Onassis Oktober 23, 2005 Hi Leute, ich lese gerade in rasender Geschwindigkeit die Bücher von Peter Lynch durch. Hier ein Zitat, welches mich gerade sehr beschäftigt: Tausende von Experten analysieren Überverkauft- und Übergekauft-Indikatoren, Kopf-Schulter-Formationen, Put-Call-Ratios, die Geldangebotspolitik der Notenbank, die Auslandsinvestitionen, die Konstellation der Sterne und das Moos auf den Bäumen, und doch kann keiner den Markt auch nur annähernd mit brauchbarer Zuverlässigkeit vorhersagen oder unter anderem auch: Ich saß hier neben meinem Kursticker, als einige der schlimmsten Einbrüche stattfanden und hätte sie, selbst wenn es um mein Leben gegangen wäre, nicht vorhersagen können ... Niemand rief bei mir an, um mich zu warnen, und wenn alle, die behaupteten es gewußt zu haben, auch schon vorher ihre Aktien verkauft hätten, wäre der Markt schon viel früher um 1.000 Punkte gefallen Peter Lynch, der Spitzen Fondsmanager des Magellan Fonds, weiß, das niemand etwas weiß!! Was meint ihr? Hier sind Charttechniker, trader, Profis und viele mehr die sich für die Börse interessieren. Was ist Eure Meinung zu den Ausagen von Peter Lynch?? Besonders die Charttechniker dürften ja dagegenhalten, oder? Grüße Onassis Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Toni Oktober 24, 2005 Sorry Onassis, aber das ist etwas sehr vage formuliert. Was soll das genau heissen "den Markt voraus sehen???". In gewissem Umfang mit gewissen Toleranzgrenzen ist das möglich, denke ich. Aber eben nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit. Charttechnik kann da weiter helfen, aber in extremen Situationen versagt auch sie. Man kann die Frage so einfach nicht stellen und daher auch nicht beantworten. Die Frage macht so keinen Sinn. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StockJunky Oktober 24, 2005 Sorry, aber ich finde die Frage sehr perfekt, weil sie genau die richtige Antwort liefert: NIEMAND kann den Markt vorhersagen. Analysten nicht, Chartisten nicht und "Fundamentalysten" auch nicht. Alle RATEN, wie der Kurs verlaufen könnte und HOFFEN, dass er ihren Vorstellungen entsprechen wird. Wie er wirklich verlaufen wird, vermag keiner vorherzusagen. Für eine höhere Trefferquote sorgt lediglich die Statistik "wenn eine Aktie lange fällt, steigt sie meistens auch irgendwann wieder" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Onassis Oktober 24, 2005 naja, das witzige ist doch der Satz:"die Leute analysieren das Moos auf den Bäumen" um so die Kursentwicklung zu entdecken. Ich hab mich darüber voll totgelacht, denn es ist schließlich so! von TONI: Was soll das genau heissen "den Markt voraus sehen???".Das soll heißen, zu ahnen, wie sich die Aktienkurse oder ein Index entwickelt. Gutes Beispiel: hier das Thema: "Was ist eigentlich am 3. Oktober passiert" - alle diskutieren fleißig mit warum,ob, weshalb, ob der EUR es war, der Ölpreis oder ob das Moos auf den Bäumen schuld war. Es gibt nun mal keine Erklärung dafür. Onassis Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Feldmann Oktober 24, 2005 · bearbeitet Oktober 24, 2005 von Feldmann Mhm, das sich die Zukunft unserer Wirtschaft nich hervorsagen lässt ist doch eigendlich jedem schon lange Zeit klar. Die Zeiten, in denen ein steigender Gewinn einer Firma, synonym für einen steigenden Aktienkurs steht, ist längst vorbei bzw. gab es das überhaupt schon mal???? *rätzl* Ich denke auch im zuge der Globalisierung treten einfach zu viele Faktoren auf, die jegliche Art von Marktanalyse vermurksen können. Wenn in China ein Fahrrad umfällt kann das quasi schon der Tod für eine Firma sein (im übertriebenen Sinne) Mit den Besten Grüßen Feldmann Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktiencrash Oktober 24, 2005 Die Zeiten, in denen ein steigender Gewinn einer Firma, synonym für einen steigenden Aktienkurs steht, ist längst vorbei bzw. gab es das überhaupt schon mal???? *rätzl* Alles redet von einen Wirtschaftsboom in China, nur die Kurse wollen nicht so steigen wie es uns die Medien so gerne suggerieren. In China scheint die These von steigende Gewinne nicht mit steigende Kurse einher zu gehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StockJunky Oktober 24, 2005 Dürfte an den Marktstrukturen in China liegen. Die meisten wirklich großen Unternehmen sind noch erheblich an den Staat geknüpft. Denke mal, eine wirklich freie Marktwirtschaft bleibt da noch eine Weile ein Traum. Müsste man sich aber mal genauer belesen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
feuernebel Oktober 27, 2005 "wenn eine Aktie lange fällt, steigt sie meistens auch irgendwann wieder" Sollte das der Witz des Tages sein? Sorry aber dieser Spruch hätte meiner Meinung nach den Dodo der (Wirtschafts-)Woche verdient. Es ist korrekt niemand kann den Stand der Märkte in Zukunft mit Sicherheit sagen. Wir leben eben nicht in einer deterministischen Welt! Aber man kann doch zumindest und da muss ich euch recht geben Aussagen treffen, welche mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zutreffen. Ich persönlich glaube, dass die Charttechnik ein großer Mumpitz ist, aber da sich viele daran halten funktioniert sie und deswegen muss sie beachten. Wenn alle Leute glauben würden, dass wenn eine Aktie drei Tage mindestens um 10% fällt, dass sie dann am vierten Tag um 20% steigt, dann würde das auch funktionieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DCWorld Oktober 27, 2005 Hi, die Grundaussage ist vollkommen richtig: Niemand kann den Markt und somit die Entwicklung von Aktienkursen und Indizes vorhersagen. Meine Mum sagt immer: Wenn die Leute die die Empfehlungen aussprechen, sicher sind daß Aktie XY steigt - warum kaufen sie sie nicht selbst und machen die Kohle ?Und damit hat sie sehr recht. Die Börsenlandschaft hat sich sehr verändert. In den 80Jahren da konnte man noch in gut laufende Unternehmen investieren. Eine Daimler zum Beispiel war ein sicherer Hafen und solange die Zahlen gut waren stieg der Kurs. Was ist anders geworden: Die Aktienkultur und - strukur hat sich geändert. Während es früher nur ca 5% Aktienbesitzer gab sind es heute ca. 20% . Diese Anleger sind nicht mehr an der langfristigen Entwicklung eines Unternehmens íntereessiert und zocken als Day- und Swingtrader. Als Resultat dessen, ist die Abkopplung der Märkte/Kurse von den Unternehmensdaten zu beobachten. Im Endeffekt ist es auch gut so, daß niemand weiss was morgen passiert, denn sonst gäbe es keine unterschiedlichen Meinungen und schon gar nicht Verlierer und Gewinner - denn nur wenn es diese gibt sind wir an der Börse. Viel Glück Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sander Oktober 27, 2005 Also meiner Meinugn nach kann niemand genau sagen was im Markt passieren wird, man kann aber aus vergangenen Situationen herleiten was den am wahrscheinlichsten eintreffen könnte. Was dann auch noch keine garantie ist in welche richtung der Markt geht. Der Markt ist eine Gleichung mit Millionenn Variabeln, undsomit unvorhersehbar. Wenn die Leute die die Empfehlungen aussprechen, sicher sind daß Aktie XY steigt - warum kaufen sie sie nicht selbst und machen die Kohle ? Ich denke das diese Analysten sowieso diese Aktie selber kaufen, doch viel viel frueher als sie die Empfehlung publik machen. gruß Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Franke Analysis Oktober 27, 2005 Also ich finde die Aussagen von Lynch sehr interessant. Ich bin zwar selber auch sehr an der Chartanalyse interessiert, wende sie jedoch nur in recht einfachen und durchschaubaren Zügen an. Von komplizierten Indikatoren halte ich genau so wenig wie von komplizierten Wirtschaftsdaten. Die Technische Analyse benutze ich, um die Stimmung der Marktteilnehmer zu identifizieren. Man kann mit bestimmten Indikatoren schon sehr genau sagen an welchen Punkten mehr oder weniger Relevanz besteht. Das Problem ist aus meiner Sicht, dass die Leute versuchen einfach zuviel Inforamtionen aufzunehmen, anstatt sich auf das wesentliche zu beschränken. Das trifft auch auf die Chartanalyse zu. Interessant finde ich den Hinweis auf die "selffulling prophecy" bei der Chartanalyse. Zum Thema Fundamentalanalyse fällt mir immer nur eins ein. In dem Moment, wo Daten veröffentlicht werden, ist die Erwartung der Marktteilnehmer eingepreist. Lediglich Abweichungen führen zu Kursänderungen. Es sind die Daten "wichtig", die von der Masse der Anlager, Analysten zur zeit am meißten Beachtung bekommen. Ich denke jedoch auch, dass sich die Märkte ändern, und dass ist auch gut so. Fundamental gute Aktien sind auch immer noch gefragt. Sicherlich nicht für kurzfristige Anleger, aber für Anleger mit langem Atem... Es gibt sicherlich Aktien, die zur Zeit gefragter sind als Blue Chips. Das war jedoch schon immer so, denn an den Börsen werden immer Phantasien und Erwartungen auch gehandelt. Ich weiß, die genannten Gedanken sind sehr kurz und einfach formuliert, jedoch haben sie mir sehr geholfen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag