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Eremit

sichere Anlage für 12 Monate

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Eremit
· bearbeitet von Eremit

Hi Leute,

 

ich habe für meine Freundin bei comdirect ein Depot eröffnet. Zugleich habe ich ein zweites Depot bei Cortal Consors eröffnet. Ich habe vor, die 4,5% Tagesgeldaktion von Cortal Consors (Depotübertrag Wertpapiere >6.000€) auszunutzen, um das Geld sicher und gut verzinst für 12 Monate anzulegen. Meine Freundin ist 100% risiko-avers - also ist Tagesgeld das optimale Instrument dafür.

 

Bei Cortal Consors muss man dafür 12 Monate lang Wertpapiere von mindestens 6.000€ halten - nicht nur übertragen. Müsste man sie nur übertragen, hätte ich einfach einen ETF auf den Geldmarkt EONIA gekauft (dazu später mehr) und ihn nach dem Depotübertrag wieder verkauft. Das geht aber wegen oben genannter Bedingungen nicht. Nun brauche ich ein Wertpapier, das ich sicher - also ohne jeglichen Wertverlust - für 12 Monate in mein Depot legen kann. Im Anschluss daran ist die Aktion beendet und ich kann es wieder verkaufen (bzw. Fälligkeit tritt ein).

 

Folgende Möglichkeiten bestehen:

 

1) WKN ETF100, ComStage ETF Commerzbank EONIA Index TR: Dieser ETF bildet den EONIA-Index, also Geldmarkt nach. Die Rendite ist der Durchschnitt aller Tagesgeldkonten - aktuell dürfte sie bei ca. 0,8% liegen. Das attraktive hier: bei comdirect ist dieser ETF bis 30.06. noch ohne Orderkosten verfügbar. Es fielen also nach ca. 12 Monaten nur die Kosten für den Verkauf an. Diese betragen bei Cortal Consors ca. 20€

 

2) DE0001030070, Tagesanleihe der Bundesrepublik: Ein Wertpapier, das ein Tagesgeldkonto repräsentiert - nur mit dem "Vorteil", dass es ein Wertpapier ist und somit die 6.000€ stellt, die benötigt werden. Im Prinzip ist die Rendite wieder der Durchschnitt aller Tagesgeldkonten - also 0,8%. Ich glaube, dies ist ebenfalls die Nachbildung des EONIA - nur ohne das Tracking-Risiko und sonstige Ausfallrisiken von 1). Allerdings werden hier auch wieder Ordergebühren fällig - die bei 6.000€ ja auch nicht zu vernachlässigen sind. Und gerade bei niedrig-Rendite-Wertpapieren schlagen diese Kosten stark zu buche!

 

3) 113731 und 114151: Bundesschatzanweisung bzw. Bundesobligation: beide laufen in ca. 13 Monaten aus. Die Rendite wird auf http://www.deutsche-...ditetabelle.pdf mit ca. 1,3% angegeben. Beide Wertpapiere müsste ich nur kaufen, da sie bei Fälligkeit ja ohne Ordergebühren zurückgegeben werden (oder??). Testweise hab ich heute mal versucht, eines der beiden an der Stuttgarter Börse zu ordern. Bei der Order beim comdirect wird mir "Vorläufig ausmachender Betrag 62€ angezeigt". Was heißt das? Wie sieht es da überhaupt mit der Liquidität aus? Der Kurs wurde teilweise mit "G" angegeben. Die generelle Idee dahinter ist einfach, ein Wertpapier der Bundesregierung (sicherste Bonität) mit passender Fälligkeit (ca.13 Monate) zu erwerben und dann nicht verkaufen zu müssen und nur bis Ende der 4,5%-Tagesgeldaktion zu halten. Da bei Fälligkeit bei Rückzahlung ja 100€/Stück ist, ist hier auch kein Kursschwankungsrisiko zu tragen (oder?). Wie kommt es, dass bei der Obligation die Rendite nur 1,3% ist, obwohl noch 2 Zinszahlungen ausstehen? Der Kupon ist 4,5% - da müsste doch normalerweise eine höhere Rendite rauskommen (aktueller Kurs liegt bei ca. 104€) oder? Könnte mir das jemand erklären? Wie siehts mit den unterschiedlichen Kupons (0,75% und 4,5%) in Verbindung mit Kursschwankungen aus? Wie wirken sich diese auf den Sparerfreibetrag aus? Zinsen fallen da ja rein, Kursgverluste von 104 auf 100? Wäre es geschickter (für Freibetrag) das Wertpapier mit Kupon 0,75% zu kaufen?

 

4) weitere Optionen? Kauf eines Geldmarkt-ETFs? Wobei mir da auch das Kursrisiko fast zu hoch ist - man weiß ja nie, was dahinter steckt... Bundesanleihen mit längerer Laufzeit? Was ist mit dem Kursrisiko? Ich will das Wertpapier ja nach einem Jahr wieder verkaufen....

 

Generell lautet die Devise: möglichst geringen Kosten/Gebühren. Mir ist bewusst, dass ich ohne Risiko (und ich will definitiv kein Risiko, das über eine deutsche Staatsanleihe hinausgeht) zu tragen (übertrieben formuliert), keine Rendite >2% erwarten kann (zumindest mit einem Wertpapier mit den damit verbundenen Kosten/Ordergebühren - oder weiß vielleicht jemand was?). Es geht nur darum möglichst günstig die Voraussetzungen für die 4,5% Tagesgeld zu erreichen. An Barmitteln würden darauf dann ca. 10.000-12.000€ liegen - das ist die eigentliche Rendite an der Aktion.

 

Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen. Vielleicht kann mir auch jemand die diversen Feinheiten der Anleihen erklären - das würde schon viel weiterhelfen.

 

Ich danke euch schon mal für Tips und eure Hilfe.

 

Gruß Eremit

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Basti

also normales FG 12 Monate gibts 2,8% dafür - die Frage ist jetzt, ist das Geldvolumen so groß, das sich dieser ganze Aufwand hinsichtlich einer Differenz von 1,7 % auch wirklich lohnt... bei 10k wären das 170 Euronen... :rolleyes:

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vanity
· bearbeitet von vanity

1) WKN ETF100, ComStage ETF Commerzbank EONIA Index TR: Dieser ETF bildet den EONIA-Index, also Geldmarkt nach. Die Rendite ist der Durchschnitt aller Tagesgeldkonten - aktuell dürfte sie bei ca. 0,8% liegen. Das attraktive hier: bei comdirect ist dieser ETF bis 30.06. noch ohne Orderkosten verfügbar. Es fielen also nach ca. 12 Monaten nur die Kosten für den Verkauf an. Diese betragen bei Cortal Consors ca. 20€

Hinweis: EONIA bildet den Zins ab, der im Interbankenhandel für 1-Tagesgeld bezahlt wird, nicht den Durchschnitt von Privatanleger-TG-Konten.

 

2) DE0001030070, Tagesanleihe der Bundesrepublik: Ein Wertpapier, das ein Tagesgeldkonto repräsentiert - nur mit dem "Vorteil", dass es ein Wertpapier ist und somit die 6.000€ stellt, die benötigt werden. Im Prinzip ist die Rendite wieder der Durchschnitt aller Tagesgeldkonten - also 0,8%. Ich glaube, dies ist ebenfalls die Nachbildung des EONIA - nur ohne das Tracking-Risiko und sonstige Ausfallrisiken von 1). Allerdings werden hier auch wieder Ordergebühren fällig - die bei 6.000€ ja auch nicht zu vernachlässigen sind. Und gerade bei niedrig-Rendite-Wertpapieren schlagen diese Kosten stark zu buche!

Die Tagesanleihe vom Bund ist nicht übertragbar und kann nur direkt bei der Finanzagentur erworben und geführt werden, scheidet also aus (ist dort allerdings spesenfrei). Die Verzinsung orientiert sich direkt am EONIA (abzgl. Abschlag)

 

3) 113731 und 114151: Bundesschatzanweisung bzw. Bundesobligation: beide laufen in ca. 13 Monaten aus. Die Rendite wird auf http://www.deutsche-...ditetabelle.pdf mit ca. 1,3% angegeben. Beide Wertpapiere müsste ich nur kaufen, da sie bei Fälligkeit ja ohne Ordergebühren zurückgegeben werden (oder??).

Ja.

 

Testweise hab ich heute mal versucht, eines der beiden an der Stuttgarter Börse zu ordern. Bei der Order beim comdirect wird mir "Vorläufig ausmachender Betrag 62€ angezeigt". Was heißt das?

Du hast den falschen Nennwert angegeben. Wenn du € 6000 anlegen willst, musst du (ca.) € 6000 Nennwert erwerben (und nicht € 60), da der Kurs in Prozent angegeben wird.

 

Wie sieht es da überhaupt mit der Liquidität aus?

Bestens.

 

Der Kurs wurde teilweise mit "G" angegeben. Die generelle Idee dahinter ist einfach, ein Wertpapier der Bundesregierung (sicherste Bonität) mit passender Fälligkeit (ca.13 Monate) zu erwerben und dann nicht verkaufen zu müssen und nur bis Ende der 4,5%-Tagesgeldaktion zu halten. Da bei Fälligkeit bei Rückzahlung ja 100€/Stück ist, ist hier auch kein Kursschwankungsrisiko zu tragen (oder?).

Ja, bei Halten bis zur Fälligkeit hast du kein Kursrisiko. Hinweis: Rückzahlung erfolgt zu 100% bezogen auf den Nennwert, nicht 100€/Stück (Stücke i. e. S. gibt es nicht)

 

Wie kommt es, dass bei der Obligation die Rendite nur 1,3% ist, obwohl noch 2 Zinszahlungen ausstehen? Der Kupon ist 4,5% - da müsste doch normalerweise eine höhere Rendite rauskommen (aktueller Kurs liegt bei ca. 104€) oder? Könnte mir das jemand erklären?

Grob: Dein Ertrag ist der Kupon für 12+x Monate abzüglich der Differenz Kaufkurs (104) und Rückzahlungskurs (100). Den nächsten Kupon kannst du auch nicht komplett einstreichen, sondern musst den Verkäufer zeitanteilig für den seit dem letzten Kupontermin aufgelaufenen Zins entschädigen (Stückzins, ca. 3% seit letztem Okt. ) Gibt bezogen auf das einzusetzende Kapital und die Laufzeit eben diese ca. 1,3% p. a.

 

Wie siehts mit den unterschiedlichen Kupons (0,75% und 4,5%) in Verbindung mit Kursschwankungen aus? Wie wirken sich diese auf den Sparerfreibetrag aus? Zinsen fallen da ja rein, Kursgverluste von 104 auf 100? Wäre es geschickter (für Freibetrag) das Wertpapier mit Kupon 0,75% zu kaufen?

Die unterschiedlichen Kupons machen eher einen akademischen Unterschied. Bei der Obligation musst du zunächst etwas mehr Kapital einsetzen, steuerlich ist ein höherer Kupon (je nach Umständen) einen Tick ungünstiger.

 

4) weitere Optionen? Kauf eines Geldmarkt-ETFs? Wobei mir da auch das Kursrisiko fast zu hoch ist - man weiß ja nie, was dahinter steckt... Bundesanleihen mit längerer Laufzeit? Was ist mit dem Kursrisiko? Ich will das Wertpapier ja nach einem Jahr wieder verkaufen....

Geldmarkt-ETF haben i. d. R. zu hohe Kosten und sind nicht risikofrei (siehe Pioneer XYZ im Jahre 2008)

 

Generell lautet die Devise: möglichst geringen Kosten/Gebühren. Mir ist bewusst, dass ich ohne Risiko (und ich will definitiv kein Risiko, das über eine deutsche Staatsanleihe hinausgeht) zu tragen (übertrieben formuliert), keine Rendite >2% erwarten kann (zumindest mit einem Wertpapier mit den damit verbundenen Kosten/Ordergebühren - oder weiß vielleicht jemand was?). Es geht nur darum möglichst günstig die Voraussetzungen für die 4,5% Tagesgeld zu erreichen. An Barmitteln würden darauf dann ca. 10.000-12.000€ liegen - das ist die eigentliche Rendite an der Aktion.

Mehr als diese 1,3% wirst du am Anleihenmarkt für ein Jahr bei höchster Sicherheit kaum bekommen, davon gehen noch die Transaktionskosten ab (ca. 0,3% bei 20 € auf 6000 €). Unter Berücksichtgung des Anlagekapitals rechnet sich das kaum mehr: 6000 x 1% + 12000 x 4,25% = 3,2%. Wie Basti bereits schreibt: Das bekommst du fast für 1-Jahres-Festgeld bei deutlich weniger Umständen. Aber die Idee war insofern gut, als du was über Anleihen gelernt hast. :thumbsup:

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bondholder
· bearbeitet von bondholder

Mehr als diese 1,3% wirst du am Anleihenmarkt für ein Jahr bei höchster Sicherheit kaum bekommen, davon gehen noch die Transaktionskosten ab (ca. 0,3% bei 20 € auf 6000 €).

Ein kleines bißchen mehr geht dank Föderalismus schon:

3,875% Berlin Landesschatzanweisung (fällig 02.08.2012), WKN A0KABM

aktuelle Rendite zum Briefkurs: >1,55% p.a. vor Transaktionskosten...

In nüchternen Zahlen: Etwa 15 Euro p.a. mehr als bei der Bundesanleihe.

 

(Und wenn es keine höchste Sicherheit sein muß, wäre z.B. mit dem einschlägig bekannten Depfa-GS 804294 (Rückzahlung am 02.07.2012) deutlich mehr möglich. Aber das ist erstens eine andere Baustelle und würde zweitens mit Übertrag und Mindesthaltefrist wahrscheinlich schiefgehen.)

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Blujuice

Bist du dir sicher, dass du wegen ein paar Euro eine so riesige Aktion veranstalten willst? Mit einer kurzen Überschlagsrechnung und 2,8% Festgeld (12 Monate, deutsche Einlagensicherung) als Vergleich komm ich auf ca. 0,6% Mehrrendite bei der CC-Aktion, wenn du insgesamt 17.000 anlegst und auf die 6.000 Wertpapiere 1,3% bekommst. Also ca. 100 Mehrertrag der ganzen Aktion ohne Berücksichtigung irgendwelcher Orderkosten. Mit Orderkosten werden wohl kaum 70 bleiben.

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Eremit

vielen Dank für die ersten Rückmeldungen.

 

Festgeld scheidet leider aus. Das Geld soll liquide verfügbar sein - für alle Fälle.

 

ein weiterer Gedanke kam mir noch:

ETF540 - was ist damit? Gemischte Staatsanleihen auf Deutschland. Hier wären auch nur einmal Verkaufskosten fällig...

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otto03
· bearbeitet von otto03

vielen Dank für die ersten Rückmeldungen.

 

Festgeld scheidet leider aus. Das Geld soll liquide verfügbar sein - für alle Fälle.

 

ein weiterer Gedanke kam mir noch:

ETF540 - was ist damit? Gemischte Staatsanleihen auf Deutschland. Hier wären auch nur einmal Verkaufskosten fällig...

 

Gute Wahl: Wenn die durchschnittlichen Zinsen der enthaltenen Papiere um 1,00 Prozentpunkt bis zum Ende Deiner Laufzeit steigen machst Du ein voraussichtliches Minus von 3,05% (neben den Verkaufskosten und dem Spread von 0,25%-0,30%).

