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Savini

Frage zu : Rentenfonds, durchschnittl.

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Savini

Bei Rentenfonds kann man in der Regel einsehen, welche durchschnittliche Verzinsung die in ihnen enthaltenen Papiere haben. Das sind beim UniEuro Bond z.B. 3,3% - gemäß http://www.fondsweb.de/fonds/profil.php?ID=3350.

 

Nun hat dieser Fonds im letzten Jahr aber 7,41% erwirtschaftet. Ganz klar: Die Differenz zu den 3,3% sind Kursgewinne. Nun stellt sich mir aber folgendes Problem: Kaufe ich mir eine einzelne Unternehmensanleihe zu einem Kurs von 100% und halte sie bis zum Ende der Laufzeit, so bekomme ich sie auch zu 100% ausgezahlt ganz egal, ob der Kurs irgendwann in der Zeit zwischen Kauf und Verkauf mal auf 105% gestiegen oder auf 95% abgesackt war. Werden nun die Papiere in einem Rentenfonds von den Managern auch bis zur Fälligkeit gehalten, so bedeutet dies, dass zwischenzeitliche Kursgewinne ebenfalls ohne Bedeutung sind, da bei Fälligkeit der Kurs immer 100% beträgt.

 

Wie kann nun ein Fonds dennoch über längeren Zeitraum eine höhere Rendite abwerfen als die durchschnittliche Verzinsung der in ihm enthaltenen Papiere? Als einzige Lösung fällt mir ein: Die Fondsmanager verkaufen auch mal Papiere vor ihrer Endfälligkeit, wenn ihr Kurs hoch ist und realisieren damit einen Kursgewinn, bevor der Kurs bei Fälligkeit wieder auf 100% runter ist. Nun müssen sie von dem Erlös jedoch andere Anleihen kaufen. Problem dabei: Die Kurse von Anleihen steigen dann, wenn das Zinsniveau sinkt. Kaufen sie nun also neu ein, werden die neu erworbenen Papiere entweder ebenfalls im Kurs gestiegen sein oder bei Neuauflagen - einen kleineren Zinscoupon haben als die alten, die sie verkauft haben. In beiden Fällen hat der Verkauf der gestiegenen Papiere effektiv dann doch nichts gebracht, da die neuen ein schlechteres Investment darstellen.

 

Meine Frage lautet also immer noch: Wird ein Rentenfonds auf längere Zeit gesehen nicht immer im Durchschnitt etwa nur so viel Rendite bringen wie die durchschnittliche Verzinsung der in ihm enthaltenen Papiere beträgt? Falls dem so ist, müssten dann nach fetten Jahren eines Rentenfonds, in denen die Rendite höher als die durchschnittliche Verzinsung der in ihm enthaltenen Papiere war, zwingend auch magere Jahre folgen, in denen viele der Papiere ihre Endfälligkeit erreichen und ihr Kurs wieder auf 100% fällt.

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BernhardBerlin

Eine wirklich interessante Frage. Aus meiner Sicht bisher gesehen:

- aktives Management ( potentielle Verluste bereits beim Kauf kalkulierbar )

- Kauf/Verkauf zum günstigen Zeitpunkt

- ausschüttungsaktive Papiere

 

und (!)

 

- Beimischungen in anderen Papieren als Rentenpapieren ( siehe Verkaufsprospekte )

 

Beispiel DWS Eurorenta, im Verkaufsprospekt heißt es:

"DWS Eurorenta

Ziel der Anlagepolitik ist die Erwirtschaftung einer

Rendite in Euro. Das Fondsvermögen wird überwiegend

in Anleihen, Wandelanleihen und sonstigen

festverzinslichen Wertpapieren angelegt, die

auf die Währung eines Mitgliedsstaates der Europäischen

Union lauten. Im Rahmen der gesetzlichen

Vorschriften können Credit Default Swaps abgeschlossen

werden."

 

Ich habe bisher noch kein Verkaufsprospekt gelesen, das zu 100% von Rentenpapieren spricht.

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norisk

1. Bei einem Rentenfonds mit vorgegebener Laufzeitstruktur durch die fortwährende Erhaltung der gewünschten Durchschnittslaufzeit

Hierzu ein grob vereinfachtes Beispiel:

Rentenfonds mit Festlegung auf Durchschnittslaufzeit bis 2 Jahre

Annahme: Marktzins für 1-jährige Anlagen: 1%; für 2-jährige Anlagen: 2%

Kauf der Anleihe X mit 2% Nominalzinssatz und 2-jähriger Restlaufzeit zum Kurs von 100%

Annahme: Marktzins hat sich nach 1 Jahr nicht verändert

Verkauf der Anleihe X zu 101% (da Marktzins für 1-jährige Anlagen = 1%, aber Nominalzins = 2%)

Kauf der Anleihe Y mit 2% Nominalzinssatz und 2-jähriger Restlaufzeit zum Kurs von 100%

 

2. Bei einem Rentenfonds mit aktivem Laufzeitmanagement kann der Fondsmanager zusätzlich versuchen, in Zeiten fallender Zinsen hohe Durchschnittslaufzeiten und in Zeiten steigender Zinsen niedrige Durchschnittslaufzeiten im Fonds zu halten

 

3. Bei einem weltweit anlegendem währungsgesicherten Fonds kommt die Möglichkeit hinzu, jeweils die Volkswirtschaften zu selektieren, in denen die Zinsen gerade fallen

 

4. Bei einem weltweit anlegendem Fonds ohne Währungssicherung besteht die Chance auf eine Zusatzperformance durch die Anlage in Währungsanleihen

 

Bei Punkt 4 rate ich allerdings zur Vorsicht, da gerade Währungsspekulationen wegen der politischen Einflüsse oftmals kaum kalkulierbar sind.

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