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schinderhannes

Womit die Ölmultis ihr Geld verdienen

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schinderhannes

Als Aktionär diverser Öl/Gas/Energie-Unternehmen interessiere ich mich immer sehr für die Tätigkeitsfelder der Unternehmen, denen ich Eigenkapital zur Verfügung stelle.

Ölmultis habe ich schon etwas genauer unter die Lupe genommen, wobei mir folgendes im Detail leider immer noch ein Rätsel ist :

 

Die großen Konzerne haben ihr Geschäft meist in die Bereiche Upstream und Downstream, manchmal noch Chemicals aufgeteilt.

Traditionell ist der Bereich "Chemicals" eher von kleinerer Bedeutung. Im Downstream, also z.B. das Tankstellengeschäft, wird auch nur wenig Geld verdient.

Dicker Gewinntreiber ist der Bereich Upstream - also die Öl/Gasförderung - , bei Exxon 80% des Gewinns, bei Shell ca. 85%, bei Total ca. 82% usw.

 

Doch wo genau werden diese Gewinne generiert ?

Kann man sich das so vorstellen, dass ein Teil des geförderten Rohöls in den eigenen Raffinerien zu Benzin, Diesel etc. weiterverarbeitet und verkauft wird und der andere, wesentliche Teil direkt als Rohöl verkauft wird an Industrie und über Börsenplätze ?

 

Antworten auf diese Fragen konnte ich weder bei google, noch auf den Homepages der Konzerne finden - wer kennt sich in der Branche aus ?

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Basti

ich habe mal in einer Reportage aufgeschnappt, das sich der Ölpreis alleine durch den Transport von der Plattform zum Hafen verdoppelt :blink:

 

ich fand das so astronomisch, das ich das nie vergessen habe :w00t:

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schinderhannes

Mag sein, dass der Transport teuer ist - aber verkauft ist dadurch noch kein Barrel.

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Aktiencrash

Als Aktionär diverser Öl/Gas/Energie-Unternehmen interessiere ich mich immer sehr für die Tätigkeitsfelder der Unternehmen, denen ich Eigenkapital zur Verfügung stelle.

Ölmultis habe ich schon etwas genauer unter die Lupe genommen, wobei mir folgendes im Detail leider immer noch ein Rätsel ist :

 

Die großen Konzerne haben ihr Geschäft meist in die Bereiche Upstream und Downstream, manchmal noch Chemicals aufgeteilt.

Traditionell ist der Bereich "Chemicals" eher von kleinerer Bedeutung. Im Downstream, also z.B. das Tankstellengeschäft, wird auch nur wenig Geld verdient.

Dicker Gewinntreiber ist der Bereich Upstream - also die Öl/Gasförderung - , bei Exxon 80% des Gewinns, bei Shell ca. 85%, bei Total ca. 82% usw.

 

Doch wo genau werden diese Gewinne generiert ?

Kann man sich das so vorstellen, dass ein Teil des geförderten Rohöls in den eigenen Raffinerien zu Benzin, Diesel etc. weiterverarbeitet und verkauft wird und der andere, wesentliche Teil direkt als Rohöl verkauft wird an Industrie und über Börsenplätze ?

 

Antworten auf diese Fragen konnte ich weder bei google, noch auf den Homepages der Konzerne finden - wer kennt sich in der Branche aus ?

 

http://www.erdoel-vereinigung.ch/UserContent/Shop/EV%20-%20Preisbildung.pdf

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schinderhannes

Danke für den Link, aber die Infos helfen mir nur bedingt weiter.

Es geht zwar um die Zusammensetzung des Benzinpreises und um den Handel von Öl, aber eine klare Antwort finde ich auch hier nicht.

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Plutos

Danke für den Link, aber die Infos helfen mir nur bedingt weiter.

Es geht zwar um die Zusammensetzung des Benzinpreises und um den Handel von Öl, aber eine klare Antwort finde ich auch hier nicht.

 

Der Großteil des Geldes wird im Bereich Upstream verdient. Du kannst diesen wirtschaftlich im Prinzip separiert vom Bereich Downstream (u.a. Weiterverarbeitung in Raffinerien) betrachten.

 

Für die Preisbildung im Bereich Upstream gibt es Marktpreise oder Vertragspreise, wobei hier i.W. zwischen Öl und Gas/LNG unterschieden werden muss. Öl ist am einfachsten. Je nach Förderregion gibt es unterschiedliche Marktpreise für Öl (da die Qualität des Öls regional unterschiedlich ist), z.B. in der Nordsee Brent. Die Qualität der Nordseefelder in der Brentregion ist i.d.R. sehr ähnlich, so dass mit kleinen Qualitätsauf oder -abschlägen zu Brent verkauft wird. Die Produzenten verkaufen an die Betreiber von Raffinerien, egal ob per Spotdeal oder Vertrag schwanken die Preise sehr nah an der Referenzsorte. Die Synergien der Majors (Produktion und Raffinerie in einer Hand, würde ich eher gering einschätzen). Beim Gas ist es von Land zu Land unterschiedlich. In Nigeria gibt es zum Beispiel keine Gasinfrastruktur und das Gas (Begleitgas bei der Ölförderung) wird abgefackelt. Ansonsten gibt es Marktpreise an Spotmärkten (z.B. NBP im UK), staatlich regulierte Gaspreise (z.B. in Russland) oder Langfristverträge (meistens überwiegend ölgebunden wie in Russland, Norwegen) zu denen die Produzenten verkaufen.

 

Ob bei der Förderung ein fetter Gewinn anfällt oder nicht ist zuletzt landes- und feldesspezifisch. Die Wirtschaftlichkeit eines Feldes wird bestimmt von dem erzielbaren Verkaufspreis (siehe oben), den Reserven in dem Feld, den Förderkosten (Investitionen und Betriebskosten) und den fiskalischen Rahmenbedingungen in dem jeweiligen Land (z.B. Systeme mit Förderabgabe/Steuern oder Production Sharing Agreements). So liegt z.B. der Upstreamsteuersatz im UK bei 50% und in Norwegen bei 78%. Das macht die Bewertung von Ölunternehmen sehr schwer. Mit Multiples zu rechnen kann sehr schnell zu falschen Ergebnissen kommen. Es gibt auch gewaltige Unterschiede in den Förderkosten. Man kann sich leicht vorstellen, dass es kostengünstiger ist Gas wie Gasprom in relativ flachen Lagerstätten an Land zu fördern, als wie Petrobras in der Tiefsee in Teufen um die 5000m.

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checker-finance

Deutsche Autofahrer freilich würden vermuten, dass die Gewinne überwiegend im downstream erzielt werden, die berühmt brüchtigte "Abzocke an der Zapfsäule".

 

Da nahezu alle Ölmultis upstream, Raffinerie und downstream in einem Konzern halten, scheint es dafür trotz geringer Synergien gute Gründe zu geben. z. B. dass man im Poker um den Verkaufspreis sich die alternative vorbehalten will, das geförderte Öl eben nicht zu verkaufen, sondern selbst zu verarbeiten und zu verkaufen.

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Plutos

Deutsche Autofahrer freilich würden vermuten, dass die Gewinne überwiegend im downstream erzielt werden, die berühmt brüchtigte "Abzocke an der Zapfsäule".

 

Da nahezu alle Ölmultis upstream, Raffinerie und downstream in einem Konzern halten, scheint es dafür trotz geringer Synergien gute Gründe zu geben. z. B. dass man im Poker um den Verkaufspreis sich die alternative vorbehalten will, das geförderte Öl eben nicht zu verkaufen, sondern selbst zu verarbeiten und zu verkaufen.

 

Abzocke an der Zapfsäule erfolgt durch den Staat (Anteil Steuern am Benzinpreis rd. 60 bis 70%). Mineralösteuer einschl. Ökosteuer und oben drauf die Mehrwertsteuer (19%). MWSt wohlgemerkt auf den Preis einschl. der anderen Steuern. Steuern auf Steuern läßt das Staatssäckel doppelt klingeln :P , aber nicht das der Investoren.

 

Sicher gibt es auch gute Gründe die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken, ist aber nicht wirtschaftlich zwangsläufig notwendig. Der Raffineriemarkt ist von deutlichen Überkapazitäten gekennzeichnet. Die Marge daher eher gering, aber in der Vergangenheit auch stark schwankend. Eine goldene Nase hat sich mit einer Raffinerie aber noch niemand verdient. Viele wollen aussteigen, aber Käufer zu finden ist sehr schwer. Insbesondere kleine Raffinerien tun sich mit der wirtschaftlichkeit schwer. So will Shell z.B. schon ewig die Raffinerie in Hamburg und andere verkaufen.

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schinderhannes

Plutos, dann ist ja das was ich in meinem Eröffnungsthread geschrieben habe genau richtig ?!

Stellen sich mir aber gleich folgende Fragen :

 

1. Warum betreiben die meisten Großkonzerne dann überhaupt noch Tankstellennetze ?

2. Welcher Anteil der gesamten Ölförderung läuft in eigene Raffinerien und welcher Anteil vom Öl wird an "Fremde" verkauft ?

Denn wenn ich das Öl so teuer verkaufen kann, wieso raffiniere ich es selbst um es dann mit Mini-Marge zu verkaufen ?

 

Kennst Du dich genauer in dem Bereich aus, Plutos ? Siehst Du Dich in der Lage zu den sagen wir 5 größten Konzernen eine Einschätzung abzugeben wer am besten aufgestellt ist in dem Bereich ?

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checker-finance

Plutos, dann ist ja das was ich in meinem Eröffnungsthread geschrieben habe genau richtig ?!

Stellen sich mir aber gleich folgende Fragen :

 

1. Warum betreiben die meisten Großkonzerne dann überhaupt noch Tankstellennetze ?

2. Welcher Anteil der gesamten Ölförderung läuft in eigene Raffinerien und welcher Anteil vom Öl wird an "Fremde" verkauft ?

Denn wenn ich das Öl so teuer verkaufen kann, wieso raffiniere ich es selbst um es dann mit Mini-Marge zu verkaufen ?

 

Kennst Du dich genauer in dem Bereich aus, Plutos ? Siehst Du Dich in der Lage zu den sagen wir 5 größten Konzernen eine Einschätzung abzugeben wer am besten aufgestellt ist in dem Bereich ?

 

1. Frag mal einen Konsumgüterproduzenten, was er dafür gäbe, über ein effizientes Vertriebsnetz verfügen zu können. Oder ein Finanzprodukteentwickler was er ohne Vertrieb über den Bankschalter wäre. etc.

Im übrigen ist die Beobachtung ja so falsch nicht, dass der Spritpreis nach unten weniger stark schwankt als der Ölpreis, dafür um so mehr nach oben.

 

2. Der Anteil dürfte stark schwanken. Es ergibt immer Sinn, das Angebot zu verknappen. Wenn ich einen Teil zurückhalte, um das selbst zu raffinerieren und zu vertreiben so kann der Preisförderungseffekt durchaus lohnender sein, als der Verkauf der gesamten Menge zu einem niedrigeren Preis.

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35sebastian

Abzocke an der Zapfsäule erfolgt durch den Staat (Anteil Steuern am Benzinpreis rd. 60 bis 70%). Mineralösteuer einschl. Ökosteuer und oben drauf die Mehrwertsteuer (19%). MWSt wohlgemerkt auf den Preis einschl. der anderen Steuern. Steuern auf Steuern läßt das Staatssäckel doppelt klingeln :P , aber nicht das der Investoren.

 

Sicher gibt es auch gute Gründe die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken, ist aber nicht wirtschaftlich zwangsläufig notwendig. Der Raffineriemarkt ist von deutlichen Überkapazitäten gekennzeichnet. Die Marge daher eher gering, aber in der Vergangenheit auch stark schwankend. Eine goldene Nase hat sich mit einer Raffinerie aber noch niemand verdient. Viele wollen aussteigen, aber Käufer zu finden ist sehr schwer. Insbesondere kleine Raffinerien tun sich mit der wirtschaftlichkeit schwer. So will Shell z.B. schon ewig die Raffinerie in Hamburg und andere verkaufen.

 

Dass der Staat einen Großteil durch Steuern abzwackt, ist bekannt und ärgerlich.

Dass der Benzinpreis täglich , manchmal sogar mehrmals, schwankt, und zwar wie von Geisterhand an allen Tankstellen, hat aber nichts mit dem Staat zu tun, sondern mit den Ölmultis selbst.

Sicherlich sind die Gewinne am downstream Geschäft nicht so horrend hoch, aber doch sehr beachtlich.

Im Jahr 2010 haben Royal Dutch und Exxon allein in diesem Bereich 3 Mrd. USD verdient.

Welches Unternehmen macht insgesamt soviel Gewinn. Da gibt es nur ganz wenige.

 

Das Tankstellengeschäft ist noch aus einem anderem Grund wichtig.

Dadurch werden die Firmen einer breiten Öffentlichkeit als Marke bekannt.

Man tankt bei Esso, Shell oder Total und nimmt diese Marken bevorzugt auch für den Ölwechsel.

 

Keine Branche macht soviel "Kohle" wie die Ölmultis.

Und das downstream Geschäft ist kein Verlustbringer. 2010 wurden im Vergleich zu 2009 riesige Mehrgewinne erzielt.

3 Mrd. Gewinn sind auch für Multis keine "peanuts".

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schinderhannes
· bearbeitet von schinderhannes
Der Anteil dürfte stark schwanken. Es ergibt immer Sinn, das Angebot zu verknappen. Wenn ich einen Teil zurückhalte, um das selbst zu raffinerieren und zu vertreiben so kann der Preisförderungseffekt durchaus lohnender sein, als der Verkauf der gesamten Menge zu einem niedrigeren Preis.

 

Ja das leuchtet auf jeden Fall ein.

:thumbsup:

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Malapascua

 

Dass der Benzinpreis täglich , manchmal sogar mehrmals, schwankt, und zwar wie von Geisterhand

 

Scheiß Marktwirtschaft!

 

 

 

Im Jahr 2010 haben Royal Dutch und Exxon allein in diesem Bereich 3 Mrd. USD verdient.

Welches Unternehmen macht insgesamt soviel Gewinn. Da gibt es nur ganz wenige.

 

 

Es gibt auch nur ganz wenige UN die einen derart hohen Wert haben...

 

Man tankt bei Esso, Shell oder Total und nimmt diese Marken bevorzugt auch für den Ölwechsel.

 

Motorenöl für den Endverbraucher (der den Ölwechsel auch noch selbst durchführen muss um überhaupt darüber entscheiden zu können was für ein Öl rein kommt) wird sich wohl noch nicht mal an der 5 ten Nachkommastelle des Umsatzes bemerkbar machen....

 

 

 

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reckoner

Hallo,

 

Dass der Benzinpreis täglich , manchmal sogar mehrmals, schwankt, und zwar wie von Geisterhand an allen Tankstellen, hat aber nichts mit dem Staat zu tun, sondern mit den Ölmultis selbst.
Naja, immer wieder diese Stammtisch- und Bildzeitungspossen. Imho ist es vielmehr so, dass wir beim Benzin einen der übersichtlichsten Märkte überhaupt haben (jede Tankstelle veröffentlicht die Preise sofort und sehr großflächig). Und da die Autofahrer auch noch dem letzten Cent hinterherfahren, kommt die eine Tankstelle gar nicht umhin, sofort auf Preissenkungen einer anderen Tankstelle am Ort zu reagieren, und bei Erhöhungen kann ich das dann auch nicht verübeln; so ist das wohl mit der Geisterhand, es wird halt gegenseitig spioniert (ob man das schon als illegale Preisabsprache werten soll?).

 

Motorenöl für den Endverbraucher (der den Ölwechsel auch noch selbst durchführen muss um überhaupt darüber entscheiden zu können was für ein Öl rein kommt) wird sich wohl noch nicht mal an der 5 ten Nachkommastelle des Umsatzes bemerkbar machen....
Ich hatte es als etwas missverständlich ausgedrückt verstanden, und zwar dass Heizöl gemeint war; ich kann mich aber auch irren.

 

MfG Stefan

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mcxreflex

Hallo,

 

Dass der Benzinpreis täglich , manchmal sogar mehrmals, schwankt, und zwar wie von Geisterhand an allen Tankstellen, hat aber nichts mit dem Staat zu tun, sondern mit den Ölmultis selbst.

 

Naja, immer wieder diese Stammtisch- und Bildzeitungspossen.

 

Das ist doch totaler Quatsch. Wie sollen sonst Preisänderungen zustande kommen, wenn nicht durch die Ölkonzerne selbst?

Und da imho kein Preiskampf im Sinne von Unterbietung der Konkurrenz stattfindet(normal wird das Preisniveau angepasst), kann man auch nicht von einem Selbstläufer reden. Irgendwer muss einmal angefangen haben.

 

 

 

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schinderhannes

Und wo liegt das Problem bei Preisveränderungen an der Tankstelle ?

Die Preise von Bananen, Kartoffeln und Autos ändern sich auch, man glaubt es kaum !

 

Die Leute werden doch nur verrückt gemacht, der Durchschnittsbürger verballert für vielleicht 200 EUR Treibstoff.

Ein Preisanstieg von 1,40 EUR/Liter auf 1,45 bedeutet dann nicht mal 10 EUR im Monat.

Also ich denke es gibt schlimmeres - aber das muss ja jeder selbst wissen.

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Aktiencrash

Bin schon lange dafür, dass man im Supermarkt elektronische Preisanzeigen für alle Produkte einführt.

 

post-5-0-15764500-1297612938_thumb.jpg

 

Immerhin kann man bei Warenanlieferung ganz flexibel auf Preiserhöhungen der Ölkonzerne reagieren und die Mehrkosten sofort auf den Endverbraucher umlegen, wenn die neue Ware in die Regale kommt.

 

Das Personal muss nie wieder von Hand Preise auszeichnen, eine absolute Zeitersparnis. Man kann das freigesetzte Personal zum Wettbewerber um die Ecke schicken, um die Preise dort abzuchecken. Ganz so wie es die Tankstellenpächter machen. Ein Supermarktbesitzer kann somit sofort die Preise anpassen, wenn der Wettbewerber selber an der Preisschraube dreht.

 

Die Kunden würden sich im Supermarkt auch nicht mehr so langsam bewegen und damit das Parkhaus verstopfen. Schließlich könnte vom Griff ins Bio-Eier-Regal bis zur Kasse der Eier-Preis schon um 20 bis 30 Cent angestiegen sein.

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Aktiencrash

Danke für den Link, aber die Infos helfen mir nur bedingt weiter.

Es geht zwar um die Zusammensetzung des Benzinpreises und um den Handel von Öl, aber eine klare Antwort finde ich auch hier nicht.

 

Ist zwar schon etwas älter, aber eventuell hilft dir diese Seite mit nachfolgenden Links weiter.

http://www.energiewirtschaft.net/HTML/PeakOil_01.html

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35sebastian

Bin schon lange dafür, dass man im Supermarkt elektronische Preisanzeigen für alle Produkte einführt.

 

post-5-0-15764500-1297612938_thumb.jpg

 

Immerhin kann man bei Warenanlieferung ganz flexibel auf Preiserhöhungen der Ölkonzerne reagieren und die Mehrkosten sofort auf den Endverbraucher umlegen, wenn die neue Ware in die Regale kommt.

 

Das Personal muss nie wieder von Hand Preise auszeichnen, eine absolute Zeitersparnis. Man kann das freigesetzte Personal zum Wettbewerber um die Ecke schicken, um die Preise dort abzuchecken. Ganz so wie es die Tankstellenpächter machen. Ein Supermarktbesitzer kann somit sofort die Preise anpassen, wenn der Wettbewerber selber an der Preisschraube dreht.

 

Die Kunden würden sich im Supermarkt auch nicht mehr so langsam bewegen und damit das Parkhaus verstopfen. Schließlich könnte vom Griff ins Bio-Eier-Regal bis zur Kasse der Eier-Preis schon um 20 bis 30 Cent angestiegen sein.

Sehr schöner Beitrag.:)

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checker-finance

Und wo liegt das Problem bei Preisveränderungen an der Tankstelle ?

Die Preise von Bananen, Kartoffeln und Autos ändern sich auch, man glaubt es kaum !

 

Die Leute werden doch nur verrückt gemacht, der Durchschnittsbürger verballert für vielleicht 200 EUR Treibstoff.

Ein Preisanstieg von 1,40 EUR/Liter auf 1,45 bedeutet dann nicht mal 10 EUR im Monat.

Also ich denke es gibt schlimmeres - aber das muss ja jeder selbst wissen.

 

Wer behauptet denn, dass in der Benzinpreisbildung ein Problem liegt? Bestimmt nicht die Besitzer von Shell-, Aral-, Total-, usw. Aktien.

 

Den Vergleich mit Preisänderungen bei Bananen, Kartoffeln und Autos finde ich etwas unsachlich. Jedes Wirtschaftsgut hat seine Eigenheiten bei der Preisbildung.

 

Die Beobachtung, dass die Benzinpreise kurz vor Tagen mit starker Reisefrequenz ölpreisunabhängig anziehen, ist doch nicht von der Hand zu weisen. Und zum Ausgangspunkt: http://benzinpreis.de/statistik.phtml?o=1

 

Wie die Statistiken deutlich machen, ist der Preisanteil der Anbieter (Roter Balken) gemessen am Gesamtpreis relativ gering. In diesem Bereich bewegen sich die Möglichkeiten der Preisanpassung, der Blaue Balken sind fixe Grössen, die von der Besteuerungssituation und dem Rohölpreis (Ölpreis, Dollarkurs) bestimmt werden. Die Auswertung unserer Statistiken zeigt, dass die Umsetzung von Preiserhöhungen (Dollarkurs, Rohöl) zumeist deutlich schneller stattfindet als rückwärts die Preissenkung nach Einkaufspreisreduzierungen.

 

U. a. deswegen finde ich ein starkes downstream-Geschäft nicht schlecht. Es wirkt stabilisierend auf die volatilen upstreamerträge, hält einen direkten Vertriebsweg offen und erfordert kaum Kapitalbindung, wenn die meisten Tankstellen Franchisebetriebe sind. Ist der Ölkonzern hingegen Eigentümer der Grundstücke und Tankstellenbetriebe ist das m. E. eher ungünstig.

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skyfox

Interssant wär ja vielleicht auch wenn jemand wüsste was die eigentlich mit Ihren zig Milliarden gewinnen machen?

Jedes Jahr erhöht sich der Gewinn, wo schefeln die das Geld nur hin? Und warum ziehen da die Kurse von den

Aktien nicht total an wenn ein Unternehmen jedes Jahr so gigantische Gewinne macht?

 

OMV und ähnliche verlieren eher. Ich mein ein Unternehmen das ein "Produkt" auf dem Markt bringt das in 40 Jahren weg sein wird

und jährlich immer riesen Gewinne erzielt, Dividende zahlt... Hallo???

