend bei großem Volumen sehen. Als Begründung wird angeführt, dass bei größerem Volumen und starkem Kursanstieg/verfall mehr Leute der gleichen Meinung sind und daher der Trend fester ist.

 

Kostolany hat etwas anderes geglaubt: geringes Volumen bei steigenden Preisen ist gut, hohes Volumen bei steigenden Preisen ist schlecht und vice versa. Der Grund dafür ist, dass bei hohem Volumen viele Leute zB eine Aktie kaufen. Da ein großteil der Anleger sog. "Zittrige" sind, die auch schnell wieder abspringen, wenn der Kurs fällt, ist es also schlecht, wenn viele diese Aktie kaufen. Kaufen nur wenig Leute (wenig Volumen) ist das gut, weil hier mehr "Harte" drunter sind.

Verkaufen hingegen viele Leute die aktie (kursverfall bei hohem Volumen), springen viele Zittrige ab, was gut ist.

 

Als Beispiel dazu dient auch die Aufwärtsbewegung Anfang 2009: kaum volumen, steigende Preise. Bisher wurde das 2009 erreichte Kursniveau auch größtenteils gehalten. Folglich haben 2009 überwiegend "harte" investiert, die nicht sofort verkaufen. Ende 2008 ging es bei sehr hohem Volumen rapide herab, so dass nach Kostos THeorie sehr viele Zittrige draußen waren, die bis heute nicht investiert sind.

 

Leider ist die Interpretation dieses Indikators nicht ganz einfach. Zum Beispiel jetzt: Wer sich das Volumen anguckt, wird feststellen, dass es sogar geringer als Anfang 2009 ist (c.a. 2,5 mrd. / Tag auf Xetra). Sommer 2007 lag es bei c.a. 8 Mrd. . Nur was soll uns das sagen, außer dass keiner handelt? Dass alle in den Ferien sind? Oder dass keiner Handelt, weil die Schwankungen so stark sind? Schwer zu sagen. Nach Kostolanys lehre könnte aber ein weiterer Kursansteig mittelfristig deshalb bevorstehen, weil das gesamte Volumen seit 2009 sehr niedrig ist und folglich sehr wenig Leute stark investiert sind. Das birgt noch Potential für millionen Zittrige, die noch reinspringen.

 

Ich suche zZt noch nach geeigneten Indikatoren (zB auf tradesignalonline), die man verwenden kann. Leider sind die meisten technischen indikatoren, die in chartprogrammen verfügbar sind, auf das Stückvolumen bezogen. Das ist jedoch der reine Unsinn, denn es ist ja wohl völlig egal, wie viel Stücke gehandelt werden, wichtig ist allein nur die Summe in .

Wer kennt Geldvolumenbezogene Indikatoren?

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WarrenBuffet1930
· bearbeitet von WarrenBuffet1930
Vorweg: Es gibt grundsätzlich zwei Lager: die einen, die einen festeren Trend bei großem Volumen sehen, die anderen, die einen schwächeren Trend bei großem Volumen sehen. Als Begründung wird angeführt, dass bei größerem Volumen und starkem Kursanstieg/verfall mehr Leute der gleichen Meinung sind und daher der Trend fester ist.

 

Kostolany hat etwas anderes geglaubt: geringes Volumen bei steigenden Preisen ist gut, hohes Volumen bei steigenden Preisen ist schlecht und vice versa. Der Grund dafür ist, dass bei hohem Volumen viele Leute zB eine Aktie kaufen. Da ein großteil der Anleger sog. "Zittrige" sind, die auch schnell wieder abspringen, wenn der Kurs fällt, ist es also schlecht, wenn viele diese Aktie kaufen. Kaufen nur wenig Leute (wenig Volumen) ist das gut, weil hier mehr "Harte" drunter sind.

Verkaufen hingegen viele Leute die aktie (kursverfall bei hohem Volumen), springen viele Zittrige ab, was gut ist.

 

Alle Aussagen sind nicht allgemein gültig und damit als Unsinn zu klassifizieren.

 

Die beiden Lager sind genau borniert wie die jeweiligen Adepten der Keysianer und Monetaristen, denen einer abgeht, weil sich sich im Disput an Bedeutungslosigkeiten aufgeilen können.

 

Signifikant sind Volumenänderungen, die ein erhebliches Ausmaß haben, insbesondere bei überkauften oder überverkauften Marktlagen. Interpretieren muss dann dann trotzdem alleine.

 

Entweder wechseln Aktien dann vom dummen Money zum Smartmoney oder eine große Trendbewegung steht bevor und die auf Ausbruch spekulieren und dann richtig liegen steigen ein oder legen nochmal nach.

 

Ersteres ist öfter als letzteres zu beobachten, letzters kommt aber auch oft genug vor.

 

Signifikant ist noch bei einer SKS ein abnehmendes Volumen bei der rechten Schulter, sofern die sich mehr als 50% der linken vom zeitumfang ausdehnt. Dann ist das Volumen ein guter Hinweis. Allerdings weiss man erst später, ob es eine SKS wurde oder nur eine Konsolidierung war.

 

Ansonsten ist wohl einleuchtend, dass bei geringen Volumen, die Kurse durch weniger Spieler hoch und runtergezogen werden können.

 

Es gibt keine allgemeinen Regeln zum Volumen. Alles muss zur Marktlage und den Wahnvorstellungen der Börsenspekulanten interpretiert werden.

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bb_florian

Das, was Kostolany geschrieben hat, war wohl zu Zeiten, wo noch nicht automatisch gehandelt wurde. Bei hoher Volatilität geht vmtl. allein durch Hedging-Aktivitäten das Volumen rauf. Außerdem ist durch High Frequency Trading usw. das Trading-Volumen wahrscheinlich nicht mehr besonders aussagekräftig. Und dass Volumen z.B. zu sowas wie Chi-X abwandert muss man natürlich auch berücksichtigen :)

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