Zum Inhalt springen
Herodot

Aktienkultur in Deutschland

Empfohlene Beiträge

FranzFerdinand
· bearbeitet von f*****5

Ich habe in meinem Umfeld schon mehrere Leute zu Investments an der Börse motivieren oder zumindest aufklären können. Einer sagt aber auch ganz offen, dass er das auf und ab nicht aushält. Das muss man dann eben auch respektieren.

 

Über Ergebnisse rede ich dabei ungern. Ich habe schon zwei Crashs (investiert) mitgemacht und meine Freude ist dennoch ungebrochen, weil ich immer weiter nachgekauft habe. Aber so ein Nervenkostüm haben einfach nicht alle. Die meisten stellen Sicherheit vor Rendite, auch wenn sie noch mindestens 30 Jahre Arbeitsleben vor sich haben...

 

Und ein bisschen mache ich mir auch selbst was vor, weil ich gut 60% meiner Investments Ende 2008 getätigt habe. Das war auch ein seltener Glücksgriff, der meine Crashtoleranz erhöht hat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
freesteiler

Das Problem ist, dass viele es gar nicht versuchen wollen. "Hauptsache sicher". Und wenn sie es versuchen,dann ohne jegliche Diversifikation und mit viel zu hoher Aktienquote. Dann kommt der Crash und das wars dann mit der Börse...

Ich bin mir sicher, dass viele Leute, wenn sie sich ausreichend mit dem Thema Geldanlage beschäftigen würden und nicht übereilt oder gar nicht investieren würden, wesentlich entspannter mit Verlusten umgehen könnnten und offener für sinnvolle Argumente wären.

 

Als Kind und Jugendlicher, der den größten Teil seines Taschengeld angespart hat, war ich auch der Meinung, Risiko ist nichts für mich. Aktien? Niemals. Später in der Studienzeit hab ich dann teilweise an schlechten Tagen einen Kleinwagen verzockt (nicht an der Börse) und konnte trotzdem noch gut schlafen. Wenn man sich nicht selbst auf die Probe stellt, weiß man nie, was für eine Art Mensch man ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bla

@ bla:

Danke für die sehr aufschlussreiche Aufstellung! :thumbsup: Das ist schon recht aussagekräftig. Wobei ich die Aufdröselung vom Statistischen Bundesamt pauschal zwischen Ost und West 25 Jahre nach der Wiedervereinigung etwas zu einfach finde. Mich würde vielmehr eine Auseinanderdröselung nach Bundesländern interessieren, da ich ein gewisses Nord-Süd-Gefälle vermute. Wobei es auch innerhalb einzelner Bundesländer wie beispielsweise NRW große Unterschiede geben dürfte.

Eine Aufschlüsselung nach Bildungsstand wäre interessanter :)

 

Gerne! :thumbsup: Jap, im Originaldatensatz (EVS) gibts wunderbare Informationen, auch Attribute zum Bundesland und Bildungsabschluss! Problem ist, dass die Daten nicht öffentlich zugänglich sind - außer die von 1962/63 :vintage:

 

Ansonsten kannst auch auf die Webseiten der Ländern gehen und diese zusammensammeln, NRW hier z.B.: http://www.it.nrw.de/statistik/r/erhebung/evs/evs_tabellen.html

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
35sebastian

ähm - räusper, je älter ich werde, desto fantastischer wird mein track record und desto größer sind die Summen mit denen ich hantiere und logischerweise steigen die Gewinne, aus meiner Sicht, in für mich ungeahnte Höhen, mit diesen Eindrücken bin ich nicht alleine. Buffett hat mal gesagt: Charly und ich werden noch verrückt bei den GewinnSummen - er meinte Milliarden. In die Größenordnung möchte ich nicht vorstoßen, das kann ich gar nicht handwerklich - ich schau schon komplett *irre*, wenn das Resultat ein früheres Jahresgehalt mit Leichtigkeit intraday übersteigt (oder auch halt ein Verlust sein kann).

