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zodiac

750.000 � - Vermögensverwaltung?

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zodiac

Hallo zusammen,

 

ein Bekannter von mir ist gerade dabei, sein Vermögen längerfristig zu strukturieren. Dieses umfasst ca. 750.000 liquide + X in festen Werten.

 

Jetzt hat er mich um Rat gefragt und ich habe ihn gerade noch von einem Beratungsgespräch bei MLP abbringen können. Meine Idee bisher war, sich an einen unabhängigen Vermögensverwalter oder eine entsprechend aufgestellte Bank zu wenden. Allerdings bin ich mir bei dieser Summe selbst unsicher und frag euch deshalb mal um Rat.

 

Ihm ist Vermögenserhalt wichtiger als Vermögensmehrung (eine vernünftige Einstellung, wie ich finde) und er selbst hat relativ wenig Zeit, sich regelmäßig mit der Vermögensverwaltung zu beschäftigen. Er sucht daher eine vertrauenswürdige, weitestgehend selbstständig arbeitende Verwaltung.

 

Wie würdet ihr nun vorgehen? Ich bin sowohl auf der Suche nach Institutionen, an die man sich wenden könnte, als auch konkrete Strukturierungsideen. Unmittelbarer Handel mit Aktien und Co. kommt für meinen Bekannten aus den genannten Gründen dabei aber leider nicht in Frage. ;)

 

Einen schönen Sonntag!

Martin

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H.B.
· bearbeitet von H.B.

Hallo zusammen,

 

ein Bekannter von mir ist gerade dabei, sein Vermögen längerfristig zu strukturieren. Dieses umfasst ca. 750.000 liquide + X in festen Werten.

 

 

 

Das passt doch recht gut ins Private-Banking.

 

Dort tummelt sich alles, was Rang und Namen hat.

Es gibt einen funktionierenden Wettbewerb, wenn man sich mal in die Szene eingearbeitet hat.

Ich würde zunächst bei den lokalen Sparkassen anklopfen. Manchmal haben die recht interessante Dienstleistungsprodukte.

 

 

Wenn man sich die Performance einiger realer Depots während der letzten 10 Jahre zeigen lässt und diese vergleicht, sollte die Auswahl doch nicht wirklich schwer fallen.

 

Was aktuell eher ein Problem ist: die "guten Adressen" können sich vor Mandaten nicht mehr retten. Darunter leidet dann die Qualität und die Historie ist Makulatur.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
Wie würdet ihr nun vorgehen?

 

Ich bezweifle ernsthaft, dass sich der logische Interessenkonflikt zwischen einem solchen Beratungsansatz und der dadurch möglicherweise zu erzielenden Überrendite auflösen läßt. Der gute Rat kann mMn nur darin bestehen, dass Dein Bekannter sich ein wenig in die Materie einarbeitet.

Z.B.: Gib ihm das Buch von Komer zu lesen. Danach kann er alles in ein Lazy-Depotansatz umschichten und fertig. Das kostet ihn auch nicht mehr Zeit als sich einen Berater zu suchen und dann mühsam dessen Vorschläge zu validieren.

Auch charmanten, höflich und seriös anmutenden Beratern die das hohe Loblied Ihrer Unabhängigkeit singen kann man keineswegs blind vertrauen. Schlimmer noch: Selbst wenn Sie seriös sind, können Sie idR. eben nicht eine Überrendite erzielen, die Ihr Honorar/Prozentsatz etc. rechtfertigt. Wäre William Sharpe oder Markowitz oder andere Finanznobelpreisträger gute Vermögensberater? Vermutlich ja. Na und? Die meisten haben Ihr Geld passiv in einem Lazy-depot-ähnlichen Ansatz. Immer noch intelligentere Beratung erzielt auch keine Überrendite gegenüber dem Markt.

Schutz vor Dummheiten (z.B. im Crash aus lauter Panik alle Aktien am Tiefpunkt verkaufen) bietet ein Berater erst recht nicht, denn an dem Punkt wird Dein Bekannter auf das Vertrauen pfeifen und selbst (weil er eben kein Grundwissen hat) die falsche Entscheidung durchdrücken. Was soll das Ganze also bringen? An ein bisschen Grundwissen geht nun mal kein Weg vorbei. Aber auf dem Weg diese Grundwissen effizient aufzubauen, kannst Du ihn schliesslich coachen. Das ist dann wohl die allerbeste Beratung die er kriegen kann.

