Recurso Januar 4, 2011 Hallo zusammen! Ich bin 2009 in die Welt der ETF eingestiegen mit u.a. dem ISHARES-MSCI Emerging Markets ETF. Nun läuft das Depot wundervoll, bei den EM habe ich +62%, bei MSCI World +22%. Nun schau ich mir die Kursentwicklung der letzten Jahre an und frage mich, ob/wann wohl die Kurssteigungen ihren Höhepunkt erreichen. Keiner von uns hat eine Kristallkugel, also erwart ich hierauf auch keine Antwort Was ich aber gerne von Euch wissen würde: Wie sollte man in solch einer Situation verfahren? Ich hab einiges hier per Suchfunktion gefunden mit Kommentaren a la "stehenlassen und nicht anfassen", andere sagen "Depot wieder ausgleichen gemäß anfänglichem Plan". Nun würd ich aber doch gerne die Gewinne mitnehmen und die ETF verkaufen, bevor der Kurs wieder fällt. Was spricht denn Eurer Meinung nach dagegen? Wieso wird hier im Forum häufig die Position vertreten, man solle auf jeden Fall stehen lassen? Vielen Dank für Eure Meinung Gruß. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Basti Januar 4, 2011 · bearbeitet Januar 4, 2011 von Basti a) mit neuem Cash (in den MSCI World) wieder die Ausgangs % Aufteilung herstellen... b ) deine Variante mit teilweisen Verkauf des MSCI EM hier kannst du dir auch mentale Stops einrichten, also laufen lassen (Gewinne) und bei einem Rückgang von z.b. 10% bis zur Ausgangsquote verkaufen kurz: Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RandomWalker Januar 4, 2011 Sowohl in der gängigen Literatur zu diesem Thema als auch hier im WPF selbst ist das sogenannte Rebalancing die Antwort auf Deine Frage. Wenn Du beispielsweise beim Kauf der ETFs festgelegt hast, dass das Verhältnis von MSCI World zu MSCI Emerging Markets 70 zu 30 betragen soll, so wäre es nun an der Zeit so viel Emerging Markets zu verkaufen und/oder so viel MSCI World zu kaufen bis das Verhältnis wieder 70:30 ist. Diese Technik ist nicht völlig unumstritten führt aber in der Regel zu einer deutlich besseren Rendite, weil gut laufende Anlagen "zur richtigen Zeit" verkauft werden. Sind jedoch die Ordergebühren für diesen Wechsel zu hoch lohnt es sich kaum. Nur wenn weniger als 2% Kosten entstehen würde ich über einen Tausch der Positionen nachdenken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Recurso Januar 4, 2011 Danke für Eure beiden Antworten! >einem Rückgang von z.b. 10% bis zur Ausgangsquote verkaufen Dann würd ich einen Teilgewinn realisieren, aber auch wieder was stehen lassen. Die Frage ist doch gerade die: Warum stehen lassen? Warum nicht Ausverkauf auf 0 und was Anderes mit dem Geld machen? Irgendwann ist der höchste Kurs erreicht und ab da kann man doch nur noch verlieren? >so wäre es nun an der Zeit so viel Emerging Markets zu verkaufen und/oder so viel MSCI World zu kaufen bis das Verhältnis wieder 70:30 ist. Diese Technik ist nicht völlig unumstritten führt aber in der Regel zu einer deutlich besseren Rendite, weil gut laufende Anlagen "zur richtigen Zeit" verkauft werden. Ok, ein primitives Beispiel hierzu: Ausgangslage World 7000 EM 3000 30% Total 10000 Beide sind schön gestiegen, aber ungleich verteilt, z.B. so: World 9000 EM 5000 36% Total 14000 Nach der Empfehlung würde ich jetzt World nachkaufen,70-30 Aufteilung wieder herstellen World 11500 EM 5000 30% Total 16500 So, nun werden aber irgendwann beide wieder fallen (vielleicht zeitgleich, sind ja auch zeitlich gestiegen... man weiß es ja nicht), dann wäre die Lage vielleicht irgendwann so: World 9000 EM 4000 31% Gesamtwert 13.000 im Vergleich zu 14.000 vor dem Aufstocken des MSCI World.Kompletter Verkauf wäre da doch rentabler gewesen... Wo ist der Denkfehler? Wieso seh ich nur die Option den Aufschwung abzuschöpfen und das Geld komplett rauszuziehen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Januar 4, 2011 Wo ist der Denkfehler? Deine Annahme, dass Rebalancing irgendwie Gewinne sichert, vor Verlusten schützt oder warum auch immer Du über das Ergebnis des Rebalancings verwundert bist... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
molari Januar 4, 2011 · bearbeitet Januar 4, 2011 von molari Dann würd ich einen Teilgewinn realisieren, aber auch wieder was stehen lassen. Die Frage ist doch gerade die: Warum stehen lassen? Warum nicht Ausverkauf auf 0 und was Anderes mit dem Geld machen? Irgendwann ist der höchste Kurs erreicht und ab da kann man doch nur noch verlieren? Willst du dein Depot aktiv oder passiv betreiben? Passiv wäre es wenn du beim nächsten Rebalancing Termin einfach wieder die Verteilung nach Vorgabe herstellst und fertig. Ob das durch Verkauf des einen oder Aufstocken des anderen geschieht , bzw dann ja im Prinzip einer Mischung spielt eher nur für die Kosten eine Rolle . Die Frage ist doch, wo soll dieser höchste Kurse liegen? Die Menschen die 1960 in den Dax investiert haben und irgendwann nach 100% Rendite ausgestiegen sind, fragen sich sicher auch was wäre gewesen wenn ich die Sache mal etwas länger liegen gelassen hätte. Die wenigstens wissen wann der "richtige" Zeitpunkt zum aussteigen gekommen ist. Wenn du es aktiv betreiben willst sieht die Sache schon anders aus, die Frage ist dann halt hier ob du alternative Investments zu erkennen glaubst und das Timing aus deiner Sicht korrekt ist. Beides ist für eher unerfahrene Anleger meist ein wenig Glücksspiel, es sei denn du kennst dich mit den Märkten ein wenig aus, kannst Unternehmen ein wenig bewerten und hast ein Händchen/Gespür für zukunftige Kursbewegungen. Je nachdem was du kaufst, hat das auch schon seine Rendite für den ein oder anderen abgeworfen und ist nur sein vermutete Höchstkurs, was unterscheidet dann seine Meinung von deiner? Der Renditeunterschied? Hast du die Vorraussetzungen nicht, dann würde ich an deiner Stelle eher passiv bleiben, die Marktrendite mitnehmen und nicht in große Umschichtaktionen verfallen. Je nach persönlicher Lage halte ich es aber nicht für zu aktiv wenn man seiner derzeitigen Risikoaversion nach die Allokation als solche beim Rebalancing anpasst, vlt hat man ja gemerkt, dass die Sache für das eigene Gemüt doch etwas offensiv gewählt ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Basti Januar 5, 2011 Danke für Eure beiden Antworten! >einem Rückgang von z.b. 10% bis zur Ausgangsquote verkaufen Dann würd ich einen Teilgewinn realisieren, aber auch wieder was stehen lassen. Die Frage ist doch gerade die: Warum stehen lassen? Warum nicht Ausverkauf auf 0 und was Anderes mit dem Geld machen? Irgendwann ist der höchste Kurs erreicht und ab da kann man doch nur noch verlieren? >so wäre es nun an der Zeit so viel Emerging Markets zu verkaufen und/oder so viel MSCI World zu kaufen bis das Verhältnis wieder 70:30 ist. Diese Technik ist nicht völlig unumstritten führt aber in der Regel zu einer deutlich besseren Rendite, weil gut laufende Anlagen "zur richtigen Zeit" verkauft werden. Ok, ein primitives Beispiel hierzu: Ausgangslage World 7000 EM 3000 30% Total 10000 Beide sind schön gestiegen, aber ungleich verteilt, z.B. so: World 9000 EM 5000 36% Total 14000 Nach der Empfehlung würde ich jetzt World nachkaufen,70-30 Aufteilung wieder herstellen World 11500 EM 5000 30% Total 16500 So, nun werden aber irgendwann beide wieder fallen (vielleicht zeitgleich, sind ja auch zeitlich gestiegen... man weiß es ja nicht), dann wäre die Lage vielleicht irgendwann so: World 9000 EM 4000 31% Gesamtwert 13.000 im Vergleich zu 14.000 vor dem Aufstocken des MSCI World.Kompletter Verkauf wäre da doch rentabler gewesen... Wo ist der Denkfehler? Wieso seh ich nur die Option den Aufschwung abzuschöpfen und das Geld komplett rauszuziehen? "Gewinne mitzunehmen" kann man zwar nicht als Fehler bezeichnen - aber was machst du dann mit dem Geld? Mit einer neuen Investition in RK2 oder RK3 gehst du widerum ein Risiko ein - Geld zu verlieren... Ständig zum Tief einzusteigen und zu Höchstpreisen zu verkaufen ist eine Illussion :-) Wenn du es so probieren willst, macht eine Startallocation auch keinen Sinn (da du nicht geneigt bist, sie ständig zu rebalancieren). Stattdessen müßtest die Kohle dann dorthin stecken - wo du das meiste Potenzial siehst... aber das dauerhaft in Gewinne umzusetzen können nur sehr, sehr wenige!!! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fergie Januar 5, 2011 Danke für Eure beiden Antworten! >einem Rückgang von z.b. 10% bis zur Ausgangsquote verkaufen Dann würd ich einen Teilgewinn realisieren, aber auch wieder was stehen lassen. Die Frage ist doch gerade die: Warum stehen lassen? Warum nicht Ausverkauf auf 0 und was Anderes mit dem Geld machen? Irgendwann ist der höchste Kurs erreicht und ab da kann man doch nur noch verlieren? >so wäre es nun an der Zeit so viel Emerging Markets zu verkaufen und/oder so viel MSCI World zu kaufen bis das Verhältnis wieder 70:30 ist. Diese Technik ist nicht völlig unumstritten führt aber in der Regel zu einer deutlich besseren Rendite, weil gut laufende Anlagen "zur richtigen Zeit" verkauft werden. Ok, ein primitives Beispiel hierzu: Ausgangslage World 7000 EM 3000 30% Total 10000 Beide sind schön gestiegen, aber ungleich verteilt, z.B. so: World 9000 EM 5000 36% Total 14000 Nach der Empfehlung würde ich jetzt World nachkaufen,70-30 Aufteilung wieder herstellen World 11500 EM 5000 30% Total 16500 So, nun werden aber irgendwann beide wieder fallen (vielleicht zeitgleich, sind ja auch zeitlich gestiegen... man weiß es ja nicht), dann wäre die Lage vielleicht irgendwann so: World 9000 EM 4000 31% Gesamtwert 13.000 im Vergleich zu 14.000 vor dem Aufstocken des MSCI World.Kompletter Verkauf wäre da doch rentabler gewesen... Wo ist der Denkfehler? Wieso seh ich nur die Option den Aufschwung abzuschöpfen und das Geld komplett rauszuziehen? Ich muss schmunzeln, wenn ich das lese: Du denkst darüber nach auszusteigen, ich möchte gerade erst einsteigen! Wahrscheinlich sollten wir beide warten, du mit dem Verkauf, ich mit dem Kauf! Aber da ist noch die Gier, oder die Angst. Beides schlechte Berater! Mein Vorschlag: Du steigst Stückweise aus, ich steige Stückweise ein! Viel Glück für deine Entscheidung! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
