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magellan

Vielleicht ist ja Quantitative Easing nicht so schlecht!

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magellan

Liebe Gemeinde,

 

ich habe mich in letzter Zeit einmal ausführlicher mit den Abgründen ;) der Geldtheorie beschäftigt.

 

Das neue Buch von Max Otte hat mich motiviert auch mal eine der dogmatischten Weisheiten

der Mainstream Volkswirte unter die Lupe zu nehmen: Die Quantitätsgleichung.

 

Im Moment finde ich diese alles andere als überzeugend weil mir eine logische kausale Erklärung fehlt.

Hier mal ein paar Details dazu:

http://www.bundesbank.de/download/volkswir...a_geldmenge.pdf

 

Es liest sich so als ob die Bundesbanker selber nichtmal so richtig daran glauben.

Die Korrelation ohne Filter ist auch alles andere als eindeutig und wer sich mal mit

Tradingmodellen beschäftigt hat weiß dass man ex post sich die Filter immer so

hinbasteln kann dass es passt.

 

Wenn man diese glaubhaft in Zweifel ziehen kann muss man über die ganze Geldpolitik neu nachdenken

 

Dann stimmt nämlich der Zusammenhang QE -> Geldmengenausweitung -> Inflation nichtmehr!

 

Inflation bzw. Preise werden also nur noch durch Angebot und Nachfrage auf den Gütermärkten dargestellt.

 

Wenn der Staat also seine Ausgaben ceteris paribus in gleicher Höhe hält gibt es keine (steigende) Inflation.

 

Auch dann nicht wenn Staatsanleihen statt an ausländische (bei Inländern wirds schwieriger) Investoren

an die EZB praktisch ohne Gegenleistung verkauft werden.

60% der Staatsanleihen sind in ausländischer Hand.

 

Diese Theorie erklärt auch die 90er in Japan deutlich besser als die Konventionellen.

 

Man stelle sich nur mal vor was das für die Finanzpolitik bedeutet.

Teilweise keine Zinslast bei Neuschulden mehr, keine Schuldenbremse ..

 

Die Theorie dass der Staat als gemeinnütziges Konstrukt keine Zinsen bezahlen sollte

ist übrigens schon alt und z.B. bei Silvio Gesell zu finden.

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DrNick
· bearbeitet von DrNick

Dann stimmt nämlich der Zusammenhang QE -> Geldmengenausweitung -> Inflation nichtmehr!

 

Es behauptet ja auch niemand, daß eine bloße Zunahme der Geldmenge zu Inflation führt - in der Quantitätsgleichung spielt ja auch die Umlaufgeschwindigkeit eine Rolle.

 

Wenn der Staat also seine Ausgaben ceteris paribus in gleicher Höhe hält gibt es keine (steigende) Inflation.

 

Soll das so laufen: Schäuble ruft bei der EZB an und sagt "Jungs, druckt mir mal eben 100 Milliarden. Wir geben das Zeug auch sofort aus. Versprochen!"?

 

Wenn das Geld wirklich ausgegeben wird, dann werden natürlich die Preise der Produkte, für die der Staat damit Nachfrage erzeugt, steigen. Was ist Dein Argument dafür, daß das nicht passieren wird? Höchstens wenn das Geld nicht ausgegeben wird, ist das für die Inflation irrelevant.

 

Und natürlich würde eine solche Währung auch relativ zu anderen Währungen massiv an Wert verlieren. Man stelle sich vor, ein Staat könnte nach Belieben Geld drucken und damit im Ausland Waren, Rohstoffe usw. kaufen - was dann passiert, kann man an etlichen vergangegen Kriegen nachvollziehen, die mit Münzverschlechterungen o.ä. finanziert wurden.

 

Die Theorie dass der Staat als gemeinnütziges Konstrukt keine Zinsen bezahlen sollte

ist übrigens schon alt und z.B. bei Silvio Gesell zu finden.

 

Der Staat bräuchte auch keine Zinsen zu zahlen, wenn er nur das ausgeben würde, was er hat.

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Ca$hflow
· bearbeitet von Ca$hflow

Dann stimmt nämlich der Zusammenhang QE -> Geldmengenausweitung -> Inflation nichtmehr!

 

Inflation bzw. Preise werden also nur noch durch Angebot und Nachfrage auf den Gütermärkten dargestellt.

 

Wenn der Staat also seine Ausgaben ceteris paribus in gleicher Höhe hält gibt es keine (steigende) Inflation.

 

Auch dann nicht wenn Staatsanleihen statt an ausländische (bei Inländern wirds schwieriger) Investoren

an die EZB praktisch ohne Gegenleistung verkauft werden.

60% der Staatsanleihen sind in ausländischer Hand.

 

Diese Theorie erklärt auch die 90er in Japan deutlich besser als die Konventionellen.

Aber der Staat erhöht doch seine Ausgaben. Die QE dienen ja u.a. als Finanzierung der Konjunkturprogramme. Außerdem schlug die Geldausweitung besonders innerhalb der letzten 10-15 Jahren sich nicht direkt in der allgemeinen Inflation nieder, sondern eher in Form der Assetinflation, d.h. die Geldmengen sind in die Finanzmärkte gegangen, anstelle in die reale Wirtschaft.

Wie meinst du das genau mit Japan? Übrigens die Verschuldung Japans bzw. die Staatsanleihen sind zum größten Teil im Inland, soweit ich mich erinnere über 90%.

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obx

Dann stimmt nämlich der Zusammenhang QE -> Geldmengenausweitung -> Inflation nichtmehr!

 

Inflation bzw. Preise werden also nur noch durch Angebot und Nachfrage auf den Gütermärkten dargestellt.

Ich glaube auch das wir vermehrt eine sog. importierte Inflation sehen werden. Das "Phänomen" hatten wir schon 2007 gesehen.

 

Durch QE fließt nun sehr sehr viel Geld in eine immer attraktiver werdender Anlageklasse, nämlich Rohstoffe. Dadurch steigen die Preise von Rohstoffen und diese werden dann in Form von Preiserhöhungen an Endverbraucher weitergegeben.

Die schlauen Goldmänner haben hier mal nachgerechnet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass alleine QE2 für eine 10%ige Preissteigerung bei Öl "verantwortlich" ist.

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magellan
· bearbeitet von magellan

Die Umlaufgeschwindigkeit ist sehr schwer zu fassen und hat sich vermutlich auch nicht sehr geändert die letzten Jahre.

Die theoretische Fundierung ist noch schlechter als bei der Geldmenge.

 

Ich rede jetzt nicht von dem Szenario dass das Geld vom QE praktisch "on top" (Konjunkturpakete..) kommt sondern dass dieses den gewöhnlichen

Verkauf von Staatsanleihen teilweise ersetzt.

D.h. der Staat verschuldet sich über die EZB statt über Investoren.

 

Durch diesen bloßen "Tausch" bleibt die Staatsnachfrage konstant. Daher keine nachfrageseitige Inflation.

 

Wir hätten nur den indirekten Effekt das die ehemaligen Staatsanleihenkäufer auf andere Länder oder Assetklassen ausweichen

müssen oder konsumieren. Wobei Rohstoffe z.B. keine Alternative für die großen Bondinvestoren (Versicherungen..) sind.

Wenn man aber z.B. nur die ausländischen Investoren gegen die EZB austauschen würde hätte man dieses Problem im Inland nicht.

 

In Japan war das garkein Problem.

Die Zentralbank hat ja durch ihr massives QE massenweise private (inländische) Investoren vom Staatsanleihemarkt

verdrängt. Dieses freie "Vermögen" hätte eigentlich nach der konventionellen Theorie die Deflation brechen müssen.

Nichts ist passiert.

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DrNick

Ich rede jetzt nicht von dem Szenario dass das Geld vom QE praktisch "on top" (Konjunkturpakete..) kommt sondern dass dieses den gewöhnlichen

Verkauf von Staatsanleihen teilweise ersetzt.

D.h. der Staat verschuldet sich über die EZB statt über Investoren.

 

Das ändert nichts daran, daß hierdurch die Geldmenge erhöht wird und somit eine Inflationsgefahr besteht. Die Schulden, die der Staat über Anleihen macht, stammen ja aus Geld, das bereits vorhanden ist (z.B. auf einem Girokonto).

 

Im übrigen sehe ich die Gefahr, daß ein moderner Sozialstaat bei einer solchen Gelegenheit gleich in die Vollen gehen würde - ein neues Konjunkturpaket hier, ein Beschäftigungsprogramm da ...

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losemoremoney
· bearbeitet von losemoremoney

Das schöne an Inflation(Ausweitung der Papiergeldmenge) ist,das Sie für die Bildung von Blasen verantwortlich ist und verschiedene Vermögensklassen nacheinander oder gleichzeitig durchläuft.

Wir hatte ne Aktienblase; ne Immoblase, (Anleihenblase befindet sich auf ihrem Zenit.)

Ganz unangenehm wird es ,wenn sich eine Rohstoffblase herausbildet(sind historisch und inflationsbereinigt noch billig), dann explodieren die Lebenshaltungskosten und der Lebensstandard der breiten Bevölkerung sinkt,solange wie sich diese Blase aufbläht.

 

Das Inflation nichts mir steigenen oder sinkenden Aktien oder Immo´s zu tun hat, soll folgenes Beispiel verdeutlichen.

 

Das Einkommen vor Inflation beträgt 1000€/Monat davon werden 90% zum Lebensunterhalt benötigt und 10% gespart, mit diesen 10% wird dann in die Anlageklasse investiert bzw. spekuliert die die besten Renditechancen bietet(man geht Long oder Short in Aktien; Long oder Short in Anleihen; Long oder Short in Rohstoffe ...)

 

Verdoppelt sich das im Umlauf befindliche Geld innerhalb von 20 Jahren die Löhne und die Lebenshaltungskosten steigen proportional muß das noch längst nicht bullish für Aktien sein, wenn der Markt diese als zu teuer ansieht und die Renditechance unter dem Wachstum der Geldmenge liegt.

 

Da 90% des Bsp. Einkommens einem tatsächlichen Verbrauch unterliegen(Nahrung;Heizöl;Benzin;Auto;Kleidung) und nur 10% zum Spekulieren zur Verfügung steht.

 

Es soll natürlich auch Menschen geben die Mc Donalds-Aktien essen;mit Gazprom Aktien heizen;Exxon Aktien tanken, mit VW Aktien fahren und sich mit Esprit Aktien kleiden bei denen steigen dann die Aktien genauso schnell wie die Wachstumrate des sich im umlaufbefindenen Geldes. In einem solchen Haushalt liegt der reale Verbrauch dann bei 10%. :lol:

 

 

Hier ist mal die Wachstumsrate des Geldangebots sollte etwa bei 6%/Jahr liegen Tendenz steigend. :'(

post-7359-0-90508600-1294778051_thumb.gif

 

Und hier die "Inflationsrate" des Goldes liegt etwa bei 1,7%. :P

 

http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:_LHbqd92kS4J:minerals.usgs.gov/ds/2005/140/gold.pdf+gold+production&hl=en&pid=bl&srcid=ADGEEShzAFc5EAJL1pZOpHElv0HylQp6neKwVRLIjgNG1Kbz7uQCpvE8HXMsckVTzqB3nD7lxipAF0yHtWjFDBVObE66SAfb6wO4Esk6ydK40LHnkHfZWLqrc1IpWAxp7ghtqEnqMviE&sig=AHIEtbQB-GbJ9Hkd6AGyLtNdmZ1uiFLUhQ

 

 

QE und Floating Debt.

http://www.investorwords.com/2015/floating_debt.html

 

Da die Zinsen bereits auf Null stehen kann man das allgemeine Zinsniveau nicht mehr nur durch die Ausgabe von kurzlaufenden verzinstenT-Bills drücken, sondern muß neues Geld bzw. Cash emittieren(ohne Fälligkeit,ohne Verzinsung).

 

Was die Wachstumrate und Inflation des Papiergeldes anheizt,

 

 

How do we get to this view? Think first of the Fed’s balance sheet. The Fed’s liabilities are the monetary base — currency in circulation, plus bank reserves. Those bank reserves are essentially short-term borrowing: the Fed pays a small interest rate on them, which is comparable to the interest rate on Treasury bills. More broadly, in a near-zero-rate world, cash — an official liability that pays no interest — is essentially equivalent to T-bills — another official liability that pays more or less no interest.