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Malvolio

Also um Strukturvertriebe wie MLP würde ich auch einen großen Bogen machen. Aber auch bei Vermögensverwaltungen bekommt man bei dieser Größenordnung wahrscheinlich auch meistens noch (teure) Standardprodukte angedreht. Und ob eine individuelle Verwaltung ihr Geld wirklich wert ist, weiß man auch meistens erst hinterher. Wenn man sich "beraten" lässt, dann wird sich jeder "Berater" in den rosigsten Farben präsentieren. Letztendlich kommt man nicht umher sich selbst wenigsten etwas mit der Materie zu beschäftigen, selbst wenn man sich nicht selbst kümmern will, so braucht man doch wenigsten Grundkenntnisse, um potentiell schwere Fehler zu vermeiden. Gerade wenn man eher auf Nummer-Sicher gehen will, kann man sich auch relativ einfach selbst darum kümmern, wenn man etwas mit der Materie beschäftigt, z.B. mit Bundeswertpapieren oder ETFs. Aber auch wenn man sich beraten lässt, so ist es hier auch wichtig, das man selbst versteht, was einem da verkauft werden soll und ob das richtig für einen ist bzw. wo die Vor- und Nachteile liegen. Ansonsten würde ich Bundeswertpapiere oder andere erstklassige Anleihen kaufen und gut ist.

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emfuchs
· bearbeitet von emfuchs

Ich würde auch empfehlen das selbst zuverwalten!

 

Wenn ich bei MLP auf der Homepage unter Finanzprodukte schaue, sieht man ja was die an Produkten so anbieten und da wird mir z.B. richtig schlecht.

 

Edelmetalle (pysisch!!!) sind aktuell auch noch sehr interessant. (Soll nicht heißen alles darin zu investieren, aber 20% wären schon nicht schlecht)

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zodiac
· bearbeitet von zodiac

Vielen Dank für die raschen und umfangreichen Antworten!

 

Meiner Meinung nach sollte er zunächst mal 2, 3 Verwaltungen konsultieren. Dass deren Angebote dann natürlich gecheckt werden (von mir) und sich historisch mit EURIBOR und Bundeswertpapier-Kurs messen lassen müssen, ist klar.

 

Selbstverwaltung, selbst mit passivem Investment, will er leider partout nicht. Da gehts wohl ums psychologische Prinzip.

 

Kennt jemand eine Quelle, bei der man sich umfänglich über Vermögensverwalter informieren kann und wo sie vielleicht auch noch nachvollziehbar verglichen und geratet werden? Ich kenn da bisher nur die Tests von Focus Money, sowie die Fuchsbriefe.

 

Wenn jemand außerdem noch weitere Anregungen und Ideen hat - immer her damit!

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Wenn jemand außerdem noch weitere Anregungen und Ideen hat - immer her damit!

Ich sehe das - mal wieder - wie Malvolio. Aber eine Sache würde ich nochmal betonen: ich kann ja gut verstehen, dass er am liebsten gar nichts damit zu tun haben will (in meinem Bekanntenkreis ist das auch der Normalfall), aber wenn er sich nicht zumindest rudimentär damit beschäftigt, was Kapitalmärkte sind, wie es kommt, dass sein Geld überhaupt gewinnbringend angelegt werden kann, und was für Möglichkeiten es prinzipiell gibt, dann wird er auch nie beurteilen können, ob ein Vermögensverwalter ihm Quatsch erzählt oder nicht. Wenn er jemand anders für sich arbeiten lassen will, dann wäre es gut, wenn er wenigstens ungefähr beurteilen kann, ob der vernünftige Arbeit macht, sonst wird er früher oder später mal über den Tisch gezogen.

 

Für den zugänglichen Einstieg in Zinsanlagen (darum wird es ja hauptsächlich gehen) würde ich das folgende kleine Büchlein der Finanztest empfehlen: Zinsanlagen: Anleihen, Sparbriefe & Co.

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gnitter

... ich kann ja gut verstehen, dass er am liebsten gar nichts damit zu tun haben will (in meinem Bekanntenkreis ist das auch der Normalfall), aber wenn er sich nicht zumindest rudimentär damit beschäftigt, was Kapitalmärkte sind, wie es kommt, dass sein Geld überhaupt gewinnbringend angelegt werden kann...

 

Hm, also ich kann das eher nicht verstehen...

Wir reden hier über eine Summe, die ein Durchschnittsverdiener im ganzen Leben als Einkommen hat. Zusammensparen kann man solche Summen fast nur als Unternehmer. Das Vermögen selbst, 750k+X, dürfte wiederum reichen, um ein Durchschnittseinkommen zu generieren.

 

Irgendwer hat dafür ein Leben lang gearbeitet. Ich finde, das ist eine Leistung, die man achten sollte, und für mich gehört dazu auch, sich mit der sinnvollen und verantwortungsbewussten Verwendung dieses Geldes zu beschäftigen. Da kann man ruhig etwas Zeit für investieren.

 

 

Im übrigen finden sich Vermögensverwaltervergleiche öfter mal bei Börse Online oder Capital.

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H.B.

 

Wir reden hier über eine Summe, die ein Durchschnittsverdiener im ganzen Leben als Einkommen hat.

 

Dann weisst du nicht, was selbst ein Daimler-MA am Fließband oder ein Ingenieur beim Bosch verdient.

 

Ein geschickter Dorfarzt kann sich diesen Betrag in drei Jahren zusammensparen....

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Bärenbulle

Ein geschickter Dorfarzt kann sich diesen Betrag in drei Jahren zusammensparen....

... aber nur indem er Drogen verhöckert.

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zodiac

...und für mich gehört dazu auch, sich mit der sinnvollen und verantwortungsbewussten Verwendung dieses Geldes zu beschäftigen.

 

... meine Rede! Aber ich kann ihn ja schlecht zu etwas zwingen.

 

Ich finds schon gut, dass er sich überhaupt mal mit dem Geld beschäftigt. Aber es sind halt nicht alle Leute so finanzbewusst und -interessiert wie wir hier. Und das ist ja auch ok.

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Malvolio

Wenn jemand außerdem noch weitere Anregungen und Ideen hat - immer her damit!

 

http://www.bundeswertpapiere.de/

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

... aber nur indem er Drogen verhöckert.

Früher wurde Whisky in Kamelhöckern transportiert ("Whiskyverhöckern").

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dersommerwind

Hallo Martin,

 

schon mal darüber nachgedacht, dass ein guter Vermögensverwalter dir seine Dienste garnicht anbieten würde !?!

 

Der kümmert sich um sein eigenes Geld und braucht deine Provisionen nicht.

 

Denk das mal zu Ende...

 

Selbstverwaltung, selbst mit passivem Investment, will er leider partout nicht. Da gehts wohl ums psychologische Prinzip.

 

Das mit dem pychologischen Prinzip sollte vielleicht noch einmal überdacht werden.

 

Ich stelle mir das so vor:

 

1. Die Anlage war erfolgreich:

 

Dann wird unter dem Motto: " I C H habe den richten ausgewählt" gejubelt.

 

2. Die Anlage war nicht erfolgreich:

 

Dann wird rumgejammert: " Sch..ß Anlageberater, so ein Id..t.

 

 

Wie wäre es mit dem Prinzip Eigenverantwortung? Die Verantwortung für sein Geld oder besser sein wirtschaftliches Auskommen kann keiner in seinem Leben abgeben.

 

Ich verwalte mein Geld selber, nicht weil ich die Vermögensverwalter alle für doof halt, sondern weil ich die Verantwortung nicht abgeben kann und will.

 

 

Denk mal drüber nach.

 

 

Gruß

 

Martin

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

 

Wir reden hier über eine Summe, die ein Durchschnittsverdiener im ganzen Leben als Einkommen hat.

 

Dann weisst du nicht, was selbst ein Daimler-MA am Fließband oder ein Ingenieur beim Bosch verdient.

 

Ein geschickter Dorfarzt kann sich diesen Betrag in drei Jahren zusammensparen....

Musste bei dem Artikel an Deine lapidare Bemerkung über die 750K denken:

http://www.faz.net/artikel/C31364/arme-oberschicht-so-lebt-das-reichste-prozent-der-deutschen-30389106.html

 

]So lebt das reichste Prozent der Deutschen[/b]

126.000 Euro Jahreseinkommen - das ist schon die Oberschicht. Sie halten das für Unsinn? Dann gehören Sie wahrscheinlich dazu. Nur ein Prozent aller Steuerzahler verdienen mehr.

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CHX

Ein geschickter Dorfarzt kann sich diesen Betrag in drei Jahren zusammensparen....

 

Deshalb wollen derzeit wohl auch so viele Ärzte aufs Land... ^_^

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