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Anleger Klein

Was spricht denn gegen "stinknormales" Tagesgeld? Aktuelle Vergleiche gibts z.B. bei www.modern-banking.de und derzeit gibt's ca. 2,4 % p.a. bei deutscher Einlagensicherung - ohne Transaktionskosten und ohne Zinsänderungsrisiko, Tagesgeld zieht i.d.R. mit einer gewissen Verzögerung nach. Besser als Kursverluste bei Anleihen-ETF ;)

Man muss auch eine Aufwand-Nutzen-Abschätzung machen, wegen 50 mehr wäre mir die ganze Depoteröffnung, rumschieberei und Suche nach Alternativen wenn das Lockvogelangebot ausgelaufen ist irgendwie zu blöd.

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Eremit

ich hätte mir hier etwas mehr Bezug zu meinem Anliegen gewünscht. Wie vanity schon so schön bemerkt hat - ich hab auf jeden Fall was über Anleihen und deren Handel gelernt.

 

Die beiden Depots sind eh schon eröffnet - da gibts also kein zurück. Vor wenigen Minuten hab ich jetzt auch die Order aufgegeben: ~6200 WKN 113731 (BSA Kupon 0,75%).

 

Nur für mein Verständnis stell ich hier jetzt mal die Renditeberechnung auf - vielleicht kann mir ja jemand sagen, ob ich die richtig berechnet habe:

 

Kaufkurs: 99,269 (28.06.2011)

Fälligkeit: 100,00 (14.09.2012)

Haltedauer sind also 444 Tage

Kupon 0,75%, Kursgewinn: 100-99,269 = 0,731

Rendite über Laufzeit: Zinszahlung + Kursgewinn = 0,75*444/365 + 0,731 = 1,64332877%

Rendite pro Jahr: Rendite über Laufzeit *365/444 = 1,35093468%

 

Eins noch zu den Orderkosten:

Der Trade hat mich jetzt 6154,68 gekostet, was genau dem Kaufkurs von 99,269 entspricht. Heißt das jetzt, dass die Ordegebühren von 4,90 + 0,25%*Ordervolumen = 20,30 da jetzt schon in den Kaufpreis eingerechnet wurden? Quasi die Papiere ohne Ordergebühren 6154,68-20,30 = 6134,38 (Kurs pro Nominale: 98,94%) gekostet hätten?

 

Puffer:

Die 154,68 über 6000 dürften wohl Puffer genug sein, oder? Die Anleihe müsste schon unter einen Nominalwert von 96,77% fallen - was sie wohl nicht wird, bei ner Fälligkeit in einem Jahr, oder?

 

 

Und allen, die sich jetzt über diesen Trade lustig machen, sei gesagt - für den ersten Anleihen-Trade in meinem Leben glaub ich war das jetzt ned so schlecht. Der Aufwand wars auf jeden Fall wert - auch wenns nur ne minimale Mehrrendite ist. Einen Teil der Rendite wahr ja auch die Erfahrung dabei ;-)

 

Bitte noch Meinungen zu den Ausführungen oben.

 

Viele Grüße

Eremit

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vanity
· bearbeitet von vanity

Vor wenigen Minuten hab ich jetzt auch die Order aufgegeben: ~6200 WKN 113731 (BSA Kupon 0,75%).

 

... Rendite pro Jahr: Rendite über Laufzeit *365/444 = 1,35093468%

In erster Annäherung und bei diesem Papier ausreichend. Renditen werden aber geometrisch ermittelt, also (1+Ertrag) ^ (365/444) -1. Außerdem erfolgt eine Normierung aufs eingesetzte Kapital. Noch genauer müssten die einzelnen Komponenten des Zahlungsstroms abgezinst werden (interner Zins).

 

Eins noch zu den Orderkosten:

Der Trade hat mich jetzt 6154,68 gekostet, was genau dem Kaufkurs von 99,269 entspricht. Heißt das jetzt, dass die Ordegebühren von 4,90 + 0,25%*Ordervolumen = 20,30 da jetzt schon in den Kaufpreis eingerechnet wurden? Quasi die Papiere ohne Ordergebühren 6154,68-20,30 = 6134,38 (Kurs pro Nominale: 98,94%) gekostet hätten?

Ungewöhnlich. Die Börse, über die das Geschäft gelaufen ist, kennt deine Transaktionskosten überhaupt nicht, also können sie im Preis nicht drinstecken (sowas gibt es bei Nettogeschäften direkt mit dem Broker). Vermutlich kommt noch eine Belastung, schon wegen der fehlenden Stückzinsen von knapp 40 €.

 

Puffer:

Die 154,68 über 6000 dürften wohl Puffer genug sein, oder? Die Anleihe müsste schon unter einen Nominalwert von 96,77% fallen - was sie wohl nicht wird, bei ner Fälligkeit in einem Jahr, oder?

Das reicht. Da müsste der 1-Jahreszins schon kurzfristig über 4% p. a. steigen, damit es eng wird. Das ist sehr unwahrscheinlich, im Übrigen spielt die Zeit für dich: Je kürzer die Restlaufzeit, um so geringer die Kursschwankungen.

 

Und allen, die sich jetzt über diesen Trade lustig machen, ...

 

Bist du sicher, dass du die Erläuterungen zur Ordergröße richtig verstanden hast? :P

 

post-13380-0-92670700-1309272981_thumb.png

 

Ist schon okay und besser als das ETF-Gedöns :thumbsup: Willkommen im Kreise der wenigen verbliebenen (Forums-Direkt-)Investoren in Bundespapiere (ich ziehe Bundesschatzbriefe vor, brauche aber auch kein gut verzinstes TG-Konto, weil sowieso nie was drauf ist )!

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Akaman

(ich ziehe Bundesschatzbriefe vor, brauche aber auch kein gut verzinstes TG-Konto, weil sowieso nie was drauf ist )!

Weil du immer Typ B kaufst! :P

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Eremit

was meinst du mit Stückkosten von 40? Ich hab vorher bei dem Überschlag mit 20 noch die Gebühr für Börse Stuttgart vergessen...

 

ich dachte, dass die Bank als Zwischenhändler quasi einfach virtuell den Kurs für mich erhöht? Ich hab früher Aktien über die Ing-DiBa gehandelt - da kam auch nie eine separate Ausweisung der Kosten...

 

Dein Bild ist schon nicht ganz falsch - die Zeile über der, die du markiert hast, gehört mir ;-)

 

Wie berechnest du die Grenze von 4% für einjährige Anleihen? Du hast bei dem ETF aus meinem vorherigen Post auch iwie "berechnet", dass ich Kurseinbußen von ca. 3% hätte, wenn der Zins um 1% steigt... Gibts da ne Formel für?

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vanity
· bearbeitet von vanity

(ich ziehe Bundesschatzbriefe vor, brauche aber auch kein gut verzinstes TG-Konto, weil sowieso nie was drauf ist )!

Weil du immer Typ B kaufst! :P

Der schützt mich vor unbesonnenen Opernbesuchen! :P

 

was meinst du mit Stückkosten von 40€? Ich hab vorher bei dem Überschlag mit 20€ noch die Gebühr für Börse Stuttgart vergessen...

Stückzinsen (nicht Stückkosten)! Du musst dem Verkäufer für 290 Tage seit September letzten Jahres anteilig die Zinsen bezahlen, weil du im Gegenzug im September 2011 den kompletten Kupon kassierst. Mit dem Renditerechner STU kannst du dir die Zahlen anzeigen lassen. Rot umrandet die aufgelaufenen Stückzinsen von 0,59%, die in den Endbetrag (grün umrandet, 99,27+0,59=97,86 - der sog. dirty price, 6200 x 99,86% = 6191 ) einfließen. Dazu kommen noch die Kosten (Börsenentgelt, Broker), von denen der Renditerechner natürlich nichts weiß.

 

post-13380-0-97132500-1309375438_thumb.png

 

(Renditerechner STU: https://www.boerse-stuttgart.de/rd/de/rr/?sel_crit=113731&xtra_yn=0&width=635&height=630 )

 

Wie berechnest du die Grenze von 4% für einjährige Anleihen? Du hast bei dem ETF aus meinem vorherigen Post auch iwie "berechnet", dass ich Kurseinbußen von ca. 3% hätte, wenn der Zins um 1% steigt... Gibts da ne Formel für?

Das Zauberwort hierfür heißt Modified Duration (im Bild blau umrandet, hier 1,185%). Diese Kennzahl gibt (näherungsweise, für unsere Zwecke ausreichend genau) an, um wieviel Prozent der Kurs einer Anleihe sich nach oben/unten bewegt, wenn die die Rendite um einen Prozentpunkt nach unten/oben geht. Je länger die Restlaufzeit (und je geringer der Kupon), umso höher ist die Modified Duration (kurz: MD).

 

- Denn Depotwert soll nicht unter 6000 sinken, also muss der minmale Kurs 6000/6200 = 96,77% betragen.

- Differenz zum jetzigen Kurs 99,27% - 96,77% = 2,5 Prozentpunkte.

- 2,5 Prozentpunkte Kursdifferenz geteilt durch MD von 1,185% ergibt eine Renditedifferenz von 2,11 Prozentpunkten

- jetzige Rendite (1,36%) plus Renditedifferenz (2,11%) ergibt die kritische Rendite (3,47% - da war meine Schätzung etwas zu großzügig), bei der der Kurswert unter 6000 sinken würde.

- wie erwähnt spielt die Zeit doppelt für dich, da der Wert für die heutige Restlaufzeit ist. Mit abnehmender RLZ sinkt MD und damit die Sensitivität gegenüber Renditschwankungen, außerdem sinkt die Rendite normalerweise tendenziell mit abnehmender RLZ (die ETF-Abschätzung war übrigens von otto03, nicht von mir)

 

Mit dem Renditerechner geht es auch ganz unakademisch durch Ausprobieren: Wenn du den Minimalkurs (96,77) eingibst und dann Berechnen startest, wird die Rendite passend zum Kurs ermittelt:

 

post-13380-0-34584000-1309377049_thumb.png

 

Der Renditerechner ist ein ganz nettes Speilzeug, um ein Gefühl für den Zusammenhang von Kupon, Kurs, Laufzeit und Rendite zu bekommen.

 

 

ich dachte, dass die Bank als Zwischenhändler quasi einfach virtuell den Kurs für mich erhöht? Ich hab früher Aktien über die Ing-DiBa gehandelt - da kam auch nie eine separate Ausweisung der Kosten...

Sowas gibt es auch, aber das sind außerbörsliche Geschäfte. In diesem Fall bietet dir die ING aus Eigenbeständen die Aktie zu einem Festpreis inklusive Kosten an. Das gibt es auch bei Anleihen (abhängig vom Broker), aber die Stückzinsen werden auch bei Festpreisgeschäften separat abgerechnet.

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Eremit

So, jetzt hab ich auch ne Abrechnung bekommen: 58,20 - setzt sich wie folgt zusammen:

 

Nennwert Zum Kurs von

EUR 6.200 99,269%

 

Kurswert : EUR 6.154,68

0,7500% 13.08.10 - 13.09.10 32 Tage Zinsen : EUR 4,08

0,7500% 14.09.10 - 29.06.11 289 Tage Zinsen : EUR 36,82

--------------------------------------------------------------------------------

Eigene Entgelte

50,00000% Provision : EUR 10,15

Börsenplatzabhäng. Entgelt : EUR 2,50

Summe Entgelte : EUR 12,65

--------------------------------------------------------------------------------

Fremde Kosten

Variable Börsenspesen : EUR 4,65

--------------------------------------------------------------------------------

 

Zu Ihren Lasten vor Steuern: EUR -6.212,88

inklusive gezahlter Stückzinsen EUR -40,90

 

Steuerbemessungsgrundlage vor Verlustverrechnung EUR -40,90

 

 

verrechnete sonstige Verluste EUR -4,26

in Anspruch genommener Freistellungsauftrag EUR -36,64

 

---------------------------------------------------------------------------------

 

Könnte mir jetzt nochmal jemand genau sagen, was das alles ist, bzw. wie die Rendite nach Ordergebühren aussieht? Das wäre nett, denn bei dem Zahlenwust blick ich jetzt nicht mehr ganz durch... ^^.