michaelschmidt Januar 5, 2011 Keiner hat eine Glaskugel. Ich kann dir nur schreiben was ich gemacht habe. Nov-Dez. 2010 habe ich ca. 50% meines Depots verkauft. Vorwiegend die Titel auf denen 30-40% Jahresgewinn waren, auf 2 Jahressicht waren es teilweise über 100% Gewinn, das waren vorwiegend EMs und Rohstoffe. Die Anderen 50% die noch im Depot sind, sind Mischfonds und der Hausinvest. Das Geld schlummert nun auf meinem Tagesgeldkonto. Da wird es auch, wenn es sein muß, die nächsten 2 Jahre bleiben, bis die nächste Gelegenheit sich bietet wieder am Tiefpunkt wie 2003 oder 2008 in spekulative Werte einzusteigen. Leider ist die Möglichkeit von früher inzwischen verbaut, alles in Immofonds zwischenzulagern, da war die Rendite doch noch etwas besser als auf dem Tagesgeld. Aber das Chancen/Risikoverhältnis stimmt bei Immos nicht mehr. Geduld ist eine Tugend, Gier ein teures Laster. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Januar 5, 2011 · bearbeitet Januar 5, 2011 von harryguenter Wie oben beschrieben ist der "Denkfehler" die Annahme, dass passives Investieren einen Schutz vor Verlusten bietet oder maximale Gewinne realisiert. Die Logik der Gier sagt: Natürlich teuer verkaufen (und zwar alles) und bei der nächsten günstigen Gelegenheit wieder (schrittweise) einsteigen. Die Realität zeigt: dass due entweder zu früh oder zu spät kaufst und verkaufst - d.h. die Ein-/Ausstiegspunkte nicht einmal mehr annähernd optimal findest. Dazu kommt die Psychologie: wenn Du z.B. den EM jetzt komplett verkaufst liegt Dein Geld auf dem Tagesgeld. Was machst Du damit? Was wirst Du machen wenn Du nach 4 Wochen feststellst, dass EM immer noch prima läuft? Und was wenn es nach einem Wiedereinstieg 4 Wochen später dann doch nach unten geht? Will sagen: Die Vernunft erzählt einem das richtige, die Psychologie macht einem aber einen gehörigen Strich durch de Rechnung. Dazu die stets trüben Glaskugeln. Der Passivinvestor legt eine Aufteilungsquote fest und stellt diese in regelmäßigen Abständen wieder her. Natürlich verliert er Geld über seine gesamte (Aktien-)Aufteilung, wenn die Aktienmärkte runtergehen. Wer also hohe Verluste scheut sollte in seiner Aufteilung einen höheren Anteil (mindesten 50%) von schwankungsarmen Investments (Tagesgeld, Festgeld, Renten, aktuell bedingt Immofonds) sozusagen als Ruhepol im Depot haben. Der Vorteil besteht dafür darin, anhand eines ziemlich greifbaren Regelwerkes seine Psychologie zu überwinden, und gut gelaufene Assets stückweise zu verkaufen sowie schlechtgelaufene nachzukaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
michaelschmidt Januar 5, 2011 Schwer zu sagen welche Strategie die bessere ist. Wenn jetzt EMs weiter laufen sollten, werde ich natürlich nicht mehr einsteigen, das Gleiche gilt für die Rohstoffe. Dazu muß man dann natürlich die erforderliche Selbst-Disziplin aufbringen. Aber wie gesagt, ca. 50% meines Vermögens stecken noch bei den Vermögensverwaltern, Mischfonds. Daß ich das mit der Selbstdisziplin hin bekomme, habe ich mir schon mehrfach selbst bewiesen. Wenn ich mich für Verkaufen entschieden habe, schaue ich mir auch die Kurse der alten Investments nicht mehr an. Wenn ich mich nach größeren Korrekturen zum Kauf entschieden habe, bleibe ich auch drin, so lange bis Gewinne da sind. Das hat bei mir immer geklappt, weil nach einem starken Kurseinbruch erst ein gesundes Chancen/Risikoverhältnis besteht. Natürlich erwischt man nie den optimalen Zeitpunkt. Das ist aber auch gar nicht notwendig, sondern das Chancen/Risikoverhältnis muß passen. Momentan passt es meiner Meinung nach nicht mehr, guck doch mal in die Presse, Kleinanleger.....Aktien, Aktien, kaufen, kaufen überall. Hohe Vola bei teilweise starken Kursgewinnen, ich bin doch nicht blind. So sehe ich das. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Januar 5, 2011 Hohe Vola bei teilweise starken Kursgewinnen, ich bin doch nicht blind. So sehe ich das. Hohe Vola ? Wo? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
michaelschmidt Januar 5, 2011 Hohe Vola bei teilweise starken Kursgewinnen, ich bin doch nicht blind. So sehe ich das. Hohe Vola ? Wo? Q4 mein Depot, jetzt nicht mehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Padua Januar 5, 2011 Schwer zu sagen welche Strategie die bessere ist. Wenn jetzt EMs weiter laufen sollten, werde ich natürlich nicht mehr einsteigen, das Gleiche gilt für die Rohstoffe. Dazu muß man dann natürlich die erforderliche Selbst-Disziplin aufbringen. Aber wie gesagt, ca. 50% meines Vermögens stecken noch bei den Vermögensverwaltern, Mischfonds. Daß ich das mit der Selbstdisziplin hin bekomme, habe ich mir schon mehrfach selbst bewiesen. Wenn ich mich für Verkaufen entschieden habe, schaue ich mir auch die Kurse der alten Investments nicht mehr an. Wenn ich mich nach größeren Korrekturen zum Kauf entschieden habe, bleibe ich auch drin, so lange bis Gewinne da sind. Das hat bei mir immer geklappt, weil nach einem starken Kurseinbruch erst ein gesundes Chancen/Risikoverhältnis besteht. Natürlich erwischt man nie den optimalen Zeitpunkt. Das ist aber auch gar nicht notwendig, sondern das Chancen/Risikoverhältnis muß passen. Momentan passt es meiner Meinung nach nicht mehr, guck doch mal in die Presse, Kleinanleger.....Aktien, Aktien, kaufen, kaufen überall. Hohe Vola bei teilweise starken Kursgewinnen, ich bin doch nicht blind. So sehe ich das. Wenn Du die Disziplin aufbringst und bei evtl. weiter steigenden EM-Kursen nicht doch wieder einsteigst, ist Dein Verhalten gut. Bei zwar nicht optimalen aber guten Verkaufskursen aussteigen und bei guten Kaufkursen wieder einsteigen ist eine gute Methode, die wie gesagt starken Willen zur Disziplin voraussetzt. Wenn ich ehrlich sein soll, dann ist mir dies in jungen Jahren nicht besonders gut geglückt. Mein Fazit daraus war dann auch jahrelang, einfach zu kaufen und zu halten. Mit zunehmendem Alter verfolge ich verstärkt wieder die Theorie, die Du vertrittst und es klappt ganz gut. In einer frühen Phase der Finanzkrise habe ich 2008 etliches verkauft und gebunkert. In der ersten Jahrehälfte 2009 habe ich dann wieder verstärkt investiert. Damit habe ich das "Fahrstuhlfahren nach unten" zu einem guten Teil vermieden. Klar, hätte es noch optimaler gehen können aber dann wäre ich wohl Hellseher. Meine Einschätzung zum EM-Markt sieht allerdings so aus, dass ich jetzt noch nicht aussteigen werde, weil ich glaube, dass gerade in dem Bereich noch Potential nach oben da ist. Trotzdem nähere auch ich mich dem Punkt, an dem ich mich wieder mit Verkäufen beschäftigen werde. Gruß Padua Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost Januar 5, 2011 Weil es an dieser Stelle passt, ein Kommentar von Kostolany zur der Problematik: "Hier unterliegen sie einen Fehler, den fast jeder Börsianer