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Fynh

KGV: Warum in USA höher als in DE?

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Fynh

Hallo,

 

wenn ich die KGV des DAX und das DJIA vergleiche, so liegt der DJIA generell höher. Warum ist das so? Was mir dazu einfällt: der DAX ist volatiler als der Dow Jones, was Anleger abschrecken könnte. Und in Deutschland halten weniger Menschen Aktien als in den USA. Habt ihr noch irgendwelche Ideen?

 

Ich bedanke mich im Voraus!

 

Viele Grüße

 

 

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TerracottaPie
· bearbeitet von TerracottaPie

Hallo,

 

wenn ich die KGV des DAX und das DJIA vergleiche, so liegt der DJIA generell höher. Warum ist das so? Was mir dazu einfällt: der DAX ist volatiler als der Dow Jones, was Anleger abschrecken könnte. Und in Deutschland halten weniger Menschen Aktien als in den USA. Habt ihr noch irgendwelche Ideen?

 

Ich bedanke mich im Voraus!

 

Viele Grüße

 

Spontan:

 

1. Die USA sind der wichtigste Finanzmarkt der Welt, daher investieren weltweit viel mehr Anleger dort als in Deutschland (nicht nur die jeweilige Heimatbevölkerung).

2. Die Rahmenbedingungen sind in den USA besser, was z. B. Corporate Governance und Regulierung insgesamt angeht, daher sind Anleger bereit, mehr zu zahlen.

3. Die Aussichten für die US-Wirtschaft sind besser.

4. Der Markt ist nicht effizient.

 

Edit: Kurze Ergänzung - 1. sollte in einem effizienten Markt eigentlich nicht zu höheren Bewertungen führen, 2. könnte man vielleicht als niedrigeres Risiko des US-Marktes interpretieren, 3. kann mit vielen Faktoren zusammenhängen, aber ein höheres erwartetes Gewinnwachstum würde eine höhere Bewertung rechtfertigen.

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DrFaustus

Weiterer Punkt:

 

Die Aktienkulturen in den USA und Deutschland.

Man schaue sich mal an wieviel % der Bevölkerung Aktien halten.

Und die Amis kaufen sicherlich eher weniger Metro oder DTE als die Deutschen Microsoft oder CocaCola.

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obx

...und das KGV in Japan ist tendenziell sogar noch höher als das der USA...

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Fynh
· bearbeitet von Fynh

Danke euch beiden für die interessanten Antworten. Den Home Bias hatte ich schon im Kopf, das sind aber sehr gute Punkte. Die Anleger verhalten sich also nicht immer rational, der Markt ist nicht wirklich perfekt und es gibt Unterschiede in den Risiken, die sich dann natürlich in der Preisbereitschaft widerspiegeln.

 

obx, treffen deiner Meinung nach die Punkte auch auf Japan zu?

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obx

obx, treffen deiner Meinung nach die Punkte auch auf Japan zu?

Japan ist da ein eher sonderbarer Kandidat. Die KGVs sind in Japan tendenziell zwar höher, dafür notieren die KBVs aber tendenziell niedriger, teilweise sogar unter Buchwert.

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Fynh

2. Die Rahmenbedingungen sind in den USA besser, was z. B. Corporate Governance und Regulierung insgesamt angeht, daher sind Anleger bereit, mehr zu zahlen.

 

Ich habe jetzt mal etwas gesucht, aber bin nicht konkret voran gekommen: Wo konkret sind die USA denn in Bezug auf Regulierung und Corporate Goverance anlegerfreundlicher?

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teffi

Japan ist da ein eher sonderbarer Kandidat. Die KGVs sind in Japan tendenziell zwar höher, dafür notieren die KBVs aber tendenziell niedriger, teilweise sogar unter Buchwert.

 

Hmm, das spiegelt dann wohl eher Unterschiede in der Finanzierung/Effizienz als in der Bewertung der Unternehmen wieder?

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TerracottaPie

2. Die Rahmenbedingungen sind in den USA besser, was z. B. Corporate Governance und Regulierung insgesamt angeht, daher sind Anleger bereit, mehr zu zahlen.

 

Ich habe jetzt mal etwas gesucht, aber bin nicht konkret voran gekommen: Wo konkret sind die USA denn in Bezug auf Regulierung und Corporate Goverance anlegerfreundlicher?

 

Das darfst Du mich nicht fragen, ich besitze nur solides Halbwissen. ;)

 

Ich habe das schon öfter gelesen - dass einerseits die Unternehmen stärker auf den Kapitalmarkt ausgerichtet ist, andererseits aber auch die gesamte Wirtschaftsordnung unternehmensfreundlicher, liberaler usw. ist.