 

http://delong.typepad.com/sdj/2010/10/why-quantitative-easing-needs-to-involve-securities-other-than-government-securities.html

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magellan

Ich rede jetzt nicht von dem Szenario dass das Geld vom QE praktisch "on top" (Konjunkturpakete..) kommt sondern dass dieses den gewöhnlichen

Verkauf von Staatsanleihen teilweise ersetzt.

D.h. der Staat verschuldet sich über die EZB statt über Investoren.

 

Das ändert nichts daran, daß hierdurch die Geldmenge erhöht wird und somit eine Inflationsgefahr besteht. Die Schulden, die der Staat über Anleihen macht, stammen ja aus Geld, das bereits vorhanden ist (z.B. auf einem Girokonto).

 

Im übrigen sehe ich die Gefahr, daß ein moderner Sozialstaat bei einer solchen Gelegenheit gleich in die Vollen gehen würde - ein neues Konjunkturpaket hier, ein Beschäftigungsprogramm da ...

 

Du behauptest dass Geldmenge und Inflation korreliert. Gib mir einen logischen Grund dafür.

Ich habe noch keinen Ökonomen gefunden der das kann.

In meinem Ausgangsposte zweifle ich ja genau das an und baue darauf meine Überlegungen auf.

 

"In die Vollen gehen" würde ja demnach nicht gehen weil man die Staatsnachfrage nicht beliebig weit ausdehnen kann

ohne über die Nachfrageseite (Güternachfrage) Inflation zu erzeugen.

 

Hier noch ein interessanter Artikel:

http://www.minyanville.com/businessmarkets/articles/qe2-quantitative-easing-inflation-quantity-theory/11/1/2010/id/30877

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Antonia

Über dieses Thema streiten sich nun ja genug Fachleute. Und keiner kann vorhersagen, welche Folgen diese QEs und sonstige Finanzmassnahmen haben werden. In der Theorie kann man viel diskutieren.

 

Aber: Wir werden es erleben! Wir werden die Folgen spüren!

 

Das ist schon historisch einmalig und ich bin mir sicher, dass in künftigen Jahren viele viele Studenten ihre Doktorarbeiten darüber schreiben werden. Bernanke hat schon Mut. Und hoffentlich hoffentlich auch Erfolg (auch wenn ich persönlich nicht so ganz daran glauben kann).

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DrNick

 

Du behauptest dass Geldmenge und Inflation korreliert. Gib mir einen logischen Grund dafür.

 

 

So wie "Inflation" bei uns üblicherweise verstanden wird, kann es natürlich eine Inflation geben, ohne daß sich an der Geldmenge viel geändert hätte. Die momentan steigenden Rohstoffpreise (Öl, Kupfer ...) haben wohl eher mit Erholung der Wirtschaft, steigender Nachfrage in den EM usw. zu tun. Nicht jeder Anstieg der Preise ist also ein monetäres Phänomen, umgekehrt führt aber zusätzliches Geld, das tatsächlich zirkuliert, zu einem Anstieg der Preise, allerdings nicht unbedingt bei den "Verbraucherpreisen", die ja bei uns der offizielle Maßstab für Inflation sind. Zuviel Geld kann natürlich auch in Gold, Immobilien, Aktien usw. fließen und dort eine lokale Inflation ("Blase") auslösen.

 

Machen wir mal ein kleines Gedankenexperiment. In der Politik kommt ein genialer Gedanke auf, wie man den Binnenkonsum stimulieren kann: Es soll nicht mehr der Staat mehr Geld zur Belebung der Konjunktur ausgeben, sondern man überläßt dies den Bürgern. Es wird also ein Gesetz beschlossen, daß die Bundesbank an jeden Einwohner Deutschlands 100.000 EUR in Cash zu senden hat. Und weil der Gedanke so super ist, wird das Programm in der gesamten EU, in den USA, in Japan usw. übernommen. Die Geldmenge M1 steigt also überall kräftig an. Was kann nun passieren?

 

Szenario 1: Die Menschen trauen der Situation nicht so ganz und entschließen sich das Geld beiseite zu legen, d.h. unter die Matratze zu legen, im Garten zu vergraben usw. Resultat: Es ist mehr Geld da, das sich aber überhaupt nicht auf die Nachfrage auswirkt. Keine Inflation, aber auch keine Belebung der Wirtschaft. (Aus dem Grund haben unsere weisen Politiker ja auch erkannt, daß eine Stärkung der Nachfrage durch Steuersenkungen nicht funktioniert - die Leute könnten ja auf den absurden Gedanken kommen, das Geld zu sparen ...)

 

Szenario 2: Die Menschen sind wiederum skeptisch, haben aber alle in der Zeitung gelesen, daß Gold eine ganz sichere Anlage ist und sich hervorragend für die Altersvorsorge eignet. Das gesamte neu gedruckte Geld wird in Gold angelegt. Preisfrage: Wie entwickelt sich der Goldpreis?

 

Szenario 3: Alle Menschen weltweit sind der Überzeugung, daß man auf deutsche Standard-Aktien setzen sollte. Preisfrage: Wie entwickelt sich der DAX?

 

Szenario 4: Alle entschließen sich das Geld auf den Kopp zu hauen und kaufen neue Fernseher, Autos, Möbel usw. Was passiert wohl?

 

Wenn Du der Meinung bist, daß es hier keinen Zusammenhang gibt, müßtest Du bestreiten, daß die Preisbildung durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preissteigerungen ist v.a. auch historisch bestens belegt. Früher konnte man die Geldmenge nur dadurch ausweiten, daß man den Edelmetallgehalt der Münzen reduziert hat. Das Resultat war schon hier jedesmal dasselbe: Die Währung verlor im Land wie auch im Außenhandel an Wert.

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magellan

Das habe ich früher auch mal gedacht. Nun glaube ich aber das hier bei vielen ein grundsätzlicher Verständnisfehler bei

dem Begriff GELD besteht.

 

Man muss hier das Wesen des Geldes verstehen.

Geld an sich ist nichts anderes als ein Tauschmittel. Es hat so gut wie überhaupt keinen Einfluss auf den Wohlstand der Deutschen

wenn die Geldmenge sinkt oder steigt.

 

Das Zauberwort lautet VERMÖGEN dass von Geld scharf abzugrenzen ist. Die Nachfrage wird von Vermögen getrieben, nicht von Geld.

 

Die Geldmengenaggregate M1-M3 stellen nämlich das Vermögen unzutreffend dar.

 

Ich kaufe mir ein Auto wenn ich es mir leisten kann, wenn ich das Vermögen dazu habe.

Ob ich dafür jetzt Aktien verkaufe (nicht in der GM enthalten) oder Termingeld auflöse (in der GM enthalten) ist für

die Nachfrage relativ egal, aber auf die Geldmenge hat es Einfluss.

 

Sogar im Gegenteil, wenn Nachfrage stattfindet und Geld aus der Geldmenge gegen Sachwerte getauscht wird

sinkt die Geldmenge.

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odenter
· bearbeitet von odenter

Das habe ich früher auch mal gedacht. Nun glaube ich aber das hier bei vielen ein grundsätzlicher Verständnisfehler bei

dem Begriff GELD besteht.

 

Man muss hier das Wesen des Geldes verstehen.

Geld an sich ist nichts anderes als ein Tauschmittel. Es hat so gut wie überhaupt keinen Einfluss auf den Wohlstand der Deutschen

wenn die Geldmenge sinkt oder steigt.

 

Das Zauberwort lautet VERMÖGEN dass von Geld scharf abzugrenzen ist. Die Nachfrage wird von Vermögen getrieben, nicht von Geld.

 

Die Geldmengenaggregate M1-M3 stellen nämlich das Vermögen unzutreffend dar.

 

Ich kaufe mir ein Auto wenn ich es mir leisten kann, wenn ich das Vermögen dazu habe.

Ob ich dafür jetzt Aktien verkaufe (nicht in der GM enthalten) oder Termingeld auflöse (in der GM enthalten) ist für

die Nachfrage relativ egal, aber auf die Geldmenge hat es Einfluss.

 

Sogar im Gegenteil, wenn Nachfrage stattfindet und Geld aus der Geldmenge gegen Sachwerte getauscht wird

sinkt die Geldmenge.

Sorry das ist blödsinn.

Wenn ich Dir EUR 100.000 für ne Immobilie gebe, dann sinkt nicht die Geldmenge. Sondern die bleibt gleich. Das Geld wechselt nur den Besitzer. ^^

 

Wenn es 100 Einheiten Tauschmittel (meinetwegen Kieselsteine) gibt und 100 Stück Waren (Äpfel oder lieber Birnen? Wir nehmen Äpfel). Was kostet ein Apfel? Richtig eine Tauscheinheit.

Was passiert wenn statt 100 Einheiten Tauschmittel nun aufeinmal 200 vorhanden sind, sich die Menge der Waren aber nicht verändert hat? Was kostet jetzt ein Apfel?

Jetzt kostet er auf einmal zwei Einheiten Tauschmittel, er ist teurer geworden!

 

Zusätzliches Geld gerät immer, irgendwann in Umlauf. Ob das nach einem Jahr, nach vier oder 6 Jahren passiert spielt ja keine Rolle. Irgendwann ist das soweit.

Frag mal alte Leute was passiert wenn Geld gedruckt wird, manche haben das miterlebt, alle anderen kennen das nur aus Erzählungen.

Es ist immer das gleiche passiert und wird auch immer das gleiche passieren, wenn ich aus Eisen Gold machen könnte, wäre Gold auch nichts mehr "wert". Vermutlich würde der Preis für Eisen dann erstmal inflationär steigen. :w00t:

Wenn mir jemand erzählt er könnte etwas vermehren ohne das sich der wert dieses Gegenstandes verändert, dann tickt der in meinen Augen nicht ganz richtig, das kann nur mit irgendwelchen windigen Finanzprodukten oder "komischen" Transaktionen gehen. :)

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magellan

Stimmt das mit der Weitergabe der Geldmenge habe ich nicht berücksichtigt.

 

Gibt aber noch ein paar weitere Argumente warum Geldmenge -> Nachfrage nicht so einfach ist.

Deine Apfelrechnung klingt zwar auf den ersten Blick logisch, aber ist in Wirklichkeit viel

zu stark vereinfacht als das sie stimmt weil sie z.B. Sparen und Zinsen komplett raus lässt.

 

Diese Argumente gründen hauptsächlich im Prozess der Geldschöpfung.

Ich kann z.B. dadurch dass ich einen Kredit aufnehme (um z.B. auf steigende Zinsen zu spekulieren) und

dieses Geld in Termingeld stecke die Geldmenge erhöhen ohne das irgendwelche realwirtschaftliche

Wertschöpfung dahinter steht oder irgendjemand reicher geworden ist.

 

Das Geld wird auch niemals Nachfrage erzeugen da ich ja den Kredit wieder tilgen muss.

Ähnliches geschieht übrigens gerade mit einem Großteil der Geldmenge bei den Banken.

 

Schau dir mal die Publikation der Bundesbanker an. Da sieht man das Fälle wie in den 20ern Jahren

nicht auftreten müssen. Der Zusammenhang ist nicht hinreichend.

Weiter schreiben sie dass durch die neuen Derivate... der Zusammenhang immer schwächer wird.

 

Meiner Meinung nach ist es vielmehr so dass das Geld eine Folge von Vermögen ist.

Nur wer Eigenkapital (Vermögen) hat und investieren will kann Kredite anfordern und somit

Geld schöpfen.

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Rugier
· bearbeitet von Rugier

Sorry das ist blödsinn.

Wenn ich Dir EUR 100.000 für ne Immobilie gebe, dann sinkt nicht die Geldmenge. Sondern die bleibt gleich. Das Geld wechselt nur den Besitzer. ^^

:)

 

 

 

 

Ja schon ist aber das Geld nicht Giralgeld, existiert bloß nur mehr in Zahlen die über die Aktienmärkte "verbrennen" können?

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magellan

Ja schon ist aber das Geld nicht Giralgeld, existiert bloß nur mehr in Zahlen die über die Aktienmärkte "verbrennen" können?

 

Nein der Satz ist so überhaupt nicht korrekt.

Giralgeld sind Sichteinlagen. Also z.B. Girokonto, Termingelder ... Wertpapiere wie Aktien sind kein Geld.

Deswegen kann Geld auch nicht dadurch "verbrennen"

 

Der einzige realistische Weg Geld zu vernichten und damit die Geldmenge zu senken ist genau

der umgekehrte Prozess der Geldschöpfung: Kredite werden zurückgezahlt.

 

In Wirklichkeit ist es also genau gegensätzlich zur Alltagssprache. Wenn Geld vernichtet wird, wird niemand ärmer!

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odenter
· bearbeitet von odenter

Sorry das ist blödsinn.

Wenn ich Dir EUR 100.000 für ne Immobilie gebe, dann sinkt nicht die Geldmenge. Sondern die bleibt gleich. Das Geld wechselt nur den Besitzer. ^^

:)

Ja schon ist aber das Geld nicht Giralgeld, existiert bloß nur mehr in Zahlen die über die Aktienmärkte "verbrennen" können?

Giralgeld ist ja auch "nur" das Versprechen mir Banknoten zu geben, so wie Banknoten das Versprechen sind diese in z.B. andere Waren (Lebensmittel oder sonstwas) zu tauschen.

Und wenn die Menschen dieses Vertrauen verlieren, dann ist eine Währung kaputt. :)

 

Stimmt das mit der Weitergabe der Geldmenge habe ich nicht berücksichtigt.

 

Gibt aber noch ein paar weitere Argumente warum Geldmenge -> Nachfrage nicht so einfach ist.

Deine Apfelrechnung klingt zwar auf den ersten Blick logisch, aber ist in Wirklichkeit viel

zu stark vereinfacht als das sie stimmt weil sie z.B. Sparen und Zinsen komplett raus lässt.

 

Diese Argumente gründen hauptsächlich im Prozess der Geldschöpfung.

Ich kann z.B. dadurch dass ich einen Kredit aufnehme (um z.B. auf steigende Zinsen zu spekulieren) und

dieses Geld in Termingeld stecke die Geldmenge erhöhen ohne das irgendwelche realwirtschaftliche

Wertschöpfung dahinter steht oder irgendjemand reicher geworden ist.

 

Das Geld wird auch niemals Nachfrage erzeugen da ich ja den Kredit wieder tilgen muss.

Ähnliches geschieht übrigens gerade mit einem Großteil der Geldmenge bei den Banken.

 

Schau dir mal die Publikation der Bundesbanker an. Da sieht man das Fälle wie in den 20ern Jahren

nicht auftreten müssen. Der Zusammenhang ist nicht hinreichend.

Weiter schreiben sie dass durch die neuen Derivate... der Zusammenhang immer schwächer wird.

 

Meiner Meinung nach ist es vielmehr so dass das Geld eine Folge von Vermögen ist.

Nur wer Eigenkapital (Vermögen) hat und investieren will kann Kredite anfordern und somit

Geld schöpfen.

Natürlich ist das Beispiel vereinfacht, spielt aber keine Rolle. Ich hab ja geschrieben ich gehe davon aus das "mehr Geld" irgendwann in Umlauf gerät. Und sparen spielt auch keine Rolle, weil das auch nur "aufgeschobener" Konsum ist, dem Kreislauf aber nicht für immer enzogen wird. Wir können auch gerne ein Beispiel mit allen Ländern aufmachen und allen Besonderheiten für jedes Land, blickt dann nur keiner mehr.

Zinsen (Also Gebühr für etwas)? Was sollen Zinsen mit der Geldmenge zu tun haben?

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losemoremoney
· bearbeitet von losemoremoney

Ich kaufe mir ein Auto wenn ich es mir leisten kann, wenn ich das Vermögen dazu habe.

Ob ich dafür jetzt Aktien verkaufe (nicht in der GM enthalten) oder Termingeld auflöse (in der GM enthalten) ist für

die Nachfrage relativ egal, aber auf die Geldmenge hat es Einfluss.

 

Sogar im Gegenteil, wenn Nachfrage stattfindet und Geld aus der Geldmenge gegen Sachwerte getauscht wird

sinkt die Geldmenge.

 

Vermögen ist ne fiktive Zahl aufm Papierschein.

 

Womit bezahlst Du denn Dein Auto mit Aktien oder Anleihen oder irgendwelche Zertifikate?

Ich weiß nicht, warum man so simple Zusammenhänge verkomplizieren muß. Ist doch klar das sich Theoretiker und Doktoren drüber streiten ob wir nun Inflation haben oder nicht, denen fehlt der vollkommende Bezug zur Realität.

 

 

Ich hab weiter oben mal die Geldmenge reingestellt mit der man bezahlen geht(Münzgeld;Papiergeld;Elektronischen Geld), wenn Du glaubst das es keine Inflation gibt ist das ziemlich naiv.

Auch ist das was der Staat als legales Zahlungsmittel bzw, Tauschmittel die letzten 100 Jahre bezeichnet nie geschrumpft, das würde bedeuten das man nen Währungsschnitt macht und die Banknoten verbrennt.

 

Das immer mehr Währung in den Umlauf bringen wird eines hoffentlich sehr fernen Tages in einer Hyperinflation enden und unsere Generation wird diese mit 100%iger Sicherheit erleben.

 

Ich kaufe mir ein Auto wenn ich es mir leisten kann, wenn ich das Vermögen dazu habe.

Ob ich dafür jetzt Aktien verkaufe (nicht in der GM enthalten) oder Termingeld auflöse (in der GM enthalten) ist für

die Nachfrage relativ egal, aber auf die Geldmenge hat es Einfluss.

 

Sogar im Gegenteil, wenn Nachfrage stattfindet und Geld aus der Geldmenge gegen Sachwerte getauscht wird

sinkt die Geldmenge.

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Ca$hflow
· bearbeitet von Ca$hflow

Das immer mehr Währung in den Umlauf bringen wird eines hoffentlich sehr fernen Tages in einer Hyperinflation enden und unsere Generation wird diese mit 100%iger Sicherheit erleben.

Das ist wiederum komplett die gegenteilige Ansicht zu den Aussagen magellans.

Sofern es reales Wirtschaftswachtum gibt, muss aber in einem gewissen Verhältnis immer die Geldmenge wachsen, da man ansonsten das Wachstum abwürgen würde oder es zu extremen Kapitalverschiebungen kommen könnte.

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odenter

Ist ja auch wieder irgendwo logisch. Wenn die Menge an Menschen zunimmt, dann nimmt auch die Menge an benötigten Waren zu und dann muss auch die Geldmenge zunehmen. :)

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losemoremoney
· bearbeitet von losemoremoney

:lol: :lol: :lol: Ich merk schon ihr seit gut drauf.

 

Hier mal das Bevölkerungswachstum der USA kann man mal spaßeshalber mit der Geldmengenentwicklung vergleichen.

Hat sich die letzten 100 Jahre verdreifacht.

post-7359-0-96870600-1294863381_thumb.jpg

 

Wie hoch wohl das Wachstum des Warenaustoßes war, demnach müßte jeder Ammi so an die 10 Auto´s,Immobilien;Fernseher etc und die Einkommen sind über die letzten 100 Jahre gleichgeblieben. :w00t:

 

Jetzt kommt bestimmt das Argument das Sie kräftig exportiert haben um das exponielle Wachstum des Geldes zurechtfertigen, aufwachen Leute auf einer begrenzten Welt wachsen die Bäume nicht in den Himmel, hohe Inflation voraus die fahren die Karre voll gegen die Wand um sich von der Schuldenlast zubefreien, in Europa dito.

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Ca$hflow

Erkläre mal Japan, wie dieses Land bereits so lange dies durchziehen kann (kein anderes industrielles Land hat über den gesamten Zeitraum gesehen so lange eine derart expansive Geldpolitik gehabt und trotzdem null Wachstum und Inflation).

Amerika exportiert schon und zwar Geld. Als Leitwährung, die in anderen Ländern ebenfalls als offizielles Zahlungssmittel gilt sowie als Währung für Rohstoffe, deren insgesamter Verbrauch auch zunimmt.

Aber dass soll nicht im Vordergrund stehen. Es ist doch so, das grundsätzlich die Ausweitung der Geldmenge kein Problem darstellt (von ungedecktem Geld), solange ein einigermaßen gesundes Verhältnis zwischen realer Wirtschaft und Geldmenge vorhanden ist.

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Stairway
· bearbeitet von Stairway

[...] aufwachen Leute auf einer begrenzten Welt wachsen die Bäume nicht in den Himmel, hohe Inflation voraus die fahren die Karre voll gegen die Wand um sich von der Schuldenlast zubefreien, in Europa dito.

 

:rolleyes: Wer sagt denn, dass wir in einer "begrenzten" Welt leben ? Und wer ist "die" ?

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