Bekomm ich jetzt zweimal die kompletten 0,75% Zinsen ausbezahlt?

 

viele Grüße

 

Eremit

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vanity
· bearbeitet von vanity

So sieht dein Zahlungsprofil und die sich daraus ergebende Rendite aus:

 

post-13380-0-20733600-1309694228_thumb.png

 

Deine Transaktionskosten setzen sich aus den vier oben aufgeführten Bestandteilen zusammen, insgesamt € 17,30 oder 0,28% vom Nennwert. Da betätigt sich jede Bank als freischaffender Künstler.

 

Deine Anschaffungskosten setzen sich aus dem Kurswert € 6154,88 und den Transaktionskosten € 17,30 zusammen, insgesamt € 6172,18 oder 99,55% vom Nennwert. Das ist gleichzeitig der Betrag, der bei Verkauf oder Fälligkeit zur Ermittlung des Veräußerungsgewinns/-verlusts gegen den erzielten Erlös gerechnet wird.

 

Als nächstes kommen die dem Verkäufer erstatteten Stückzinsen. Hier liegt die Besonderheit vor, das die BS31 einen sog. ersten langen Kupon hat, d. h. der Zinslauf begann bereits am 13.08.2011 (und nicht erst am 14.09.2010). Du zahlst dem Verkäufer also die Zinsen ab 13.08.2010 bis Kaufdatum (+ 1 Tag). Das sind die € 4,08 und € 36,82, insgesamt € 40,90. Dieser Betrag wird sofort steuerlich geltend gemacht. Wenn du bereits Kapitalerträge (der derselben Bank) versteuert hast, werden die Steuern auf diesen negativen Kapitlalertrag erstattet. Wenn nicht, wandert der Betrag in den Verlustverrechnungstopf und wird dann mit dem nächsten positiven Kapitalertrag verrechnet.

 

Wo die € 4,26 herkommen, geht aus dieser Abrechnung nicht hervor (vermutlich vorher vereinnahmte Erträge (Zinsen aufs TG?), die jetzt gegengerechnet werden). Da sich das Ganze noch innerhalb des Freistellungsauftrags abspielt, fallen real keine Steuern an, sondern der Freistellungsauftrag wird (fiktiv) erhöht (das sind die € -36,64).

 

Am 14.09.11 wirst du den ersten langen Kupon erhalten (€ 50,58, mindert den Freistellungsauftrag wieder abzgl. des Vortrags von € 36,82), am 14.09.2012 gibts den zweiten (und letzten) normalen Kupon in Höhe von € 46,05 (belastet wieder den Freistellungsauftrag, jetzt den von 2012) sowie die Kapitalrückzahlung in Höhe von € 6200, die in Höhe von € 6200, 00 abzgl. € 6171,98 = € 28,02 (Veräußerungsgewinn) wiederum den Freistellungsauftrag belastet.

 

(achte darauf, dass insgesamt der Freistellungsauftrag 2011 komplett ausgeschöpft ist, sonst geht er auf Nimmerwiedersehen verloren)

 

Das Excelsheet: bs31_rendite.xls zur Renditeberechnung

 

In Zukunft kannst du jetzt die Erläuterungen zu dem Thema übernehmen, wenn der nächste Newbie ähnliche Fragen hat. :thumbsup: (weiß deine Freundin eigentlich, was du mit ihrem Geld so alles treibst? :P)

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Eremit

Danke vanity für die übersichtliche Aufstellung.

 

Eigentlich interessiert sie sich nicht die Bohne dafür. Sie meinte, das einzig wichtige für sie ist, dass kein Verlustrisiko auftritt - was bei der Staatsanleihe der Fall sein dürfte.

 

Das mit dem Freitsteller muss ich dann für sie eh noch umstellen. Wie übernehme ich denn jetzt eigentlich die Verluste zur Cortal Consors? Denn dort könnten sie ja dann mit den Zinseinnahmen verrechnet werden...

 

viele Grüße und Danke nochmal

Eremit

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