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Schinzilord

Ich denke auch, dass in den USA die Unternehmen mehr auf den Shareholder schauen, während die Unternehmen bei uns in Deutschland auch aufgrund der Macht der Gewerkschaften mehr auf die Angestellten/Arbeiter schauen.

Mit schauen meine ich Interessen berücksichtigen. Deswegen sind die Leute bereit, für die effizienteren Unternehmen in den USA höhere Multiplikatoren zu "bezahlen".

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Nudelesser

Hat zufällig jemand einen Link parat, wo man sich den Vergleich über einen längeren Zeitraum ansehen kann? Mich würde mal interessieren, ob der Abstand zwischen USA und D KGV eher konstant ist oder starken Schwankungen unterliegt. Das Internet spuckt hierzu nach meine ersten Recherche leider nichts brauchbares aus.

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Chris89

Hat zufällig jemand einen Link parat, wo man sich den Vergleich über einen längeren Zeitraum ansehen kann? Mich würde mal interessieren, ob der Abstand zwischen USA und D KGV eher konstant ist oder starken Schwankungen unterliegt. Das Internet spuckt hierzu nach meine ersten Recherche leider nichts brauchbares aus.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/S&P_500

 

http://www.boerse.de/kgv-dax.php

 

nicht perfekt, aber vllt. reichts ja

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Was ich mir auch gut vorstellen könnte, ist der Umstand, dass mehr Amerikaner in den Aktienmarkt investieren, sie einen einigermaßen steten Zufluß an Geldern darstellen und somit das Niveau um einiges angehoben wird.

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XYZ99

weil für die Amis "Forward Operating P/E Ratios", also Prognosen über zukünftige Gewinne, und das Rüberschielen zu den Staatsanleiherenditen das Ein und Alles ist. Aus verständlichen Gründen fallen die zukünftigen Gewinne regelmäßig zu sehr optimistisch aus (und viel zu pessimistisch bei Rezessionen, was die "besser als gedachten" Gewinne mühelos erklärt. Ist fast wie ein Uhrwerk, dieser Mechanismus, mit Ansage).

 

Hier ist eine Erklärung und Kritik von J Hussman: Long-Term Evidence on the Fed Model and Forward Operating P/E Ratios

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Schreib bitte nicht Amis!

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Nudelesser

 

http://de.wikipedia.org/wiki/S&P_500

 

http://www.boerse.de/kgv-dax.php

 

nicht perfekt, aber vllt. reichts ja

 

Danke. Solche KGV Betrachtungen für einzelne Indizes hatte ich auch gefunden. Da braucht es aber eine gute Lupe und seeehr viel Geduld, um die einzelnen Datenpunkte für DAX und S&P zu vergleichen. Und dann bleibt noch die Frage, ob die Daten überhaupt vergleichbar sind. Die S&P Daten sind wohl nach der Shiller CAPE Methode errechnet (was immer das im Detail ist) und boerse.de hat es nicht mal nötig, eine Quelle zu nennen, ganz zu schweigen von der Rechenmethode.

 

weil für die Amis "Forward Operating P/E Ratios", also Prognosen über zukünftige Gewinne, und das Rüberschielen zu den Staatsanleiherenditen das Ein und Alles ist. Aus verständlichen Gründen fallen die zukünftigen Gewinne regelmäßig zu sehr optimistisch aus (und viel zu pessimistisch bei Rezessionen, was die "besser als gedachten" Gewinne mühelos erklärt. Ist fast wie ein Uhrwerk, dieser Mechanismus, mit Ansage).

 

Hier ist eine Erklärung und Kritik von J Hussman: Long-Term Evidence on the Fed Model and Forward Operating P/E Ratios

 

Im Grunde sagt der Artikel doch nur, dass man das "trailing" KGV - errechnet in der Rückschau aufgrund tatsächlicher Gewinne- und das "forward" KGV -errechnet aufgrund der Gewinnschätzungen- nicht verwechseln sollte. Damit kann man einen KGV Unterschied zwischen D und USA mMn nicht erklären.

 

Hier noch eine kleine Meldung aus dem Handelsblatt, die die Probleme mit der Aussagekraft des KGV ganz gut anreißt. Im September 2009 konnte man ganz unterschiedliche KGVs für den DAX finden. Das Trailing-KGV lag damals bei 40, das Forward-KGV der Deutschen Bank bei 20 und das Forward-KGV laut Konsensschätzung bei 12,5.

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XYZ99

....

Im Grunde sagt der Artikel doch nur, dass man das "trailing" KGV - errechnet in der Rückschau aufgrund tatsächlicher Gewinne- und das "forward" KGV -errechnet aufgrund der Gewinnschätzungen- nicht verwechseln sollte. Damit kann man einen KGV Unterschied zwischen D und USA mMn nicht erklären.