Ich werd vl. bald investieren

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Stairway
· bearbeitet von Stairway

Interssant wär ja vielleicht auch wenn jemand wüsste was die eigentlich mit Ihren zig Milliarden gewinnen machen?

Jedes Jahr erhöht sich der Gewinn, wo schefeln die das Geld nur hin? Und warum ziehen da die Kurse von den

Aktien nicht total an wenn ein Unternehmen jedes Jahr so gigantische Gewinne macht?

 

OMV und ähnliche verlieren eher. Ich mein ein Unternehmen das ein "Produkt" auf dem Markt bringt das in 40 Jahren weg sein wird

und jährlich immer riesen Gewinne erzielt, Dividende zahlt... Hallo???

Ich werd vl. bald investieren

 

Das kann ich dir beantworten. Hier am Beispiel des Ölmultis Chevron:

 

Unten abgebildet findest du die Cashflowrechnung des Unternehmens.

 

post-6191-0-84434900-1298753954_thumb.jpg

 

Bei (1) siehst du den Net Income, also den Gewinn des Unternehmens, das waren hier satte 19,1 Mrd. USD. Dem Unternehmen tatsächlich zugeflossen sind aber (2) knapp 31,3 Mrd. USD. Der Unterschied liegt daran, dass der Gewinn durch viele buchhalterische Aufwendungen geschmälert wird, die aber garnicht cashwirksam sind. So, was hat Chevron nun mit den 31,3 Mrd. USD gemacht? - Shoppen!

 

Unter (3) siehst du, dass für gut 19,6 Mrd. USD neue Sachanlagen, beispielsweise Pipelines, Plattformen, usw. beschafft wurden - diese Ausgaben sind nötig, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten, da das Betriebsvermögen Chevrons doch ganz schön verschleißt pro Jahr.

 

Dann hat man unter (4) noch 5,6 Mrd. USD an die Aktionäre in Form von Dividenden ausgeschüttet und weitere 0,3 Mrd. USD (5) an Aktien zurückgekauft (Dieser Wert wird im nächsten Jahr sicher größer sein, der CFO von Welt kauft erst, wenn 's richtig teuer ist).

 

So 31 Mrd. USD bekommen, rund 26 Mrd. USD rausgehauen, da verbleiben also noch einige Kröten, genau genommen 5,3 Mrd. USD (6) die aufs Konto zu den bereits vorhanden 8,7 Mrd. USD wandern, wodurch wir nun gut 14,0 Mrd. USD (7) auf der Bank schlummern haben.

 

Gern geschehen.

 

Ach ja, es spielt garkeine Rolle für die Bewertung des Unternehmens, ob es nun Millarden, Millionen oder gar nur ein paar Dollar verdient. Wichtig sind die Relationen. D.h. zu welchem Preis notiert das Unternehmen aktuell an der Börse und welcher Gewinn steht diesem gegenüber (KGV) und wie effektiv setzt das Unternehmen die ihm überlassenen Mittel ein (EKR, GKR) - oder würdest du ein Unternehmen für 1 Billion erwerben, nur weil es 20 Mrd. an Gewinn macht ?

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skyfox

Danke, das gibt einen echt guten Überblick.

Geld bleibt ja anscheinend noch immer übrig um es auf die Bank zu tragen.

Und ich dacht schon die Milliarden sind Reingewinne und die Jahresinvestitionen sind

im Umsatz drinnen. :-

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reckoner
· bearbeitet von reckoner

Hallo skyfox,

 

Und ich dacht schon die Milliarden sind Reingewinne und die Jahresinvestitionen sind

im Umsatz drinnen.

Das stimmt ja auch, im Gewinn (=Punkt 1) sind die Investitionen - indirekt über die Abschreibungen - enthalten; Stairway hat den Cash-Flow betrachtet.

 

MfG Stefan

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