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Zarathustra

Riester-Rente sinnvoll für junge und ältere Leute?

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Gerald1502

Hallo Marcus,

 

habe Deinen Thread mit dem hier zusammengefügt. Kannst Dir den Thread ja mal in Ruhe durchlesen. Vielleicht sind da einige Antworten auf Deine Fragen enthalten.

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jm2c

Hallo Marcus, auch wenn du es zwischenzeitlich weg-editiert hast: Mit deinen 29 Lenzen und 60k Jahreseinkommen = heute schon doppelt so viel, wie der Durchschnitt verdient, ist zu erwarten, dass du auch in Zukunft zu den "Besserverdienern" gehörst. Riester könnte sich da mit Frau und Kind lohnen, allein schon wegen Zulagen und Sonderausgabenabzug. Auf eine Empfehlung für eine Riester Produkt werde ich aber mal schön verzichten ^_^. Das musst du schon für dich selbst entscheiden.

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alles_klar
· bearbeitet von alles_klar

@Gerald: danke für's Verschieben in diesen Thread. Ich habe ihn mittlerweile aufmerksam gelesen, v.a. die Infos auf Seite 1 waren sehr aufschlussreich. Entsprechend dessen habe ich meinen Beitrag oben nochmal editiert.

@crazytv: Meine Frau hat auch einen Riester, aktuell kriegen wir unser 1. Kind, perspektivisch wollen wir ein Zweites. Ich überlege, ob es am sinnvollsten ist, den Riester meiner Frau mit Kinderzulage weiterzuführen und mich aus der Sache rauszuhalten, dafür auf alternative Investments zu setzen. Das muss/will ich aber mal in Ruhe durchrechnen und hoffe, dazu bin ich bald in der Lage happy.gif

Bzgl.: "Auf eine Empfehlung für eine Riester Produkt werde ich aber mal schön verzichten" - Gut so, das wollte ich auch nicht thumbsup.gif

 

Ok, gehen wir's mal scheibchenweise an. In o.a. Link der Wiwo (s. http://www.wiwo.de/f.../5210054-3.html) steht: "Ganz anders stellen sich kinderlose Gutverdiener. Sie kassieren eine Zulage von nur 154 Euro, erhalten aber einen hohen Steuerzuschuss von 725 Euro. Bei einem Gesamtbeitrag von 2.100 Euro zahlen sie also nur 1.221 Euro aus der eigenen Tasche. Das liest sich zunächst gut. Jedoch: Wegen der schlechteren Relation von Eigenbeitrag zu staatlicher Förderung (1.221 Euro zu 725 Euro plus 154 Euro Zulage) muss der Gutverdiener 21 Jahre länger warten als der Geringverdiener mit Kindern, bis er seine Eigenleistung verzinst zurückbekommen hat."

 

Diese Passage scheint mir sehr wichtig für die Berechnung des Alters, ab dem sich Riester für einen selber lohnt. Gleichzeitig verstehe ich sie nicht wirklich, kann das jemand erklären? Die schlechtere Relation ist klar, aber warum muss ein Gutverdiener dadurch länger warten, bis es sich für ihn lohnt?

 

Viele Grüße,

Marcus

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etherial

Diese Passage scheint mir sehr wichtig für die Berechnung des Alters, ab dem sich Riester für einen selber lohnt. Gleichzeitig verstehe ich sie nicht wirklich, kann das jemand erklären? Die schlechtere Relation ist klar, aber warum muss ein Gutverdiener dadurch länger warten, bis es sich für ihn lohnt?

 

Verglichen wird:

- ein Gutverdiener, der letztlich seinen Grenzsteuersatz erhält. Seine Zulagen sind unerheblich, weil sie von der Steuerersparnis abgezogen werden

- einem Wenigverdiener mit Kindern. Er würde von der Steuer weniger zurückbekommen als wenn er nur die Zulagen in Anspruch nimmt. Die Differenz zwischen potentieller Steuerersparnis und Zulagen ist also ein "Geschenk".

 

Die Argumentation ist nun, dass es sich natürlich viel schneller amortisiert, wenn man Geschenke bekommt. Natürlich nur, wenn der Gesamtanteil der Zulagen nicht nur den eigenen Steuersatz, sondern den Steuersatz des Gutverdieners übertrifft. Der Bericht ist aber aus meiner Sicht tendentiös, weil:

- der Gutverdiener kann sein erspartes Geld (725) in transparente, günstige, liquide Produkte investieren. Der Wenigverdiener hat alles in einem intransparenten, teuren Riestervertrag, an den er erst ab 60 rankommt

- der Wenigverdiener hat absolut gesehen weniger von seinem Vertrag. Wer bereits so wenig Steuern zahlt, dass seine Gesamtzulage geringer als seine potentielle Steuerersparnis ist, sollte das Geld lieber in eigene Bildung oder die der Kinder investieren.

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alles_klar
· bearbeitet von alles_klar

Hallo und danke für die Antwort,

 

So langsam lichten sich die Wolken... Heißt das, dass bei Riester insgesamt der "doppelte Zuschuss" in Form von Zulagen UND Steuerersparnis so nicht korrekt ist? Geringverdiener haben nur etwas von den Zulagen (steuerbereinigt), Gutverdiener nur etwas von den Steuerersparnissen (abzüglich Zulagen). Denk ich da korrekt? Wenn ja, dann ist das etwas, was ich bisher in dieser Form noch nirgends gelesen habe und was scheinbar gern totgeschwiegen wird. Wenn dem so ist, dann stehe ich dem Riesterthema noch kritischer gegenüber...

 

Viele Grüße,

Marcus

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jm2c
- der Wenigverdiener hat absolut gesehen weniger von seinem Vertrag. Wer bereits so wenig Steuern zahlt, dass seine Gesamtzulage geringer als seine potentielle Steuerersparnis ist, sollte das Geld lieber in eigene Bildung oder die der Kinder investieren.

Tendentiös ist auf jeden schon mal so eine Aussage. Gegen Bildung ist sicher nichts einzuwenden, ob damit heute und in Zukunft ein hohes Einkommen verknüpft werden kann, halte ich schon mal für ein Gerücht.

 

Hallo und danke für die Antwort,

 

So langsam lichten sich die Wolken... Heißt das, dass bei Riester insgesamt der "doppelte Zuschuss" in Form von Zulagen UND Steuerersparnis so nicht korrekt ist?...

Richtig, Marcus.

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Konfuzius

So langsam lichten sich die Wolken... Heißt das, dass bei Riester insgesamt der "doppelte Zuschuss" in Form von Zulagen UND Steuerersparnis so nicht korrekt ist?...

 

In der Regel greift daher meist die Steuerersparnis....

 

Nur wenn die Steuerersparnis unterhalb der gutschriebenen Zulagen liegt, wirkt sich die Zulage "wirklich" aus...

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jm2c

Was nicht sehr wahrscheinlich ist, oder Konfuzius?

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Konfuzius
· bearbeitet von Konfuzius

Was nicht sehr wahrscheinlich ist, oder Konfuzius?

 

Nimm einen Geringverdiener mit 2-3 Kindern und es wird sehr wahrscheinlich. Vor allem wenn nicht der Maximalbeitrag eingezahlt wird, sondern nur die 4% zum Mindestbeitrag....

 

(Die im Zweifel ja auch mal nur 5€ pro Monat sein können)

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alles_klar
· bearbeitet von alles_klar

Hallo und danke,

 

Hm hm, damit wird die Riester-Rente für mich immer mehr zu einer Versicherung der Langlebigkeit als zu einem lohnenden Investment. Ich frag mich gerade echt, inwieweit das Sinn macht oder ob man mit einer guten bAV nicht besser fährt. Vorteile Riester für Besserverdienende aus meiner Sicht (Bank-/Fondssparplan): Beleihung für Immo-Kauf möglich, Absicherung der Langlebigkeit, Auszahlungsgarantie, Flexibilität bei Produktwechsel. Nachteile Riester: ungewisser Prozentsatz für Absicherung der Langlebigkeit, eingeschränktes Kapitalwahlrecht (max. 30% Auszahlung bei Rentenbeginn). Vorteile bAV: volles Kapitalwahlrecht, potenziell höheres Kapital durch Wegfall einer Langlebigkeits-Versicherung. Oder?

 

Viele Grüße,

Marcus

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etherial

Tendentiös ist auf jeden schon mal so eine Aussage. Gegen Bildung ist sicher nichts einzuwenden, ob damit heute und in Zukunft ein hohes Einkommen verknüpft werden kann, halte ich schon mal für ein Gerücht.

 

Vergleiche einfach das Durchschnittsgehalt eines Akademikers, eines Abiturienten, eines erfolgreichen Hauptschülers, eines Schulabrechers, eines geistig Behinderten.

Oder Bildung und sozialer Ungleichheit.

 

Hm hm, damit wird die Riester-Rente für mich immer mehr zu einer Versicherung der Langlebigkeit als zu einem lohnenden Investment. Ich frag mich gerade echt, inwieweit das Sinn macht oder ob man mit einer guten bAV nicht besser fährt. Vorteile Riester für Besserverdienende aus meiner Sicht (Bank-/Fondssparplan): Beleihung für Immo-Kauf möglich, Absicherung der Langlebigkeit, Auszahlungsgarantie, Flexibilität bei Produktwechsel. Nachteile Riester: ungewisser Prozentsatz für Absicherung der Langlebigkeit, eingeschränktes Kapitalwahlrecht (max. 30% Auszahlung bei Rentenbeginn). Vorteile bAV: volles Kapitalwahlrecht, potenziell höheres Kapital durch Wegfall einer Langlebigkeits-Versicherung. Oder?

 

Betriebliche Altersvorsorge ist problematisch, wenn man öfter den Job wechselt.

- Der Übertrag von einer in die andere ist schwer

- Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet bestehende Verträge zu übernehmen (wenn er selbst eine Alternative hat)

- Viele Arbeitgeber bieten Rentenversicherungen an, die ihre Kosten ganz an den Anfang legen (üblich, aber bei öfterem Wechsel der Versicherung fatal).

 

Klarstellung zu den Riesterfakten:

- Die Langlebigkeitsversicherung ist aus meiner Sicht neutral zu bewerten - ich finde sie eher nachteilig. Die Ungewissheit existiert de Facto aber nicht: RVs garantieren dir heute schon eine Rente, Banksparpläne tun das zwar nicht, aber der Erwartungswert für eine Verrentung ist geringer als der Rechnungssatz der RVs (wenn es anders wäre würden die RVs bei geringfügigen Abweichungen in Zukunft mit Verlusten dastehen).

- Riester ist nich nur beleihbar für Immobilien, sondern verwendbar. Wer sein angespartes Riestervermögen für eine Immobilie verwendet muss das Geld gar nicht zurückzahlen (auch diese Option ist nur für Besserverdiener)

- Das eingeschränkte Kapitalwahlrecht UND die Langlebigskeitsversicherung kann man mit der Immobilienfinanzierung umgehen. D.h. wer sein Riestervermögen kurz vor der Rente in eine eigenbewohnte Immobilie investiert, bekommt 100% des Werts seines Riestervertrags und muss ihn nur noch nachversteuern.

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alles_klar

Hallo und viele Dank für die Ergänzung/Klarstellung. Nur noch eine kurze Frage: warum ist die Verwendung von Riesterkapital für die Immofinanzierung nur für Besserverdienende gut? Oder anders gefragt: verhält es sich nicht so, dass man bei der Immofinanizierung durch Entnahme von Riesterkapital die gleichen Steuern zahlen muss, die man bei der Einzahlung gespart hat? Vorausgesetzt, der Steuersatz hat sich nicht geändert, was bei einer Entnahme vor Renteneintritt imho aber oft der Fall sein wird.

Viele Grüße,Marcus

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etherial

Hallo und viele Dank für die Ergänzung/Klarstellung. Nur noch eine kurze Frage: warum ist die Verwendung von Riesterkapital für die Immofinanzierung nur für Besserverdienende gut?

 

Naja - Immobilien sollte nur der finanzieren, der es sich leisten kann. Und um das zu können, sollte er schon besser verdienen - mindestens 1000 pro Monat Überschuss sollten schon zusammen kommen.

 

Oder anders gefragt: verhält es sich nicht so, dass man bei der Immofinanizierung durch Entnahme von Riesterkapital die gleichen Steuern zahlen muss, die man bei der Einzahlung gespart hat? Vorausgesetzt, der Steuersatz hat sich nicht geändert, was bei einer Entnahme vor Renteneintritt imho aber oft der Fall sein wird.

 

Bei Entnahme wird das Kapital wandert das reale Kapital in die Finanzierung, der selbe Betrag fiktiv auf ein Förderkonto. Dieses Förderkonto wird bis zur Rente mit 2% verzinst. Bei Renteneintritt wird es verrentet. Und da es sich um fiktives Kapital handelt wird die Rente nicht ausgezahlt, sondern nur die Steuer darauf eingezogen.

 

Wer möchte kann gleichzeitig zur Entnahme noch einen Wohnriesterkredit abschließen. Das ist ein Immobiliendarlehen das monatlich abgezahlt wird, wobei jede Rückzahlung vom Staat gefördert wird als ob es eine Einzahlung in einen regulären Vertrag wäre. Jede geförderte Tranche landet dann auch auf dem Förderkonto (und erhöht die fiktive Rente).

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alles_klar

Hallo und danke für die Antwort. Das macht einiges klarer und die riestergeförderte Immo-Finanzierung doch recht attraktiv für mich. Ich habe noch 2 Fragen, belese mich dazu aber erst noch ein bisschen, bevor ich das Forum hier zumülle rolleyes.gif Viele Grüße, Marcus

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ImperatoM

Hm hm, damit wird die Riester-Rente für mich immer mehr zu einer Versicherung der Langlebigkeit als zu einem lohnenden Investment.

 

Das stimmt, schließt sich aber nicht aus. Und die Farge ist ja auch: Ist Dein lebenslanges Einkommen auch anders sichergestellt, für den Fall, dass Du 110 Jahre alt wirst? Die Lebenserwartungen steigen jedenfalls ständig und ich kann mir nicht vorstellen, dass Altersarmut besonders angenehm ist.

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alles_klar

Hallo,

 

Also das mit dem Wohnriester hab ich jetzt grundlegend verstanden. Das mit dem fiktiven Konto (Wohnförderkonto) und der 2% jährlicher Verzinsung dieses Kontos leuchtet mir ein. Mal ne Frage, weil ich es nicht wirklich abschätzen kann: lohnt sich das? Rechenbeispiel: Nehmen wir an, ich habe in einen Riestervertrag bis zum Alter von 35 Jahren inkl. staatlicher Förderung 25.000 eingezahlt. Diesen Betrag entnehme ich als Eigenkapital für eine Immobilien-Finanzierung. D.h. auf meinem Wohnförderkonto liegen dann 25.000 . Bei einer jährlichen Verzinsung von 2% sammeln sich so bis zur Rente ca. 52.000 auf dem Wohnförderkonto an, d.h. im Rentenalter muss ich z.B. bei einem Zinssatz von 25% ca. 13.000 an Steuern zurückzahlen... Frage: ist das nicht "ein wenig" viel? Rechnen muss ich ja ausgehend von meinen ursprünglichen 25.000, die ich entnommen habe. Der jedes Jahr um 2% steigende Zins belastet mich dann auf Dauer. Wenn ich hingegen älter wäre und das Geld für eine Immo-Finanzierung entnehme, würden 2% pro Jahr nicht soviel Schmerzen bereiten...

 

Übersehe ich da was oder ist das für Jüngere wirklich nachteilig?

 

Viele Grüße,

Marcus

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Granini

Du übersiehst völlig, dass "Geld jetzt" viel mehr wert ist als "Geld später".

 

Das ganze nennt man Inflation und die Rechnung Diskontieren. :rolleyes:

 

Ausserdem soll es ja noch die Möglichkeit geben, das Wohnförderkonto wieder zu reduzieren, wie das genau klappen soll ist mir aber auch nicht so ganz klar.

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Konfuzius

Du übersiehst völlig, dass "Geld jetzt" viel mehr wert ist als "Geld später".

 

Das ganze nennt man Inflation und die Rechnung Diskontieren. :rolleyes:

 

Ausserdem soll es ja noch die Möglichkeit geben, das Wohnförderkonto wieder zu reduzieren, wie das genau klappen soll ist mir aber auch nicht so ganz klar.

 

In dem man Geld auf dieses virtuelle Kreditkonto "einzahlt"^^

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etherial

Ausserdem soll es ja noch die Möglichkeit geben, das Wohnförderkonto wieder zu reduzieren, wie das genau klappen soll ist mir aber auch nicht so ganz klar.

 

In der Theorie ist das einfach: Alles Geld was du nach abgeschlossenem Hausbau in einen Riestervertrag einzahlst, wird vom fiktiven Wohnförderkonto abgezogen. In dem Fall hat man eben aber wieder einen echten Riester-Vertrag mit allen Vor- und Nachteilen.

 

In der Praxis ist das vielleicht nicht ganz so einfach, denn dann müsste man jedes Jahr beantragen dass das fiktive Förderkonto angepasst wird. Vielleicht läuft das in der Praxis dann auch so, dass das Förderkonto und das reale Konto beim Renteneintritt miteinander verrechnet werden.

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Granini

Hmm naja eben müsste man ja wohl beantragen.

Denn Förderung UND Reduzierung des Wohnförderkontos wird es wohl nicht geben. Frage mich sehr, wie das dann genau abläuft...

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Quailman
· bearbeitet von Quailman

Guten Tag zusammen,

 

um nicht den x-ten neuen Thread zu eröffnen, krame ich mal diesen (uralten) Thread raus. Zu Zeiten von Corona hat man doch deutlich mehr freie Zeit zur Verfügung als davor. Diese Zeit nutzte ich zuletzt um mich mal um meine Risikovorsorge / Altersvorsorge zu kümmern und aufzuräumen.

 

Für mich stellt sich nach durchlesen von div. Threads, wie zB. Riester Rente - Tipps und Tricks die Frage, ob die von mir vor einigen Jahren abgeschlossene Riester-Rente sinnvoll ist.

 

Zur Person:

  • 28 Jahre, ledig, keine Kinder (Gewollt: ja, aber in absehbarer Zeit nicht geplant)
  • Beruf: Beamter (gehobener Dienst), zur Zeit Besoldungsgruppe A10 = ca. 42k Bruttojahresgehalt
  • berufliche Aussichten: abgesehen von einer höheren Altersstufe und damit verbundenen Gehaltserhöhungen ist auch bei sehr konservativer Planung eine Pensionierung mit A12 anzunehmen. Nach aktueller Besoldungstabelle würde dies einem Gehalt vor Pensionierung (volle Altersstufe) von ca. 59k Bruttojahresgehalt entsprechen.

Die vor einigen Jahren abgeschlossene Riester-Rente möchte ich eigentlich (noch) nicht zum Thema machen. Vielmehr geht es um die allgemeine Frage: Ist Riestern sinnvoll für mich? Diese frage hätte ich mir besser 2011 bzw. 2014 bei Abschluss der Riester-Rente stellen sollen, aber dafür ist es nun zu spät.

 

Lt. Post #6 in "Riester Rente - Tipps und Tricks" gilt folgende Faustregel:

Zitat

Liegt meine BMF Förderquote möglichst nahe (oder über) den derzeit maximal möglichen 42 % Grenzsteuersatz, wird sich Riester rein konzeptionell sehr wahrscheinlich lohnen.

 

Auf mich persönlich bezogen, würde dies aktuell (Jahr 2019) bedeuten:

42.000€ * 4% = 1.680€ - 154€ = 1526€ / 12 = ca. 127€ mtl. Riester-Sparrate

Höhe der mtl. Rate ist problemlos stemmbar :)

 

Ermittlung Steuerersparnis für das Jahr 2019 lt. ELSTAR:

Steuererstattung ohne Riester = 0,00€

Steuererstattung mit Riester = 323€

 

Ermittlung der BMF Förderquote:

(154€ + 323€) * 100 / 1.680€ = 28,xx%

 

Diese Förderquote liegt (weit) unterhalb des Grenzsteuersatzes von 42%. Dies gibt mir aufgrund der die Tage angelesenen Infos arg zu bedenken, ob das Riestern für mich eine gute Entscheidung war / ist. Daher stelle ich mal Fragen (für mich) auf:

  1. Ist die durchgeführte Überlegung / Berechnung zutreffend? Oder habe ich irgendwo einen Denk- und Rechenfehler?
  2. Lohnt sich Riestern tatsächlich für mich?
    1. Wenn ja: dann würde ich mir über das ausgewählte Produkt (klassische Riester Versicherung) Gedanken machen
    2. Wenn nein: Was mache ich mit der aktuellen Riester (aussetzen, kündigen, ..)

 

Über ein Feedback wäre ich äußerst dankbar.

 

Schönes Wochenende (& bleibt gesund)

/Quailman

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Knacker
vor einer Stunde von Quailman:

Ermittlung Steuerersparnis für das Jahr 2019 lt. ELSTAR:

Steuererstattung ohne Riester = 0,00€

Steuererstattung mit Riester = 323€

Die 323€ beinhalten nicht die Zulage? Diese kommt demnach noch dazu.

 

vor einer Stunde von Quailman:

Ermittlung Steuerersparnis für das Jahr 2019 lt. ELSTAR:

Steuererstattung ohne Riester = 0,00€

Steuererstattung mit Riester = 323€

 

Ermittlung der BMF Förderquote:

(154€ + 323€) * 100 / 1.680€ = 28,xx%

 

Ermittlung der Förerquote:

(154€ + 323€) * 100 / 1.526€ = 31,xx%

 

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Quailman
vor 35 Minuten von Knacker:

Die 323€ beinhalten nicht die Zulage? Diese kommt demnach noch dazu.

323€ = der Unterschiedsbetrag Lt. Elster mit bzw ohne Anlage AV bei der Steuererklärung 2019. also ohne Zulage.

 

vor 35 Minuten von Knacker:

Ermittlung der Förerquote:

(154€ + 323€) * 100 / 1.526€ = 31,xx%

Wieso 1.526? Indem von mir verlinkten Beitrag wird  der Eigenbeitrag zzgl. Zulage genommen.

 

aber selbst 31,xx% liegen weit unter dem Grenzsteuersatz. Die Ausgangssituation hätte sich nicht wesentlich verändert.

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Ozymandias
· bearbeitet von Ozymandias

Bei Beamten ist bei Riester noch folgendes zu beachten:

 

Die Pension wird in Anlage N versteuert.

Riester in Anlage R.

 

Der Beamte bekommt sowohl in Anlage N und Anlage R einen Werbungskostenpauschbetrag bzw. Pauschbetrag für Versorgungsbezüge in Höhe von 102 Euro jährlich.

Beim klassischen Angestelltenrentner gibt es nur einmal die 102 Euro Abzug.

 

Für Riester gibt es außerdem noch theoretisch den Altersentlastungsbetrag.  Für die jüngere Generation gibt es den aber eh nicht mehr.

 

 

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