 

Meine Frau und ich hatten bei der Postbank ein Gemeinschaftskonto, als Giro, als Tagesgeld, als Depot, als Easy-Access-Trading Schmarrn => 4 Konten, dazu bekam jeder eine *Karte*, also 2 mal 4 sind 8 Karten, dazu TAN-Listen, PIN etc. => online Banking war organisatorisch gar nicht möglich, also nur Telefonbanking incl. jedesmal 10 Minuten Hotline-Ent-Nervt-Raute Gedrücke. Gute Zinsen gab es. Als es die nicht mehr gab =>Bankhopping und nach x-mal ident-Verfahren bei der Post was *Dauerhaftes* gesucht.

 

Also kompletter Wechsel zu einer *Genossen*-Bank mit getrennten Konten, Summe vom Gemeinschaftskonto geteilt und dann neu: - jeder ein Giro als Verrechnungskonto und jeder Tagesgeld, ich hab noch ein Depot dazugenommen, meine Frau war mehr für Sparbriefe (gab es schon kaum mehr was, knapp über 2%).

Innerhalb von 5 Jahren hab ich, dank ausgezeichnetem letztem Jahr und irrsinnigem Heuer, ver-5-facht in 5 Jahren. Bezogen auf eine auskömmliche Altersversorgung sind wir aber noch sehr weit weg von einem selbst gesteckten Ziel von 1,5 Mio€ herum (wird nicht zu erreichen sein, bei den jetzigen, noch niedrigeren Zinsen müsste das Ziel sogar auf 5 Mio€ angepasst werden).

Seit Ende Februar hat meine Frau auch ein Depot - was soll ich posten, (ironie an) **sie**(ironie aus) macht ihre Sache gut, alle 6 Positionen im Plus geschlossen, um 29% Gewinn am Konto, also nach Gebühren und Steuern.

P.S. am Tagesgeld gibts bis 100k 0,45% bei online banking - ab 100k€ sind es 0,35%

 

Glück gehabt, dass du nicht wegen Beleidigung der Kleinsparer gemaßregelt wurdest. Aber du bist ja auch Helios.:)

 

Im Ernst: Ich wundere mich auch immer wieder, wie riesig mein Depot in den letzten Jahren angewachsen ist. Gestern war bei mir auch wieder so ein "irrer" Tag. Wahrscheinlich hast du an dir auch festgestellt, dass du im Laufe der Zeit dein Verhalten zu deinen Investments verändert hast. Mir geht es wenigstens so, dass ich viel gelassener mit täglichen Schwankungen umgehen, Buchverluste aussitzen und Buchgewinne laufen lassen kann. Und hin und wieder wage ich auch ein paar heiße Spekulationen, die aber prozentual so gering sind, dass sie das Vermögen auch im worse case nicht gefährden.

 

Sicherlich spielt das Alter auch eine Rolle. Wenn man weiß, dass das Vermögen bis zum Ende des Lebens mehr als dicke reicht, kann man gelassener auf Schieflagen reagieren. Wer noch nie Schieflagen erlebt hat, noch nie Buchverluste und Verluste erlitten hat, ist entweder ein Lügner oder kein Aktionär. Wer nichts riskiert, kann auch keine großen Verluste machen, höchstens jetzt schleichende.

 

Ich habe noch immer ein Konto bei der Postbank, aber nur ein Girokonto. Ich nutze das kostenlos AI Paket aber nur zur Verschiebung von Geldern. Mit den Mitarbeitern der "Nichtbank" habe ich nichts zu tun. Ich hole Geld immer bei der DB ab.

 

Meine Frau würde die Risiken, die ich eingehe, nicht eingehen. Geld ist für sie nicht wichtig. Hauptsache, es ist Geld in der Kasse und Gold im Safe. Geld an der Börse ist für sie" Spielgeld" , aber sie ist klug und lässt mich spielen. In letzter Zeit nimmt sie mein Spiel doch ein wenig als Anlageform doch ein wenig ernster. Und sie kann solide Investments von spekulativen gut unterscheiden. In früheren Zeiten habe ich manchmal nicht auf sie gehört, Nestle gekauft und dann aber wieder verkauft, und Google bei Erscheinen nicht gekauft. Hör auf deine Frau, ist gar nicht so falsch!!! Ich bin fast domestiziert :P

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Im Ernst: Ich wundere mich auch immer wieder, wie riesig mein Depot in den letzten Jahren angewachsen ist. Gestern war bei mir auch wieder so ein "irrer" Tag. Wahrscheinlich hast du an dir auch festgestellt, dass du im Laufe der Zeit dein Verhalten zu deinen Investments verändert hast. Mir geht es wenigstens so, dass ich viel gelassener mit täglichen Schwankungen umgehen, Buchverluste aussitzen und Buchgewinne laufen lassen kann.

 

Meine Frau würde die Risiken, die ich eingehe, nicht eingehen. Geld ist für sie nicht wichtig.

Spätestens wenn die täglichen Schwankungen das Monatseinkommen übersteigen, musst du ein distanziertes Verhältnis bekommen, sonst geht es auf die Psyche.

 

Und "Es ist doch nur Geld!" ist auch eine gesunde Einstellung. Stell dir vor, es ginge mit deiner Gesundheit so auf und ab.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
35sebastian

Wenn du zwischen den Zeilen gelesen hättest, befinde ich mich in einem anderen Zustand. Sag ich doch, dass man ein anderes Verhältnis und Verhalten entwickeln muss, sonst wird man irre und könnte keine Nacht ruhig schlafen.

 

Danke der Nachfrage: Meiner Psyche geht es gut und meiner Gesundheit auch.

 

Ich denke, dass ich häppchenweise rübergebracht habe, dass das Anlegerverhalten von verschiedenen Faktoren abhängig ist und sich im Laufe der Zeit durch Erfahrung, Alter, Lebensumstände und Vermögen ändert bzw. ändern muss.

 

Das ist auch im normalen Leben so. "Think positive" gilt aber immer, wenigstens für mich.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
helios

Oli, der Titan meint: "Eier - Eier braucht man, sonst wird das nix" :yahoo:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Raccoon
· bearbeitet von Raccoon

Ich sehe auch in der jüngeren Bevölkerungsschicht bis 30 Jahre (wo ich gerade noch dazu gehören darf) keine großes Interesse an Wertpapieren. Entweder das Geld fehlt oder es wird in den meisten Fällen für eine Immobilie angespart. Ist ja nicht unbedingt verkehrt, wenn jemand dieses Ziel hat. Jedoch sollte, wie wir alle Wissen, nicht das ganze Guthaben in eine Immobilie fließen. Diversifikation gibt es nicht.

Ich will keine Diskussion für/wieder Immobilie lostreten aber es hängt ja wohl davon ab aus welchem Grund man die Immobilie kauft und natürlich wieviel Geld man hat. Möchte jemand sie z.B. zur Eigennutzung und hat nicht mehr Geld, dann kann es für den Käufer durchaus Sinn machen sein ganzes Guthaben dort hinein fließen zu lassen (nicht: "dort zu investieren"). In dem Fall ist es eine Frage der Priorität / Lebensqualität und nicht die einer Anlageentscheidung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
@ndy
· bearbeitet von @ndy

Meine Frau würde die Risiken, die ich eingehe, nicht eingehen. Geld ist für sie nicht wichtig.

 

Das höre ich von vielen Leuten und dennoch beklagen sie sich über miese Bezahlung und über einen Job der Ihnen keine Freude macht.

Wenn dann das Thema Börse oder Aktien zur Sprache kommt heißt es meist lapidar Geld interessiere sie nicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Meine Frau würde die Risiken, die ich eingehe, nicht eingehen. Geld ist für sie nicht wichtig.

 

Das höre ich von vielen Leuten und dennoch beklagen sie sich über miese Bezahlung und über einen Job der Ihnen keine Freude macht.

Wenn dann das Thema Börse oder Aktien zur Sprache kommt heißt es meist lapidar Geld interessiere sie nicht.

Schlimmer. Es gibt m.E. eine recht große Bevölkerungsgruppe, die Aktien für Zockerei hält und aus schierer Blödheit nicht begreift, dass eine vernünftige Unternehmensfinanzierung aus Eigenkapital die Grundlage von Arbeitsplätzen, Steueraufkommen, Sozialstaat und Wohlstand sind.

 

Deren naive Gedankenwelt ist wie folgt: Wenn Aktienbesitzer (also Zocker) Geld verlieren, geschieht es ihnen recht. Wenn Aktienbesitzer Gewinn machen, ist es leistungsloser Profit, der möglichst hoch weggesteuert werden muss, um den Staat zu finanzieren.

 

Da diese Gruppe groß ist, wird sie von den Politiker in der Hoffnung auf Wählerstimmen hofiert. Dabei ist es gleichgültig, ob die Politiker genau so blöd sind, oder wider besseres Wissen handeln, um wiedergewählt zu werden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Underdog
1286957938[/url]' post='621932']

Auf die Gesamtbevölkerung sind es gute 15% die Aktien oder Aktienfonds besitzen. Da nicht jeder Ersparnisse hat könnte man natürlich davon ausgehen, dass einfach nur besonders wohlhabende Anleger in ihrer Allokation auch Aktien berücksichtigen. Würde nur halt nicht erklären warum in Amerika 4x so viele Leute investieren.

Die US Regierung fördert die private Altersvorsorge auf Aktien Basis, z.Bsp über 401k Pläne durch nachgelagerte Besteuerung.Betriebsrenten sind inzwischen meist von fixed benefit auf fixed contribution umgestellt,bei denen der Arbeitnehmer aber nur die Wahl zwischen verschiedenen Fonds hat, aber z.Bsp keine Versicherungsmodelle.

Bei den Randbedingungen wäre die Aktienquote in D sicherlich auch deutlich höher.

 

1286957938[/url]' post='621932']

Die andere Interpretation wäre, dass die Menschen keine Ahnung haben. Sehr dafür sprechen würden da auch die 28% der Gelder die in Lebensversicherungen stecken

Über Jahrzente hinweg waren KLV mit garantierter, steuerfreier Verzinsung von 3-4% nicht das schlechteste Investment und vor allem war es planbar.

Was mich hier interessieren würde: woher kommt bei Dir diese Überheblichkeit ?

 

1286957938[/url]' post='621932']

Der Gedanke, dass die Börse ein Kasino ist, ist in Deutschland wirklich weit verbreitet.

Bei Einzeltiteln und kurzen Zeiträumen ist es das i.a. auch.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chaosmaker85

Auf die Gesamtbevölkerung sind es gute 15% die Aktien oder Aktienfonds besitzen. Da nicht jeder Ersparnisse hat könnte man natürlich davon ausgehen, dass einfach nur besonders wohlhabende Anleger in ihrer Allokation auch Aktien berücksichtigen. Würde nur halt nicht erklären warum in Amerika 4x so viele Leute investieren.

Hierzulande werden häufig auch Mitarbeiter durch ihre Arbeitgeber zu Aktionären gemacht, im privaten Umfeld kenne ich zumindest einige die ausschließlich Anteile ihrer Arbeitgeber halten. In den USA gibt es deutlich mehr börsennotierte Unternehmen.

 

Die andere Interpretation wäre, dass die Menschen keine Ahnung haben. Sehr dafür sprechen würden da auch die 28% der Gelder die in Lebensversicherungen stecken. Andererseits gibt es hier stets Steuerersparnisse. Langfristig müsste man aber sogar mit einer geringen Aktienquote am Ende mehr heraus haben. Und so viel haben die Kleinanleger von den Steuerersparnissen ja auch nicht.

 

Der Gedanke, dass die Börse ein Kasino ist, ist in Deutschland wirklich weit verbreitet.

Solche Statements zeigen, dass es mal wieder an der Zeit für eine ordentliche Baisse ist :P

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Obliquity
· bearbeitet von Obliquity

Hierzulande werden häufig auch Mitarbeiter durch ihre Arbeitgeber zu Aktionären gemacht, im privaten Umfeld kenne ich zumindest einige die ausschließlich Anteile ihrer Arbeitgeber halten. In den USA gibt es deutlich mehr börsennotierte Unternehmen.

Das finde ich ungefähr genauso schlimm wie die Aktien-Abstinenz der Deutschen, denn es ist ein riesiges Klumpenrisiko: Wenn der eigene Arbeitgeber ins Schlingern gerät, dann verliert der Beschäftigte nicht nur womöglich seinen Job, sondern erfährt genau zur selben Zeit auch einen Wertverlust im eigenen Portfolio.

 

Es wäre schön, wenn die Anteile des Arbeitgebers dazu anregen würden, den Gedanken aufzugreifen und sich weiter in Aktien zu diversifizieren. Wenn dies nicht passiert, ist es ausgesprochen gefährlich (dramatischer Fall: Enron).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

In meinem Bekanntenkreis gibt es weitgehend vier Typengruppen von Menschen in bezug auf Aktien:

 

1. Jene, die tatsächlich nicht genug Geld übrig haben zum investieren, sei es wegen niedrigem Einkommen, sei es aber auch, weil sie überzeugt davon sind, all ihr Geld in Konsum zu stecken (kleinste Gruppe)

 

2. Jene, die kleine eigene Versuche unternehmen, aber vor allem die Volatilität sehen und große Sorge davor haben, etwas falsch zu machen und Geld zu verlieren. Dann bleibt der größere Rest des Geldes Tagesgeld (zweitkleinste Gruppe)

 

3. Jene, die Aktien und Börse als "kapitalistisches Teufelszeug" ansehen und mit denen man nicht vernünftig über das Thema reden kann (leider tatsächlich immerhin die zweitgrößte Gruppe im linken Hamburg) :rolleyes::lol:

 

4. Jene, die ihrem Bank"berater" zwar etwas misstrauen, aber letztendlich aus gefühlter Alternativlosigkeit dennoch anlegen, wie er es vorschlägt (deutlich die größte Gruppe)

 

Echte Börsenfans habe ich in meinem gar nicht kleinen Bekanntenkreis (leider? gottseidank?) tatsächlich gar nicht. Erstaunlich und erschreckend zugleich ist die Erkenntnis, dass die 4. Gruppe am Ende die meiste Rendite erzielen wird, obwohl es ausgerechnet die Gruppe ist, die blind ihrem Banker vertraut. Ein Freund von mir, der zu dieser Gruppe gehört, sagte jüngst ganz bewusst hierüber, dass es eine Win-Win-Situation für Anleger und Banker sei. Damit hat er wohl tatsächlich gar nicht so unrecht, wenn man aus den vier Gruppen nicht herauskommen kann.

 

.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dagobertduck2204

In meinem Bekanntenkreis gibt es weitgehend vier Typengruppen von Menschen in bezug auf Aktien:

 

1. Jene, die tatsächlich nicht genug Geld übrig haben zum investieren, sei es wegen niedrigem Einkommen, sei es aber auch, weil sie überzeugt davon sind, all ihr Geld in Konsum zu stecken (kleinste Gruppe)

 

2. Jene, die kleine eigene Versuche unternehmen, aber vor allem die Volatilität sehen und große Sorge davor haben, etwas falsch zu machen und Geld zu verlieren. Dann bleibt der größere Rest des Geldes Tagesgeld (zweitkleinste Gruppe)

 

3. Jene, die Aktien und Börse als "kapitalistisches Teufelszeug" ansehen und mit denen man nicht vernünftig über das Thema reden kann (leider tatsächlich immerhin die zweitgrößte Gruppe im linken Hamburg) :rolleyes::lol:

 

4. Jene, die ihrem Bank"berater" zwar etwas misstrauen, aber letztendlich aus gefühlter Alternativlosigkeit dennoch anlegen, wie er es vorschlägt (deutlich die größte Gruppe)

 

Echte Börsenfans habe ich in meinem gar nicht kleinen Bekanntenkreis (leider? gottseidank?) tatsächlich gar nicht. Erstaunlich und erschreckend zugleich ist die Erkenntnis, dass die 4. Gruppe am Ende die meiste Rendite erzielen wird, obwohl es ausgerechnet die Gruppe ist, die blind ihrem Banker vertraut. Ein Freund von mir, der zu dieser Gruppe gehört, sagte jüngst ganz bewusst hierüber, dass es eine Win-Win-Situation für Anleger und Banker sei. Damit hat er wohl tatsächlich gar nicht so unrecht, wenn man aus den vier Gruppen nicht herauskommen kann.