macht. Er beurteilt die Aktie aus dem Blickwinkel seines eigenen Engagements. Hat er ein Papier zu 100 gekauft und es steigt auf 200, glaubt er, es sei jetzt teuer: Fällt es auf 50 meint er, es sei billig. Der Kollege, der bereits vor Jahren die gleiche Aktie zu 20 gekauft hat, sieht das aus einer völlig anderen Perspektive. Für ihn ist ein Kurs von 50 schon teuer, während derjenige, der für 200 gekauft hat, bereits alle Kurse unter 200 für billig erachtet." André Konstolany, Die Kunst über Geld nachzudenken, S.211 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
michaelschmidt Januar 5, 2011 Wenn Du die Disziplin aufbringst und bei evtl. weiter steigenden EM-Kursen nicht doch wieder einsteigst, ist Dein Verhalten gut. Bei zwar nicht optimalen aber guten Verkaufskursen aussteigen und bei guten Kaufkursen wieder einsteigen ist eine gute Methode, die wie gesagt starken Willen zur Disziplin voraussetzt. Wenn ich ehrlich sein soll, dann ist mir dies in jungen Jahren nicht besonders gut geglückt. Mein Fazit daraus war dann auch jahrelang, einfach zu kaufen und zu halten. Mit zunehmendem Alter verfolge ich verstärkt wieder die Theorie, die Du vertrittst und es klappt ganz gut. In einer frühen Phase der Finanzkrise habe ich 2008 etliches verkauft und gebunkert. In der ersten Jahrehälfte 2009 habe ich dann wieder verstärkt investiert. Damit habe ich das "Fahrstuhlfahren nach unten" zu einem guten Teil vermieden. Klar, hätte es noch optimaler gehen können aber dann wäre ich wohl Hellseher. Meine Einschätzung zum EM-Markt sieht allerdings so aus, dass ich jetzt noch nicht aussteigen werde, weil ich glaube, dass gerade in dem Bereich noch Potential nach oben da ist. Trotzdem nähere auch ich mich dem Punkt, an dem ich mich wieder mit Verkäufen beschäftigen werde. Gruß Padua Hallo Padua, eigentlich fahre ich zweigleisig, wenn ich absolut daneben liegen sollte, dann habe ich noch die Mischfonds. Hoffe, deren Manager machen es dann besser als ich und setzen aufs richtige Pferd. Zwar habe ich auch den Ethna verkauft, Ende letztes Jahr, aber das war nur, weil mir seine Zusammensetzung nicht mehr gefallen hat, auch die starren Quoten behagen mir bei dem Fonds nicht mehr. Was ich hab, habe ich jedenfalls aus den Buchgewinnen rausgeholt. Nun ja, schauen wir mal, was die nächsten Monate bringen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
michaelschmidt Januar 5, 2011 Weil es an dieser Stelle passt, ein Kommentar von Kostolany zur der Problematik: "Hier unterliegen sie einen Fehler, den fast jeder Börsianer macht. Er beurteilt die Aktie aus dem Blickwinkel seines eigenen Engagements. Hat er ein Papier zu 100 gekauft und es steigt auf 200, glaubt er, es sei jetzt teuer: Fällt es auf 50 meint er, es sei billig. Der Kollege, der bereits vor Jahren die gleiche Aktie zu 20 gekauft hat, sieht das aus einer völlig anderen Perspektive. Für ihn ist ein Kurs von 50 schon teuer, während derjenige, der für 200 gekauft hat, bereits alle Kurse unter 200 für billig erachtet." André Konstolany, Die Kunst über Geld nachzudenken, S.211 Aber auch diesmal werden die Kurse nicht in den Himmel steigen. Und die Zyklen werden immer kürzer. Kaufen, Tablette schlucken, glaube nicht daß das Heute noch funktioniert ? Ich glaube auch nicht an solche Flosken wie, dem verlorenen Aktienjahrzehnt folgt nun das Gute Jahrzehnt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
KMG Januar 7, 2011 · bearbeitet Januar 7, 2011 von KMG Ich stehe vor einer ähnlichen Entscheidung, bei mir aber noch etwas extremer - EM Markets haben bei mir z.b. in nur 2 Jahren um 110% (!) zugelegt, während die anderen ETF-Fonds "nur" um 60-80% zugelegt haben. Sollte man vor diesem Hintergrund erst die gewünschte Balance hinsichtlich 70% ETF-Fonds/30 % Tagesgeld herstellen (vor der Abgeltungssteuer ging es zu 100% in ETF-Fonds, Aufbau von Tagesgeld läuft kontinuierlich dauert aber aufgrund des Anlagebetrages wohl noch einige Zeit) oder erst Rebalancing hinsichtlich der Aufteilung betreiben? Das wäre meine Hauptfrage, verkaufen von Anteilen kommt nicht in Frage da sie kurz vor der Abgeltungssteuer gekauft worden sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 Januar 7, 2011 Ich stehe vor einer ähnlichen Entscheidung, bei mir aber noch etwas extremer - EM Markets haben bei mir z.b. in nur 2 Jahren um 110% (!) zugelegt, während die anderen ETF-Fonds "nur" um 60-80% zugelegt haben. Sollte man vor diesem Hintergrund erst die gewünschte Balance hinsichtlich 70% ETF-Fonds/30 % Tagesgeld herstellen (vor der Abgeltungssteuer ging es zu 100% in ETF-Fonds, Aufbau von Tagesgeld läuft kontinuierlich dauert aber aufgrund des Anlagebetrages wohl noch einige Zeit) oder erst Rebalancing hinsichtlich der Aufteilung betreiben? Das wäre meine Hauptfrage, verkaufen von Anteilen kommt nicht in Frage da sie kurz vor der Abgeltungssteuer gekauft worden sind. Wer oder was zwingt Dich zu handeln? Die Frage sollte eher sein,Bin Ich mit meinem Depot in der jetzigen Form zufrieden und kann Ich ruhig schlafen? Wenn es für Dich zu offensiv ist,durch die Outperformance der EM ,solltest Du das schleunigst korrigieren und das Geld in den Tagesgeld Anteil stecken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Januar 8, 2011 Hallo zusammen! Ich bin 2009 in die Welt der ETF eingestiegen mit u.a. dem ISHARES-MSCI Emerging Markets ETF. Nun läuft das Depot wundervoll, bei den EM habe ich +62%, bei MSCI World +22%. Nun würd ich aber doch gerne die Gewinne mitnehmen und die ETF verkaufen, bevor der Kurs wieder fällt. Was spricht denn Eurer Meinung nach dagegen? Wieso wird hier im Forum häufig die Position vertreten, man solle auf jeden Fall stehen lassen? Es ist eine Grundsatzentscheidung. Entweder, du spielst "treibender Baumstamm" oder "baumfällender Biber". Im ersten Fall gehst du davon aus, dass du irgendwann im Ozean landest, dem heiligen Gral des Investors oder dem Nivana eines gläubigen Buddisten. Es geht tatsächlich darum, möglichst keine eigenen Entscheidungen zu fällen, sondern die Märkte (die Strömung des Flusses) die Richtung vorgeben zu lassen. Nach einem heftigen Regen geht es manchmal kräftig bergab, manchmal verhält sich der Fluß aber auch wie der Orinoko. Im zweiten Fall gehst du aktiv ans Werk und überlegst, ob ein Dammbau zielführend ist, welche Stelle am besten geeignet ist oder ob es gerade Zeit für den Winterschlaf ist. In diesem Fall ist deine Frage immer präsent und du benötigst ein Regelwerk, auf das du deinen Entscheidungen aufbaust. Welche Vorgehensweise du wählst, solltest du dir VOR dem Investment überlegt haben, Also, schau einfach nochmal in deine Unterlagen und lies, was du damals über deine Invstmentziele und das Entscheidungsprozedere aufgeschrieben hast. Wenn du damals nichts dergleichen verfasst hast. dann ist es höchste Zeit, dies nachzuholen, aber dann bitte unter der Vorraussetzung, das du jetzt kein MartkExposure hast. Viel Erfolg. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Januar 8, 2011 · bearbeitet Januar 8, 2011 von Bärenbulle Was ich aber gerne von Euch wissen würde: Wie sollte man in solch einer Situation verfahren? Ich hab einiges hier per Suchfunktion gefunden mit Kommentaren a la "stehenlassen und nicht anfassen", andere sagen "Depot wieder ausgleichen gemäß anfänglichem Plan". Nun würd ich aber doch gerne die Gewinne mitnehmen und die ETF verkaufen, bevor der Kurs wieder fällt. Was spricht denn Eurer Meinung nach dagegen? Wieso wird hier im Forum häufig die Position vertreten, man solle auf jeden Fall stehen lassen? Für "laufen lassen" spricht der Trend. Psychologisch betrachtet glaubt nun alle Welt wirklich an den langanhaltenden EM-Aufschwung, daher gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich der derzeitige Blasenansatz zu einer echten ausgewachsenen Blase weiterentwickelt. In dem Fall kann es rational sein drinzubleiben und sich bereit machen, schnell auszusteigen. Das ist mMn aber eigentlich unprofessionell. Besser ist Rebalancing, d.h. schrittweise Ausstieg und Erhalt des Risikoprofils Deines Portfolios. Der Aktienmarkt ist einer der wenigen Märkte wo Leute lieber "teure" Aktien kaufen (zur Zeit EMs) als "günstig" bewertete (das sind zz Europäische Aktien). Das ist alles andere als rational. Für eine Busfahrkarte oder eine Girokonto gibt man ja auch nicht lieber 5 EUR als 2 EUR aus. Daher schichte ich - wo ich kann - in Europäische Werte um. Alles was abgeltungssteuerfrei ist lasse ich natürlich laufen (was ein Problem ist, da der Teil zu extrem wächst). Schnell wachsende Ökonomien haben historisch betrachtet idR schlechter performed. Ursache ist der Herdentrieb und das "Kaufen der schönsten Braut", was in der Regel zu Überbewertung und somit in Underperformance resultierte (da die Dividenden/Aktienrückkäufe unter dem Strich geringer sind). Natürlich kann es eine zeit lang gut gehen. Sorgen würde ich mir noch keine machen. Die EMs sind fundamental noch besser als US-Werte. Daher kann man sich noch zeit lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kerz Januar 8, 2011 · bearbeitet Januar 8, 2011 von Kerz Beim durchlesen des Threads habe ich mir folgende Fragen gestellt: 1) Wie legt man eigentlich fest, wann genau rebalanced werden soll? 2) Wie wäre denn der Ansatz, den Zeitpunkt des rebalancing durch Teilverkauf des EM über einen dynamischen Stopp-loss auszulösen, z.B. Kurs fällt unter 95% des Höchstkurses/ gleitenden Durchschnitts? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX Januar 8, 2011 · bearbeitet Januar 8, 2011 von lpj23 Zum Rebalancing: etf_market_watch_2010_august.pdf Ansonsten wohl jährlich (wegen Gebühren etc.). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Januar 8, 2011 · bearbeitet Januar 8, 2011 von Bärenbulle 1) Wie legt man eigentlich fest, wann genau rebalanced werden soll? Ich mache es, wenn die Abweichung zur Zielallokation zu groß wird, aber ohne feste Regel. Diziplinierte Anleger nehmen feste Prozentgrenzen z.B. 5%. Man kann aber auch 1 mal im Jahr oder sogar quartalsweise. Eigentlich egal. Hauptsache man macht es und noch wichtiger ist es keine Blase entstehen zu lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag