Zum Inhalt springen
Anjus

Staatsanleihen und Aktien internationl

Empfohlene Beiträge

Anjus

hey Leute,

 

ich habe eine Analyse des Aktien und Staatsanleihenmarkt durchgeführt aber meine Ergebnisse irritieren mich eine wenig.

vorab: ich habe den msci world und den citigroup wold government bond index für die letzten 20 jahre untersucht.

ich bekomme aber komischerweise eine negative korrelation der beiden assest-klassen heraus.

im normalfall müssten doch aktien mit anleihen positiv korreliert sein. Da mit fallenden Zinsen der Kurs der Anleihe steigt und die unternehemen haben besseren zugang zu fremdkapital, was die aktienkurse auch steigen lässt visa versa.

 

also mir kommen die ergebnisse nicht ganz schlüssig vor....vielleicht kann mir jemand von euch helfen.

 

beste grüße,

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anleger Klein

[...]Da mit fallenden Zinsen der Kurs der Anleihe steigt und die unternehemen haben besseren zugang zu fremdkapital, was die aktienkurse auch steigen lässt visa versa.

 

Etwas mehr Details über die von dir durchgeführte Untersuchung (verwendete Datenbasis, Auswertungsmethodik, ...) wären hilfreich. Prinzipiell gibt es aber deutlich mehr Einflussfaktoren auf Aktienkurse als steigende und fallende Zinsen, was die Korrelation mit den Anleihen beeinflusst bzw. verfälscht, je nach Sichtweise ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reckoner

Hallo Anjus,

 

die negative Korrelation ist für mich erwartungsgemäß.

 

Das liegt imho vor allem an den entscheidenden Größen im Hintergrund, nämlich dem Wirtschaftwachstum und der Inflation. Auf Anleihen wirkt beides eher negativ (wegen steigenden Zinsen), auf Aktien aber doch eher positiv.

 

Dazu kommt noch, dass das Geld ja irgendwo her oder hin muss. Wenn also jemand pessimistisch für Aktien ist, wird er vielleicht verkaufen und das Geld relativ sicher in Anleihen anlegen; und umgekehrt, wenn er optimistisch für Aktien ist, so muss er erst seine Anleihen verkaufen, um liquide zu sein. Daher gibt es eine immer wieder zu beobachtende Wechselwirkung zwischen Aktienkursen und Anleihekursen.

 

MfG Stefan

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anjus

[...]Da mit fallenden Zinsen der Kurs der Anleihe steigt und die unternehemen haben besseren zugang zu fremdkapital, was die aktienkurse auch steigen lässt visa versa.

 

Etwas mehr Details über die von dir durchgeführte Untersuchung (verwendete Datenbasis, Auswertungsmethodik, ...) wären hilfreich. Prinzipiell gibt es aber deutlich mehr Einflussfaktoren auf Aktienkurse als steigende und fallende Zinsen, was die Korrelation mit den Anleihen beeinflusst bzw. verfälscht, je nach Sichtweise ;)

 

ich habe alle Daten von Thomson Reuters bezogen. Die genauen Bezeichnungen der Indizes sind MSCI WORLD U$ - PRICE INDEX und WD CITIGROUP WGBI G5 : TOTAL RETURN - (L). Ich habe dann die stetigen Renditen ausgerechnet und mit diesen die Korrelation. Hab ich evt. nen Fehler bei der Auswahl der Indizes gemacht??

 

Hallo Anjus,

 

die negative Korrelation ist für mich erwartungsgemäß.

 

Das liegt imho vor allem an den entscheidenden Größen im Hintergrund, nämlich dem Wirtschaftwachstum und der Inflation. Auf Anleihen wirkt beides eher negativ (wegen steigenden Zinsen), auf Aktien aber doch eher positiv.

 

Dazu kommt noch, dass das Geld ja irgendwo her oder hin muss. Wenn also jemand pessimistisch für Aktien ist, wird er vielleicht verkaufen und das Geld relativ sicher in Anleihen anlegen; und umgekehrt, wenn er optimistisch für Aktien ist, so muss er erst seine Anleihen verkaufen, um liquide zu sein. Daher gibt es eine immer wieder zu beobachtende Wechselwirkung zwischen Aktienkursen und Anleihekursen.

 

MfG Stefan

 

hey danke für die Antwort!

aber was mir halt komisch vor kommt ist, dass ich in diversen Bücher immer eine positive Korrelation vorgefunden haben (dort wurde der msci und der jp morgen global government bond untersucht)

wenn die Korrelation negativ war dann nur kurzfristig, wie z.b. während der Finanzkrise.

 

beste grüße

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Hallo Anjus,

 

die negative Korrelation ist für mich erwartungsgemäß.

 

Das liegt imho vor allem an den entscheidenden Größen im Hintergrund, nämlich dem Wirtschaftwachstum und der Inflation. Auf Anleihen wirkt beides eher negativ (wegen steigenden Zinsen), auf Aktien aber doch eher positiv.

 

Dazu kommt noch, dass das Geld ja irgendwo her oder hin muss. Wenn also jemand pessimistisch für Aktien ist, wird er vielleicht verkaufen und das Geld relativ sicher in Anleihen anlegen; und umgekehrt, wenn er optimistisch für Aktien ist, so muss er erst seine Anleihen verkaufen, um liquide zu sein. Daher gibt es eine immer wieder zu beobachtende Wechselwirkung zwischen Aktienkursen und Anleihekursen.