 

.

 

 

 

Sag bitte hier im Forum Bescheid, wenn die Gruppe unter Punkt 3 plötzlich sehr klein wird - das wäre ein guter Kontraindikator hinsichtlich Investieren an der Börse wink.gif

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Commercator

1. Jene, die tatsächlich nicht genug Geld übrig haben zum investieren, sei es wegen niedrigem Einkommen, sei es aber auch, weil sie überzeugt davon sind, all ihr Geld in Konsum zu stecken (kleinste Gruppe)

 

Bezüglich des zu niedrigen Einkommens, wäre das für mich kein Argument. Man kann heutzutage schon ab 25€ pro Monat in Aktien investieren. Vielleicht ist vielen dieser Punkt nicht bewusst oder sie missachten diesen einfach.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holgerli

Bezüglich des zu niedrigen Einkommens, wäre das für mich kein Argument. Man kann heutzutage schon ab 25€ pro Monat in Aktien investieren. Vielleicht ist vielen dieser Punkt nicht bewusst oder sie missachten diesen einfach.

 

Ehrlich? Wenn ich unter 200 Euro Sparrate im Monat aufgrund von Geldmangel wäre, würde ich auch Null in Aktien investieren. Warum? Weil mir dann erstmal der Aufbau eines Notgroschens in Höhe von 6 bis 8 Monats-Nettoeinkommens deutlich wichtiger wären.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
freesteiler

Ehrlich? Wenn ich unter 200 Euro Sparrate im Monat aufgrund von Geldmangel wäre, würde ich auch Null in Aktien investieren. Warum? Weil mir dann erstmal der Aufbau eines Notgroschens in Höhe von 6 bis 8 Monats-Nettoeinkommens deutlich wichtiger wären.

Öhm.. Das eine ist ein fester Betrag, das andere ist eine monatliche Rate. Wenn die 8 Monatsgehälter also schon beiseite gelegt wurden und derzeit z.B. 100€ für die langfristige Anlage übrig bleiben, spricht doch nichts dagegen, 25€-50€ in einen Sparplan zu werfen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Daniel

Ehrlich? Wenn ich unter 200 Euro Sparrate im Monat aufgrund von Geldmangel wäre, würde ich auch Null in Aktien investieren. Warum? Weil mir dann erstmal der Aufbau eines Notgroschens in Höhe von 6 bis 8 Monats-Nettoeinkommens deutlich wichtiger wären.

Öhm.. Das eine ist ein fester Betrag, das andere ist eine monatliche Rate. Wenn die 8 Monatsgehälter also schon beiseite gelegt wurden und derzeit z.B. 100€ für die langfristige Anlage übrig bleiben, spricht doch nichts dagegen, 25€-50€ in einen Sparplan zu werfen.

 

thumbsup.gif Auch Kleinvieh macht auf Dauer bekanntlich Mist.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ImperatoM

Im Sinne eines langfristigen Sparens wären auch 25 Euro pro Monat in Aktien natürlich sinnvoll. Menschen mit sehr kleinem Einkommen ist aber häufig sehr wichtig, im Notfall auf Ihr sehr geringes Vermögen komplett zugreifen zu können. Das ist bei kursschwankenden Aktien nicht praktikabel. Insofern verstehe ich, dass man mit kleinen Einkommen sein Geld lieber vollständig schwankungsfrei anlegt, auch wenn es die Rendite mindert.

 

Was sagt Ihr zu der Idee, dass die Leute mit dem Banker am Ende tatsächlich am besten fahren? Ich finde diese Erkenntnis etwas erschreckend...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holgerli

Ehrlich? Wenn ich unter 200 Euro Sparrate im Monat aufgrund von Geldmangel wäre, würde ich auch Null in Aktien investieren. Warum? Weil mir dann erstmal der Aufbau eines Notgroschens in Höhe von 6 bis 8 Monats-Nettoeinkommens deutlich wichtiger wären.

Öhm.. Das eine ist ein fester Betrag, das andere ist eine monatliche Rate. Wenn die 8 Monatsgehälter also schon beiseite gelegt wurden und derzeit z.B. 100€ für die langfristige Anlage übrig bleiben, spricht doch nichts dagegen, 25€-50€ in einen Sparplan zu werfen.

 

Ist mir schon klar, dass man irgendwann mal die 6 bis 8 Monatsnettoeinkommen zusammen hat. Ggf. kommt jetzt auch 3 bis 5 Monatsnettoeinkommen reichen und man viel früher mit Aktien anfangen könnten.

Aber hier wird immer vorausgesetzt, dass die Leute mit niedrigem Einkommen es immer schon geschafft haben, den Notgroschen fertig gespart zu haben. Rein bauchmäßig würde ich hingegen denken, dass das halt noch nicht so ist, bzw. man schon wieder dabei ist den Notgroschen wieder aufzufüllen, weil es im Endeffekt länger dauert bei einem niedrigen Einkommen mit niedriger Sparquote den Notgroschen zusammenzubekommen als bei hohem Einkommen mit hoher Sparrate.

 

Desweiteren gebe ich zu bedenken, dass man auch die Meinung vertreten kann, dass man gerade mit niedrigem Einkommen die höheren Risikoklassen stark bzw. stärker begrenzen sollte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
freesteiler

Desweiteren gebe ich zu bedenken, dass man auch die Meinung vertreten kann, dass man gerade mit niedrigem Einkommen die höheren Risikoklassen stark bzw. stärker begrenzen sollte.

Man könnte es aber genauso gut auch anders herum sehen. Macht es wirklich Sinn, sein Geld fürs Alter langfristig sicher anzulegen, wenn man so wenig verdient, dass man vermutlich eh unter die Grundsicherung fallen würde?

Falls das der Fall ist, wäre doch eine "riskante" Geldanlage (sind Aktien langfristig wirklich riskanter? Riskant ist eher, dass fest angelegtes Geld durch die Inflation aufgefressen wird...) die einzige Möglichkeit, diesem Teufelskreis zu entkommen, oder?

Ich bin froh, mich nicht näher mit diesem Fall beschäftige zu müssen, aber vermutlich würde ich dann sogar Lotto spielen ^_^ .

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ImperatoM

Desweiteren gebe ich zu bedenken, dass man auch die Meinung vertreten kann, dass man gerade mit niedrigem Einkommen die höheren Risikoklassen stark bzw. stärker begrenzen sollte.

Man könnte es aber genauso gut auch anders herum sehen. Macht es wirklich Sinn, sein Geld fürs Alter langfristig sicher anzulegen, wenn man so wenig verdient, dass man vermutlich eh unter die Grundsicherung fallen würde?

 

Nein. Aber Leute mit wirklich niedrigem Einkommen betreiben auch keine Altersvorsorge, sondern schaffen es nur, etwas Geld für einen kleinen Urlaub zu sparen oder eine Reserve zu bilden, falls mal Herd, Waschmaschine oder gar Auto kaputt sind. Solche Gelder legt man verständlicherweise nicht in Aktien an.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kaffeetasse

Das muss man den Leuten auch einfach zubilligen. Aktien und Co. passen nicht zu jedermanns Lebensentwurf. Ich kann z.B. Menschen sehr gut verstehen, die kein Haus bauen, keine teuren Autos fahren

und von Aktien und Geldanlage jenseits des Tagesgelds nichts wissen wollen. Dafür werden dann eben regelmäßig und mehrmals jährlich 2-3 Wochen Urlaub mit dem Partner gemacht und das Leben

genossen, solange es einem gut geht.

 

Zudem braucht es einfach gewisse Attribute, damit man für die Aktienanlage geeignet ist: positives Denken, Grundwissen über die Börse, innere Ruhe, Erfahrung (was man leider nicht lernen kann^^),

einen guten Job mit entsprechend ordentlichen Einkommen, etwas Interesse an Wirtschaft etc.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...