 

Hier noch eine kleine Meldung aus dem Handelsblatt, die die Probleme mit der Aussagekraft des KGV ganz gut anreißt. Im September 2009 konnte man ganz unterschiedliche KGVs für den DAX finden. Das Trailing-KGV lag damals bei 40, das Forward-KGV der Deutschen Bank bei 20 und das Forward-KGV laut Konsensschätzung bei 12,5.

Ich wollte vor allem auf die Möglichkeit hinweisen, daß der angebliche Unterschied der KGVs den der Ausgangsposter bemerkt hatte einfach auf den Unterschied prognostizierte Gewinne (in USA)/berichtete Gewinne (Dax) zurückzuführen sein könnte. Wir haben ja keinen Hinweis darauf, welche Art von Zahlen seiner Quelle zugrundeliegen.

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Fynh

Ich wollte vor allem auf die Möglichkeit hinweisen, daß der angebliche Unterschied der KGVs den der Ausgangsposter bemerkt hatte einfach auf den Unterschied prognostizierte Gewinne (in USA)/berichtete Gewinne (Dax) zurückzuführen sein könnte. Wir haben ja keinen Hinweis darauf, welche Art von Zahlen seiner Quelle zugrundeliegen.

 

Ich habe die Zahlen selbst berechnet und mit bereits realisierten Gewinnen gearbeitet. Dennoch macht es Sinn: Werden zu hohe Gewinne erwartet, steigt der Kurs. Betrachtet man dann den Kurs mit den tatsächlichen Gewinnen, so ist dieser ungewöhnlich hoch. Unglücklicherweise ist es wohl so, dass auch in Europa die Prognosen in der langen Frist zu optimistisch sind, das erklärt also den Unterschied nicht..

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Pascal1984

obx, treffen deiner Meinung nach die Punkte auch auf Japan zu?

Japan ist da ein eher sonderbarer Kandidat. Die KGVs sind in Japan tendenziell zwar höher, dafür notieren die KBVs aber tendenziell niedriger, teilweise sogar unter Buchwert.

 

Das liegt wohl an der Deflation - dank niedriger gewinne aufgrund ständig stagnierender preise sind die kgv´slogischerweise eher hoch, werden aber von den buchwerten gebremst, sonst wären die kurse wohl noch niedriger!

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Stairway

Hier bitte beachten, dass es ZIG Möglichkeiten gibt den KGV eines Index zu berechnen. Addiert man alle Werte zusammen ? Auch die Negativen ? Wie gewichtet man ? Welches KGV nimmt man ? Sondereffekte ? Glättung ? Erwartungen ? etc.

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Zinsen

Nebenbei, Dax thesauriert und jeder anständige -faire- Index tut das nicht.

http://index.onvista.de/snapshot.html?ID_NOTATION=1966970

Bevor Nudelesser hier noch mehr Verwirrung stiftet.

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klausk

Nebenbei, Dax thesauriert und jeder anständige -faire- Index tut das nicht.

Kurs-Indizes lassen Zuflüsse an den Investor, also z.B. Dividenden, ausser Acht.

 

Performance-Indizes rechnen sie ein. Sind Performance-Indizes unanständig?

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

In gewisser Weie schon, Arcandor (Hertie/Karstadt) ist mit seinen Dividenden sehr gut eingeflossen, genauso wie VW mit seinen Porschegeschichten, aber da musst du wavexxl fragen, der kannn dir mehr dazu sagen, es ist aber definitiv eine Hochrechnung.

Und kein S&P.

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klausk

In gewisser Weie schon, Arcandor (Hertie/Karstadt) ist mit seinen Dividenden sehr gut eingeflossen, genauso wie VW mit seinen Porschegeschichten, aber da musst du wavexxl fragen, der kannn dir mehr dazu sagen, es ist aber definitiv eine Hochrechnung.

Und kein S&P.

Du kannst den S&P500 in beiden Geschmacksrichtungen bekommen: als Kurs- oder als Performance-Index. Welcher davon ist deiner Meinung nach "anständig" und welcher un-?

 

Beide beruhen ausschliesslich auf historischen Daten; keiner macht eine Schätzung auf die Zukunft -- das ist ja wohl, was du mit "Hochrechnung" meinst.

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Adam.Riese

Hallo,

 

wenn ich die KGV des DAX und das DJIA vergleiche, so liegt der DJIA generell höher. Warum ist das so? Was mir dazu einfällt: der DAX ist volatiler als der Dow Jones, was Anleger abschrecken könnte. Und in Deutschland halten weniger Menschen Aktien als in den USA. Habt ihr noch irgendwelche Ideen?

 

Ich bedanke mich im Voraus!

 

Viele Grüße

 

Vielleicht liegt es einfach an der besseren Bevölkerungsentwicklung in den USA? Daher sind die langfristigen Wachstumsaussichten besser und das KGV müsste höher liegen.

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