 

MfG Stefan

 

 

nicht so ganz plausibel...solang Zinsen fallen, sind Anleihen super, dann wird es kritisch...das ist aber auch für Aktien positiv...steigende Zinsen sind auch für Aktien gift.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anjus

Hallo Anjus,

 

die negative Korrelation ist für mich erwartungsgemäß.

 

Das liegt imho vor allem an den entscheidenden Größen im Hintergrund, nämlich dem Wirtschaftwachstum und der Inflation. Auf Anleihen wirkt beides eher negativ (wegen steigenden Zinsen), auf Aktien aber doch eher positiv.

 

Dazu kommt noch, dass das Geld ja irgendwo her oder hin muss. Wenn also jemand pessimistisch für Aktien ist, wird er vielleicht verkaufen und das Geld relativ sicher in Anleihen anlegen; und umgekehrt, wenn er optimistisch für Aktien ist, so muss er erst seine Anleihen verkaufen, um liquide zu sein. Daher gibt es eine immer wieder zu beobachtende Wechselwirkung zwischen Aktienkursen und Anleihekursen.

 

MfG Stefan

 

 

nicht so ganz plausibel...solang Zinsen fallen, sind Anleihen super, dann wird es kritisch...das ist aber auch für Aktien positiv...stiegenden Zinsen sind auch für Aktien gift.

 

das denke ich auch!!

ich glaube meine Fehler lag in der Betrachtung des MSCI als Kursindex. Hab es mal mit dem Perfomance Index versucht und bekomme eine leicht positive Korrel. heraus von 0,1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reckoner
· bearbeitet von reckoner

Hallo,

 

nicht so ganz plausibel...solang Zinsen fallen, sind Anleihen super, dann wird es kritisch...das ist aber auch für Aktien positiv...stiegenden Zinsen sind auch für Aktien gift.
Natürlich, aber nicht so giftig wie für Anleihen.

Die Infaltion wirkt sich doch langfristig in jedem Punkt der GuV-Rechnung aus, es werden sich also nicht nur die Zinsbelastungen erhöhen, sondern auch die Umsätze und die Gewinne.

 

Wenn ich beispielsweise den DAX mit dem REXP vergleiche (beides Performance-Indizes), so ist die Korrelation -0,33 (1 Jahr) bzw. -0,39 (5 Jahre), also - wie von mir erwartet - negativ (Quelle: Goldman Sachs Korrelelationsmatrix).

 

MfG Stefan

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stairway
· bearbeitet von Stairway

Steigende Zinsen sind für Aktien erstmal theoretisch Gift, da sich, technisch gesprochen, der Diskontfaktor der Cashflows erhöht. Praktisch sieht die ganze Sache anders aus: Die Zinsen werden oft angehoben, weil die Zentralbanken das Wachstum etwas bremsen wollen, d.h. die Wirtschaft wächst. Aus dieser Sicht bedingen nicht die Zinsen die Aktienkurse, sondern eher die Aktienkurse (=Wirtschatfswachstum) die Zinsen. Die VWL-Professoren vergessen da gerne die Kausaliät. Aber das hat auch einen Sinn: Wenn man nämlich durch die Zinsen die Wirtschaft nicht oder nur unzureichend steuern könnte, würde der ganzen Sippe die Existenzberechtigung entzogen. [Punkt]

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel

Steigende Zinsen sind für Aktien erstmal theoretisch Gift, da sich, technisch gesprochen, der Diskontfaktor der Cashflows erhöht. Praktisch sieht die ganze Sache anders aus: Die Zinsen werden oft angehoben, weil die Zentralbanken das Wachstum etwas bremsen wollen, d.h. die Wirtschaft wächst. Aus dieser Sicht bedingen nicht die Zinsen die Aktienkurse, sondern eher die Aktienkurse (=Wirtschatfswachstum) die Zinsen. Die VWL-Professoren vergessen da gerne die Kausaliät. Aber das hat auch einen Sinn: Wenn man nämlich durch die Zinsen die Wirtschaft nicht oder nur unzureichend steuern könnte, würde der ganzen Sippe die Existenzberechtigung entzogen. [Punkt]

 

Aktienpreise orientieren sich an der Zukunft, sobald gebremst wird, sollte man längst raus sein...da ist schon so mancher VWL-Professor auf dem falschen Fuß erwischt worden mit seinem Depot.. ;) ..es gilt der alte Spruch von meinem Farmer aus Kentucky, you buy stocks when the blood is in the street....oder, wie manch einer sagt, man soll die Party auf dem Höhepunkt verlassen...übrigens, unsere 10-jhr. Bundesolb. liegen schon bei einer Rendite p.a.3,212%.....also, brothers and sisters, immer dran denken, der Markt nimmt schon einiges vorweg und die Letzten werden von den Hunden gebissen. :lol:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anjus

hab nochmal ne frage, ich wollte jetzt ein optimales portfolio aus den beiden assest bestimmen. kann mir jemand von euch ein programm oder excel addon dafür empfelen.

Ich wollte den risikolosen zins mit einbeziehen und eine effizenzkurve heraus bekommen.

vielen dank

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CHX

Bezogen auf den DAX und RexP schau mal hier:

 

Asset-Allocation-Portfolios

 

Zu beachten wäre hier allerdings, dass in den letzten 30 Jahren die Zinsen massiv gesenkt wurden und somit den RexP begünstigt haben, d.h. der Anteil Anleihen müsste zukünftig wohl höher gestaltet werden, um ein entsprechendes Rendite-Risiko-Verhältnis zu bekommen. In etwa 35% Aktien und 65% Anleihen, würde ich mal schätzen (?).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...